Neue Räder (Radstern) für Reihe U

  • Hallo Freunde der U!


    Vor drei Tagen hat Marco geschrieben:
    „Die U ist auch eine meiner absoluten Lieblingslokomotiven. Die steht bei mir auch noch auf der viel zu langen Werkstattliste. Ein Tipp was die Regner U anbelangt. Diese hat im Grunde die falsche Radbauform. Damit meine ich Gegengewicht und Speichenzahl. Dies zu ändern wertet das Modell ungemein auf.“


    Bei mir ist es auch so. Habe zwei U und eine SKGLB 10.
    Aber habe ich auch noch nicht nachgedacht, zum welchen Lok welchen Rad gehört.


    Nach zwei Tagen habe ich festgestellt, das es eine sehr schwere Sache ist!


    Ich habe viele Dokumente, Bücher, Zeihnungen, Bilder, (Internet) über U und ihrer Artverwandten und Schmalspubahnen in Österreich (und K und K)!
    Hier im Forum hat Damals Christian viel geschriben.


    Was ich dann über der Räder der Reihe U sagen kann?


    Insgesammt wurde in viel serien für verschiedenen Lokalbahnen 44 U Loks gebaut, mit vier Arten der Räder.


    Durchmesser immer 820 mm, Hub 400 mm. Breite der Radreifen 110 mm.
    In unseren Maßstab: 36,44 mm 17,78 mm 4,89 mm.
    Bei Regner: 35,67 mm 17,00 mm 7,24 mm.


    Wenn man neuen Radstern für Loks fräsen möchte, bei planen müssen diese Tatsachen berücksichtigen. Und die Breitenmaßen der Radpaar dürfen auch nicht ändern, sonst muss den ganzen Fahrwerk neu konstruieren.


    Ich habe probeweise drei Varriante der Radstern gezeinnet. Optisch sehen gut aus, habe noch nicht, ob es ich auch fresen könnte.
    Die Probleme kommen immer nur nach dem ersten Spänen aus!


    Der Unterschied zwischen a und b ist nicht zu groß, so bleibt nur drei verschiedene Radstern.



    Und die Lok und Räder:
    Typ a: U 8 – 11
    Typ b: U 1 – 3
    Typ c: U 4 – 7, 12 – 16, 19 – 20
    Tip d: U 21 –


    Diese waren die KkStB U Lokomotiven. Gab es noch auch Uv, Uh/Bh, und NÖLB, StLB, ZB Loks!


    Und noch etwas: wehrend des Jahres wurden die Loks beschadigt, umgebaut, bauen Ersatzteile ein was momentan gibt!


    Ich habe Fotos über U44 mit verschiedenen Radstern auch gefunden!
    Wenn man eine konkrete Vorbild wehlt, muss nachsehen, wie (wann) sah die Lok aus!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pál,


    das ging ja schnell!
    Sehen gut aus deine Zeichnungen. Die neuen Räder werden deine Loks deutlich aufwerten.
    Hätte ich eine U, würde ich ihr ebenfalls ordentlicher Räder spendieren. Schade, dass Regner das damals verpasst hat.


    Bin sehr gespannt auf deine Fräsergebnisse!
    Viele Grüße
    Manuel

  • Wolfgang stellte die Frage, weil der Radstern des Typ C asymmetrisch ist.
    Somit wäre das Gewicht je nach Lokseite einmal vor- und einmal nachlaufend, wenn alle Räder gleich sind.


    Grüsse Johnny

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Zitat von Pal

    Hallo Jonny!
    Bist Du sicher dabei?
    Fragt Pál


    Hmmm, jetzt nicht mehr.


    Wie man sich täuschen kann.
    Danke für die Denkhilfe!


    Liebe Grüße Johnny !


    Edit: Aber das Foto schaue ich mir nun schon eine gefühlte Stunde an. gggrrrmmmpppfff

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Die Radsterne sind alle gleich gegossen, ok.
    Aber vor- und nacheilend gegenüber der Achse sind die gegenüberliegenden Gegengewichte doch.
    Oder liege ich wieder falsch?

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Zitat von Wolfgang

    So waren die Räder von Regner

    Also D und A,B. Zwar nicht ganz gleich, aber optisch sehr ähnlich. Somit gab es den asymmetrischen C Stern beim Modell nicht.

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Hallo allerseits,


    das stimmt so nicht, Wolfgang.


    Die Us von Regner hatten alle entweder die Scheibenräder, wie du eines zeigst, oder aber die normalen Speichenräder von Regner die nicht zur U passen.


    Das Rad das du rechts zeigst ist eines von der IV K.


    Ich habe übrigens meine U unter Friedls Anleitung mit neuen Rädern und einem korrekteren Gestänge versehen:



    Ich habe das damals hier dokumentiert:


    U1 der NÖLB von Regner


    Sieht übrigens seht gut aus Pal! Wir haben die Speichen damals aber etwas dicker gemacht, ich glaube 1,5 oder gar 2mm. Dadurch, dass die Speichen dann verrundet wurden, wirken sie dann dünner.


    LG
    Alex

  • Hallo Wolfgang,


    das mag sein, ich kenne aber kein einziges Bild in dem eine U von Regner die Räder der IV K montiert hätte. Weder von einer Messe, noch aus dem Katalog von Regner selbst.


    Die IV K war ja ein Jahremodell, dementsprechend kann ich mir gut vorstellen, dass die Räder speziell in der richtigen Anzahl nur für dieses Modell gebaut wurden.


    Der Bausatz den ich 2016 von Friedl gekauft habe war einer der letzten Bausätze der U. Friedl hat damals alle restlichen Bausätze der U von Regner aufgekauft. Wie man in meinem unten verlinkten Bericht sieht, hatte er die normalen Regner Räder.


    Auf den Bildern aus dem Internet, und den paar die ich mit eigenen Augen gesehen habe, haben ein paar Us die Scheibenräder, der Rest hat die normalen Regner Räder die nicht passen.


    Ausnahmen sind meines Wissens nur 2 Us aus England die Reppingen Räder haben und die Us von Christian und mir, da wir die Radsterne geändert haben.



    LG
    Alex

  • Ich werde wohl nichtmehr zu einer Regner U kommen, egal in welcher Variante oder mit welchen Rädern. Dennoch würde mich interessieren, weshalb der Radstern Typ C asymmetrisch konstruiert wurde? Rein optische Gründe schließe ich persönlich mal aus. Für einen physikalischen Grund fehlt mir wahrscheinlich das Hintergrundwissen.


    Grüsse Johnny

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Hallo Johnny!


    Vor- oder Nacheilung (Steuerung) und Position des Gegengewichts sind zwei verschiedene Sache!


    Voreilung bedeutet „Gegenkurbel(Zapfen) lauft vor dem Treibzapfen“.



    Alle beide (Vor- und Nacheilung) kommt auch bei Flach- oder Kolben-Schieber vor, so gibt es vier Variante.


    Das Gegengewicht vermindert die störenden Bewegungen der Lok, hängt mit Steuerung nicht zusammen!


    Der Antwort Deiner letzten konkrete Frage:


    "Da die Kurbeln beim Zweizylindertriebwerk um 90 Grad versetzt sind, muß der Schwerpunkt des Gewichtes um einen kleinen Winkel nach der Kurbel des gegenüberliegenden Rades zu geneigt sein."


    (Transpress Verlag: Die Dampflokomotive, Seite 509)


    VG Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Besten Dank Pál. Vor- und Nacheilung bei Treibzapfen und Gegenkurbel sind mir geläufig. Auch der Sinn der Gegengewichte und der 90° Versatz sind mir bekannt.
    Mit Vor- und Nacheilung des Gewichtes im Radstern habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt.
    Jedenfalls ist Dein letzter Satz interessant, obwohl ich dennoch nicht ganz durchblicke. Ich nehme mal an, diese Beschreibung bezieht sich nur auf den Radstern Typ C.


    LG Johnny

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Hallo Pal,


    das mit dem Satz aus dem Buch macht schon Sinn. Meines Wissens geht es bei dem Versatz der Gegengewichte gegenüber dem Kurbelzapfen um folgendes.
    Wenn wir uns das Bild von Pal der Achsen der echten U ansehen, sehen wir, dass die Gegengewichte dem Kurbelzapfen auf dem jeweiligen Rad der anderen Seite zugewandt ist. Das Gegenwicht der linken Seite der ersten Achse zum Beispiel ist daher um weniger (oder wenn man von der anderen Seite rechnet, mehr) als 90 Grad zum Kurbelzapfen des Rades der rechten Seite verschoben.


    Dies dient dem Ausgleich des Momentes, dass erzeugt wird wenn Gegengkurbel, Kuppel-, Kurbelstange etc. sich bewegen. Da diese nicht auf einer Eben mit dem Rad und der Schiene liegen sondern vom Gleis nach außen verschoben sind (d.h wenn man direkt davor steht in Richtung des Betrachters) entsteht hier ein Moment, das die Achse bei Bewegung ins Taumeln bringen würde. Z.B: Wenn sich Gegenkurbel, Kuppel- und Kurbelstange des linken Rades nach unten bewegen entsteht um den Drehpunkt, dh. dort wo das linke Rad das Gleis berührt ein Moment, das das Rad auf der rechten Seite in die Höhe hebt. Diesem Moment wirkt man daher mit dem Versatz auf der anderen Seite entgegen.


    Das heißt, das z.B. ein Gegengewicht auf der rechten Seite einerseits dem Massenausgleich des dazugehörigen rechten Rades dient (Gewicht Kurbelzapfen, Gestänge etc.) als auch dem Ausgleich des Momentes von den, außerhalb der Schiene/des Rades gelegen, rotierenden Gewichten der linken Seite dient.


    Damit erklärt sich auch warum die Räder auf beiden Seiten gleich sind.


    Jetzt zu dem Satz aus dem Buch: gäbe es keinen Versatz zwischen linker und Rechter Seite, würden sich die beiden Momente ausgleichen.


    Lg
    Alex

  • Hallo zusammen


    Es gibt eine Berechnung des Winkels, um den das Gewicht verschoben werden muss im "Handbuch des Lokomotivbaus" von Martin Igel aus dem Jahr 1923, S. 297 ff, für 2 Zylinder auf S. 300 oben, zu finden auf der Seite der diglib.tugraz.at:


    https://diglib.tugraz.at/downl…f521d0b69&location=browse


    Ich hoffe, der Link funktioniert so :D


    Mit närrischen Fasnachtssonntagsgrüssen


    Thomas

  • Dankeschön, aber da steige ich aus, das ist mir zu hoch. Es kommt der Punkt wo sich ein gewisses Wurschtigkeitsgefühl breit macht und der Wissensdurst nachlässt, zumal 1000te Loks mit symmetrischen Radsternen unterwegs sind/waren. Man muss nicht alles bis ins letzte Detail wissen, dafür ist das Leben viel zu kurz. Ein Spaceshuttle werde ich auch nie fliegen und somit werde ich mich wieder meiner kleinen 4701 erfreuen.


    Grüsse Johnny

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup: