Herrmann Lok nachrüsten mit Regner Dampfspeisepumpe

  • Hallo Christoph,


    eine sehr schöne Arbeit hast Du uns wieder gezeigt, vielen Dank. :E :E
    Auch fürs Einstellen des jeweiligen Video Links, so können auch Mac User die Videos sehen. :BT


    Ich habe keine Erfahrung mit Speisepumpen jedweder Art, aber etwas ist mir in dem letzten Video aufgefallen.
    Beim Speisen mit 3 bar spritzt ein kleiner Strahl kurz bevor der Kolben oben ist nach vorne, ist das so gewollt oder normal ? :GR


    Viel Grüße
    Manfred

  • Liebe Dampffreunde


    Besten Dank für eure Kommentare zum Dampfspeisepumpen Beitrag. Die Lok und die Pumpe funktionieren mit dem aufgesetzten Gehäuse wie sie sollen, ich bin sehr zufrieden. Das Gas ist allerdings schneller aufgebraucht als ohne Pumpe. Ist logisch mit einem Verbraucher mehr. Dafür musste die Handspeiseflasche nichts mehr tun. Die Temperaturanzeige wurde nun am oberen Wasserstand befestigt, sie ist erst ab durchgewärmter Lok aussagekräftig und ersetzt das Manometer vorläufig noch nicht. Ich muss die verschiedenen Drücke während der angeheizten Phase mit der Temperatur vergleichen um sofort Temperatur als Druck deuten zu können (s.Bild).
    Wieso dass ein kleiner Dampfstrahl bei jedem Hub entsteht, kann ich auch nicht sagen, jedenfalls macht es nichts, weil kein Öl darin enthalten ist. Nun folgen noch einige Probefahrten bevor mich die Lok in Richtung Zürichsee zum Sohn verlässt.


    Im Bild: Temperatur Sensor am blanken Messing befestigt.



    Beste Grüsse Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,
    saubere Arbeit, so wie ich es von Dir gewohnt bin :B .
    Bis zum nächsten Treffen :Q
    Grüßle,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Guten Abend Manfred,


    dieser Wasserspritzer kommt aus dem Hilfsschieber. Wenn der Pumpenkolben oben angekommen ist und die Hilfsschieber ganz hinein gedrückt hat, wird der Abdampfkanal geöffnet und der Restdampf+Kondenswasser entweicht aus dem Dampfzylinder. Der Hilfsschieber ist nach unten zur Betätigungsstange nicht abgedichtet und so kann dort auch etwas Leckmenge heraus kommen.


    Zum Thema Dampfspeisepumpe kann man sich hier anschauen, wie es der Wettbewerb macht.
    Die Dampfspeisepumpe an der Baureihe BR 99 77-79 von Herrmann Echtdampf, macht nur einen Hub von geschätzten 3-4 mm. Die Pumpe verbraucht mehr Speisewasser im Betrieb, als sie in den Kessel pumpt. Ich hatte auch mal ein Exemplar aus einer frühen Serie auf meinem Prüfstand, die auch noch defekte Stütz-O-Ringe im Wasserkolben hatte.


    Im Film von Christoph oben ist gut zu sehen, dass seine Pumpe den komplett möglichen Hub von 10,5 mm ausführt.


    Viele Grüße
    Georg

  • Wenn die Pumpe nicht mehr will,


    dann ist ein guter Suport das wichtigste, dass dieser 780 Km Luftlinie entfernt ist, spielt heutzutage keine Rolle mehr.
    Nach meinem letzten Bericht funktionierte die Pumpe noch, aber schon bei den folgenden erneuten Anheizen machte sie nur noch zwei Hübe und blieb dann mit dem Kolben oben stehen, dabei waren aber Abdampfgeräusche (gurgelndes Wasser) aus dem Wasserkasten zu hören. Nach kurzer Pause wieder dasselbe. Per Mail hat dann Georg in Hamburg meine Bilder und Berichte beurteilen müssen. Bald einmal war eine zu hohe Dampftemperatur für die Pumpe diagnostiziert worden. So habe ich in der Rauchkammer die Drei Windungen der Dampfleitung auf Eine umgebaut. Diesen Umbau konnte ich nur in der Rauchkammer selber ausführen, weil die Dampfleitung vom Ventil her bis in die Rauchkammer gefangen ist (siehe Bilder auf Seite 2 dieses Berichts). Dies weil ich während dem Bau der Leitung der Annahme war, dass diese Leitung neben dem Gastank zuwenig Platz hat und dadurch dann Probleme beim Gehäuseanbau entstehen könnten. Der Nippel am Dampfventil und an der Dampfpumpe und der Winkel unten in der Rauchkammer ist mit Castolin 157 gelötet. Die Schraubverbindung mittig der Rauchkammer ist aber Hartgelötet, dies weil dort Aussen am Rohr hohe Temperaturen entstehen können, aber auch Innen im Rohr durch den überhitzten Dampf. Die ganze Leitung habe ich zuerst mit heissem Wasser durchgespült und danach auch mit Dampf ohne angeschlossene Pumpe.
    Nach erneuter Montage entstanden dann die oben beschriebenen Probleme. Erst nachdem die Pumpe geöffnet wurde, sah man am Schleuder Kolben die Anhaftungen. Diese Spuren zeigten auch, dass sich der Schleuderkolben nicht frei bewegen konnte sondern immer in derselben Position die Auf- und Abbewegungen machte.
    Mit Teflon, Viton etc. sind Materialien in dieser Pumpe verbaut die sich unter Temperatur ausdehnen, bis sie unter den schlechten selber verursachten Fehler klemmen.
    Im nachhinein wird man gescheiter, eine gefangene Lietung die sich danach nicht mehr richtig reinigen lässt werde ich nie mehr bauen. Das Wissen, wie die versch. Materialien sich zu einander bei versch. Temperaturen verhalten, habe ich nicht wohl aber Georg der mir mit Ferndiagnose und Rat zur Seite stand. Danke!



    Die sichtbaren Anhaftungen am Schleuderkolben:



    Mit einem Lappen gereinigt:





    Es ist noch ein kleiner Film entstanden, der die Pumpe nun im Betrieb zeigt. Dank dem 2 Stufigen Kippschalter des FlySky Senders kann man das Herrmann Ventil so Justieren, dass die Pumpe zwei verschiedene Pumpgeschwindigkeiten zulässt.
    Die Lok hat heute auf dem Versuchskreis mit 4 Wagen eine Probefahrt mit gleichzeitigem Dampfpumpeneinsatz absolviert. Eine Gasfüllung hat 45 Min gereicht, wobei 10 Min bis zum max. Druck bei halb vollem Kessel gebraucht wurden. Die 2,5 dl Wasser die in den Wassertanks sind werden dabei nicht ganz aufgebraucht. In dieser Zeit ist die Lok bei einem mitteleren Druck von 3 -3,5bar eine halbe Stunde ununterbrochen gefahren. Die Pumpe lief dauernd auf der ersten Stufe und am Schluss war etwas mehr Wasser im Kessel als beim Anheizen. Sobald es eine Gelegenheit gibt auf einer Anlage zu fahren, werde ich die Lok und Pumpe in diesem Beitrag nochmals zeigen.


    https://youtu.be/NoUpkNzaXc4



    Beste Grüsse Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,


    Danke für deinen Bericht.


    Zitat

    Im nachhinein wird man gescheiter, eine gefangene Lietung die sich danach nicht mehr richtig reinigen lässt werde ich nie mehr bauen.


    Diese Einsicht hatte ich auch schon. Bei der Regner 99222 lässt sich die originale Dampfleitung nach dem ersten Einbau nur durch zurückbiegen wieder ausbauen. Deswegen habe ich beide Zudampfleitungen anders gestaltet,sodass ich sie nach dem Abschrauben einfach aus dem Flammrohr ziehen kann. Leider kam dafür eine andere Einsicht zu spät, die Günter schon mehrfach beschrieben hat: Den Außenkessel längs zu durchzusägen und separat montierbar zu machen, um an alle Schraubverbindungen in der Rauchkammer einfach heranzukommen. Das geht besonders gut, wenn Wasserkästen den Schnitt verdecken.


    Wenn man nicht wie ich noch einen Druckmesser an der Speisepumpenzuleitung anschließt und die Speiseleitung durch die Rauchkammer führt, ist es auch noch ein wenig einfacher zu realisieren ...

    Zur Erklärung: Speiseleitung für DSP und Spritzflasche kommt aus dem T-Stück von unten, Dampf zu den Zylindern ist rechts am Flammrohrausgang angeschraubt, die beiden Abgänge für DSP (zur Durchführung rechts (Sechskant) ) und DSP Drucksensor (nach unten) sind noch nicht an den Hohlringen angelötet. Wie man leicht sieht, um zum Schrauben gegenhalten zu können, muss der Maulschlüssel durch den Schornstein. Also: zweigeteilter Außenkessel!


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Christioph,


    schön dass die Pumpe jetzt wieder läuft.
    Aus der Erfahrung mit einem Automotor, bei dem man das Thermostatventil unter dem Zahnriehmen fand, versuche ich immer bei meinen eigenen Kontruktionen, dass man möglichst an alle für die Wartung nötigen Teile heran kommt, ohne alles zerlegen zu müssen.


    Hallo Stefan,


    was bei der Montage in der Rauchkammer auch hilft, ist, sich die Gabelschlüssel anzupassen. Man kann sie dünner schleifen oder auch abwinkeln. Diese Stahlwille Gabelschlüssen sind schon relativ fein gefertigt. Außerdem fertige ich mir für die 2 mm Rohrleitungen Klemmring mit Verschraubungen in Schlüsselweite 4 mm. Das benötigt weniger Platz und es besteht auch keine Gefahr, dass Flussmittelreste im Rohr verbleiben.
    Dicht werden Klemmverschraubungen, wenn das Rohr ca. 2 mm Platz im einzuschraubenden Verbinder, Winkel oder T-Stück hat, damit der Klemmring nicht nur einseitig durch Rohr geführt wird. Die Winkel auf den Konusflächen sind eher unproblematisch und entstenhe durch entsprechend eingestellter Wendeschneidplatten beim "Abstechen".


    Viele Grüße
    Georg

  • Zitat von Piz

    Wenn die Pumpe nicht mehr will, ...


    ... Bald einmal war eine zu hohe Dampftemperatur für die Pumpe diagnostiziert worden. So habe ich in der Rauchkammer die Drei Windungen der Dampfleitung auf Eine umgebaut.


    Sorry, dazu habe ich eine Frage:


    Tritt der Stillstand wegen zu heißen Dampf nur bei auf ölfrei umgebauten Dampfspeisepumpen auf, oder auch bei den Pumpen die mit Verdrängungsöler arbeiten?
    Dann würde wohl auch das Führen der Zudampfleitung für die Pumpe, durch das Flammrohr zu einer Überhitzung und zum Stillstand führen?


    Ich möchte bei meiner 994802 nämlich die Zudampfleitung durch das Flammrohr führen und zuvor den Öler in den Führerstand plazieren.


    Was meint Ihr?
    Grüsse von Johnny

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Hallo Johnny,


    Ölfreie Pumpen müssen enger toleriert sein, da kein Öl zusätzlich abdichten kann.
    Ich habe die Pumpe ohne Umbau nie mit getrockneten Dampf betrieben, sollte aber funktionieren.


    Viele Grüße
    Georg

  • Danke Dir Georg, das hilft mir schon weiter. Falls es zu Problemen kommt, werde ich darüber berichten. Da der Öler im Führerstand ist, dürfte ein späterer Umbau keine Mühe machen. Notfalls muss ich das Zudampfrohr wieder aus dem Flammrohr nehmen und lokführerseitig außen dem Kessel entlang neu verlegen.


    Grüsse von Johnny

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • @Stefan
    Johnny


    Die Ein- und Anbauweise der Pumpe an die fertig funktionierende Lok hat so stattgefunden, dass möglichst wenig Bestehendes geändert oder umgebaut werden musste, vor allem auch im Führerhaus betr. Ventile, Servos und Leitungen. Beim Zusammenbau einer neuen Lok würde ich andere Lösungen bevorzugen.


    Bei meiner 99 222 habe ich die Wassereinspeisung von Handpumpe und Speiseventil auch zusammengelegt. Dies hat an der Lok den Vorteil, dass ich die Speiseleitung nach dem Gebrauch der Handpumpe, für die Regner Dampfpumpe nie belüften muss.


    Die Regnerpumpe mit Öl funktioniert problemlos, mit der Dampfzuleitung durch das Flammrohr. Diese ist im Flammrohr aus Niro, 3mm. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher ob diese zweite Leitung im Flammrohr nicht auch etwas von der Heizfläche also der Heizleistung wegnimmt.


    Siehe unter: BR 99222 von Regner


    Georg
    hättest Du ein Bild einer solchen Klemmverbindung?


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,


    Bilder davon findest Du Vorbildgerechte Dampfspeisepumpe für die BR 99222 von Regner auf Seite 3.


    Hier noch mal exemplarisch, was ich mit dem Platz für das Rohr im Verbinder meinte. Es sollte wenigstens einen Millimeter über den Schneidring stehen.

    Das Bild stammt von der Regner Dampf- & Eisenbahntechnik Homepage, aber die Verkauften Teile lassen das nicht ohne nacharbeit zu.


    Viele Grüße
    Georg


    PS. : Beim letzten Beitrag muss es SW5 (Schlüsselweite) anstatt SW4 heißen, sonnst ist das M4 x 0,35 mm Gewinde nicht unterzubringen. Im Vergleich zur SW6 Überwurfmuttern für 3 mm Rohr sind sie aber trotzdem um einiges filigraner. SW4 mit M3 x 0,25 mm mit einer Kernbohrung von 2,73 mm müsste man mal ausprobieren, ob da noch ein Schneidring funktioniert.


    PPS. : Heizleistung wird die 2 und 3 mm Leitung eher nicht kosten. Die Flammen schlängeln sich schon um die Leitungen herum.

  • Zitat von Piz

    Die Regnerpumpe mit Öl funktioniert problemlos, mit der Dampfzuleitung durch das Flammrohr. Diese ist im Flammrohr aus Niro, 3mm. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher ob diese zweite Leitung im Flammrohr nicht auch etwas von der Heizfläche also der Heizleistung wegnimmt.


    Hallo Christoph bzw. Georg


    Muss das Rohr unbedingt Niro sein oder reicht ein Messingrohr? Davon habe ich genügend vorrätig. 3 oder 4mm Niro müsste ich irgendwo zukaufen.

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Georg


    für die 2mm Verbindungen mit Schneidering bleibt nur der Selbstbau, so kleine habe ich noch nie im Angebot gesehen.


    Johnny


    Bedenke, dass wenn kein Dampf durch die Leitung im Rauchrohr fliesst, dieses glüht. Dies hält auf Dauer nur Niro aus. Kupfer kann dabei sogar inwendig Zunder ansetzen, welcher dann durch den Dampf in die Pumpe befördert wird.
    Die Leitung aussen am Kessel führen und dann in der Rauchkammer noch Windungen zum Dampftroknen anhängen das geht bei einer Pumpe mit Öl problemlos. Leitung falls gelötet unbedingt innen mit Zitronensäure reinigen. Siehe meine Probkeme!


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Danke nochmal Christoph.
    Ich muss mir das ohnehin noch alles genauer überlegen. Durch das Flammrohr führen hat sich bei der 99 4802 eben angeboten, da es beim Brenner eine zweite Durchführung gibt. Mal sehen wie ich das dann schlußendlich umsetze. Im Moment bin ich noch beim Bau der Lok und die muss erst mal laufen.

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Hallo Johnny,
    ich habe wegen Unwissenheit auch die Dampfzuleitung aus Kupfer gebaut. Bei der ersten Lok musste ich sie schon gegen ein Edelstahlrohr austauschen, weil das Kupfer durch gefeuert war. War schon komisch, wenn man den Dampfregler öffnet und der Brenner dabei ausgeht.

    Viele Grüße
    Michael