ÖBB 898.01 von Reppingen

  • Hallo Gerhard!
    Meine Dampfmodelle (Schiff und Lok) möchte ich mit einstellbaren Verdrängungsölern ausstatten, wo ich den Ölverbrauch an der Einstellschraube einstellen kann. Wie ich bei meinem Dampfschlepper "Thor" feststellen mußte, ist der Ölverbrauch auch von der Ölsorte abhängig. Der Schlepper verfügt z.Zt. noch über keinen einstellbaren Öler. Nachdem ich den Schlepper von Heißdampföl auf Olivenöl umgestellt habe, ist der Ölverbrauch gestiegen.

    Diesen kombinierten Öler mit Drehschieber habe ich für mein "Ölferkel" 476 (Accucraft K28) gebaut. Im Rahmen des Umbaus auf Fernsteuerung, soll er dieses Teil erhalten. Damit ist der Ölverbrauch und damit auch die Umweltschäden eingrenzbar. Nächstes WE erhalte ich von Andreas Zimmer http://www.gartenbahnen.info/wir.php Chuffer von Summerland. Die sollen u.a. den Auswurf von Öl aus dem Kamin unterbinden. Ich bin da mal gespannt.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerhard!
    Danke für das Lob. Das Problem mit dem vielen Öl war auch einer der Gründe warum ich die Maschine
    umgebaut habe. Wenn die Öler nicht regelbar sind wird das Öl bei fast allen Maschinen sehr schnell
    und auf alle Fälle viel zu viel ausgeschüttet.



    Öl bis in die kleinste Ritze, auch dort wo man es nicht braucht.



    VlG Friedl

  • Hallo an Alle die es nachmachen wollen!


    Die Maschine hatte einen Sturzschaden hinter sich. Das war der eigentliche Grund für diese
    grosse Revision. Das Gehäuse wieder gerade zu klopfen, neu verlöten, sandstrahlen und wieder
    lackieren war die leichtere Sache.


  • Ich schreibe jetzt einfach in einer Wurst weiter!


    Im Zuge der Restaurierung habe ich auch das Fahrgestell überarbeitet. Da die eingepressten
    DU Buchsen elektrisch durchschlugen, habe ich gleich neue Teflonbuchsen mit Bund gedreht.
    Dabei kann ich sehr leicht das Achsenspiel beeinflussen.



    Wie schon beim 1.Video bemerkt, hakte die Lok bei der DKW von LGB. Auch im Radius 3
    hatte sie schon leichte Reibungsprobleme. Im Video 1 zu sehen. Wenn die Maschine aus der Kurve
    kommt wird sie gleich schneller, ebenso bremst Sie beim Einfahren in den Bogen.


    Bei der Nacharbeit habe ich dann beim Bund der Räder noch etwas weggedreht. Ausserdem habe
    ich die Teflonbuchsen der 2. Achse so locker angefertigt, dass diese ein zusätzliches Seitenspiel von
    1 mm hat.

  • Beim Triebwerk habe ich Teflonkolben neu angefertigt. Die Stopfbuchsen vom Kolben und
    vom Schieber wurden ebenfalls aus Teflon gedreht. Das hat Christian schon alles beschrieben.



    Der Rundschieber aus Messing wurde entfernt und durch einen zweigeteilten Rundschieber
    ersetzt. Die Teflonplatte des Schiebers kann sehr leicht mit anderen Maßen angefertigt werden.



    Da diese Schieber im Normalfall dicht sind, kann man mit den Steuerkanten fürs Ein- und Ausströmen
    sehr leicht experimentieren. Ich habe mich dem Optimum fast genähert.

  • Da ich schon per PM gefragt wurde!


    Der Auspuffschlag der Maschine wird durch keinen Chuffer verstärkt. Einfach ein 4 mm
    Rohr (oben zu) mit einem Schlitz eingefeilt. Der Schlag ist durch die große Last am Haken
    bedingt. Wenn an der Lok 4 Wagen hängen ist der Schlag nicht so kräftig.


    So das ist kurz niedergeschrieben zum Nachmachen.



    Noch ein Wort zur Fernsteuerung.
    Ich verstehe es nicht wenn die Maschine ein kleines Vermögen kostet, dass man bei der
    Fernsteuerung spart. Wenn die Fernsteuerung keine programierbare präzise
    Endpunkteinstellung für die Servos hat, kann man die Sache meiner Meinung gleich vergessen.
    Gerade bei der Einstellung für die Umsteuerung ist Präzision gefordert. Einige Maschinen neigen
    zum Übersteuern und das kann mit einer guten Fernsteuerung leicht behoben werden. Wenn
    zum Beispiel der Aufwurfhebel dauernd unter Spannung steht kann es zur Beschädigung der
    Schieberschubstange kommen. Das Gelenk verbiegt sich einfach. Ein nicht zu verachtender
    Nebeneffekt ist die schonende Servobehandlung. Die Servos danken es durch wesentlich längere
    Lebensdauer. Ich habe bei meinem grossen Fuhrpark erst 2-3 Servos ausgewechselt.


    So das ist jetzt alles!


    VlG Friedl

  • Hallo Friedl
    danke für Deine Ausführungen und Du hast sicher recht, dass die Öl-Sauerei von dem nicht einstellbaren Öler her rührt.
    Aber ich habe auch eine DKW und das abdrehen der Räder ist schon eine etwas für mich schwierige Sache, ich glaube ich werde Dich um Hilfe bzw. Umbau bitten, wenn es Deine Zeit erlaubt.
    Danke und beste Grüße
    Gerhard

  • Das die eingebaute Fernsteuerung vom Allerbilligsten ist, hatte ich natürlich auch gleich bemerkt.
    Hier gilt wohl der allgemeine Grundsatz das Geld wird im Einkauf verdient. Nach dem voher gesagten verstehe ich auch, warum Heinz die Fernsteuerung eigentlich nicht haben wollte.


    Ich habe im nahehinein noch eine mich interessierende Frage.
    Wieviele Arbeitsstunden (mit Ausnahme der Herrichtung des Gehäuses) waren ungefähr notwendig um die Lok in einen technisch einwandfreien Zustand zu versetzten.


    Das die gesamte Fahrwerksausführung eine "Krux" ist hatte ich auch schon vermutet. Weichen bin ich mit dem Teil nach etlichen Unfällen schon gar nicht mehr gefahren. Das die Fahrwerkskonstruktion bei der "kleinen" Lok nichtmal richtig durch R3 Kurven zu bewegen war .... der Hersteller hatte mir von den Fahreigenschaften gänzlich anderes berichtet. (Ist scheinbar der Unterschied zwischen Werbung und Wirklichkeit.)

  • Moin Uwe!


    *** Mein Senf (dazu) ***


    Da ich selbst eine Lok von Reppingen besitzte - EKB als Bausatz - möchte ich an dieser Stelle (entschuldige bitte Heinz!) auch ein paar Worte verlieren:


    Friedl ist aufgrund seiner "friedlhaftigkeit" in der Lage, aus selbst aus einem alten Dampfbügeleisen oder einer Espressomaschine jederzeit eine spitzen Echtdampflok zu bauen. Dies kann in dieser Form sicher nicht jeder und stellt i.m.o. das derzeit machbare dar.
    Meine Reppingenlok fährt nach einiger Schraub- und Bastelarbeit (jedoch ohne Friedls Modifikationen) sehr gut (finde ich) und hat einen schönen Dampfschlag (sage ich). Der Weg dahin war durchaus schmerzhaft.


    Ich bin beim Kritisieren immer vorne mit dabei und hatte bist dato mit fast allen deutschen Herstellern auch schon viel Ärger (der jedoch immer geklärt werden konnte).


    Es ist aber sicher nicht richtig zu meinen, das R.R´s Maschinen immer ein derartiges Tuning zur generellen Betriebsfähigkeit benötigen. Friedl hat das zumindest nicht behauptet (meine ich).


    Die ist meine Sicht der Sachlage ....



    LG / Oliever



    PS: Glückwunsch Heinz - Tolles Teil!

  • Hallo Uwe!


    Die Lok ist ja gefahren, kleine Schraubarbeiten, Einstellungen und Instandsetzungen werden bei diesem Hobby immer notwendig sein. Hilfe geben die meisten Hersteller und hier im Forum habe ich schon viel gelernt.
    Die Arbeitsstunden für ein Tuning wie bei dieser Lok werden nicht notiert. Die Erfahrung und das Wissen sowie der Umgang mit der Materie ist sicher ein langer Weg der noch nicht zu Ende ist.
    Oliever kann ich nur beipflichten, Probleme hatte ich auch schon viele, aber es gibt Lösungen und Verbesserungen.
    Wenn Friedl´s Wissen und seinen Ehrgeiz in das Projekt einfliesen liegt die Maschine weit über den Standard, im Fahrverhalten sowie in der Ausführung.


    VG Heinz

  • Hallo Uwe, Oliever und Heinz!
    Eigentlich brauche ich ja nichts mehr schreiben. Die Zeit um eine Maschine zum Laufen zu bringen
    zähle ich nicht. Wenn ich merke, es würde noch etwas besser gehen, wird die Lok halt noch einmal
    zerlegt. Wichtig für meine Arbeit ist, die Lokgestänge einmal spielfrei zu machen. Erst dann kann
    ich meine Überlegungen zu der Steuerung anstellen. Wenn ein Gestänge ein 2.1mm Loch hat und die
    Schraube 1,9mm dann muss schon ein Teflonbuchserl angefertigt werden. Durch meine Hände sind
    schon Maschinen gegangen, die schon Langlöcher hatten und trotzdem für den Besitzer einwandfrei
    in Ordnung waren. Er währe nie auf die Idee gekommen das zu beseitigen, aber wenn bei jedem
    Gelenk ( 0,2mm im Idealfall bei einer neuen Lok) eine Schlotterpassung vorhanden ist, habe ich von
    der Kurbel bis zur Schieberschubstange schon 1mm zusammengebracht. Diese Überlegung muss man
    schon einmal anstellen wenn man eine Steuerung überarbeitet.
    Aber wie schon vorher bemerkt läuft auch eine Maschine mit ausgeschlagenen Gelenken. Die Leistung
    der Lok kann man aber nur mit einer genauen spielfreien Steuerung beeinflussen. Der Dampfverbrauch
    ist bei einer gut eingestellten Steuerung wesentlich geringer. Man darf nicht immer dem Kessel oder dem
    Brenner die Schuld geben wenn die" Dampfleistung" nicht entspricht.


    VlG Friedl

  • Hallo Friedl
    dank Deiner genauen Arbeit an meiner 898.01 von Reppingen - in Richtung ölfrei - kann ich berichten, dass sie fantastisch leicht läuft. Sie startet mit 0,5 bar und lauft aus wenn nichts mehr am Manometer ersichtlich ist. Das liegt nicht nur an den Kolben und den Steuerschiebern, sondern auch an den Stopfbüchsen und großteils der Lager auf der Steuerung - alles teflonisiert.
    Schluß mit der Öl-Sauerei, welche bei dieser Maschine extrem war!
    Kann ich nur allen empfehlen - und gegen die Bedenken von Reppingen, Korrosion von Messing im Kessel, Zylinder und Schieber gibt es ja einen Zusatz von Wolfgang - kann man nachlesen.
    Nochmals besten Dank an Gottfried Junger
    Gerhard