Zylindertuning Regner-Harzbulle

  • Hallo Dampfer !


    Wie im aktuellen Gartenbahnprofi zu lesen ist, hat Dampfexperte K. D. Pieczewski die Zylindergruppe des Regner-Harzbullen konstruktiv überarbeitet und leistungsoptimiert. Habe mich vor wenigen Minuten bei ihm nach dem Preis für die Umbaumaßnahme erkundigt. Es sind 400.- Euro Anzahlung zu berappen und nach Abschluss der Arbeiten noch 180.- Euro draufzulegen. Meine Gehaltsklasse ist es nicht, aber falls sich von Euch jemand inspiriert fühlt,lese ich dann gern, was es gebracht hat...


    m.f.G. Thomas

  • Hallo Zylindertuning Interessierte,


    Klaus Pieczewski wird auf der Modell Hobby Spiel in Leipzig vom 03.-05.10.2014 zwei Regner 99222 und eine getunte VIIK ausstellen.
    Wer sich als Schienendampfer zu erkennen gibt soll die Tuningversion selbst ausprobieren können.
    Das Regelverhalten über die Umsteuerung ist nach seiner Aussage extrem verbessert und die Abdampfgeräusche realistischer.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg !


    Sicher wird es eine spuerbare Verbesserung sein. P. macht halt, was er am besten kann. Das Problem ist bei manchen Dampfern aber sicher der Preis, welcher fuer mich persoenlich etwas overdosed ist. Aber man kann ja nicht alles haben und Innovation hat ihren Preis.


    Gruss, Thomas

  • Hallo
    Im Jahr 2005 baute REGNER die Spur 1 Lok 70er. Seit dieser Zeit gibt es von Gottfried die O-Ring unterlegten Teflonschieber. Durch ausprobieren der Teflonschieber, zum Beispiel in der Lok Emma, konnte eine Geschwindigkeitserhöhung erreicht werden. Die Original-Messingschieber der 70er brachten auch eine Verbesserung. So betrachteten wir die Schieber der beiden Lokomotiven vergleichend. Es kam zur Erkenntnis, dass die Öffnung des Zudampfkanal vor dem Totpunkt eine Leistungsverbesserung bringt. Seit 9 Jahren wird das in Wien beachtet. Wenn man bedenkt, dass vor dem Totpunkt nur ein kleiner Spalt offen ist und der Dampf noch nicht die volle Kraft entwickeln kann, aber zum Totpunkt rechtzeitig die Kraft dann da ist, muss der Dampf dem Kolben nicht hinten nach eilen.
    Beim Bullen habe ich bis Jetzt die Schieber im Original- Zustand. Die Lok fährt auf einer 5% Steigung Strecke bei 1 bar an und läuft die 20 Meter Länge der Teststrecke gleichmäßig Bergauf. Für 5 zweiachsige Wagen braucht sie 2 bar. Leider rutschen die Räder bei noch mehr Last dann durch. Ich hätte noch genug Kraftreserve (1 bar).
    Mein Augenmerk liegt beim Dampf sparen und oder beim Gasdruck erhöhen.
    Wer die Einström Zeiten verändern will, muss nicht gleich den Zylinder umbauen lassen, und wird vielleicht feststellen, dass der Auspuff Schlag und die Steuerung sich verändern.
    Schlussbemerkung: Die Fa. Regner hat keine Zylinder mehr für Reparaturen.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo !
    Ja, wenn die Teile knapp werden (das Paar Zylinder vom Bullen kostet 250.- E), wird sich mancher Besitzer überlegen, ob jetzt noch munter und sorgenfrei mit der Fräse "getunt" werden muss. Ich werde meine Maschine in Ruhe fertig bauen und dabei möglichst sorgfältig auf "Reibungsverluste" achten. Danach erst mal in Ruhe einfahren und Spaß dran haben (auch, wenn der Bulle mal zickt). Der Rest wird sich finden. R. Reppingen hat bei meiner Maschine bereits an den Überströmkanten gearbeitet und den Kessel mit Kupferflamm- und Quersiederohren versehen. Ob der Dampfdann reicht (+ Speisepumpe), wird man sehen, wenns soweit ist.


    Gruß, Thomas

  • Hallo Tuning Interessierte,


    bis Anfang Januar hätte Klaus-Dieter Pieczewski noch zwei 99222 zur Verfügung, um ein Vergleichsfahren anzubieten.
    Gibt es hier interesse im Dezember ein Treffen in Hamburg oder Hannover zu machen, um unter anderem die beide Lokomotiven Probe zu fahren?


    Grüße,
    Georg

  • Thomas,


    ich denke du gehst den rechten Weg. Für eine gute Lok braucht es einen exakten und genauen Zusammenbau. Ich kann nämlich nicht glauben, dass Regner eine Lok abliefert die so viele Schwächen hat. Verbesserungen sind immer möglich, das sagte schon Manfred Regner. Regner produziert für die breite Käuferschaft die keine Werkzeugmaschinen hat und für einen Preis der bezahlt wird. Die Harzlok ist eine Supermaschine die keinen Vergleich scheuen muss, aber wie gesagt sie muss sauber aufgebaut werden. Ich bin jedenfalls gespannt, ob Umbauten notwendig werden.


    Ha

  • Hallo zusammen,


    ob man die Lok umbaut oder nicht dass muss im Endeffekt jeder selber entscheiden.
    Ich weiss nur das die Lok aus der Schachtel aufgebaut schon gut läuft wenn man sauber arbeitet.
    Im Bekanntenkreis sind 2 Maschinen im Einsatz. Beide laufen ohne Tuning wie Uhrwerke und auch Leistungsmäßig sind diese Super.
    Ich durfte beide schon fahren und habe dabei nichts vermisst.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Bullern!
    Gestern habe ich über Probefahrt der Bullen gelesen.
    Der Arbeit, was Herr Pieczewski gemacht hat, ist sehr-sehr schön. Es gibt nicht zu vielen, die es nachbauen könnten.
    Wie Ihr weiß, ich habe fast einen Jahr mit der Bulle gekämpft, bis sie genügend Kraft hat.
    Hatte viel Probleme, hatte auch viel Fehler gemacht, aber mit der Hilfe von Wien könnte ich es korrigieren.
    In Füsti hat meine Bulle ein Paar Wagen gezogen und Wolfgangs Bulle geschoben, während Wasser gepumpt hat.
    Genügend Warme, genügend Dampf und genügend Kraft!
    Ja, und sie macht es Ölfrei!!!
    Und ich denke meine Arbeit ist immer noch nicht Hundertprozentig! In der Bulle hat noch Reserve!
    Die Bulle (und alle andere Lok) sollen exakt zusammenbauen.
    Das steht auch in den Artikel:
    „Die Modifizierung der Zylinderblöcke bereinigt somit keine Fehler, sondern stellt eine sinnvolle Weiterentwicklung des bisherigen Kolbenschieber-Zylinderbaues dar.“
    Aber es ist dort auch zu lesen, was ich gar nicht verstehe:
    „Das Ergebnis ist nicht in erster Linie eine Steigerung der ohnehin genügend vorhandenen Leistung, sondern ein weitaus besseres Fahrverhalten, weil man die Dampfmaschine besser steuern kann. So wird auch ein schwerer Bulle zum sanften Lamm.“
    Die Dampfmaschinen haben innere und äußere Steuerelemente. Die innere sind die Schiebermaßen und Kanäle Maßen und Positionen. Aber diesen müssen mit den äußeren Elementen (Exzentrität, Swinge- und Voreilehebelmaßen) zusammenhängen. Nur mit den inneren Elementen kann man die Steuerung der Maschine nicht bessern!
    Diese Umbau verändert (wenn ja) der inneren Steuerelemente und doppelt der Einström-Kanälen-Querschnitt.
    Aber ob es nötig ist, bin ich nicht sicher!
    Dampfleitung vom Dampfhahn hat 2 mm Durchmesser. Das gibt so 3,2 Quadrat mm Querschnitt.
    In jedem Moment Braucht zwei Zylinderhälfte Dampf. Die Menge verändert sich zwischen 1 und 1,6 Zylinder.
    Die 1,6 mm Bohrung hat 2 qmm Querschnitte.
    Die Bohrung 2 ist gerade 1,6 mal so große Querschnitt wie die 1,6 !!
    Diese sind meine ersten Gedanken über diese sehr schön ausgearbeitete Modifizierung der Bullen Zylindern!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Noch einen Satz, was ich Denke:


    Bei Ausströmen ist der doppelte Querschnitt schon eine gute Sache! Das kann die bessere Auspuffschlag holen!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pál,


    das was innen geändert wird betrifft ja auch die Öffnung, die der Steuerkolben öffnet und verschließt.
    Im Auslieferungszustand ist es ein Kreisrundes Loch. Wird nun die Steuerung von 100 % aus linear verringert, ändert sich die Öffnungsfläche des Kreisrunden Zudampf- und Abdampfkanals nicht linear und der Regelbereich über die Umsteuerung ist dementsprechend eingeschränkt.


    Nach dem Umbau verschließt und öffnet der Steuerschieber eine rechteckige Öffnung und damit ergibt sich auch ein linearer Zusammenhang zwischen Steuerungsstellung und Dampfkanalquerschnitt, was die Einflussnahme über die Steuerung auf die Dampfzylinderleistung sicher feinfühliger möglich macht.


    Grüße,

  • Hallo Georg!


    Theoretisch hast Du Recht. Ein (fast) rechteckiger Kanalquerschnitt verändert sich linearer als eine kreisförmige!
    Aber die unterschied ist kleiner, als die verschiedene Fehlern, was von die Toleranzen und Einstellfehlern stammen, in unseren Möglichkeiten.
    Aber die Unterschiede bei Kosten sind riesig! Hier habe ich gelesen: original Zylinder Paar kosten 260 Euro, der Umbau 580!
    Wer möchte es bezahlen? Ein Bausatz würde so (Minimum) 20 Prozent mehr kosten. Dann die Hersteller könnten weniger Stückzahl verkaufen, und die Preise würden noch höher.
    Aber werden wir sehen wie es mit der Konstruktion weitergeht, und wann die erste Serienmodell mit solchen Zylindern auskommt.
    Aber eine solche Modifikation so schön entwerfen und verwirklichen ist eine riesige und wunderbare Leistung, was ich sehr gern lese und studiere!


    Hut ab, Herr Pieczewski!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Dampffreunde,


    es leuchtet mir vieles ein, was hier geschrieben wird, und ich bezweifle die Optimierungen nicht. Es Interessiert mich nun aber auch, wie die Lokführer dieser optimierten Dampfzylinder denn Fahren, beziehungsweise den Regler und die Steuerung bedienen?
    Wird nun mit der Steuerung gefahren oder mit dem Regler?


    Fragender Gruss in die Runde


    Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,


    ich konnte leider auch nicht kurzfristig nach Leipzig zur Messe, um es einmal selbst zu probieren.
    Ich denke mit dem Umbau der Zylinder ist mehr Steuerungsrücknahme möglich, ohne dass die Lok anfängt zu ruckeln als im Auslieferungszustand.
    Bei meiner 99222 kann ich die Steuerung auf etwa 40 % zurücknehmen. Damit wird sie dann Bergab nicht mehr schneller bei 30-40 % Dampfhahn-Öffnung.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Zusammen,


    ich bin auch Besitzer eines Bullen und bin der Meinung, dass die Maschine von Haus aus schon auf ordentlich Leistung ausgelegt ist, auch der Zylinder.
    Um optimale Laufeigenschaften herbei zu führen, muss man eben wie bei allen anderen Maschinen die der Markt bietet viele viele Kleinigkeiten beachen bzw. bei Bedarf verbessern.


    Kurz gesagt, es fängt schon im kleinen an (optimal eingestelltes Triebwerk, Lagerspiel sowie auch Spiel in der Steuerung, Schiebereinstellung usw....).
    Der beste Zylinder bringt nichts, wenn der Rest nich stimmt.


    Meine Lok ist auch in der Lage mit Füllungen von ca. 40% zu Fahren und das mit dem herkömmlichen Zylinder ohne Umbau.
    Leistungstechnisch hab ich überhaupt keine Sorge mit meiner Lok und kann mir fast nicht vorstellen, dass man hier noch mehr Kraft raushohlen kann.


    Ich möchte hiermit jetzt das Projekt "Zylinder Umbau" nicht in Frage stellen, aber wenn es nur darum geht mit (Füllung bzw. Expansion) zu fahren, braucht man den Umbau nicht.


    Lass mich aber gerne noch belehren :)



    Gruß

  • Hallo
    Nachdem die Big Mama , Manfred Regners "Kind" war, und Väter nicht gerne sehen , dass Andere an ihrer Schöpfung herum doktern, wäre sein Ausspruch zu dem Zylinder Umbau, "KOKOLORES" gewesen. Er war sich bewusst, dass er nicht die Zeit hat, alle Ideen selbst zu testen und nahm die Langzeiterprobung in der "Wiener Werkstätte" notgedrungen in Anspruch. Es ist immer wieder vorgekommen , dass manche Ideen nur von kurzer Haltbarkeit waren . Zum Beispiel : Sicherheitsventile mit Vitonring waren absolut dicht, haben sich aber bei längeren Stillstand "angeschweißt" und waren somit für den "einfachen Mann" nicht anwendbar. So gäbe es das Teflonventil heute nicht. Man kann im nicht nachsagen, dass er kein offenes Ohr führ nicht eigene Ideen hatte, wenn sie sich über länger Zeit bewährt hatten. Zur Erinnerung : Die ersten Teflon Rundschieber sind 170km in Betrieb gewesen, bevor darüber geredet wurde. Das hat die umgebaute Lok noch vor sich. Bis auf Später.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo in die Runde!


    Ich weiss...ich bin ein Ketzer! Aber es lohnt sich, im neuen Gartenbahnprofi zu lesen. Danach wird sich ein normaldenkender Mensch wohl an den Kopf fassen und sich fragen, ob da wirklich 850 Euronen versenkt werden muessen. Mein "Rad" muss jedenfalls nicht zweimal erfunden werden.


    Gruss, Thomas

  • Hallo in die Runde,


    Mit Interesse aber auch mit großer Skepsis lese ich diesen Thread. Wie schon geschrieben bewegen wir uns im Zehntelsmillimeter oder kleinerem Bereich. Dass eine Runde Bohrung ein anderes Ein-Ausströmen als eine Quadratische hat, ist sicher unbestritten. Aber macht das soviel aus bei diesen Abmessungen?
    Wenn man den Bericht im Gartenbahnprofi liest, frage ich mich schon auch ob es die Arbeit, Zeit oder das Geld wert ist. Wenn alles dermaßen durchgerechnet werden muss um zu Optimieren, müsste man auch die Kräfte des Kolbens, die Wärmeverluste des Zylinderblockes, die Triebstangen etc. Durchrechnen und mitberücksichtigen.
    Vermutlich ist es änlich wie mit der Verbunddiskussion.
    Es lässt sich doch nicht einfach alles um 22,5 verkleinern, und dann sollte es so gut funktionieren wie das Original?
    Mich überzeugt das Ganze erst, wenn mit dem Umbau nachweislich weniger Wasser und Gas benötigt wird.
    Dies bedingt aber eine Fahrweise mit mit der Steuerung, und wenn ich mich so in der Szene (auch bei den 5 und 7 1/4 Zollbahner) umschaue, so stelle ich fest, dass nun viele nicht wissen was ich meine. Ich hoffe, ich bin niemandem auf die Füße getreten.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo, Freunde der Optimierung!
    Jetzt müsst ihr mir die Verarbeitungstechnik erklären?? wie mache ich in der Grösse ein eckiges Loch?? Die Orginalbohrung ist 1.6 mm, daher Radius
    0,8 mm. Wie oder mit welchem Werkzeug fertige ich ein rechteckiges Loch mit diesen Abmessungen an.
    Am Papier ist alles recht schön anzusehen, aber wie produziere ich die Hülse mit den genannten recheckigen Vorzügen?? noch dazu in den benötigten genauen Abmessungen?? Fragen über Fragen
    VlG Friedl