Restauration einer Stainz von Regner

  • Nachdem meine U ja jetzt so weit fertig ist, habe ich mich nach einem neuen Projekt umgesehen, welches ich in Form einer Stainz von Regner fand. Die arme Lok ist in einem recht erbärmlichen Zustand und hat unter der Hand ihres Vorbesitzer erheblich gelitten. Die Fehler sind zum Glück jedoch hauptsächlich kosmetischer Natur. Zylinder, Kessel und Gestänge sind in Ordung, wenn, im Falle des Gestänges, auch etwas ausgeschlagen.
    Aber seht selbst:






    Zum Glück habe ich inklusive der "Ruine" auch einen Ersatzrahmen erworben, was die Restauration erleichtert:



    Zum Vergleich der alte Rahmen noch einmal:



    Die Lok wurde daher zuerst zerlegt:



    Die Lok soll teflonisiert werden und auch sonst ein paar Verfeinerungen bekommen.
    Begonnen wurde mit dem Gestänge. Bei den Schrauben wurde der Bund etwas abgedreht und mit Teflonhülsen bestückt:



    Die Gestänge sind nun praktisch spiel- und hoffentlich auch verschleißfrei:




    Als nächstes kommen dann die Exzenter dran...


    LG
    Alex

  • Die Exzenter sind nun, wie auf dem folgenden Bild ersichtlich, mit Teflon versehen:



    Die kleine Scheibe im Hintergrund dient dazu den Teflonring an seiner Stelle zu halten. An anderer Stelle wurde im Forum anhand Umbau zur ölfreien und verschleißarmen Live Steam Lok das Problem, dass sich der Teflonring sonst zwischen Exzenter und Exzenterstange herauszuarbeiten versucht, schon abgehandelt. Zwischen die beiden Exzenter einer Seite kommen zwei solche Scheiben, eine für jeden Exzenter:






    Das hintere Achslager wurde auch mit Teflon ausgekleidet:




    Noch ein Bild von den Hülsen für die Stopfbuchsen:


  • Alex,


    solide Arbeit mit den Teflonbuchsen! Was hat denn der Vorbesitzer innen an den Rahmenwangen angestellt? Gab es da einen triftigen Grund, so viel Material recht grob abzutragen?


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe keine Ahnung was der Vorbesitzer damit genau bezwecken wollte, ich denke aber, dass er dort etwas unterbringen wollte. Generell ist es so, dass die Lok unter besagtem Vorbesitzer schreckliches durchmachen musste. Sie hat überall (linker Wasserkasten, Rückwand, Rahmen und Dach) irgendwelche Löcher da der Vorbesitzer wohl nicht lange gefackelt hat bevor er die arme Lok zusätzlich unnötig perforiert hat. Anscheinend hat er die Lok auch nie wirklich zum Fahren gebracht und die Firma Regner mit seinen diesbezüglichen Problemen terrorisiert...
    Naja aber wir werden sie schon wieder flott und ansehnlich hinbekommen. Derzeit bin ich damit beschäftigt mir zu überlegen wie ich sie lackieren werde. Solch gewichtige und weitreichende Entscheidungen müssen wohl überlegt sein...


    LG
    Alex

  • Hallo Andreas!
    Der Vorbesitzer war Ingeneur, welcher Studienrichtung ist mir nicht bekannt, aber der gute Mann hat einen Batteriebehälter für AA Zellen in den Rahmen einbauen wollen. Wenn er den Kunststoffbehälter um 90° gedreht hätte hätte der Behälter Platz gehabt. Aber so hat er mit dem Fräser einfach fürchterlich herumgearbeitet. Manfred Regner hat zu mir einmal gesagt, Viel Spass mit dem Kunden.
    VlG Friedl

  • Seit dem letzten Eintrag hat sich einiges getan:


    Die Blattfedern werden durch Spiralfedern ersetzt für die mittels Schablone die Löcher in den Rahmen gebohrt wurden.







    Die Löcher sind absichtlich etwas nach innen versetzt damit es nicht so aufgefallen wäre wenn der Bohrer ausgebrochen wäre.


    Für die Entwässerung wurde eine Platte, auf der der Servo montiert ist, in den Rahmen eingeschraubt. Die Verbindung Servo-Umlenkhebel kommt beim Einstellen der Servos, da ich so den Abstand noch nicht wirklich eruieren kann. Die Konstruktion ist zwar nicht schön, wird ihren Zweck aber erfüllen.




    Der Gastank kommt bei mir auf die andere Seite. Das macht die Kabine zwar nicht unbeding übersichtlicher aber mir gefällt es nicht wenn der Tank in die Aussparung unter dem Kohlenkasten auf der linken Seite hineinragt. Im Original war der Wasserkasten auf der rechten Seite war etwas niedriger als der Kohlekasten links und hatte keine Aussparung. Das wird wahrscheinlich auch noch geändert. Das LGB-Modell und daher auch die Regner Stainz die von selbigem abgekupfert ist, ist in dieser Hinsicht nicht korrekt.



    Auch das Nachspeiseventil wurde geändert da es anscheinend bei den meisten Stainz aufgrund seines horizontalen Einbaus nicht wirklich dicht war. Das Ventil wird daher aufrecht eingebaut, befüllt wird die Lok trotzdem mittels des Stutzens auf der linken Seite.





    LG
    Alex

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für die Lorbeeren.
    Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle aber, dass die Aufarbeitung der Lok -wie schon das Tuning meiner U- unter Friedls Auspizien erfolgt.
    Jeder Schritt ist mit ihm akkordiert und im Wesentlichen bediene ich nur die Maschienen....


    Liebe Grüße
    Alex

  • So, übers Wochenende hat sich wieder ein wenig getan:


    Die Achslager der Vorderachse wurden teflonisiert.




    Der Dampfdom bekam ein authentischeres Dampfventil. Er ist noch nicht ganz fertig und die Kupferrohre sind nur eingesteckt um zu sehen wie es einmal aussehen wird.





  • Hallo Alex,
    Ich arbeite auch an einer Regner Stainz / SKGLB Lokomotive. Hier ist meine Lösung für einen detaillierteren Dampfregler. Auch ich habe mich zusammen mit Christian daran gemacht, das Dampfdom um ca. 10 mm kürzer zu machen als die ursprüngliche Regner-Version.




    Der Regler ist ein modifiziertes Gussstück von: Westsächsisches Feingusswerk - moba-shop24
    http://moba-shop24.de/Spur-2/B…ldbahndampfloks::912.html


    Ich habe auch einen sehr schönen geätzten Lokschilder mit dem richtigen Datum und Seriennummer bekommen.


    Gruss:
    Denes


    Vasutas üdvözlettel:
    Dénes :flt:

  • Hallo Denes,


    Dein Dampfdom schaut toll aus. Ich habe meinen nicht gekürzt. Mir gefällt er so hoch, die Proportionen vom Führerhaus stimmen ja auch nicht.... So sieht sie aber irgenwie herzig aus.
    Danke für den Link mit dem Dampfregler, werde es mir für spätere Bauten merken. Die Stainz (vor dem Umbau zur Heißdampflok Ende der 60er) und ihre Schwesterlokomotivem hatten jedoch einen Dampfregler der so aussieht wie der den ich gebaut habe:


    ► SKGLB 1-2 und StLB 1-4 (Typ Stainz)



    Gäbe es da ein Gussteil hätte mir das einige Arbeit erspart.



    Liebe Grüße
    Alex


    P.S.: Wo hast Du das zweite Sicherheitsventil her? Gibt's die noch bei Regner?

  • Hallo Alex,


    Ich hatte vor drei Monaten bei Regner die gesamte Federwaag-Ventile Baugruppe gekauft. Die koennten die noch immer auf Lager haben.
    Viel Spass beim Schrauben!
    Cheers,
    Falko

  • Hallo Falko,


    danke für den Tip, habe schon Kontakt zur Firma Regner aufgenommen...


    Währenddessen geht die Aufarbeitung weiter. Die rechte Kabinenseite wurde jetzt dem Original angepasst.


    Dazu wurde der alte Wasserkasten entfernt...




    ... und durch einen neuen ersetzt, der allerdings noch nicht 100% fertig ist:









    Entschuldigt bitte das unscharfe Foto, aber ein besseres habe ich leider nicht.


    LG
    Alex

  • So, die Seitenwände sind jetzt soweit fertig (im Hintergrund steht Gottfrieds Stainz):




    Auch die linke Seite ist jetzt mit einer Klappe für den Kohlekasten versehen.





    Hier sieht man auch die Reperaturarbeiten am vom Vorbesitzer durchlöcherten Kohlekasten. Wie der Kohlekasten vor der Reperatur mal ausgesehen hat kann man aus dem entsprechenden Foto im ersten Post dieses Threads erahnen.



    LG
    Alex

  • Hallo,


    seit dem letzten Eintrag hat sich wieder einiges getan:


    Das Schieberblättchen aus Teflon:






    Das Blättchen hat an der Oberseite vorne und hinten Aussparungen in die zwei Stege des bearbeiteten ursprünglichen Messingschiebers greifen. Links der originale Schieber, rechts der bearbeitete:





    Oben bearbeitet unten unbearbeitet.




    Hier beide Teile zusammen



    Sonst sind die Lackierarbeiten in vollem Gang und langsam erkennt man schon wohin die Reise geht:






    Das grüne Teil hinten dient nur der Probe und zeigt den Grünton in dem der Führerstand lackiert wird.


    LG
    Alex

  • Langsam geht es vorwärts...
    Das Fahrwek ist soweit fertig und mit Pressluft bereits zufriedenstellend getestet:




    Jetzt geht es an das Lackieren der Kabine. Der weiße Papierstreifen auf dem Kessel dient nur dazu diesen vor Lackschäden zu schützen.






    Hoffentlich wird bis St Pölten alles fertig...


    LG
    Alex

  • Hallo Alex!


    Schön gebaut, schön dokumentiert.
    :thumbup:
    Hast Du die rechten Seitenwand-Teilen weich zusammengelötet?


    Bis St. Pölten
    LG. Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte