Rollenprüfstand

  • Hallo Kollegen,


    nachdem mir in Freienbach der Rollenprüfstand von Beat aufgefallen war, durfte ich ihn kurze Zeit
    später bei Beat anschauen und ausmessen. Da ich kein Alu-U-Profil in der gewünschten Dimension
    fand, wurde das Ganze etwas abgewandelt und ist jetzt beinahe fertig.
    (es fehlt noch ein Holzsockel, damit das Ding nicht auf den Schraubenköpfen steht)





    Und noch etwas Details, für die Nachbauwilligen....
    Grundplatte ALU 80x3 mm ca 350mm lang
    Aluwinkel 25x25mm 4mm Dicke, 40mm Länge, habe ich gleich im Laden zuschneiden lassen......
    Kugellager 6x19x6, in der Bucht günstig gefunden (1 Oiro plus Porto pro Stück, machte ca 20 Euros für 16 Lager)
    Schulterpassschrauben, das waren die teuersten Teile, echt SFR. 48.- für 16 Stück
    Ein Sack mit M5-Stopmuttern, sowie eine Handvoll M4x10 Inbusschrauben und einige Unterlagscheiben.


    Die Passbohrungen wollte ich eigentlich gut machen, vorbohren mit 3mm, aufbohren mit 5,9mm
    dann bekam die 6mm Reibahle einen Lachanfall, habe ich halt die andere Hälfte der Bohrungen mit 5,8mm
    aufgebohrt, dann hatte die Reibahle etwas zum beissen....


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Ernst


    Anstelle von Schulterpassschrauben hättest du Zylinderstifte verwenden können und Quicklock Benzing Sicherungsscheiben zum fixieren der Lager, hättest du einiges gespart.


    Vorbohren mit 3mm ist völlig überflüssig. Besser sauber zentrieren, einen extra kurzen Bohrer Ø5.7 verwenden, diese verlaufen kaum und danach ausreiben. Falls du es ganz genau haben willst, Ø5 bohren und mit einem Aufbohrer Ø5.8 aufbohren, ergibt dank den drei Schneiden eine rundere Bohrung und bessere Oberfläche, beim Reiben kann man dann nicht mehr viel falsch machen.


    Letzte Woche hatte ich zwei Tage lang Handarbeit Teilprüfungen von Polymechaniker Lehrlingen bewertet, mit blossem Auge konnte problemlos an Hand der Oberfläche beurteilt werden mit welchen Werkzeugen sie eine H7 Reibung erzeugt haben ausser ein Stück Reibahle steckte noch in der Bohrung. :flt:


    Der Rollenprüfstand scheint genau auf eine G 3/4 angepasst zu sein wenn ich die Anordnung der Rollen anschaue.

  • Tschau Ernst,
    soviel Arbeit habe ich mir nicht gemacht. Kann aber leicht für alle Loks mit nur einer Schraube verstellt werden.


    Gruss gi


  • Hoppala oder Jesses, jesses.

    Zitat von MechanikerMeister

    Falls du es ganz genau haben willst, Ø5 bohren und mit einem Aufbohrer Ø5.8 aufbohren, ergibt dank den drei Schneiden eine rundere Bohrung und bessere Oberfläche, beim Reiben kann man dann nicht mehr viel falsch machen.

    Jetzt einmal ein wenig langsam.....


    Die wenigsten sind hier gelernte "MechanikerMeister" oder auch NUR "Werkzeugmacher" die mit solchen Instrumenten wie "Aufbohrer" oder auch "Dreischneider" genannt (so von mir seit 1955) umgehen können, so etwas überhaupt haben oder noch besser, solch ein Instrument überhaupt schon einmal gesehen haben. :fst:


    Zu allem Überfluß sind solche "Dreischneider" furchtbar teuer und es ist fraglich ob sich jeder solch ein Ding leisten kann und will. :?


    Man sollte doch ein wenig die Kirche im Dorf lassen und die ganze Bastelei nicht noch komplizierter machen als sie schon ist....
    Es ist gerade schon genug wenn einige blutige Laien (keine Diskriminierung) glauben wenn sie eine CNC-Mühle unter dem Arsch haben die größten aller Maschinenbediener zu sein oder glauben "ohne CNC" geht nichts mehr. :wink: :wink:


    Leider weiß hier der Schreiberling von was er redet, denn der Blödrian hat einmal vor langer Zeit NUR "Werkzeugmacher" gelernt
    und kann natürlich einem "MechanikerMeister" nicht das Wasser reichen und auch nicht will.....
    Es geht halt nur gegen den Strich wenn da mit Werkzeugen wie "Aufbohrer oder Dreischneider" in der Gegend herum geworfen wird von denn ein ganz NORMALER Bastler oder auch Modellbauer keinerlei Ahnung haben.


    So jetzt könnt Ihr mich eliminieren.....
    Hochachtungsvolle Grüße,
    Jürgen.

  • Hallo Thomas, Erwin und Gi,


    Thomas, die Bohrungen für die Kugellager sind 17mm von unten und 20mm Abstand zwischen beiden Bohrungen, der Rest
    ist sowieso Geschmacksache, somit hast du nun alle Masse zum Nachbauen, viel Spass dann.....


    @Erwin, die Schulterpassschrauben haben mich bei Beat fasziniert und wollte es gleich machen, banale M6 Schrauben
    wären noch billiger gekommen, aber der Preis ist "Nebensache", man gönnt sich sonst ja nichts....
    Und merkwürdig, ja, der Achsabstand ist rein zufällig genau gleich wie bei meiner G3/4 :flt: :flt: :flt: :flt: :flt:
    ABER meine HF110 passt auch ganz gut darauf :smz: :smz: :smz: :smz: :smz:


    @Gi, mir gefallen diese Böcke mit den Lagern aussen einfach nicht, es ging auch nicht darum, mit möglichst wenig Aufwand
    zu einem Rollenprüfstand zu kommen, sonst hätte ich mir einen kaufen können, ich wollte mir einen bauen, der mir gefällt,
    dieses Ziel habe ich erreicht.



    Gruss an Alle,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Zitat von Davaaser


    zu einem Rollenprüfstand zu kommen, sonst hätte ich mir einen kaufen können, ich wollte mir einen bauen, der mir gefällt,
    dieses Ziel habe ich erreicht.



    Hallo Ernst


    Selbst wenn die "Schulterpassschrauben" teuer waren hast du im Vergleich zu käuflichen Rollenprüfständen immer noch ein sehr solides Teil für wenig Geld gebaut.
    Dein Rollenprüfstand hat gegenüber meinem den Vorteil dass sich die Rollenböcke mittels Schrauben fixieren lassen.





    Hallo Jürgen


    Deine Aufregung verstehe ich nicht ganz. Der ganz normale Bastler wird bei Google oder direkt auf der Seite eines Werkzeughändlers nach dem Begriff "Aufbohrer" suchen und nach wenigen Sekunden Bilder und Informationen finden die ihm verraten um was es sich handelt und wie "furchtbar teuer" solche Werkzeuge sind.
    Eine weitere Möglichkeit wäre hier im Forum nachzufragen, so wie ich "Mechanikermeister" kenne wird er sicherlich ausführlich berichten um welche Werkzeuge es sich handelt, wie sie verwendet werden und wo sie gekauft werden können.


    Auf beiden Wegen kann der "ganz normale Bastler" etwas dazu lernen, kann es das nächste Mal besser machen. Ist das nicht auch im Sinne dieses Forums?

    Grüsse
    Beat

  • Hallo!


    Der Weg ist das Ziel! :GR
    Das Bauen ist das Hobby sonst könnten ich ja kaufen. :smz:
    Fachliche Hilfe ist für mich gut, auch wenn ich sie nicht perfekt umsetzen kann. :mrgreen:
    Mit dem Ergebnis, wenn auch nicht immer perfekt, bin ich meistens zufrieden. :HL
    Mit der Zeit werde ich besser und lese gerne mit. :fst:
    Das war nur meine Meinung. :WN
    VG Heinz

  • Hallo,


    habe mal aus Neugier nachgeschaut bei Brütsch+Ruegger....


    Aufbohrer 5.8mm SFR. 28.60
    Kurzbohrer Titex 5.8mm SFR. 11.90
    Normalbohrer Titex 5.8mm SFR. 7.70


    Wenn das passende Werkzeug rumliegt, dann wehre ich mich nicht gegen das Gebrauchen, aber abends um 9 Uhr
    renne ich nicht mehr dem Werkzeugladen nach, dann "murkse" ich halt mit dem bestehenden Werkzeug :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Zitat von Davaaser

    Wenn das passende Werkzeug rumliegt, dann wehre ich mich nicht gegen das Gebrauchen, aber abends um 9 Uhr
    renne ich nicht mehr dem Werkzeugladen nach, dann "murkse" ich halt mit dem bestehenden Werkzeug :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

    Genau das ist es......
    Nicht jeder als sogenannter Heimmodellbauer hat einen ganzen Schrank voll "Aufbohrern" in der Abstufung von "0,1mm" (wenn möglich noch bis "30mm", bei Siemens im Werkzeugbau hatten wir diese Dinger sogar bis "50mm") und eine komplett eingerichtete "Entwicklungswerkstatt mit allem FickiFacki" zur Verfügung..... :KN



    Schöne Grüße,
    Jürgen.

  • Hallo Ernst


    Du hast ja auch so etwas vernünftiges gebaut, ohne "Spezialwerkzeuge".




    Zitat von Heinz


    Mit der Zeit werde ich besser und lese gerne mit.


    Danke Heinz, das ist genau das worum es mir geht. Ständig sein Wissen zu erweitern und dadurch besser werden. Deswegen meine ich dass es nicht falsch sein kann wenn hier Profis erklären wie das eine oder andere besser gemacht werden kann. Ob man es dann zuhause umsetzt oder nicht bleibt jedem selbst überlassen.

    Grüsse
    Beat

  • Hochinteressant wie sich Leute über einen Aufbohrer aufregen können. :wink: Die Schulterpassschraube ist anscheinend eher ein Wort das jeder Hausfrau geläufig ist. :flt:


    Ich mag mich nicht erinnern, dass ich Ernst eine meiner Lösungsmöglichkeiten aufgezwungen habe. Ich bin ihm einmal begegnet und habe ihn als interessierten und versierten Bastler kennen gelernt, der anderen Arbeitsmethoden nicht abgeneigt ist.


    Wer lieber auf seine handgeschmiedeten, selber gehärteten und geschliffen Werkzeugstahl Drehmeissel und Bohrer schwört, weil das noch aus der guten alten Dampfzeit stammt, der darf das gerne machen. Ich jedenfalls bin froh mit zeitgemässen Werkzeugen arbeiten zu dürfen, die aus meiner Lehrzeit sind definitiv schlechter.

  • Zitat von MechanikerMeister

    Ich jedenfalls bin froh mit zeitgemässen Werkzeugen arbeiten zu dürfen, die aus meiner Lehrzeit sind definitiv schlechter.


    Und ich begrüsse es das es hier im Forum Leute gibt welche einem erklären was zeitgemässe Werkzeuge und Methoden sind. Ob es dann für den Hobbykeller übertrieben oder zu teuer ist kann ich gut selber entscheiden.

    Grüsse
    Beat

  • Hallo Freunde,


    warum die ganze Aufregung? Wir sind hier ein ziemlich "bunter Verein" und das meine ich nicht negativ!
    Viele Berufe sind vertreten. So gibt es Leute, wie mich, die mit der Metallbearbeitung so ihre Schwierigkeiten haben. Ein gelernter Werkzeugmacher oder Feinmechaniker wird über Dinge lächeln die für mich echte Probleme sein können.
    Ein guter Freund von mir (Werkzeugmacher) hat mal zu meiner CNC-Fräse gemeint: "Das Ding hast Du nur gebaut weil Du nicht gerade feilen kannst."
    Das mag sogar zutreffen..
    Andererseits kann ich mir auch gut vorstellen, dass ein sehr guter "Metaller" kaum eine Echtdampflok zu Laufen bringt ohne auf Erfahrungen mit dieser Materie zurück greifen zu können..
    Meiner Meinung nach zählt doch nur die Verbundenheit zum Hobby. Wie da wer was fertig bringt ist mir schnurz-piep-egal!
    Ich hab übrigens auch einen Rollenprüfstand und der erfüllt seinen Zweck.
    Natürlich ist es hilfreich von Leuten mit Sachverstand Ratschläge zu bekommen und auch dazu ist dieses Forum da!


    Ebenso teilen sich die Meinungen bezüglich Maßstäblichkeit und Vorbildtreue unserer Modelle. Ist doch klar dass es auch zu diesem Thema verschiedene Meinungen gibt aber das sehe ich nicht als Problem an.
    Wie fad wäre es in unserem Forum ohne Diskussionsgrundlage?
    Wenn wir es dann noch schaffen einen vernünftigen Umgangston beizubehalten ist doch Alles in Butter.


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo alle zusammen,


    die gezeigten Rollenstände gefallen mir sehr gut :!:
    Zur Zeit geht es mir wie Thomas mit seinen Holzklötzchen :D


    Was die Diskusion um die Fertigung von Teilen angeht, finde ich, geht es in diesem Forum immer noch sehr gesittet zu :!: :KN


    Oder liege ich da falsch? Hat irgendjemand irgendjemanden etwas böses gewollt?


    Gruß aus dem Norden
    Sascha

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Zitat von Hannes

    Ein guter freund von mir (Werkzeugmacher) hat mal zu meiner CNC-Fräse gemeint: "Das Ding hast Du nur gebaut weil Du nicht gerade feilen kannst."


    Der Spruch gefällt mir, den merk ich mir. :flt:


    Ich bin jeweils froh, wenn ich Tipps und Hinweise zu Dingen bekomme wo ich keine Grundlagen oder kein Wissen habe. Da ich grundsätzlich ein fauler Mensch bin, ist mein Ziel so viel als möglich beim ersten Mal richtig zu machen und nicht per try and error System zum Ziel zu kommen. Man muss nicht alle möglichen Fehler immer auch noch selbst machen. :wink:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von black.man

    Zur Zeit geht es mir wie Thomas mit seinen Holzklötzchen :D


    Hallo Freunde!


    Mich freut die Diskussion, nur halt ich jetzt einmal voll dagegen.


    Ich hab mir vor Jahren genau solche Rollenlager gebaut (jetzt wurscht mit welchen Werkzeugen) - und was war das Ergebnis?


    Mir hats bei mehreren Regner-Rädern die Radreifen abgezogen. Daran waren aber nicht die Rollenlager schuld, sondern die Räder die allesamt mehr oder weniger an den Achsen "eiern".


    Was nützt da die ganze Technik an der Fertigung der Lager?


    Mit den neuen Vollmetall-Rädern wird´s jetzt wohl besser sein, aber alle Loks nach System Regner (einseitig mit einer Madenschraube an der Achse fixiert) laufen - meiner ganz persönlichen Meinung nach - nicht optimal auf einem Rollenprüfstand.
    Wenn auch nicht mehr die Radreifen gleich runtergehen, so merkt man doch wie sie sich abmühen und spreizen...


    Ich bocke meine Loks daher auch wieder auf Hölzern auf, und mein Rollenprüfstand verstaubt bis auf weiteres und wartet auf bessere Zeiten ....


    vlg, Christian




    Und die super gebauten Rollenprüflager sind

  • Hallo Christian,
    warum sollten sich die Radreifen lösen :OW Das hiese ja Extrembelastungen, die nie im normalen (Modell)Betrieb auftreten.Ich verstehe nicht, was da die Räder spreizen soll?
    Im Idealfall sollten die Kugellager wie eine "rollende" Schiene wirken.Nicht wie spreizende Radreifenkiller.
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Christian!


    Auch auf die Gefahr hin den Rollenprüfstand-Thread völlig vom Thema abzubringen:


    Zitat von Christian

    Mir hats bei mehreren Regner-Rädern die Radreifen abgezogen.


    Das ist mir -ähnlich- auch schon passiert. Nicht auf einem Rollenprüfstand, sondern im harten Wintereinsatz. Habe seinerzeit, noch in Ostermiething, einen großen Teil der Gleisanlage mit einer 3-achsigen Regnerlok und vorgespannten Schneepflug vom Neuschnee befreit. Hat super funktioniert, zuhause kam dann die böse Überraschung. Fast alle Radreifen waren nicht mehr zentriert, sondern schief auf den -damals noch- Radsternen aus Kunststoff.
    Also Radreifen runter, diese innen mit Schleifpapier etwas aufgerauht, Loctite Superkleber drauf und schnell mit Hilfe von passenden Eisenringen und Bohrmaschinenfutter die Radsterne wieder eingepresst. Wobei ich dieses einpressen nicht ganz 100%ig geschafft habe. Naja war noch zu Anfang meiner Dampfkarriere.


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....