Bearbeiten von Gehäuseblechen

  • Hallo alle zusammen,


    ich habe lange überlegt, ob ich hier ein neues Thema anfange :GR


    Aber da hier im Forum Lokomotiven vorgestellt werden, an denen ja fleißig in allen möglichen Stadien gewerkelt wird,
    würde ich mich freuen, wenn ihr mir hier zentral ein paar Infos geben könntet!


    Meine Frage bezieht sich, wie in der Überschrift schon angedeutet auf die Blechbearbeitung von Gehäuseteilen.
    Ich bin mir auch im klaren, das man mit einer Fräse sehr schöne Ausparungen erstellen kann.
    Erst recht, wenn man so einen schönen Frastisch hat, wie ihn Pál hier mal vorgestellt hat.
    >>> Frästisch


    Aber ich habe keine Fräse, und möchte meine Gehäuseteile gerne per Hand herstellen,
    ohne dabei eine von beiden oder einen Finger zu verlieren :wink:


    Könnt ihr mir eure Erfahrungen, wenn möglich mit Bild mitteilen,
    oder mir sagen, in welchen älteren Beiträgen ich Infos finden kann?


    Gruß und Dank im vorraus
    Sascha :)

    Moin Moin
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    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Hallo Sascha,


    wenn du keine Fräse hast, ist die einfachere Methode, Zeichnung aufs Blech kleben
    mit Laubsäge (wenn du kannst, nimm eine sogenannte Juweliersäge) aussägen und
    dann feilen, feilen, feilen......


    wenn du Geduld, Geld und CAD hast, kannst du auch eine Zeichnung machen und das
    Ganze entweder Wasserstrahlschneiden oder ev. lasern lassen.


    Du kannst natürlich auch versuchen, Pal zu bestechen, dass er es für dich fräst :flt: :flt: :flt:
    Du hast sicher schon gehört, dass sich Messingblech besser biegen lässt, wenn es etwas geglüht wurde.


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Sascha,
    obwohl ich eine Fräse habe , arbeite ich noch häufig mit Laubsäge und Feile. Es braucht halt mehr Zeit. Die Zufriedenheit über gelungene Werkstücke ist aber oft größer. Nach dem Motto: Fräsen kann jeder.
    Wenn Du Bleche bearbeiten willst, versuche MS 58 Blech zu bekommen. (z.B.Wilmsmetall) Ms63 ist nicht so gut zu bearbeiten.
    Versuche nicht, exakt auf einer angerissenen Linie entlang zu sägen, sondern nähere Dich dieser durch Feilen.
    Angerissene Linien sind besser zu erkennen, wenn man mit Edding schwärzt und dann darauf anreißt.
    Wie schon vorgeschlagen, besorge Dir eine Uhrmacher- oder Goldschmiedesäge und aus gleicher Quelle auch gute Sägeblätter und Feilen mit verschchiedenem Hieb und unterschiedlichen Formen. Besser wenige gute als viele von minderer Qualität. Die Rechteckfeilen sollten eine glatte Seitenkante haben, um vorgebohrte Löcher z.B. in Fensteraussparungen eckig feilen zu können. Immer die größtmögliche Feile nehmen.
    Eine feste Sägeunterlage mit einer vorstehenden schmalen Auflage wie in Laubsägekästen und Schraugzwingen kann man improvisieren.
    Ferner ist ein Säge- und Feilholz, dass man in den Schraubstock spannt sinnvoll. An den Kanten kann man verschieden große Kerben anbringen, die als Führung bei der Kantenbearbeitung von Rundmaterial dienen. Ene feste Unterlage ist ganz wichtig.
    Längere grade Kanten erreicht man auch durch das Sägen en einem Eisenlineal entlang, das man mit dem Werkstück zusammen in einen Schraubstock spannt. Natürlich so, dass man bei Sägefehlern in das zu entfernende Material abweicht.
    Fehler z.B. an Fensterausschnitten kann man ggf. durch feine U-Profiele als Fensterrahmen kaschieren.
    Es gibt sicher noch eine Menge Tricks, die mir jetzt nicht einfallen, es ist ja schon spät. Um das Üben und eigene Erfahrungen sammeln wirst Du aber nicht herumkommen. Es wird sicherlich auch einiges in den Mülleimer wandern. Wer das nicht zugibt hat es möglicherweis nur noch nicht versucht.
    Ich baue gerade eine Donnerbüchse für meine Br 78. 14 Fenster und 2 Türen. Da werde ich wohl doch fräsen.
    Gruß Ullrich.

  • Hallo Sascha,


    Ich habe auch keine Fräse und mache alles mit der Hand.


    Das Messingblech mit einer Reisnadel anzeichnen, dann mit der Proxxon Minibohrmaschine und Trennscheiben das ganze nahe an der angezeichneten Linie abtrennen. Achtung ganz ruhig und langsam schleifen, schneiden, sonst brechen sofort die Trennscheiben.


    Das Werkstück schleife ich dann an einer :oops: Bandschleifmaschine (jeder Schreiner vergebt mir) winkelig und gerade,
    kleinere Stücke und Ecken und Grate dann feilen,feilen,feilen.


    lg
    Thomas

  • Hallo Sascha


    Obwohl ich die Möglichkeit habe eine Fräsmaschine zu benutzen, bearbeite ich Messingbleche wie schon von anderen erwähnt mit der Laubsäge / Feile. Ich verwende dafür Werkzeuge aus dem Goldschmiede-Bedarf. Das kostet sicher mehr, lohnt sich aber weil solche Werkzeuge von hoher Qualität einfach bessere Ergebnisse bringen, eine höhere Standzeit haben und vor allem Ärger ersparen. Ein Beispiel für einen Laubsägebogen den ich gerne verwende:
    http://shop.bijoutil.ch/Werkze…egebogen-verstellbar.html
    Das Teil kostet ein vielfaches eines Laubsägebogens aus dem Baumarkt, es lassen sich damit jedoch viel präzisere Scnitte herstellen, ich habe weniger Verlust an Sägeblättern und so ein hochwertiger Bogen hält ewig. Das man dem zu bearbeitenden Material angepasste Sägeblätter verwendet versteht sich von selbst. Um es etwas bequemer zu haben, habe ich mir eine gebrauchte Laubsägemaschine besorgt und diese mit einem 12 V DC Motor (aus einem Auto-Kompressor) gleicher Leistung (150W) ausgerüstet. Mit einem Drehzahlregler (Bausatz von Conrad) lässt sich nun die Hubzahl an das zu bearbeitende Material anpassen.
    Für die Feilen, gilt das was ich oben erwähnt habe, auch da habe ich in solche von guter Qualität investiert.



    Thomas
    Ich verwende ebenfalls eine Bandschleifmaschine, allerdings verwende ich jene Schleifbänder mit denen ich Metall bearbeite nicht für andere Materialien (Holz, Kunststoffe).

    Grüsse
    Beat

  • Hallo alle zusammen,


    hier nun meine Erfahrungen zur Blechbearbeitung.
    Ich habe mir einen relativ teuren Schälbohrer im örtlichen Baumarkt gekauft.
    Mit diesem habe ich die Bohrungen für die Rundungen an den Fensterausschnitten gebohrt.
    Die Anschaffung hat sich alle mal gelohnt, hätte ich mir mal schon früher kaufen sollen :ae



    Danach habe ich mit einem Drehmelverschnitt die restlichen mit einer normalen Säge nicht mehr erreichbaren Schnitte ausgesägt und mit einer Feile geschlichtet.
    Als Trennscheibe habe ich ein etwas dickeres Modell gewählt,
    da mein Blech nicht alzu stark war.
    Sie ist auch beim Verkannten heile geblieben :roll:


    So das soll es erstmal gewesen sein.


    Gruß
    Sascha :)

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Hallo Sascha


    Die Radien mit dem Schälbohrer zu machen ist eine gute Idee. Ich würde sie allerdings mit einen Zapfensenker herstellen. Der passt vom Durchmesser zwar immer nur für einen bestimmten Radius, dafür werden die Schnittflächen grade, nicht wie beim Schälbohrer schräg.


    Gruss Dennis

  • Hallo
    Schälbohrer sind Werkzeuge welche für die Bearbeitung von dünnen Blechen wirklich praktisch sind. das die Bohrung konisch wird stört bei so dünnen Blechen wie oben beschrieben vermutlich wenig. Für Anwendungen bei denen es trotzdem stört gibt es Mehrstufenbohrer, hier ein anderes Angebot die zwar auch teuer sind aber weniger kosten als ein ganzer Satz Zapfensenker. Allerdings gibt es bei den Zapfensenkern eine grössere Auswahl an Bohrdurchmessern. (Ähnliche Angebote wird es auch im Werkzeughandel in Österreich und Deutschland, diese sind mir aber weniger bekannt.)

    Grüsse
    Beat