Die Steuerung des Bullen

  • Hallo Freunde!


    Zwar bekommt die Theorie nicht zu großer Resonanz hier, ich sehe es so, ohne den wichtigsten Zusammenhang der Steuerelemente dürfen wir über der Modifikation nicht sprechen.
    Dazu ist der sogenannte Schieberdiagramm (Zeuner Diagramm) ein sehr gutes Instrument.
    Ich habe mit den Maßen der originalen (Regner) Steuerung ein solches Diagramm gezeichnet.
    Es ist nicht so kompliziert, wie es sich im ersten Moment ausnimmt. Wer mehr wissen möchte, bitte fragen, oder noch besser nachlesen:


    http://www.homemodelenginemach…om/showthread.php?t=15119
    oder (englisch)
    https://archive.org/stream/val…panrich#page/n15/mode/2up


    Nun die Zeichnung:



    Zur Zeichnung brauchen wir nur e+ve, e, i und s. Und bekommen wir ve, die Daten der Schieberweg Komponenten (A und B) und Dampfverteilung (Kanalzeiten).

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Der Schieberweg kommt von zwei Komponenten zusammen.


    (A) stammt von Gegenkurbel,
    (B) von der Schwinge


    Die Gegenkurbellange kann man entweder zeichnerisch oder rechnerisch feststellen.
    Ich habe eine Zeichnung gezeichnet, mit Bullen Daten.



    Über der Methode gibt es eine ganz genaue und klare Beschreibung im Buch:


    Friedrich Wilhelm Eckhardt:
    Die Konstruktion der Dampflokomotive und ihre Berechnung.
    Verlag Technik Berlin 1952
    (Reprint Transpress 2009)


    Was sehr wichtig ist: zu jedem Gegenkurbellange gehört nur einziges Excentrität!
    Bei Regner das ist korrekt. (10,81und 5,4mm)
    Endergebnisse:
    R1max = 1,98 mm
    R2 = 1,37 mm
    ρ = 2,41 mm
    Sind auch korrekt.


    Wie es zu sehen ist die Daten stammen von den Maßen des Fahrgestells. Sind Fix, nur u ist veränderlich um den Füllung zu ändern.


    Ende Theorie!
    Vielleicht war es nur für mich wichtig, klar verstehen, wie die Steuerung funktioniert, und wie es mit der Maßen der Teile zusammenhangt!


    Ich werde nächstes Mal zeigen, was Klaus verändert hat.
    Dann kommen langsam die ersten Probefahrten.


    Gruß
    Pál

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  • Hallo Pàl,


    vielen Dank für Dein Nachforschen und die guten Zeichnungen.
    Ich bin auch der Meinung, dass auch bei einem Hobby eine solite theoretische Grundlage von Nütze ist.
    Bin schon sehr gespannt auf weitere Erkenntnisse.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Pàl,


    dann bitte zeichne die Gegenkurbel richtig, wie sie sein muss. Sie bildet mit der Achsmitte ein rechtwinkliges Dreieck. So wird sie auch berechnet.


    da

  • Hallo Pàl,
    auch ich verfolge Deinen Beitrag mit sehr großen Interesse und bewundere Deine großartigen Zeichnungen.
    Es braucht immer etwas Zeit um so viel Details nachzuvollziehen .
    Über weitere Ausführungen dazu würde ich mich freuen.
    Gruß, Gerd.

  • Hallo Da!


    Das geht so aber nur bei Volldruckmaschinen!
    Bei Expansionsmaschinen nicht!!! Bei Inneren Einströmung der Gegenkurbel eilt nach, bei Außeneinströmung (Flachschieber) eilt vor!



    Gruß
    Pál

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  • Hallo Marco!
    So wie ich das sehe, steuert die Heusinger/Walschaert-Steuerung über Gegenkurbel und Schwinge alleine den Schieber wie bei einer Volldruckmaschine, vorwärts wie rückwärts gleichmäßig. Erst durch den Voreilhebel wird die Voreinströmung erreicht. Dabei ist zwischen außen- und innerer Einströmung zu unterscheiden. Zur Zeit überlege ich den Umbau einiger Lokomotiven, die eine Steuerung für Inneneinströmung und Flachschieber (Außeneinströmung) haben. Da wundert man sich, daß die Dinger überhaupt laufen. Hab 3 solcher Kandidaten im Fuhrpark.
    Bei der Allen und Stephenson Steuerung, wo quasi über die Schwinge bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt zwischen den beiden Exentern umgeschaltet wird, wird die Voreinströmung und Expansion über die jeweiligen Exenter gemacht.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    hatte den obigen Satz natürlich ironisch gemeint. Ich habe mich schon intensiv mit Steuerungen beschäftigt.
    Die Gegenkurbel hat bei Heusinger nichts mit Expansion zu tun. Die Winkel sind aber in der Tat großer 90° und das kommt daher weil die Schwingenstangenebene schräg steht. Ist die Ebene paralell zur Antriebsachse und geht durch die Achsmitten stimmt Hans Aussage natürlich.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Marco!


    Ich habe für Da eine Skizze schnell gezeichnet, um zu zeigen, warum die Winkel nicht (immer) 90 Grad ist!
    Ich zeichne gern, aber die Zeichnungen sind nur Skizze, keine Werkstattzeichnungen!


    Weiß ich, dass Du dich schon intensiv mit Steuerungen beschäftigst.


    Das verstehe ich noch auch, dass Du ironisch schreibst. Aber leider mit Smiley sah es nicht für Alle so aus!


    Aber deiner Aussage:
    „Die Gegenkurbel hat bei Heusinger nichts mit Expansion zu tun.“
    ist ganz falsch!
    Bei Heusinger Steuerung hängen die Steuerzeiten mit der Gegenkurbel stark zusammen.
    Wenn seiner Länge oder Lage nicht korrekt ist, verändern sich der Exzentrizität auch und damit die Steuerzeit-Position und Länge!


    Alle, Expansion auch!!!

    Bei unserem Modelle bekommen wir die Gegenkurbel fertig, aber die Exzentrizität müssen wir selbst einstellen. Wie genauer wir das machen, so schön wird die Maschine laufen (natürlich wenn alle andere in Ordnung ist)!


    Bitte konkret sagen, wo ich irre (hab schon solche gemacht)!


    Gruß
    Pál

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  • Hallo Kollege!


    Dann über Modifikation!


    Ich beginne es bei Dampfhahn. Wie Dampf selbst auch!


    1. Dampfhahn.


    Der dampf geht bei Hahn in eine sehr klein Spalte durch.



    Hahngewinde ist M4 *0,7 mm. Servoweg so 90 – 120 Grad. Das bedeutet der Hahn öffnet sich nur 0,17 mm. Der Querschnitt dieser Ring ist nur 1 qmm.
    Die Dampfleitung (2mm) 3,14 qmm.
    Das bedeutet der Dampfdruck bei Zylinder wird viel kleiner, als der Kersseldruck.
    Der neuer Hahn öffnet voll der Querschnitt auf.


    So bleibt der Zylinderdruck näher zum Kesseldruck.

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  • Mit höheren Druck und kleineren Füllung kann die Zylinder die gleiche Arbeit leisten.
    Und braucht dazu weniger Dampf!


    Gruß
    Pál

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  • 2. Zylinder
    Über Schieber habe ich schon früher viel geschrieben.
    Wie es schon Gerd erwähnt hat, die viereckige Schieberöffnung ist besser als eine Kreisförmige.



    Der Querschnitt beim Viereck verändert sich linear, während des Schieberwegs.
    Bei Kreis sieht es ganz anders aus. Am Anfang und am Ende geht das ganz langsam, am Mitte schnell.
    Und der Querschnitt die aufgeborten Dampf-Bohrungen sind doppelt zu groß.
    Der Ausströmüberdeckung ging weg, so wird (siehe Zeuner Diagramm) Expansion und Kompression kleiner, und Ausströmungszeit größer.
    Die kleinere Voröffnung reduziert der Einströmfase und der Füllung.
    Ich spreche nur über den Richtungen der Änderung, die Ergebnisse habe ich nicht gezeichnet oder berechnet!


    3. Unter den Schieberhülsen und der Kolbenring befinden sich O-Ringen.


    4. Wegen Voll-Kolben (statt Hohl-Lippen) ist der Schädlicher Raum kleiner


    5. Zylinder Isolierplatte.
    Das ist vom faserverstärkter Kunststoff (PCB) gefräst.


    Ich hoffe, habe alle Unterschied gelistet.


    Gruß
    Pál

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  • Hallo Wolfgang!


    Danke, Du hast Recht. Das sieht so aus, wie damals Gottfried gemacht und hier in Forum eingestellt hat, nur Klaus nimmt 2,5 mm Sechskant.
    Siehe zweites Foto auf erste Seite. Habe keine anderes Foto.


    Gruß
    Pál

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  • Hallo Pal,


    ich lege meine Steuerungen so aus wie ich beschrieben habe. Und die passen für mich. Die Gegenkurbel ist so dimensioniert das sie mit der Schwinge eine Volldrucksteuerung ergibt. Mehr sage ich nicht mehr. Der Rest macht der Voreilhebel.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Marco!


    Stimmt, Deine Steuerungen sehen so aus.
    Aber ich habe von der Bulle geschrieben, wo die Steuerung sieht anders aus.


    Gruß, Pál

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  • Ja Pàl,


    die Gegenkurbel betätigt die Kulisse und ergibt den Schieberweg. Richtig gerechnet ist das ein Fixmass und Fixstellung. Die Schieberüberlappung wird bestimmt und der Voreilhebel wird berechnet. Ich habe bis jetzt nur sechs Loks gebaut und bin immer so vorgegangen. Und sie laufen alle. Aber ich lerne natürlich gerne dazu.


    da

  • Hallo Dampffahrer!


    Ich habe die ersten Probefahrten mit den modifizierten Zylindern und Dampfregler gemacht.
    Bevor ich von den ersten Erfahrungen schreiben würde, soll ich sagen, dass die Ergebnissen hängen von meiner Lok, meinem Arbeit und von der modifizierten Zylindern. Ich würde froheste, wenn alle drei in Ordnung würden!
    Das Fahrgestell ist leichtgängig, aber ist bisschen fester als der andere.
    (Ich nenne die Lok mit modifizierten Zylinder BR 99 221, die auf Teflon umgebaute zweite Lok BR 99 222.)
    Ich denke das hängt nur mit den Kolben zusammen. Die 221 ist auch im kalten zustand dichter, wegen Konstruktion mit O-Ringe.
    Sonst sind gleichen Teflonlagerhülsen in alle beide eingebaut.
    222 ist komplett aufgebaut, das 221 Fahrgestell hat nur die Gastanks, Kessel mit Öler und drei Servos (Dampf, Richtung und Entwässerung) bekommen. Und kleine Ballast noch.
    Am Anfang müsste ich einige Fehler korrigieren um alle Leitungen dicht zu bekommen.
    Dann kam die erste Fahrt.
    Das erste, was ich bemerkte, spukt die Lok kein Kondenswasser durch den Kamin aus.
    Nur am Entwässerung.
    Ich denke es hängt mit Isolierung zwisschen Zylindern und Fahrgestell.
    Aber das wichtigste Überraschung war, dass die Lok schon bei 1 Atü ging los, wie ein Rennwagen!
    Ich nehme von Dampf und vom Gas zurück, aber war immer zu schnell, langsam konnte ich fast nicht fahren.
    Dampfdruck war 2-3 Atü.
    Ich sollte den Druck auf 1 Atü zurücknehmen, um die Lok besser regulieren können.
    Der Dampfhahn, braucht nur 60 Grad bis vollen Öffnung.
    Ich reduzierte den Servoweg, aber das hilft nur wenig.
    Dann probeweise, habe ich den Regner Dampfhahn zurückgebaut.
    Die Lok fuhr nur 1,5 Atü an, und bei 3 Atü ist immer noch schwach. Aber kann ich sie sehr feinfühlig steuern.
    Man muss den goldenen Mittelweg finden!


    Dann kann ich schon jetzt sagen:
    1. Die Zylinder braucht größeren Teil vom Kessel-Druck
    2. Die Zylinder braucht eine Isolierung.
    3. Neuen Kolben funktionieren sehr gut.


    Noch was über Dampf Geräusch.
    Kann ich nichts sagen. Für Geräusch ist die Lok selbst der Resonanzkörper. Bis die Lok nicht fertig aufgebaut ist, über Geräusch ist überflüssig zu sprechen. Gab es Situation, wo das ganz schön war, aber nicht immer.


    Zum weiteren Test muss ich die 99 221 auch fertigbauen und dann die zwei Lok parallel testen.
    Nur dann kann ich über der Steuerung etwas sagen. Aber das dauert noch. (Habe viele andere öffnete Baustelle noch! Besser gesagt nur solche habe ich, aber für mich das ist die Beste bei unserem Hobby!


    Ja noch was vom Öl. Nicht zu tragisch! Abel ich baue meine Loks in der Zukunft auch auf Teflon um!


    Von der Fahrt könnte ich allein keine Aufnahme machen. Aber werde ich die Möglichkeit einmal dazu auch finden.
    Wenn weitere Information es gibt melde mich fliesend.


    Gruß
    Pál

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