Open (Rauchkammer) Door für Konrad, Willie & Co

  • Franz (dampffranz) hat mich gefragt ob ich nicht für seine beiden Easy-Line Modelle von Regner die Rauchkammertür so umbauen könnte damit Sie zu öffnen sind.


    Hier mal meine Version in folgenden Worten und schlecht belichteten Bildern.


    Ausgangssituation, rechts meine Lumber-Jack Tür, links die Standard-Tür von Regner


    Da ich keine Scharniere hatte, meine waren ja von der Kiste des Umsteuerservos der bei meinem gebrauchten LJ dabei war, blieb nur noch Selbstanfertigung.
    Aus einem Stück 1mm MS-Blech, in welches am Rand mit einem 3mm Rundfräser eine Nut von ca. 0,5mm tief eingefräst wurde und mit 1,1mm durchbohrten 3mm MS-Rundmaterial endstanden die Rohteile für die Scharniere.






    Nach dem Löten und Reinigen war das Endlosscharnierband fertig.



    Einrichten zum Sägen



    Absägen, ca. 4mm breit



    Der Scharnierträger -ich nenn ihn mal so- entstand aus einem Stück 3mm MS in welches, da ja 2 Rauchkammern gefordert waren, in welches an beiden Seiten eine 3mm Nut, ca. 1,5mm tief eingefräst wurde.
    Hier schon fertig zum Hartlöten mit Kupferdrahtschleifchen, damit nichts verrutscht


    Gelötet




    Im Zitronensäurebad um die Flussmittelreste und Zunder zu entfernen


    Träger und Scharniere


    Die Aussparungen für die Scharniere mit einem 4mm Fräser gemacht, der Draht zeigt ob die Tiefe von ca. 3,5mm reicht oder ob wegen des Angelpunktes noch ein bisschen tiefer gefräst werden muss


    Alle beide Scharniere


    In der selben Aufspannung mit 1,5mm vorbohren und mittig ein M2 Gewinde schneiden. Die Scharnierträger werden später nach dem kürzen von der Innenseite mit 2 M2 Schrauben befestigt.


    Um die Scharniere auf der Rauchkammertür zu befestigen habe ich diesmal, nicht wie beim LJ geschraubt, sondern genietet
    Selfmade Nietwerkzeug aus Silberstahl, mit 2mm Radiusfräser mittig eine kleine Vertiefung für die 1mm Kupfernieten, mal 2 Reststücke zur Probe vernietet.



    Vorher die Einzelteile in die Brüniersuppe


    Scharniere mit 4x 1mm gebohrt und vernietet


    Rohteil für den Verschluss, muss noch in der Mitte getrennt werden, ergibt dann 2 Teile


    Die Verschlussstücke auf der Drehbank mit 45° angespitzt, das untere zeigt das 30° zu spitz sind :M ,beidseitig abgeflacht zur einer Art Pfeilform


    Die komplette Rauchkammertür einspannen und die Langlöcher für die Verschlüsse fräsen


    Zwischendurch Kontrolle ob der Verschluss schon einrastet


    Fertig


    Die Einzelteile in Folge der Montage -Knebel und Rad vom Serien-Rauchkammerverschluss , die kleine Feder drückt den Verschlusspfeil, die Tür ist dicht.


    Fertig


    Anprobe an meinen Konrad ob es auch funktioniert



    Inspiriert für die Art Verschluss hat mich ein Bild von Walter in meinem Beitrag Lumber-Jack Beitrag




    Habe seinen Verschluss damals so gedeutet das dieser auch in Pfeilform ist




    Der Pfeil zentriert sich auf Grund seiner Form in jeder Position im Langloch des Trägers der Rauchkammertür. Einfach nur noch den Knebel vor dem Handrad positionieren auf 6 Uhr zu, auf 9 oder 3 Uhr Stellung offen.


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Gerald,


    hervorragende Schritt für Schritt Anleitung, da werde ich bei Gelegenheit für meine Regner Willamette auch eine neue Rauchkammertür bauen. Hat mich immer gestört, wenn ich den Brenner nicht beobachten kann.


    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Gerald!
    Schöner Baubericht! :B
    Der Verschluss meiner Rauchkammertüre ist eher ein Knebel als Pfeilform.
    Durch die Hartlötung ist eine ähnliche Form entstanden.
    Deine Pfeilform wird sich auch bewähren,da sie sich scheinbar besser zentriert als mein Knebel.
    Jedenfalls funktioniert der Verschluss sehr gut und man kann die Rauchkammertüre schnell öffnen.
    Viel Vergnügen allen Rauchkammertür-Umbauern!
    Beste Grüsse aus Wien,
    Walter

  • Hallo alle zusammen,


    Danke Gerald,
    die nicht zu öffnende Tür an meiner kleinen Feldbahnlok hat mich schon länger gestört.
    Da deine Anleitung so schön einfach zu lesen war, hab ich mich mal drann gemacht.
    Einiges ist zwar anders geworden, aber ich glaub hier ist mein Beitrag gut aufgehoben.


    Gruß
    Sascha


    Material aus der Restekiste


    Fertiges Scharnier




    Lackierte Tür montiert an der Lok


    Moin Moin
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    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Hallo an alle Betrachter!


    Schön das meine Anleitung schon zum Nachbau inspiriert hat.
    Wie man am Beispiel von Sascha sieht sind viele Varianten möglich.


    Am Ende kommt immer ein Ergebnis heraus, nämlich das man den Brenner im Flammrohr nun auch bei Umgebungslärm (Ausstellungen etc.) beobachten kann ob er auch schön (hinten) brennt.


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....