Aster "Duchess of Atholl"

  • Hallo zusammen


    Eigentlich wollte ich die momentan kurz bemessene Freizeit für den Modellbau und nicht für´s Schreiben verwenden. Trotzdem komme ich kurz dazu, euch mein neues Projekt vorzustellen:


    Ich habe einen Aster Bausatz der „Duchess of Atholl“ erstanden.


    Eine schönen Tages stand der Postbote vor dem Haus und hat mir ein umfangreiches Materialpaket übergeben. Wie es sich gehört, habe ich die grosse Kiste gleich mal geöffnet um einige Teile zu betrachten.




    Dann ging´s los mit dem Zusammenbau der vier Zylinder und dem Rahmen.










    Nach einem gut bestanden ersten Lauftest der Zylinder mit Druckluft ist nun der Kesselbau dran. Zuerst aber sind einige Zusatzkonstruktionen ausserhalb Plan zu lösen. Der Einbau einer Fernsteuerung mit 3 Servos (Dampf, Umsteuerung, Bläserventil für Brennerdurchzug im Stand) ist für mich sehr wichtig.





    Heute habe ich den Kessel soweit fertig gestellt, dass er mit allen Fittigs und dem Kesselmantel versehen, auf den Rahmen gebaut und an die Zylinder angeschlossen werden kann. Der Kessel musste einen Drucktest über sich ergehen lassen. Ich habe ohne Wasserfüllung einmal alle Öffnungen geschlossen und ca. 4 Bar Druck eingegeben. Innert einer Stunde kein Druckabfall, was eigentlich genügen sollte.




    Weitere Berichte folgen. Bin gespannt, was andere zu Aster Bausätzen oder allgemein über Aster Loks wissen.


    Freundliche Grüsse


    Hermann

  • Hallo Hermann,


    Da Du gerade die Steuerung montierst. Hat die Duchess of Atholl eigendlich Voreilhebel die Einfluss auf die Dampfsteuerung haben? So richtig kann man das auf den Fotos nicht sehen.


    Ansonsten eine sehr schicke Maschine :thumbup:


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Marco


    Zur Steuerung noch ein paar Angaben.


    Die vier Zylinder laufen um 90 Grad versetzt. Wenn Zyl. 1 vorne steht, dann ist Zyl. 2 hinten, Kurbelwelle Zyl. 3 oben und Kurbelwelle Zyl. 4 unten. Hier noch ein Foto von der Seite:



    Für euch von Interesse könnte auch der Plan von Aster mit Angabe der Ventileinstellung sein (s. Fotoscan).



    Wenn man alles genau nach Plan macht, dann läuft der Vierzylinder von Anfang an sehr gleichmässig und ruhig.

    Freundliche Grüsse


    Hermann

  • Hallo Hermann
    Ich habe mit Freude und Interesse Deinen Baubericht gelesen und freue mich auf die weiteren Bauabschnitte.
    In der Anleitung die Du eingestellt hast ist eine funktionierende Voreilung angegeben aber beim Modellfoto ist das schwer zu erraten da genau dieser Bereich abgedeckt ist. Andere Hersteller wie zB: Wyko bei meiner BR 96 bauen eine pseudo Voreilung was aber dem guten Lauf der Maschinen nichts anhaben kann.
    Ich finde es toll, wenn Du schon beim Bau eine Fernsteuerung einplanst und Du Deiner Lok nicht nachrennen willst obwohl es die Astergemeinde anders sieht. Gerade der ferngesteuerte Bläser ist meiner Meinug nach bei den Spiritusloks sehr hilfreich.
    Freundliche Grüsse :lol:
    Georg

  • Hallo Hermann
    beeindruckend wie schön von ASTER sortiert der Bausatz kommt. Aber ebenso beeindruckt hat mich von You T. die Leistung dieser Lok, 12 4-Achser in antemberaubendem Tempo.
    Ich wünsche Dir viel Freude am Bau und beim Betrieb
    Beste Grüße
    Gerhard

  • Hallo Hermann,


    ein Super Modell, Herzlichen Glückwunsch:


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  • Hallo zusammen


    Danke für eure Beiträge und Videoeinstellungen.


    Ich möchte hier über ein paar Zwischenerfahrungen während des Zusammenbaus dieser Lok berichten. Der Bausatz wird, wie von Aster gewohnt, absolut vollständig geliefert. Bis heute hat nichts gefehlt. Es war auch nichts falsch vorgebohrt oder mit unpassendem Gewinde versehen. Also eine reine Freude, dieser Zusammenbau. Auch die technischen Konstruktionen sind hervorragend. Eigentlich erwartet man das auch, bei diesem Bausatzpreis.


    Zur Maschine: Die vier Zylinder und ebenso viele Schieber mit all den Gestängen sind sehr präzise gelagert. Ich konnte alles so fein und sauber laufend einstellen, dass die Lok mit ganz wenig Widerstand hin und her geschoben werden kann und dies als neue, nicht eingelaufene Maschine. Keine Frage, dass die Lok dann auch kräftig und mit wenig Druck laufen wird. Schon ein kleiner Druckstoss mit Luft hat das gezeigt.


    Zur Fernsteuerung: Man sieht es bei vielen Aster Videos, dass der „Lokführer“ immer wieder von aussen in die Lok eingreifen muss. Ein echter Dampfbetrieb stelle ich mir etwas anders vor, deshalb der Einbau einer Fernsteuerung. Mal Anhalten und Rückwärtsfahren oder mal „gaaaanz langsam“ vorbeifahren lassen, an einer Steigung etwas mehr Dampf geben, im Gefälle Dampf zurück oder gar mit der Umsteuerung leicht abbremsen, eine echte Radbremse wäre natürlich noch idealer. Und dies alles ohne dauernd neben der Lok herzulaufen. Das stelle ich mir unter Dampfbetrieb vor.


    Was für mich etwas aussergewöhnlich ist, sind die vielen Dichtungsstellen wo anstelle von Dichtringen oder Teflonband mit einer Dichtungsmasse gearbeitet wird. Sogar die Keramikmatten an den Wänden des Brennerraums oder in der Rauchkammer sind mit dieser Masse zu kleben. Ich habe auf Anraten des Lieferanten alles genau nach Plan gemacht und ich hoffe, dass die Dichtungsmasse auch über längere Zeit hält. Mal sehen.


    Im Weiterbau kommt langsam die Grösse und Form der Lok zur Geltung. Nun sind noch viele Kleinteile und Fittings zu setzen. Mehr Optik als für den Dampfbetrieb nötig. Aber das macht ein schönes Modell aus, sei es auf der Fahrstrecke oder in einer Vitrine als Blickfang.


    Gruss an alle


    Hermann







  • Hallo Hermann,


    ich kann Dir nur beipflichten, die Aster-Bausätze sind schon von außergewöhnlicher Qualität, ich habe selbst schon zwei Aster-Loks montiert. Es fängt mit der Verpackung an, detaillierten Stücklisten und ausführlichen Bauanleitungen. Allerdings, das ist die Kehrseite, es hat halt seinen Preis! Unsere Hersteller in D/UK/EU können das auch, nur, wir wollen das nicht zahlen?


    Auch für mich war der Umgang mit der Silicon-Dichtmasse ungewohnt, hatte ich doch Papierdichtungen und Kupferringe bevorzugt. Aber meine Aster-Loks nach 3 bzw. 2 Jahren zeigen keine Probleme bez. Dichtheit. Auch wenn man z. Bsp. im MLS-Forum in den USA recherchiert, wo viele Aster-Fahrer berichten, scheint es keine Probleme damit zu geben.


    Bez. RC-Betrieb teile ich Deine Meinung, eine Lok sollte fernsteuerbar sein, das erhöht den Fahrspass ungemein. Ich habe meine beiden Asters auch auf RC umgerüstet und sogar beide bei Aster in Yokohama persönlich bez. Umbau/Einbau erläutert, um das know how zu teilen, aber das Interesse daran war eher minimal, man versteht es halt nicht.


    Gruß,


    Andreas

  • Zitat von Andreas

    Ich habe meine beiden Asters auch auf RC umgerüstet und sogar beide bei Aster in Yokohama persönlich bez. Umbau/Einbau erläutert, um das know how zu teilen, aber das Interesse daran war eher minimal, man versteht es halt nicht.s


    Hallo Andreas


    Der Einbau von Fernsteuerungen ist für die Hersteller aus Fernost offenbar noch etwas Fremdes. Viele dieser Konstrukteure sind aber sehr gewandt und zeigen oft auch Interesse.


    Ich hatte vor kurzem mit der Firma Bowande / Wuhu Brands (China) einen sehr interessanten Mailkontakt. Die Verkaufschefin bekam von mir einige Fotos mit Vorschlägen zum Einbau einer Fernsteuerung in der A4 „Mallard“ (siehe mein Beitrag zur LNER Class A4 „Mallard“). Diese Fotos haben die Leute in China offenbar beeindruckt. Die Chefin fragte mich an, ob ich damit einverstanden sei, wenn die Firma meine Idee übernehmen würde. Bowande ist also durchaus innovativ und für Feedbacks aus der Kundschaft dankbar. Diese Rückfrage der Herstellerfirma hat mich natürlich sehr gefreut.


    Mal sehen ob sich da was tut und die neuen Bowande Loks wahlweise auch mit Fernsteuerung geliefert werden. Bei der British 4MT war das ja schon der Fall.


    Freundliche Grüsse


    Hermann

  • Hallo zusammen


    Hier die ersten Bilder der fertigen Lok. Der Aster-Bausatz war absolut perfekt zusammengestellt und vollständig. Auch die englische Anleitung mit den vielen Zeichnungen sind sehr gut und für den Zusammenbau verständlich erklärt. In den Fotos könnt ihr auch meine Konstruktion der Fernsteuerung sehen. Die drei kleinen Servos stören den Lokführerstand nur wenig und alles bleibt wie gewohnt zugänglich. Der Empfänger liegt hinter einer kleinen Trennwand vorne am Tender, der Akku wird in den hintersten Tenderraum gelegt. Der Tender hat noch eine passende Ladung Kohle erhalten (Eigenbau, nicht von Aster).


    Nun kommt das erste Wasserspeisen und Einfeuern. Ich bin gespannt wie die Lok sich verhält und ob alles dicht ist und richtig funktioniert. Über diese Testphase werde ich dann wieder berichten.


    Freundliche Grüsse


    Hermann

















  • Hallo Leute


    So - nun ist es soweit. Meine Aster „Duchess“ hat die ersten Fahrtests auf dem Rollenprüfstand erfolgreich überstanden. Für mich war zuerst der Umgang mit dem Spritbrenner etwas Neuland. Die Feuerung der Aster-Lok brennt nur richtig, wenn auf der Abgasseite genügend Zugluft mithilft. Bei Kaltstart mit einem elektrischen Ventilator der auf den Kamin aufgesetzt wird (diese Info nur für jene, die sich mit Spritbrennern von Asterloks nicht auskennen).


    Anzünden: Nach dem Öffnen des Sprithahns natürlich etwas warten, bis die drei Dochte richtig gesättigt sind. Dann den Ventilator einschalten und Zünden. Für das Anzünden habe ich mir eine kleine Lunte hergerichtet, die ich mit Sprit anzünde und dann durch die hintere Brennertüre auf die Dochte gebe. So zündet sich der Brenner sauber und ohne Probleme.


    Die Wartezeit bis der Kesseldruck auf ca. 2 Bar kommt beträgt etwa 4-5 Minuten. Dann kann ich den internen Bläser einschalten, der anstelle des Ventilators weiter für Brennerzug sorgt. Das geht alles bestens und wie im Asterheft beschrieben.


    Fahren: Bei ca. 2 Bar kann ich auch schon die Vierzylinder Maschine starten. Diese läuft sehr fein an und lässt sich bestens regulieren. Bei Volldampf ist die Umdrehung der Räder so schnell, dass ich Bedenken habe, ob sich nicht irgendwas löst und die Maschine blockiert, also Dampf zurück auf Mittel- bis Langsamfahrt.


    Kesselspeisung: Der Kessel wird durch die Achspumpe mit Wasser nachgespiesen, was sehr wichtig ist. Die vier Zylinder verbrauchen recht viel Dampf und bei Langsamfahrt oder Stop muss der Bläser zusätzlich laufen, was nochmals Dampf abzweigt. So ist es wichtig, den Wasserstand im Kessel dauernd zu beobachten. Das Bypassventil muss geschlossen bleiben, dann kommt gemäss meinen Beobachtungen genügend Wasser nach. Auch der relativ kleine Tank im Tender muss oft nachgefüllt werden.


    Öler: Nach Anleitung ist der Öler normal zu. Periodisch gibt man mit dem Handventil etwas Öl ins System. Mehr ist da nicht zu tun. Beim ersten Test hatte ich (wie von anderen Loks her gewohnt) den Öler leicht offen gelassen was dazu führte, dass die ganze Lok verölt wurde. Also zuerst die Anleitung richtig lesen und befolgen.


    Fernsteuerung: Das einzige Problem hatte ich mit den Servos. Es hat sich gezeigt, dass die Servos nicht ungeschützt im Lokführerstand platziert werden können. Die durch den Brenner ausstrahlende Hitze hat zwei Servos mit den Kabeln „verbruzzelt“. Die Ersatzservos habe ich nun mit dem von Aster gelieferten Keramikmaterial eingepackt, nun sind sie gut vor Hitze geschützt und bisher haben sie nun ohne Klage ihren Dienst ausgeübt. So ergeben sich beim Testen immer wieder neue Erfahrungen die uns weiterbringen.


    Die Maschine: Die Lok ist noch nicht richtig eingelaufen aber scheint jetzt schon sehr viel Kraft zu entwickeln. Speziell der gute Rundlauf der vier Zylinder bei schon wenig Druck (weit unter 1 Bar genügt) ist beachtenswert. Offenbar habe ich auf Anhieb alles richtig zusammengebaut, was mich natürlich freut.


    Diese Lok macht nebst der schönen Optik auch im Lauftest sehr viel Spaß. Alles in allem gesehen ist die Aster „Duchess of Atholl“ eine wahre Freude.


    Freundliche Grüsse


    Hermann

  • Zitat von Borris

    Wir wollen eine Video


    Hallo Borris


    Zu deiner Beruhigung: Video kommt schon noch. Ich muss mir zuerst eine Kamera besorgen, das braucht etwas Zeit und Geduld.


    Gruss / Hermann

  • Liebe Dampffreunde


    Problem mit Aster Lok: Zuerst wollte ich das nicht weitergeben. Doch wenn ich an die Bauphase von Georg mit seiner Aster BR 52 denke, dann sollten das alle Echtdampfer erfahren.


    Meine Aster „Duchess of Atholl“ war plötzlich nicht mehr so kraftvoll. Da habe ich erkannt, dass sich das Heissdampfrohr vorne am Kessel von der Platte gelöst hat, siehe nachstehende Fotos







    Das bedeutet ein Zerlegen der vorderen Partie und Ausbau der Leitung aus dem Kessel. Nach Hartlöten hält das nun sicher, aber unverputzt sieht es noch nicht so schön aus, siehe Foto




    Aber das sieht man ja nicht, weil in der Rauchkammer innen liegend. Haltbarkeit kommt vor Schönheit.


    Dies als Information, auch an Georg, um zu zeigen, dass gewisse Aster-Teile recht fein (fast zu filigran) bearbeitet sind. Also vor dem Einbau gut beobachten ob alles so stark hält wie es aussieht.


    Alles Gute zum Jahreswechsel wünscht euch allen


    Hermann