Sandstrahlen für Einsteiger

  • Hallo zusammen,


    Sandstrahlen ist eine schöne Methode, Teile zu reinigen, Farbe und Flussmittelreste zu entfernen, Oberflächen für's lackieren vorzubereiten... Ich nutze diese Technik seit einiger Zeit, nun habe ich mich selber mit einer Strahlkabine ausgestattet. Ich wollte meine Lösung hier kurz vorstellen, vielleicht nützt es dem einen oder anderen.


    Beim Sandstrahlen wird ein Strahlmittel/Strahlgut mit Druckluft auf die zu strahlende Oberfläche gesprüht. Ein mögliches Strahlmittel ist Sand, daher der Name.


    Grundsätzlich setzt Sandstrahlen eine Strahlpistole voraus. Diese gibt es "nackt" entweder mit Vorratsgefäß für's Strahlgut oder mit Schlauch, über den das Strahlmittel aus einem Vorratsgefäß gesaugt wird. Im Modellbau werden überwiegend Strahlkabinen verwendet. Das zu strahlende Teil wird in einer geschlossener Kiste mit einer Strahlpistole bearbeitet. Dabei wird das Strahlmittel in einem Trichterförmigen Boden automatisch wieder angesaugt. Die Strahlkabine hat ein Sichtfenster und Öffnungen mit Handschuhen, durch die man seine Arme streckt.


    Ich habe mir so eine Strahlkabine bei einem Ebay-Händler für etwa 150€ gekauft:




    Natürlich braucht man bei diesem Preis kein Profi-Gerät erwarten, aber für meine Anforderungen reicht sie.
    .
    Außerdem braucht man einen Kompressor. Ich habe mir schon vor einigen Jahren für etwa 200€ im Baumarkt dieses Modell gekauft:




    Ich habe hier mal die technischen Daten vergrößert:



    Die einfachen Kompressoren haben 1,5kW und max. 8bar. Der Druck ist dabei nicht das entscheidende. Die Kabine arbeitet mit einem Maximaldruck von 7bar. Engpass ist der Motor bzw. die Kolben: Betätigt man die Strahlpistole sinkt der Druck sehr schnell ab. Zwar schaltet der Kompressor dann ein, die Leistung reicht aber nicht um den Druck aufrecht zu erhalten, man muss eine Pause machen. Durch mehr Leistung und den großen Tank kann man relativ Lange am Stück strahlen, ich werde die Tage nochmal messen, wie lange genau, bis der Mindestdruck von 5,5 bar unterschritten ist.


    Die günstigen Baumarkt-Kompressoren sind allerdings nicht für Dauerbetrieb ausgelegt.


    Fazit: Diese Kombination ist für mich durchaus brauch- und bezahlbar.


    Vielleicht helfen diese Erfahrungen ja dem einen oder anderen (der nicht ohnehin schon so ein Gerät stehen hat)


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Arne,


    das ist schon richtig. Um zügig arbeiten zu können braucht es einiges an Luftmenge/h . Dazu kommen noch die verschiedensten Strahlmittel je nach Material und was man erreichen will. Aber du bist gut ausgerüstet. Um mein Haus nicht noch weiteren Emissionen auszusetzen, mache ich das bei einem Kollegen.


    Hans

  • Hallo Hans und alle anderen,


    ich werde hier in den nächsten Tagen noch ein paar weitere Informationen einstellen. Ich bin nun in der Lage für mich akzeptable Ergebnisse zu erziehlen. Ich meine zum Thema Sandstrahlen hatten wir noch nichts im Forum und vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen. Auch wenn ich davon ausgehe, dass doch einige von uns so eine oder ähnliche Anlage im Keller stehen haben. Vielleicht habt ihr da ja noch interessante Informationen!


    Viele Grüße
    Arne

  • Nachtrag:


    Zitat von damoba

    Um mein Haus nicht noch weiteren Emissionen auszusetzen...


    Da sprichst du ein wichtiges Thema an!
    Man führt der Kabine große Mengen Luft zu und wirbelt Strahlgut und "abgestrahltes" Material laufend auf. Die Kabine hat einen Filter, auf meinem ersten Bild an der rechten Seitenwand zu sehen. Die Kabine selber ist mit Silikon gedichtet, der Deckel hat eine Schaumgummi-Dichtung. Aber gerade diese ist nicht immer ganz dicht, sodass hier durch den Überdruck in der Kabine kleine Mengen Luft und damit auch Strahlgut und anderer Staub nach außen dringen. Man merkt es daran, dass es zwischen den Zähnen knirscht :wink:


    Ich verwende Glasperlen als Strahlgut, diese gelten als relativ "gesund". Ich will hier keine Sicherheitsdiskussion anregen, will nur sagen: Man sollte so eine Kabine nicht in der Küche oder dem Schlafzimmer aufstellen. Es sollte kein staubempfindlicher Raum sein. Auf meinem ersten Foto sieht man übrigens die verstaubten Ecken (etwas schlimmer als nötig, ich hatte vergessen den Deckel zu verrigeln :pff: ).


    An den Filter der Kabine könnte übrigens ein Staubsauger angeschlossen werden. Durch den geringeren Überdruck bis hin zum Unterdruck sollte der Dreck damit wesentlich geringer werden.


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo @lle


    ich benutze auch so eine Kabine nur ist meine blau :lol: - ich habe an der Seite rechts wo der Papierfaltenfilter ist einen alten Staubsauger dran - es ist ein no name ZyklonSauger .
    am Saugergriff kann man die Luftmenge einstellen oder über den Drehzahlregler am Sauger , ist diese zu hoch zieht es die Handschuhe ins Innere .
    Denn Schaumstofffilter an der Rückseite hat der Luftstrom schon ganz schön zugesetzt, er geht kaputt.



    Andreas

    Waldenburg(MDT Schweer);Tssd, IV K(Regner);Kolb-Spreewald-Lok;Ed 3/4 *5 Zoll*

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sandstraler,


    auch ich habe schnell gemerkt das der Austrittsfilter nicht die beste Lösung ist , denn er setzt sich sehr schnell zu.
    Ich habe dann einfach in die Öffnung ein etwa gleichgroßes Rohr mit Silikon eingedichtet und die Abluft durch die Wand nach draußen gelegt.
    Bitte wenn Ihr das nachmacht unbedingt an der Außenwand ein grobes Gitter drüberschrauben sonst habt Ihr im Sommer eine neue Wespenkolonie!

  • Moin,


    das von Arne genannte Problem des hohen Luftverbrauchs habe ich auch. Auf der Suche nach einer Lösung bin ich auf die Geräte von LOGIBLAST gestoßen. Die Berichte lesen sich gut.


    Gibt es möglicherweise Erfahrungen oder einen Neugierigen, der sich die Sache mal vor Ort in Ternitz in Österreich ansehen könnte und dann seine Erfahrungen und Eindrücke hier mitteilt?


    Ein kleines feines Gerät ist das von BÖHLER (wird leider nicht mehr hergestellt), das mit einem Staubsauger betrieben wird und durch den Unterdruck das Strahlmittel ansaugt. Leider eignet es sich nur für wirklich kleine Teile.



    Wenn zwischen Kabine und Staubsauger ein "Aschefilter" aus dem Baumarkt geschaltet wurde, sammelte sich das Strahlgut in dem und der Schmutz und die Farbreste wanderten wegen des geringeren Gewichts gleich in den Staubbeutel des Staubsaugers.


    Grüße Dietrich

  • Hallo zusammen,


    wie die meisten Hobbysandstrahler im Modellbereich hatte ich auch das Luftproblem. In meiner alten Wohnung konnte ich bedenkenlos einen billigen Baumarktkompressor mit dem Geräuschpegel einer großen Baumaschine betreiben, was einem aber auch selbst störend auf die Nerven ging. Außerdem war die normale Strahlpistole für kleine Modellteile viel zu grob.


    Jetzt mitten in einem Mietshaus geht das nicht mehr. Ich konnte aber durch einen älteren Tip aus dem Buntbahnforum eine Alternative finden, sogar mit einem Airbrushkompressor (bei mir Panther 50/24) ziemlich leise und sehr fein strahlen zu können.


    Als Strahlkabine benutze ich das gleiche Modell wie Arne. Ich hatte sie neu für 90,- Euro bei ebay gefunden. Zum Strahlen nutze ich ein Gerät, wie es Zahntechniker und Restauratoren benutzen.


    Mein Teil vom Typ "basic mobil" stammt von diesem Hersteller: http://www.renfert.com/deu/de/…ltechnik/basic-mobil.html


    Nicht gerade billig, auch hier hatte ich Glück nach längerem Suchen ein neuwertiges gebrauchtes Gerät bei ebay zu finden.


    Durch eine Kabeldurchfühung führe ich den Schlauch mit der Strahldüse in die Strahlkabine. Durch den geringen Luftdurchsatz kam ich bislang ohne Absaugung aus. Ich benutze als Strahlgut feinste Glasperlen aus dem Dentalbedarf. Damit kann man auch sehr kleine feine Modellteile strahlen. Ich habe aber auch schon originale 1:1 Wasserstandsköpfe damit blank gemacht, dauert halt nur etwas länger.


    Leider ist meine Werkstatt sehr klein und momentan total zugestellt. Demnächst muß ich aber wieder einmal Strahlen und kann dann bei Interesse gerne mal Fotos machen.


    Gruß
    Joachim

  • Hallo zusammen,


    ich habe mit dem Böhler Gerät welches Dietrich zeigte angefangen und mir später ein solches wie Arne hat zugelegt. Funktioniert haben beide, das große natürlich einiges besser, aber ganz zufrieden war ich nicht damit, denn Kleinteile waren in dem großen Gerät mit der mitgelieferten Pistole etwas unhandlich zu strahlen. Seit mindestens zwei Jahren arbeite ich nun mit dem LOGIBLAST Gerät und bin sehr zufrieden. Ich habe es mit der feinen und härteren Düse ausgestattet und mit einem Fußschalter. Nur bei viel Arbeitsanfall stört das dann doch häufigere Nachfüllen des Strahlgut-Behälter etwas, Logiblast hat den Behälter zwischenzeitlich vergrößert. Die LED Beleuchtung ist sehr gut und das Entlüften mit einem alten Staubsauger funktioniert gut, ist aber bei kleineren Teilen und Glasperlen nicht nötig.
    Ich arbeite mit Glasperlen und einer Glas/Korundmischung wenn mehr Material abgetragen werden soll.
    Die unförmigen und sehr steifen Handschuhe habe ich abgeschnitten und ziehe feine Arbeitshandschuhe an (Bild).
    Aus Platzmangel in der Werkstatt und auch wegen dem Kompressorenlärm steht das Gerät in einer Gartenhütte, was das Arbeiten in der kalten Jahreszeit nicht besonders angenehm macht, aber möglich ist. Bei längerem Arbeiten benutze ich einen Hörschutz.
    Das Strahlgut sammelt sich am Boden und wird in eine Schublade mit Sieb eingeschoben.
    Anbei ein paar Bilder






    Viele Grüße
    Manfred


    P.S. wer sich für das Böhler Gerät von Dietrich interessiert kann es gerne gegen Portoersatz bekommen.

  • An die Sandstrahler und solche die sich mit dem Gedanken tragen einer zu werden!
    Ich habe auch ein Logiblast Gerät und bin sehr zufrieden. Mein Weg zu dieser Strahlbox war mit lernen verbunden. Das erste Gerät war die rote Box von Anfang dieses Beitrags mit einem Baumarktkompressor um 100,- €. Der war für das Strahlen auch mit geringer Leistung nicht das gelbe vom Ei. Der Nachteil dieser Box ist dass das Strahlgut angesaugt wird. Das kostet schon soviel Druckluft dass dem Kompressor innerhalb kürzester Zeit die Luft ausgeht. Also wurde diese Version als nicht zufriedenstellend abgehackt.
    Noch dazu wo der Kompressor mit 96 dB nicht gerade leise war.
    Beim Suchen im Netz bin ich dann auf
    http://www.logiblast.at/html/sandstrahlkabine-smart-cab.html
    gestossen. Eine Youtube Demo und ein Telefongespräch mit dem sehr netten Inhaber der Firma haben mich dann überzeugt, und ich habe die Anschaffung der Box noch nie bereut. Das einzige Manko ist der kurze Strahlintervall von ca 6-7 min. Allerdings kann man die Strahlmittel sehr schnell und sauber wechseln.
    Der Baumarktkompressor kann auch mit dem Verbrauch mithalten. Mich und meine Nachbarn hat allerdings der Lärm sehr gestört. Ich habe eine Wohnung im 4. Stock. Das war dann der Grund dass ich einen Dentalkompressor der Fa. Sil-Air bestellte. Der Preis ist nicht ohne aber es stimmt auch wieder alles. Die Luftmenge passt und der Lärm mit 63 dB ist erträglich. Meine Nachbarn sagen dass mein Staubsauger mehr Wirbel macht.
    Den Staubsauger lasse ich immer mitlaufen, damit immer ein leichter Unterdruck in der Box ist.
    Also ich kann diese Box jedem empfehlen.
    Es gibt die Box als Bausatz um 359,- € oder fix fertig um 399,- €
    VlG Friedl

  • Hallo zusammen,


    schön, von euren Einrichtungen zu lesen. Die eine oder andere Idee (Staubsauger) werd' ich da vielleicht nochmal kopieren! :thumbup:
    Zum Thema Strahlgut: Ich habe mir zusammen mit meiner Kabine "25 Kg Glasperlen GP 100 - 200" bestellt. Tut ganz gut, scheint aber relativ grob zu sein (was mir in der Regel entgegen kommt). Ich vermute hier sind im Modellbau durchaus feinere Mittel vertreten.


    Viele Grüße
    Arne

  • Hi Arne


    Ich habe letztens in der Arbeit ein Gehäuse mit 120 Aluminiumkorud und einem Feinstrahlgerät ein Lok Gehäuse etlackt. Da merkt man schon welche Farbe hält.


    Ciao Karsten

  • Hallo Ihr strahlenden Kollegen,


    heute muß ich von einem eigenartigen Erlebnis berichten. Ich habe die gleiche Sandstrahlkabine wie Arne aus dem Anfangsbeitrag, betreibe diese wie schon erwähnt mit dem Basic Mobil von Renfert und meinem Airbrushkompressor. Als Strahlgut nutze ich Glasperlen zwischen 50 und 250 µm aus dem Dentalbereich. Leider habe ich keinen so feinen Sieb und so war meine Anlage nach einem Versuch gebrauchtes Strahlgut wieder zu verwenden öfter mal verstopft. Durch das Schütteln und Umfüllen ging auch öfter etwas daneben, was ich in der Regel problemlos mit einem billigen und sturzkampfbomberlauten Industriesauger aufsauge, mit dem ich auch die Strahlkabine selbst ab und zu leere.




    Neulich war ich nun in der Wohnung mit dem normalen leisen Haushaltsstaubsauger im Gange und da ich in der Werkstatt länger nicht gefräst oder gebohrt hatte und eigentliche keine Metallspäne mehr dort liegen sollten, bin ich auch da schnell mal grob durchgegangen. Neben der Strahlkabine hatte sich etwas Glasperlenstaub angesammelt, doch als ich diesen mit dem Sauger aufnahm gab es plötzlich einen lauten Knall, eine Rauchwolke kam aus dem Staubsauger und die Sicherung war draußen. Der ganze Raum stank nach verschmortem Kunststoff! Zuerst überlegte ich, ob nicht vielleicht doch Metallspäne in der hintersten Ecke dabei waren und ärgerte mich, aber da der Staubsauger schon 20 Jahre alt war und ein abgebrochenes Schalterteil schon länger die Bedienung erschwerte, habe ich zunächst nicht weiter nachgeforscht und wollte einen neuen kaufen.


    Durch die neue EU-Staubsaugerverordnung haben aber selbst die Nachfolger der bisherigen Spitzenmodelle nur noch recht schlechte Bewertungen, so daß man sich fast schon so verar...t fühlt wie beim Kauf von Tintenstrahldruckern. So habe ich gestern den alten Staubsauger doch mal völlig auseinandergenommen. Der Staubbeutel war voll und die Filter waren ziemlich zugesetzt, allerdings ohne Metallpartikel. Im Hauptfiltereinsatz fand ich ein Loch mit geschmolzenem Rand und rund um dieses Loch alles schwarz angeschmort, so als ob eine starke Stichflamme aus der Öffnung vom Motor gekommen ist. Im Motor und Gebläse fand ich keine Fremdkörper und Motorkohlen und Kollektor sind in akzeptablen Zustand.


    Ich habe schon mal gegoogelt aber nichts über Staubexplosionen in Staubsaugern gefunden. Allerdings soll es in der Zuckerfabrikation wegen statischer Aufladung gefährlich sein Zucker aufzusaugen. Die Glasperlen könnte man zumindest vom Aussehen auch mit feinem Zucker verwechseln. Hat jemand von Euch schon mal ähnlich Erfahrungen gemacht?


    Der Staubsauger funktioniert nach Zusammenbau und Filterwechsel übrigens wieder einwandfrei.


    staubige Grüße


    Joachim

  • Hallo Joachim,


    vorab, Staubexplosionen passieren permanent irgendwo auf der Welt, wo Pulver mit hohem Feinanteil bewegt und gezündet (Lichtschalter o.ä, siehe unten reichen) werden. Ich war leider einmal gezwungen mich damit näher auseinanderzusetzen, s.u.


    [youtube]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/youtube]


    Das war eine klassische Staubexplosion, hier im Video durch glühende Kohleteilchen gezündet, die kann aber auch ein Funke vom Motor zünden.
    Entzünden kann sich fast jede Art von aufgewirbeltem Staub, ja sogar Metallstäube, Hausstäube sowieso. Sehr gefährdet waren früher Bäckereien.


    In der Industrie sind deshalb alle staubgefährdeten Bereiche ex-geschützt ausgeführt.


    Mir wurde einmal ein Ü - Video vorgeführt, wo einem Lagerbehälter in einer Papierfabrik für Talkumpulver, das ich dorthin verkauft hatte, beim Befüllen der sehr schwere VA Deckel wie nichts weggesprengt wurde. Man erklärte mir das Entstehen in diesem Ex geschützten Bereich, durch eine Funkenbildung, hervorgerufen durch eventuelle nie ganz vermeidbare Quarzanteile im Talk, die durch die pneumatische Förderung an einem Bogen o.ä. einen Funken erzeugt haben können. :wink:
    Da ging es dann zuallererst. um die Schadensursache mit TÜV, GAA etc. Mein feines Talkum entsprach jedenfalls der Spezifikation und wir waren aus dem Schneider! :ae
    Man entgegnete dem Problem dann durch eine bauliche Veränderung des Fördersystems, indem man auf eine Schneckenförderung umbaute und dem Behälter oben eine Berstscheibe, nebst Sicherungskette gönnte, damit der nicht wieder zu einem Fluggerät, flog über 30m, wird.
    Es war, wie sich später herauskristallisierte ein alter umgestrickter Laugenbehälter, den man da naiv zweckentfremdete, der aber jahrzehntelang gut funktioniert hatte.
    Es ist nur dem glücklichen Pausenzustand der Belegschaft zu verdanken gewesen, dass es da keine Personenschäden gab. Es explodierten auch nicht die ganzen 24t des Silozuges sondern nur ein letzter Rest, der sich oben im Behälter in Staubform befand.


    Da bist Du wahrscheinlich tatsächlich das Opfer einer äußerst seltenen Staubsaugerstaubexplosion geworden. Was ich mir bei Dir zusätzlich vorstellen kann ist ein kleines Loch im Sack hervorgerufen durch den Glasperlenabrieb und dann machte sich das ganze Gemisch in Richtung Motor auf und davon. Es können aber auch nur am Motor haftende Staubteilchen, die sich lösten, gewesen sein.


    Paar interessante Infos findest hier.


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Dietrich,


    Zitat von dampfspieler


    Dein Link ist leider "invalid", hier geht es direkt zum EXPLOSIONSSCHUTZ.


    Danke Dir für die Korrektur, seit WIN 10 UG scheint mir, entwickelt der Kasten ein unnachahmliches Eigenleben. :OW


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Fritz,


    vielen Dank für Deine Ausführungen und Links. Von der Gefahr von Staubexplosionen in den verschiedensten Bereichen und deren z.T. heftigen Auswirkungen hatte ich zwar schon gehört aber in meinem Fall hätte ich durch die doch sehr geringen Mengen in so einem Haushaltsstaubsauger überhaupt nicht damit gerechnet. Da macht mich die Staubmenge in der Strahlkabine oder im größere Industriesauger ohne Aschebehälter schon etwas nachdenklich. Nachher will ich eine alte Wilesco-Dampfwalze strahlen um sie vorbildgetreuer lackieren zu können. Ich werde die Strahlkabine wohl lieber mit Pinsel und Besen durch die Ablaßöffnung leeren....


    Staubexplosionen gab es ja auch bei der Bahn. Einer der bekanntesten Fälle geschah 1948 auf dem Führerstand einer Dampflok im Kaiser-Wilhelm-Tunnel bei Cochem: https://de.wikipedia.org/wiki/August_Vochtel und auch öfter bei den kohlestaubgefeuerten Loks in der DDR.


    Auch ich hatte in meiner aktiven Zeit als Heizer und Lokführer vor 30 Jahren mal so ein Erlebnis. Gott sei Dank nicht im Führerstand, sondern in der Rauchkammer. Wir hatten für unsere pr. T 3 damals nicht rechtzeitig Lokkohle bekommen und mußten uns mit dem begnügen, was ein damals noch existierender örtlicher Kohlenhändler gerade auf Lager hatte. Es war eine Katastrophe! Der Kohlehändler brachte uns zunächst das beste und teuerste was er hatte. So durfte ich auch mal den Versuch machen eine 1:1 Lok mit Anthrazit zu heizen. Das brannte zwar stundenlang mit kleiner blauer Flamme vor sich hin, aber um richtig Dampf zu machen fehlten einfach die wirklich lodernden Flammen. Stattdessen schmolzen die Roststäbe an. So mußte ich den Zug unterwegs anhalten, weil die Luftpumpe mangels Kesseldruck stehenblieb und die Fahrgäste zum Holzsammeln in den Wald schicken um weiterfahren zu können. Außerdem war die Kohle so feinkörnig, dass das halbe Feuer im Aschkasten brannte und die Böschung in Brand setzte. Selbst bei einer anschließenden Lz-Fahrt zum Feuerlöschen mit der Strahlpumpe bin ich dann auch noch wegen Dampfmangel liegengeblieben.


    Nächster Versuch war dann mit Braunkohlebriketts und Eierkohlen. Damit gings etwas besser aber der originale Funkenfänger einer T3 war hoffnungslos überfordert. Ein SKL mit einem Wasserbehälter mußte zum Löschen dem fahrenden Feuerwerk hinterherfahren. Kurz vor dem damaligen Endbahnhof Sibbesse lag die größte Steigung von 1:90 in einer Kurve. Kurz davor wurden noch die letzten Brösel der Spezialkohlemischung aufgelegt. Als in der Kurve schließlich der Regler bis zum Anschlag geöffnet wurde machte es vorne kurz "Wuff" und etwas Rauch kam durch die Feuertürritzen, sonst haben wir auf der Lok nicht viel gemerkt. An dieser Stelle verlief aber die Straße parallel zur Bahn, wo ein Eisenbahnfreund und Heizer einer befreundeten Bahn gerade zum Fotografieren unterwegs war. Er berichtete von einer großen Stichflamme aus dem Schornstein, wie beim Rohreblasen einer Öllok. Er riß seinen Fotoapparat hoch und erwischte tatsächlich die Flamme noch kurz bevor sie wieder im Schornstein verschwand. Ich hatte sein Dia vor vielen Jahren mal eingescannt und suche schon seit Tagen, aber es scheint beim Wechsel von Win 3.1 auf XP verloren gegangen zu sein.


    Wir Modellbahner kennen Verpuffungen in der Rauchkammer ja auch beim Anfeuern einer gasgefeuerten Lok. Wenn man da zulange wartet weil z.B. das Feuerzeug nicht so richtig will, muß man auch auf seine Augenbrauen achten!


    Warum geistert jetzt eigentlich der Gedanke an eine Aktivkohlenstaubfeuerung durchs rauchumschwängerte Hirn? Nur gut dass es da physikalische Grenzen gibt. Was dieser unheilbare Dampfvirus so alles anrichten kann!


    Explosive Grüße


    Joachim

  • Hallo guten Morgen,


    eine Frage zum Thema Sandstrahlen hätte ich heute. Es gibt ja einerseits die Geräte mit Injektorpistole und anderseits die Druckgeräte. Wohin geht denn das Strahlgut bei den Druckgeräten ? Kaum in den Druckbehälter. Bleibt es in der Strahlbox ?
    Ich möchte nämlich meine Anlage umbauen zur Druckanlage. Die Injektorpistole und die Gummihandschuhe verunmöglichen fast das Strahlen.


    Hans

  • Hallo Hans,
    bei der LOGIPLAST Strahlbox sammelt sich das Strahlgut in der Box und kann Durch eine kleine Öffnung am Boden in ein Auffanggefäss geschoben werden. Dieses ist schon mit einem Sieb versehen was eine nochmalige Verwendung des Strahlgutes möglich macht.


    Ich habe die "unempfindlichen" Handschuhe vorne abgeschnitten und benutze Gewebehandschuhe mit dünner Gummibeschichtung. Damit machte ich beste Erfahrungen, die Handschuhe werden natürlich abgenutzt und müssen ab und zu ersetzt werden.


    Viele Grüße
    Manfred