Regner Max all inclusive

  • Kleine Vorgeschichte


    Eigentlich habe ich mir den Max nur deshalb angelacht weil ich die Kessel-Maschineneinheit in den Rumpf eines kleinen Dampfbootes einbauen wollte.
    Regner hat ja diesen Kessel nicht mehr im Lieferprogramm (eigentlich eine Schande).


    Aber nach dem Auspacken hat Mäxchen mich mit seiner schlichten Einfachheit so bezaubert das ich es nicht übers Herz brachte ihn auszuschlachten.


    Der Umbau/Tuning





    Aus einem früheren Kauf einen Regner Schiffsdampfanlage (ja, ja wieder eine Baustelle mehr) war noch ein 30 mm Keramikbrenner und der passende Gastank von Regner übrig.


    Also die erste Tuningmaßnahme Brenner unter dem Kessel mittig platzieren.
    Mittels 3 Niro scheiben und Schrauben etwas Abstand zum Holzboden gewinnen.


    Bei der ersten Probefahrt mit Gas, das beiliegende originale Brennpastentöpfchen leistet seither unbenutzt gute Dienste als Aufbewahrungsbehälter für Kleinteile auf der Werkbank, stellte sich heraus das der Brenner gewaltige Abwärme produziert.


    Der benachbarte Tank wurde so warm dass das überhitzte Gas wieder retour aus dem Einfüllventil wollte, also schnell Gasregler schließen und über Gegenmaßnahmen nachgedacht.


    Im Fundus gesichtete 0,3 mm Bronzeblechstreifen am oberen und unteren Ende des Gastanks angebracht, Kaffeerührstäbchen von Mc D….. (dank an Ihn) abgelängt, Silbergrau gebeizt und mit Fassdauben –ähm brünierten Bronzeblechstreifen- hübsch um den Tank drapiert. Die Konstruktion ergibt einen dünnen isolierenden Luftspalt zwischen Tank und Holzverkleidung von ca. 0,3 mm. Bilder gibt es keine nur eines vom Endergebnis.




    Fazit: der Gastank wird nicht mehr warm, getestet mit Wassertropfen auf der Oberseite des Tanks, die auch nach einer halben Stunde nicht verdampfen wollten.


    Etwas Wärme, gegen das Vereisen bei der kontinuierlichen Gasentnahme wird über die Verbindungsleitung Regelarmatur zum Düsenstock erzeugt.


    Auch ist der Keramikbrenner in punkto Regelung mit Vorsicht zu genießen. In der Anheizphase zu viel aufgedreht schlagen schnell mal die Flammen über den unteren Rand des Dampfkessels empor und hinterlassen unschöne schwarze Flecken auf der blauen Lackierung.


    In der Restekiste sind dann Messinglochbleche aufgetaucht, geglüht, gebogen und eine kleine Halbschale über der Durchführung für das Brennerrohr gelötet , so hält es ihn aufrecht und er kann nicht nach innen fallen. Die schwarze Ofenfarbe hat sich bei der nächsten Testfahrt wie von selbst eingebrannt. Fazit der Feuerschirm erfüllt seinen Zweck, die Flammen bleiben drinnen, auch die Wärmeabstrahlung zu Gastank wird vermindert.


    Ein 5 mm Wasserstand von Reppingen –mit ovalen Flanschen und O-Ring Abdichtung fand sich auch noch im Ersatzeitellager, für die Rückseiten von Lokomotivkesseln kaum zu gebrauchen wegen Platzproblemen, für so einen alleine stehenden Kessel jedoch ideal. In Verbindung mit Regner Wassernachspeisung ist nun ein Betrieb bis zum letzten Gasmolekül möglich.



    Nur der auf der Einzylinder Wackelmaschine montierte Mini-Ölertopf, der für eine Brennpastenfeuerung von ein paar Minuten ausgelegt ist, passt mit der neuen Betriebszeit von ca. ¾ Stunde solo oder ½ Stunde mit 1,25 kg Anhängelastet nicht zusammen. Aus der Teflonisierung meines Konrad’s war aber auch dieser vorrätig.


    Neue Anschlussarmatur zusammen gebrutzelt und montiert, ergibt längeren Schmierzeitraum.



    Zuletzt noch Gedanken für einen Ölabscheider/Kondensatsammler gewälzt. Das dürfte mein Spleen sein, siehe meine Accucraft Shay, Regner Lumber Jack und andere die noch folgen werden.


    Also ein dickwandiges Rohr -im Außen Durchmesser des Schornsteins- oben und unten reduziert, zwei Scheiben mit Loch als Deckel für das Rohr mit größeren Durchmesser als Außenschale, 2mm Kupferleitung ins innere, oben mit Abdampfschlitz, ein Stück 2mm Röhrchen schräg nach oben zum inneren des Schornsteinrohres als Dampfauslass, eine M5 Bohrung und M5 Drehteil mit M3 Gewinde für eine Ablassschraube etwas Silberlot –etwas ist untertrieben, hab 2 x nachlöten müssen- und fertig war der Kondensator. Die Hitze am oberen Ende des Schornsteins trocknet schon einen großen Teil des Kondensats, er wird ja durch seine Lage beim Anheizen gut vorgewärmt. Nur nach dem Tankstop spuckt er ein wenig.
    Da kommt noch Lack drauf, bei der nächsten Fahrt, wie gehabt wird die gleich mit eingebrannt.




    Habe heute mal Testfahrten mit dem Kondensator auf der heimischen Terrasse absolviert. Mit den Binnie-Loren -unbeladen- hat Max dann ca. 50 Minuten brav die Loren im Kreis gezogen und geschoben.


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    Zwischendurch hat Regners Nachspeiseventil mal wieder zur Undichtigkeit geneigt -wie das geht :?: - vielleicht wäre ja eine gute Stunde Fahrzeit drinnen gewesen.


    Aber ich denke dem Max war's auch schon zu lange in der abendlich lauen Wärme zu dampfen, mir auch schon ein bisschen, das Bier ging zur Neige. Hatte ja sonst nicht viel zu tun, nur mal alle 10 Runden Wasser nachpumpen.



    Was noch zu tun ist:


    Eine ordentliche Verbindung zwischen Abdampfleitung und Kondensator herstellen, nur lose zusammen gesteckt.


    Max auf Allrad umrüsten, hab da schon Teile bei Regner bestellt.


    Eine Crew anheuern, ist schon unterwegs.


    Und eventuell ein Umsteuerventil montieren.




    Gute Nacht, Gerald :wink:


    PS: Der aufmerksame Betrachter der Videos wird feststellen das zwischen Morgen- und Abendtestfahrt der Rasen gemäht wurde :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Friedl!


    Den Manometer hab ich Uwe Hermann in Pfaffing abgekauft, er hat irgendeinen Sonderposten -Mindestmenge 100 Stück oder so- ergattert.
    Uwe hat mir erklärt das alles im Manometer aus Metall ist und daher kein Syphon notwendig ist.
    Ich glaub ihm mal.


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Gerald!


    Das ist ja ein Maximax!
    Sehr schöne Dampfwolken morgens!
    Das Feuer ist auch sehr stimmig unter dem Kessel, besonders abends.
    Wenn du noch eine Zeichnung des Kondensators einstellen könntest?
    Dessen Wirkungsweise habe ich aus deiner Beschreibung nicht 100% kapiert.


    Danke, LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Moin Gerald,


    Friedls Einwurf wegen der fehlenden Kondensatvorlage vor dem Manometer soltest Du schon beachten - zum einen ist es einfach Stand der Technik, so ein Bauteil vorzusehen und zum anderen mag das Innenleben des Manometers ja durchaus komplett "aus Metall" sein, aber da sind auch solche mit recht niedrigem Schmelzpunkt dabei. Wo das ist, kannst Du leicht herausfinden, wenn Du Dir das folgende Video anschaust.


    LnrXOIjVpUA


    https://youtu.be/LnrXOIjVpUA


    Grüße Dietrich

  • Zitat von Zoltan

    Wenn du noch eine Zeichnung des Kondensators einstellen könntest?Dessen Wirkungsweise habe ich aus deiner Beschreibung nicht 100% kapiert.



    Zitat von dampfspieler

    Friedls Einwurf wegen der fehlenden Kondensatvorlage vor dem Manometer soltest Du schon beachten


    Ist auch kein Problem, eine Syphonleitung ist noch im Fundus vorhanden.
    Obwohl Max nun schon einige Stunden an Testfahrten, mit teilweise höheren Temperaturen, hinter sich hat.
    Auch bekommt der Manometer Abstrahlungswärme vom Kessel und heiße Luft -welche von unten durch den Lochblech-Feuerschirm- nach oben strömt einiges an Hitze ab.
    Er zeigt aber immer noch zuverlässig bis 2 Bar an.
    Mehr lässt das Regner Sicherheitsventil auch nicht zu.


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

    2 Mal editiert, zuletzt von Gerald ()

  • Danke, Gerald, nun ist es mir klar!
    Die Details "Innereien" haben mir gefehlt.
    Was ähnliches habe ich vorgestellt, aber so sehe ich es exakt.
    Danke dir.


    Zum Syphon: So ein Teil ist nicht nur nützlich, sondern gut gebogen auch schön, also nur zu :D


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
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  • Hallo liebe Leute!
    Es könnte ein Plattenfedermanometer sein. Der Anschluss an der Rückseite würde dafür sprechen.
    Regner hat auch diese Bauart verkauft.



    Diese Manometer sind robuster, aber nicht so empfindlich wie Rohrfedermanometer. Sie sprechen nicht so schnell an.

    L.G. Wolfgang Franz K.