Hallo,
Heinz hat in meiner Traktor-Vorstellung nach den Endlosservos gefragt. Da das Thema auch für mich neu wahr, hier einige Details und wie man sie ganz leicht selber bauen kann.
Von der Idee und Techink her ist es super einfach.
Man lenkt ja bei einer Fernsteuerung den Steuerknüppel in eine gewisse Position und die Servo-Elektronik versucht dann die gleiche Gardeinstellung zu erreichen, wie am Steuerknüppel ausgelegt ist. Dies wird mit einem Poti im Servo überprüft. Hat das Ruderhorn die entsprechende Position erreicht, regelt die Elektronik den Motor wieder runter und die Bewegung ist fertig.
Beim Endlosservo geht man nun wie folgt vor - Zunächst entfernt man das Servo und alle mechanischen Anschläge, so daß sich der Motor und auch der Ruderhornabgang frei und endlos drehen können. Im zweiten Schritt werden anstelle des Potis zwei Festwiderstände mit jeweils dem halben Poti-Widerstand angelötet. Nun arbeitet die Servo-Elektronik quasi als kleiner Mini-Fahrregler.
Beim Einschalten stellt die Servo-Elektronik fest, daß das Ruderhorhn exakt in der Mitte steht, da der gemessene (feste) Potiwiderstand das so vor gibt. Es passiert also nix. Wenn man nun den Steuerknüppel auslegt versucht die Servo-Elektronik durch drehen des Ruderhorns das "Poti" in die entsprechende Positon zu bringen, passend zum Poti im Steuerknüppel. Das klappt aber nicht, da ja feste Widerstände verbaut sind und somit läuft der Motor eben so lange, bis man den Steuerknüppel wieder auf Null stellt und die Servo-Elektronik glaubt nun endlich die Zielposition erreicht zu haben.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die billigen Endlosservos nicht sooo gut sind und würde daher beim nächsten Mal meine Standard-Mini-servos mit Metallgetriebe entsprechend umbauen. Ratsam ist es ein Servo zu nehmen, daß gute Langsamlaufeigenschaften hat, denn dann läßt sich die Bewegung/Beschleunigung sehr gut regeln.
Beim Modelldampftraktor verwende ich diesen Servotyp für die Kettenlenkung. Auf dem Ruderhorn ist eine kleine Schnurlaufrolle von Wilesco montiert, eine weitere direkt unterhalb vom Lenkrad. Zwischen den bei den Rollen wird ein O-Ring gespannt (2,5mm Schnurrdicke und Länge muß man ein wenig austüfteln, dßa es nciht zu stramm und nicht zu locker sitzt).
Wenn nun an der Fernsteuerung angelenkt wird, lenkt man nicht direkt die Vorderachse, sondern man "regelt" die Geschwindigkeit und Umdrehungen des Lenkrades. Läßt man den Steuerknüppel wieder los hört man quasi auf zu kurbeln und die Lenkung bleibt eingeschlagen stehen, wie wenn man beim echten Traktor das Lenkrad entsprechend festhalten würde.
Dies erfordert beim fahren ein klein wenig Übung, macht aber viel Spaß, da man eben näher am Lenkerlebnis eines echten Traktors ist. Und wer mit einer Kettenlenkung schon mal in eine sehr knappe Situation kam, der weiß was ich meine
Noch ein Hinweis - Das Endlos-Servo hat, wie der Name schon sagt, keinen natürlichen Anschlag. Dafür aber mit unter Kraft und somit sollte man gut darauf achten, daß man nichts damit beschädigt. In meinem Anwendungsfall dient der O-Ring als Rutschkupplung.
Ürigens nehme ich an, daß Regners Servo-Pumpe auf dem gleichen Prinzip aufgebaut ist. Andere Anwendungen könnten z.B. Läutewerke sein. Im Grund ist so ein Endlosservo ein kleiner Motorantrieb mit eingebautem Fahrregler in einem geschützen Gehäuse.
Grüße, Gerd