Teflon oder nicht?

  • Hallo Pal,


    Gas und Wassermenge ist beim Gesamtgewicht nicht so entscheidend.
    Wichtiger für den Vergleich ist der Dampfdruck und die Rahmentemperatur (Achslager sind ja auch aus Teflon)


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg!


    Die Füllmenge ist nicht wegen das Gewicht wichtig, sondern wegen der Menge der Dampf!
    Oder was bedeuten Deiner Worte?


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pal,


    Entscheidend für den Leistungsvergleich ist der konstante Dampfdruck und möglicherweise die Rahmentemperatur, wegen der Reibung an der Achslager.
    Nach dem Einlaufen (Zeit wird kleiner) steigen bei allen getesten Kolben die Zeiten wieder an. Dafür suche ich eine Erklärung.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg!


    Ich denke das hängt mit dem Reibungskoeffizient zusammen. Ich montiere die Kolben immer mit Heißdamfpöl ein. Bei Teflon ist diese Koeffizient mit Öl nur die Hälfte der ohne Öl.
    Beim Test geht das Öl langsam weg, und die Reibung wird größer, die Lok langsamer.
    Ich werde mit der 15,9 mm Kolben längere Test machen. Und werden nach 5 – 6 Füllungen sehen, wie es weitergeht.


    Gruß
    Pál

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  • Hallo Pál
    Achte darauf, dass die Kolbenstangen leichtgängig bleiben. Wenn Teflon und Niro zu stark aneinander reibt, wird ein Nirobelag auf dem Teflon aufgetragen und Niro auf Niro "verreibt" sich. Wenn ohne Öl gefahren wird, verwenden wir keine Stopfbüchsen, sondern nur leichtgängige Teflonrohre. Ab und zu ein Tropfen Öl auf die Nirostangen ist sicher sinnvoll. Fährt man mit Öl, so werden diese "Sünden" eher verziehen. Die Radlager werden, wenn sie eingelaufen sind, nicht durch Wärme gebremst, eher durch sandigen Staub.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang!


    Die Kolbenstangen sind leichtgängig. Keine Stopfbüchsen. Sind festgezogen und dann Reiben. Ich gebe beim jeden Start einen Tropfen Öl, an alle Welle.


    Gruß
    Pál

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  • Hallo Liebe Freunde!


    Teflon ist immer noch Geheimnis!


    Zitat von Maestrale5

    Nach dem Einlaufen (Zeit wird kleiner) steigen bei allen getesten Kolben die Zeiten wieder an. Dafür suche ich eine Erklärung.


    Ich dachte, das hängt mit dem Reibung zusammen. Aber das ist Falsch.
    Ich habe bei Internet bisschen nach dem Teflon nachgelesen. So habe ich gefunden: Teflon hat eine „Memory-Effekt“!
    Bei Herstellung der Teflon Stab wird es dünner und länger. Bei Erwärmung möchte seine originale Form zurückkehren.
    Das heißt, meine Teflonkolben werden immer dicker, während der Fahrt, und laufen langsamer!
    Was kann man dagegen machen?
    Wie ich es gelesen habe, den Teflon muss man bei 280 Grad Celsius erwärmen und 1 Stunde für jede 6 mm Materialstarke auch heiß halten.
    Das heißt einen 20 mm Stab muss man fast 3,5 Stunde in 280 Grad halten.
    Probeweise habe ich meine Teflon Hüttchen erwärmt, aber nur bis 240 Grad. Es gibt’s nicht mehr!
    Der Hüttchen mit 15,8 mm Durchmesser wird 16,05 mm!
    Habe probiert, war ähnlich wie der originalen 16,00 mm.
    Aber habe ich eine andere auch Serie mit größerem Mitten-Loch machen lassen:



    Und so war es schon besser!!!
    Die Kreiszeit sieht so aus:



    Bei erster Füllung war alles in Ordnung. Bei zweite schon nicht.
    Probiere weiter!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pal,
    mit Interesse lese ich Deine Berichte und bewundere Dich ob der fast wissenschaftlichen Vorgehensweise bei der Ursachenfindung.
    Eine Frage: Bist Du sicher, dass die längeren Rundenzeiten, Geschwindigkeit wird geringer, durch die sich ändernde Reibung der Kolben verursacht wird? Die Lok hat doch sehr viele Lagerstellen, wo vermutlich auch Teflon verwendet wird.
    In meinem Beruf habe ich gelernt, dass man viele Fehler oder Ursachen nicht findet, weil man zu kompliziert denkt.
    ( Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht)
    Prüfe doch mal die Leichtgängigkeit des Fahrwerks ohne die "Dampfmaschine" in kaltem und dann in warmem Zustand.


    Ich wünsche Dir Viel und baldigen Erfolg bei der Fehlersuche


    günter

  • Hallo Günter!


    Ich bin sicher, dass die Ursache bei Kolben liegt!
    Das Fahrwerk ist sehr leichtgängig.
    Und habe ich nur mit der Kolben „gespielt“! Alle andere ist unverändert!!!
    Andere Lagerstelle werden nicht 120 Grad warm.


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pál
    Das Teflonstäbe diese Eigenschaften haben, ist für mich auch relativ neu, aber immerhin habe ich Manfred Regner noch persönlich darüber informieren können und HIER habe ich es auch schon erwähnt, aber scheinbar interessiert das niemand.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang!


    Original Text von:
    http://www.gcip.co.uk/plastics/ptfe.htm#thermal


    Plastic memory
    If a piece of PTFE is subjected to tensile or compression stresses below the yield point, part of the resulting deformations remain (as permanent deformations) after the discontinuance of the stresses, with the result that certain strains are induced in the piece. If the piece is reheated, these strains tend to release themselves within the piece which resumes its original form. This property of the PTFE is commonly indicated as "plastic memory" and is made use of in different applications.
    Also most of the semi-finished products, because of the transformation processes, possesses similar strains, to a certain degree. When it is desired to obtain semi-finished parts dimensionally stable at high temperatures, it is possible to subject the parts to a temperature of 280°C for one hour every 6 mm of thickness and then cool them slowly. The parts obtained in this manner are almost completely free from internal strains and are in general known as "conditioned" or "thermostabilised" material.


    Und Übersetzung mit Google: :GR
    Kunststoffspeicher
    Wenn ein Stück von PTFE auf Zug -oder Druckspannungen unterhalb der Fließgrenze , ein Teil der resultierenden Verformungen bleiben ( permanente Verformungen ), nachdem die Einstellung der Spannungen , mit dem Ergebnis, daß bestimmte Stämme sind in der Stück induziert. Wenn das Stück wieder erhitzt , neigen diese Stämme , sich in dem Stück , das seine ursprüngliche Form wieder freizugeben. Diese Eigenschaft des PTFE wird allgemein als "Plastik -Speicher " angezeigt und wird in verschiedenen Anwendungs gemacht von .
    Auch die meisten der Halbfertigprodukte , da der Transformationsprozesse , besitzt ähnliche Stämme , zu einem gewissen Grad . Wenn es erwünscht ist, Halbfertigteile form bei hohen Temperaturen stabil zu erhalten, ist es möglich, die Teile auf eine Temperatur von 280 ° C für eine Stunde pro 6 mm Dicke unterwerfen und dann kühlen sie langsam ab. Die auf diese Weise erhaltenen Teile sind nahezu frei von inneren Spannungen und werden im allgemeinen als " konditioniert" oder " thermostabilised "-Material bekannt.


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

    • Offizieller Beitrag

    Über den Memory-Effekt von Teflon hat Wolfgang schon 2008 im alten SBF geschrieben, auch hier im Forum nachzulesen:


    Kolben mit Teflonlauffläche für Emma, Frieda und Co.


    Vermutlich wird der Teflonstab bei der Produktion gezogen und zieht sich bei Erhitzung wieder zusammen.
    Wolfgang hat das vor einiger Zeit im Backrohr getestet und mir davon erzählt, sogar mit genauen Prozentangaben. Ich hab mir eingebildet, er hat es hier eingestellt, aber ich hab nichts gefunden ...


    vlg, Christian

  • Hallo Pál
    Ich bin nur durch Zufall auf diesen Effekt gekommen. Ich habe für die Werkstätte ein transportables Backrohr mit einer Skala bis 260° und wollte nur einen Teflonstab durch erwärmen geraderichten. Ich erhöhte die Temperatur so lange, bis er sich bewegte. Bedingt durch die schlechte Wärmeleitfähigkeit, hat das einige Zeit gebraucht. Nach dem der Stab frei auf dem Backblech lag und rundherum nicht gleichmäßig erhitzt war, krümmte er sich in die Höhe und fiel dann auf die Seite. Auf diese Weise wanderte er über das ganze Backblech. Erst bei voller Temperatur (260°) konnte ich eine Entspannung erreichen. Wenn man bedenkt, dass ein Schweinebraten auch nicht sofort Innen so heiß ist als Außen, ist es klar, das braucht seine Zeit. Die Weisheit kam dann, als das Material nicht mehr in die selbe Spannzange passte. So stellte ich fest, dass mit der Zunahme des Durchmessers eine erhebliche Verkürzung des Stabes verbunden war. Meine Schlussfolgerung davon ist, dass es bei der Produktion der Stäbe eine erhebliche Verformung gibt.
    Unter:Meine 1. 99o22 (Opamoehre) ist kurz eine Bemerkung, aber ich glaube, es gibt noch Eine.
    Egal: 100 cm Teflon wurde um 23 cm kürzer, 6,2 mm ø wurden um ca. 1 mm grösser.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang!


    Ich soll erklären, warum ich von dieser Sache so riesige Probleme mache.
    Vor einem Jahr habe ich die Bulle zusammengebaut (ölfrei) und probiert. Lief ganz schön im Februar auf Gartenanlage. Dann in zwei Wochen später lief fast gar nicht in St. Pölten!
    Seit dann kämpfe ich mit diesen Probleme. Ich (und fast alle anderen) dachte(n), das hängt in erster Reihe mit „Ölfrei“ zusammen.
    Vor einige Wochen habe ich den neuen originalen Kolben bekommen. War sehr schwer es ein zu bauen. Der Außendurchmesser war 16,2 mm! Ich dachte das ist Produktionsfehler.
    Der ersten Kolbensatz habe ich in dem Zylinder bekommen, habe es nicht gemessen.
    Die Kolbenserie, wurde mit CNC Drehmaschine gefertigt. Wir haben die Maßen mit Messmikroskop kontrolliert. hatten 1-2/100 mm Toleranz.
    Aber eine Tage später könnten wir 5-6/100 mm Mehrmaß messen!!! Dann habe ich über diese Memory Effekt nachgedacht, alle Deiner Aussage hier im Forum nochmal gelesen und im Internet weitergesucht.
    Dann probierte ich diese Wärmebehandlung aus!
    Wer solche Teflon-Kolben schon gedreht, weiß, das ist nicht zu einfach, die Maßen messen und vier gleiche Stück herstellen. Eine Maße korrigieren geht gar nicht. Das muss man in einem Gang herstellen.
    Natürlich „schmirgeln“ geht es, aber die neugeschmirgelte Maßen messen…
    Ich dachte ist es einfacher neuen drehen lassen. Aber mit welchem Maßen???
    Morgen werde ich die erste Stücke bekommen, welchen vom wärmebehandelten Teflon gedrehten wurden.
    Ich werde ein Satz mit Nennmaß, und eine mit 0,1 mm Untermaß bekommen.
    Dann melde mich.


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Kollege!
    Heute habe ich noch einen Test nach der Füllung gemacht.


    Ich lasse es so, und baue die Dampfspeisepumpe auch ein. Und parallel kontrolliere ich alle Reibungsstelle.


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pál
    In den ersten Stunden des heutigen Tages habe ich erstmals den Harz-Bullen mit dem eigenen Kessel betrieben. Wieder ohne Öl und mit den Originalkolben. Warten wir ab, ob es Probleme gibt. :WN

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang!


    Ich sollte noch sagen, dass meine Bulle lauft schön. Schnell und langsam auch. Wehrend schnellfahrt habe auch immer 3 Att. Ohne diese Kreismessen könnte ich keine Probleme bei Fahrt bemerken. Aber ich bin neugierig, wie es in eine, zwei Wochen, Monaten geht.
    Und wie geht es auch mit Pumpe.
    Nicht nur meine, sondern Deine auch!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Liebe Dampffreunde!


    Zitat von Maestrale5


    Nach dem Einlaufen (Zeit wird kleiner) steigen bei allen getesten Kolben die Zeiten wieder an. Dafür suche ich eine Erklärung.


    In der Letzten Tage habe ich viel mit Bullenleistung gespielt.
    Habe vielen Teflonkolben mit verschiedenen Maßen und Konstruktion probiert. Eine war schlechter, andere besser. Es ist so, wie es Wolfgang geschrieben hat: Es gibt nur eine gute Durchmesser.
    Aber wegen der Teflon Eigenschaften ist es zu schwer zu sagen welche das gut ist. Die große Dehnungskoeffizient und Memory Effekt kann man nicht der Durchmesser exakt sagen und messen. Man muss das selbst wissen und fühlen!
    Darüber haben wir hier viel besprochen.
    Aber der Antwort für Georgs Fragen hängt nicht mit Kolbenmaßen zusammen.
    Ich habe gedacht das hängt mit dem Gasdruck zusammen. So habe ich ein Manometer in die Gasleitung eingebaut.
    Nach Gas Einfüllung öffne ich den Gashahn, und bekomme an der Brennerseite 2,5 Atü.
    Nach ein Paar Minuten ist das nur 1,5 Atü, und geht langsam unter 1 Atü ab.
    Ich habe das Temperatur der Gastank mit InfraRed Thermometer gemessen.
    Der vollgefüllte Gastank war 23 Grad warm. (bei Zimmertemperatur)
    Dann habe ich den Gashahn geöffnet. Gasdruck fast 3 Atü, aber ging schnell auf 1,5 ab.
    Das Zeit habe ich nicht gemessen, aber der Gastank wurde nach einigen (5-6) Minuten 14 Grad Celsius, bei 0,6 Atü!!!
    Das bedeutet der Brenner – wegen kleineren Gasdrucks bekommt immer weniger Gas und gibt immer kleineren Leistung ab.
    Kein Problem, wenn wir mehr Gas oder Dampf geben kann. Aber doch, wenn wir zu wenig Wärmeleistung haben.
    Zum Beispiel heutzutage auf Gartenbahn Anlagen! Aber das ist schon eine andere Thema!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Freunde!


    Damals hat Christian ein ähnliches Diagramm hier im Forum eingestellt:




    Dort ist es zu sehen, dass der 30/70 Gasgemisch (CFH) in Zimmertemperatur 3,5 Atü Druck hat. Aber bei 10 Grad Celsius das Drück ist nur 2 Atü!
    Bei 35/75 (Rothenberger MultiGas 300) Gemisch (Rote Strich-Punt Linie) bekommen wir so 0,5 Atü Plusdruck, was bisschen besser ist bei kaltes Wetter zu fahren!
    Sonst diese Linien zeigen, wie der Druck und Temperatur sich zusammenhängen.


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte