Kesselschaden an meiner Märklin Br 44

  • Guten Tag in die Runde...


    Erst kürzlich habe ich intensiv ein Thema in diesem Forum zu Kesselschäden studiert... Heute wollte ich meine Br 44 auf dem neuen Rollenprüfstand testen. Da kam mir beim Befüllen des Kessels jede Menge Wasser entgegen.
    Ein Blick in die Rauchkammer enthüllte dann den Schaden. Kesselbruch am Ende des Flammrohrs im Bereich der Rauchkammer.


    Ich habe das ein oder andere Werkzeug, aber ich schätze, dass dieser Schaden meine eigenen Möglichkeiten ziemlich übersteigen wird. Bin jetzt mit meinem Latein ziemlich am Ende.


    An wen könnte ich mich diesbezüglich hilfesuchend wenden.


    Vielen Dank im Voraus für alle Tipps oder Ratschläge..


    Grüße,
    Niklas


  • Hallo Niklas!


    Erst mal herzliches Beileid!
    Für eine Ferndiagnose ist das Bild schwierig zu bewerten. Sicher ist : Kessel ausbauen, die Stelle reinigen und blank machen und erst dann kann man eine Befundung die Hand und Fuss hat machen...
    Ob man das neu Löten kann, sieht man dann....

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Hallo Holger,


    Danke.. Dachte vielleicht geht dieser Kelch an mir vorbei. Hat hier vielleicht jemand Erfahrungen mit dem Kesselausbau bei einer Märklin Br 44?


    Wär schön wenn man den Kessel ausbauen könnte ohne die Kesselaußenhaut vom Fahrwerk trennen zu müssen. Also sprich nach dem Ausbau sämtlicher Amaturen vorne ihn quasi herausziehen kann.


    Grüße,
    Niklas

  • Also so wie es derzeit aussieht, nach Sichtprüfung dürfte der Innenkessel tatsächlich nicht mit der Schale verschraubt sein.. das würde das Ausbauen schon einmal massiv erleichtern.


    Grüße,
    Niklas

  • Hallo Niklas,


    der Kesselschaden ist leider ein Klassiker. Riss kurz vor der Naht. Ich hatte auch schon einige Kessel mit diesem Schadbild in den Händen. Ich würde mal beim Uwe Herrmann anrufen.


    Entweder neuer Kessel oder das Rohr heraustrennen und ein neues Kupferrohr einlöten.
    Zerlegen musst Du die Lok in jedem Fall.


    LG,


    Marco

  • Hallo Niklas!


    Ich kann Dir helfen.


    Ich habe vor 12 Jahren meine BR 44 gekauft. Meine Anlage habe ich auch in Spur 1 gebaut! Dann dachte ich werde eine BR 01 auf Echtdampf umbauen.
    Dann kam die erste selbstzusammengebaute Lok U8! Und kamen die Freunde von Österreich, fuhren alle mit IIm! Dann habe ich Friedl und Wolfgang „die ohne Öl” Fans kennengelernt!!! Spur 1 ist zu Ende!
    Seit dann liegen die Spur 1 Material so wie vor 10 Jahren!


    Natürlich kannst Du den Innenkessel ausziehen, nach hinten!
    Erstmal Rauchkammer gegen Uhr bisschen drehen und ausziehen, hält nur ein Magnet.
    Dann Führerhaus abmontieren. Dazu müsstest Du zwei Schrauben entfernen.
    Dann müsstest Du alle Verbindungen vorne und hinten lösen.
    Ich kann diese Schritte nicht erzählen, erinnere mich schon nicht genau, wenn Probleme gibt, werde ich nachdenken und probieren.
    Ich schlage vor, alle schritte fotografieren, und immer nachdenken was Du machst!
    So kannst Du Deiner Lok kennenlernen, und wenn es neue Probleme gibt, selbst weitergehen.
    Ich hoffe die Bilder helfen Dir dabei.


    Gruß Pál






    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Danke Pál , Danke Marco,


    Ich hab jetzt mal den Kessel entnommen. Nach Befüllen im ausgebauten Zustand war die Schadstelle ganz deutlich vorne im Flammrohr erkennbar.. Jetzt heißt es wohl entweder den schadhaften Kessel versuchen mit Hart-Löten zu reparieren , oder einen aus Kupfer anfertigen/ anfertigen lassen.


    Grüße,
    Niklas

  • So Lötversuch 1:
    Gescheitert.


    Vermuteter Grund: Das Werkstück wurde an der Stelle nicht heiß genug und hat sich mit dem Lötmaterial nicht verbunden. Der Kessel gibt zu viel wärme ab.
    Mit einer Propan-Flamme wird’s wohl nix. Bin wohl auf einen Sauerstoffbrenner angewiesen.


    Grüße




  • Naaabend Niklas!


    :wink: :wink: :wink: Versuchs nochmal und bau dir aus Ytong Steinen ( bekommst im Baumarkt hinterher geworfen) ne Kabine, dann geht die Hitze nicht flöten!
    Gsnz Wichtig ist : Nur Silberhartlot verwenden!!


    Viel Glück

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Kannst zur Not auch mal an nem Neubau vorbeigehen und nen Maurer fragen...


    Mit 2 Brennern wirds vlt klappen.
    Hatte anfangs nen kleinen Baumarktbrenner plus nen Unkrautbrenner vom Garten verwendet :wink:


    Lass dich nicht unterkriegen

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Hallo Niklas,


    dein Brenner sieht mir ziemlich klein aus. Ich löte mit diesen Brennern. Die haben richtig Bums.



    Wenn es nicht reicht, heize ich von hinten, mit einem einfachen Katuschenbaumarktbrenner.
    Den Tipp von Holger mit den Ytong Steinen habe ich auch schon angewendet. Ist ein muß.
    Ich nehme das Lot von Bengs mit dem dazu gehörigen Flußmittel. Das läuft eigentlich von alleine. Der Erfolg ist garantiert.
    https://www.bengs-modellbau.de…hartlot-stangen-1mm/1-5mm
    https://www.bengs-modellbau.de…lussmittel-fuer-silberlot

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Niklas,


    wenn du den Kessel lötest (v.a. in der von Holger empfehlenen Umhausung) würde ich dir empfehlen die Armaturen abzubauen.
    Gerade Bauteile wie Manometer Wasserstand oder generell O-Ringe bzw. Teflon könnten durch die hohen Temperaturen beim Löten zerstört werden.


    Da das Flammrohr selbst und nicht die Lötnaht gerissen ist. Liegt natürlich die Überlegung nahe, dass die enormen Kräfte die aufgetreten sind die neue Naht ebenfalls zerstören, oder der Riss noch größer wird. Auf längere Sicht würde ich deshalb behaupten, dass ein Neubau unumgänglich ist.


    Für das Löten des beschädigten Kessels, empfehle ich dir diesen vorher auszusäuern. So besteht eine Chance Verunreinigungen in der Umgebung der Lötstelle, sowie im Riss selbst und auch die Flussmittelreste des ersten Lötversuchs zu beseitigen.
    Die einfachste Variante ist hierfür Zitronensäure aus dem Supermarkt zu verwenden. Bei uns kosten 5 Päckchen 95 Cent. Einfach 2-3 davon in ein Gefäß mit warmen bis heißen Wasser geben und den Kessel eine Stunde hinein legen, bzw. bis der Kessel "sauber erscheint". Danach mit Wasser abwaschen.


    Solltest du einen Sauerstoffbrenner, besitzen kannst du diesen auch verwenden. Wichtig ist hierbei nur, einen möglich großen Düsendurchmesser zu verwenden und die Flamme "weich" einzustellen. Also mit leichtem Sauerstoffmangel. Der Hintergrund hierfür ist, dass bei einem Sauerstoff Überschuss die Oxidation der Lötstelle gefördert wird.
    Allerdings muss man trotzdem sehr darauf achten, dass man weder ein Loch in den Kessel brennt, noch das Flussmittel verbrennt.


    Das von Michael empfohlene Lot/ Flussmittel, kann ich auch nur empfehlen.
    Mittlerweile benutze ich dieses ausschließlich. Ich persönlich finde auch, dass das Handling um einiges einfacher ist als bei ummanteltem Lot. (Ist jetzt aber meine persönliche Meinung)


    Ich wünsche dir noch ganz viel Erfolg bei der Reperatur.


    Liebe Grüße


    Simon.

  • Hi Niklas


    An der Brenner Seite mit einer kleinen Trennscheibe ( Dremel ) das Flammrohr raus trennen. Vorne Kessel Deckel mit Flammrohr auslöten. Neuen Deckel anfertigen und ein 18 mm Kupferrohr einlöten. Quersiederohre braucht es nicht.


    Ciao Karsten

  • Servus in die Runde,


    Und erstmal vielen Dank an alle für die vielen nützlichen Hinweise und Tipps.


    Holger: Die Baumärkte in Hessen haben offen, ab morgen kann ich da mal hinfahren, von Aschaffenburg aus, dank unmittelbarer Grenznähe ist das kein Hindernis :)


    @Simon: Sehr detaillierte Reperaturbeschreibung, vielen vielen Dank! Ich befürchte mittlerweile auch dass es darauf hinauslaufen wird, dass es ein Kesselneubau geben wird. Wenn die Lok weitere 15-20 Jahre fahren soll, und ich somit langfristig Spaß haben will, werde ich nicht drum rum kommen. Deshalb wird aller Voraussicht nach ein neuer hergestellt.
    Nichtsdestotrotz bietet sich jetzt der alte Kessel wunderbar an um daran zu üben, das heißt, dass ich ihn Trotzdem reparieren werde, dann hätte ich zur Not auch noch einen Ersatz-Kessel falls mal alle Stricke reißen sollten. (Hab ja noch eine Br 18, müsste jetzt mal prüfen ob die in etwa die selbe Kesselgröße besitzen)


    Karsten: Leitet das Kupfer die Wärme so gut dass Quersiderohre überflüssig sind?


    Grüße,
    Niklas

  • Hallo Niklas,


    ich bau in meine Eigenbaukessel auch keine Quersieder ein. Ein Kupferrohr reicht. Ausserdem ist dann nichts im Weg beim Verlegen des Überhitzerrohres durch das Flammrohr.


    Zum Beispiel haben Roundhouse Kessel auch keine Quersieder. Und die Kessel sind bekannt für ihre guten Leistungen.


    Liebe Grüße,


    Marco

  • Der zweite Lötversuch war dann Erfolgreich, die vermeintlich undichte Stelle war wieder dicht. Nach Einbau und erstem erfolgreichem Anheizen, dachte ich der Spuk wäre vorbei gewesen .... bis er dann an anderer Stelle irgendwo im Flammrohr erneut leckte. Also stand für mich fest: ein Reparieren des Messingflammrohrs kommt nicht in Frage. Es muss raus und ersetzt werden, am besten durch eines aus Kupfer.


    Allerdings musste ich mir selbst eingestehen, dass ich dazu derzeit noch nicht in der Lage bin. Also bin ich kurzerhand zu Reppingen gefahren und er konnte das schnell und fachmännisch austauschen. Bei seiner Arbeitsweise zuzusehen hat mir einiges aufgezeigt. Und ich konnte etwas lernen und mitnehmen. Meine nächste Reparatur wird erfolgreicher werden.


    Grüße :)