Seitenverschiebbare Antriebsachsen der RhB Typen

  • Bezugnehmend auf:


    Selbstzentrierung der Achse à la Wolfgang


    Hier einige Bilder von den Originalloks, welche in diesem Theard zur Sprache kommen. Ich habe es bewusst nicht dort eingestellt, weil es nichts mit Modellen, sondern nur mit den Originalen zu tun hat.
    Speziell alles was mit dem Triebstangenantrieb zu tun hat, kann im Modell nachgebaut werden und es funktioniert auch. Aber nicht alles was im Modell funktioniert würde im Original auch so funktioneren, ausser man Verlangt vom Original nicht, dass es durch einen umgerechneten LGB R1 Radius fahren muss.
    Im Depot Samedan steht zur Zeit die die G3/4 11 "Heidi" von 1902 mit Aussenrahmen, die G4/5 108 von 1906 mit Innenrahmen und die Ge4/6 353 von 1914 auch mit Innenrahmen. Im Moment ist keine C`C`oder Ge6/6 I in Samedan, denn die 414 ist in Revision in Landquart und die 415 ist im Moment im Depot in Landquart.
    Die G3/4 11 hat keine seitenverschiebbare Achsen. Alle drei Achsen sind fest im Rahmen. Man hat früher, um wenig Spiel dieser Achsanordung zu erlauben, die Spur in den Kurven vergrössert. Es war dann nicht mehr Meterspur, sondern einwenig mehr. Wieviel das war und ab welchen Radien, kann ich auch nicht sagen, heute wird das nicht mehr angewandt. Bei der Lok 11 hat man nun bei der Revision einfach an der mittleren Triebachse die Spurkränze geschwächt. Der feste Radstand hat sich dadurch nicht verändert.
    Die kleinsten Radien auf dem Stammnetz der RhB sind 80m in den alten Weichen, und 100m auf der Stercke. Die erste Linie nach Davos 1889 hat einige 100m Radien, die Albulabahn von 1903 ist bis an einer Stelle durchgängig mit 120m Radien gebaut worden, die Linie ins Unterengadin von 1913 mit 160m Radien.


    Die G3/4 11. Am zweiten Bild sieht man wie wenig Platz zischen der Triebstange und dem Keruzkopf ist. Eine Seitenverschiebbarkeit der ersten Kuppelachse ist unmöhlich.





    Die G4/5 hat zwei seitenverschiebbare Achsen. Die Erste und Drite an welcher auch die Triebstange wirkt, sind nicht verschiebbar. Es gibt im Original keine Loks mit seitenverschiebbaren Triebachsen. Die Zweite und Vierte sind seitenverschiebbar. Da die Vierte seitenverschiebbar ist, darf die Lok rückwärts auch nur mit 30 Km/h verkehren, der Lokrahmen ist in dieser Richtung nicht geführt, der Tender ist nur gekuppelt und führt die Lok nicht. Auch hier ist es eng zwischen Kreuzkopf und Triebstange.




    Blick auf die zweite seitenverschiebbare Achse:




    Bei der Ge4/6 sind die äusseren Kuppelachsen seitenverschiebbar, die inneren sind fest im Rahmen und bilden den festen Achsstand dieser Lok.




    Bei der C`C`oder Ge6/6 I hat die mittlere Kuppelachse jedes Drehgestells auch Seitenspiel, so wie im Bild bei der Ge4/6 die äusseren.
    Es gilt sogar eine Vorschrift zu beachten, dass nähmlich in Radien und in der Steigung beim Anfahren der Motorenstrom von 1050 Ampère nicht überschritten werden darf, um den Zapfen der mittleren Achse, an welcher die Stange aussen drückt nicht übermässig zu beanspruchen.



    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,


    es ist interessant zu sehen wie solche Notwendigkeiten gelöst wurden. Würden wir darauf verzichten R3 oder R2 oder gar R1 fahren zu wollen würden diese Probleme gar nicht entstehen. Wir lösen sie ja auch wie am Original mit seitl. verschiebbaren Achsen. An meinen Loks ist keine Achse zentriert oder eingesperrt. Höchstenfalls zwischen den Kreuzköpfen etwas eingeschränkt. Dazu sind alle Achsen gefedert. Laufspuren zeigen deutlich dass sich die Maschine durch die seitl. Antriebe selber zentriert. Auch zeigen Fahrbilder eine äusserst ruhige Fahrweise.


    Hans