Hallo Dampffreunde
Ich bin stolzer Besitzer der Wilag S 3/6 seit März 2008. Genau seit diesem Datum bin ich am Umbauen und verbessern.
Es handelt sich um eine Lok aus der detaillierten Kleinserie der Wilag Produktion.
Ich möchte keiner meiner Loks nachrennen beim Betrieb deswegen war der Einbau einer Fernsteuerung das erste Projekt. Nach dem ersten Fahrversuch im März 2009 war ich sehr enttäuscht von der Leistung meiner Lok auch musste die Fernsteuerung erneut umgebaut werden auf 2.4 Ghz.
Ein grosses Handicap war auch die Speisepumpe im Thender. Diese ist sehr schlecht zu bedienen und schöpft nicht viel Wasser. Ebenfalls ist der Verbindungsschlauch zur Lok dem Kesseldruck nicht gewachsen. Ein weicher geschmeidiger Schlauch war zu schwach eine stärkerer zu stärrig (hart, unflegsiebel).
Abhilfe von dem Problem brachte der Einbau eines Regner Speiseventils mit Schnellkupplung ergänzt. Ab sofort ist Wasser speisen im Dampfbetrieb kein Problem mehr.
Durch diese Massnamen hat zwar der Bedienungskomfort aber nicht die Leistung zugenommen. Ich habe mich dann bei Regner mit Teflon Hütchen und Zubehör ausgerüstet und mir neue Kolbenschieber gebaut. Jetzt war eine markante Leistungssteigerung zu verzeichnen.
Leider hat meine S 3/6 noch undichte Kolben, sie hat keinen Öler und verkehrt seit ca. 1980 ölfrei (Wer hat`s erfunden? Die Schweizer).
Diese Aufgabe war weit schwieriger für mich und hat mir meine Grenzen deutlich aufgezeigt. Der Kolben wird nach vorne ausgebaut. Das heisst, den vorderen Zylinderdeckel der mit einem M 18 Gewinde eingeschraubt und mit Loctite gesichert ist herausdrehen.
Nach dem Tipp von Herr Twerenbold (Aster Europ) habe ich mir einen Heissluftföhn zugelegt. Ebenfalls musste für die beiden kleinen Löcher im Deckel ein Spezialwerkzeug hergestellt werden. Ich musste so stark heizen bis sich der Deckel lösen lies hat es mir die ganze Elektroanlage verbrannt.
Zum Vorschein kam ein riesiger Kolben mit 4 Teflon Ringen und 14 Gramm Gewicht. Herr Twerenbold hat mich mit zwei original Kolbenstangen versorgt und die neuen Teflonkolben lieferte Regner. Nach Anfertigung einer Distanzbüchse hatte alles die richtigen Masse und erst noch nur das halbe Gewicht also 7 Gramm. Ich bin der Meinung, dass allein durch den leichteren Kolben der Wirkungsgrad schon gestiegen ist. Das Thema wurde schon an anderer Stelle diskutiert.
Für den Einbau musste wieder ein Spezialwerkzeug gefertigt werden. Die neuen Kolben habe ich dann auf dem Rollbock einlaufen lassen und habe sofort eine weitere Leistungssteigerung festgestellt. Kein toter Punkt mehr und ein wunderbarer Gleichlauf.
Aber die Wilag hat keine Arretierung für die Steuerung in Vor- oder Rückwärtsstellung. Also musste auch hier Abhilfe geschaffen werden zumindest für die Vorwärtsrichting. Ich habe lange studiert wie ich das im Führerhaus oder unter der Lok bewerkstelligen könnte und bin zum Schluss gekommen, dass ich die Arretierung nur für die Vorwärtsrichtung mache da die Lok sowieso meistens in diese Richtung fährt. Meine Lösung ist etwas unkonventionell aber Sie funktioniert tadellos.
Die Lampen der S 3/6 haben mich ebenfalls gestört und desshalb musste die Lok auch noch mit Echtlicht versorgt werden. Die alten Laternengläser (richtige Fenstergläser) mussten raus. Auch habe ich einen manuellen Lichtwechsel nach Schweizer Vorschrift (Ein mit einem Lokführer besetztes Triebfahrzeug hat hinten rechts ein weisses Licht und vorne 3 weisse Lichter) eingebaut.
Also das ist nun der momentane Stand meiner Wilag BR 18 (S3/6) Sie zieht jetzt 9 2.5kg schwere Wilag Rheingoldwagen und das sieth super aus.
Freundliche Grüsse :lol:
Georg