• Mahlzeit liebe Dampfgemeinde,


    ich habe mal eine Frage an Euch, hat jemand schon mal Erfahrungen mit Teflon O-Ringen für Kolben gemacht?
    Ich hatte überlegt ob es möglich wäre, den Kolben im Dampfzylinder mit Teflon Dichtringen abzudichten.
    Bei bei Silikon bzw. NBR oder Viton bin ich mir wegen der Arbeitstemperaturen etwas unsicher, daher der Gedanke mit Teflon.
    Sicher könnte man auch Kolbenringe aus Teflon drehen wie hier ja schon beschrieben wurde, was auch eine prima Sache ist. Allerdings habe ich noch keinerlei Erfahrung mit der Bearbeitung von Teflon und den Ausdehnungskoeffizienten bei Wärme.
    Würde mich freuen was ihr zum Thema PTFE Dichtringe in Kolben sagt.


    Liebe Grüße
    Christoph

  • Christoph,


    du wirst nicht auskommen ohne diese Erfahrungen selber zu machen. Nur Ratschläge abholen ohne zu wissen warum bringt dich nicht weiter.


    Hans

  • Hallo Christoph



    In der Liste, der erste und der zweite O-Ring sind mit einem dem Teflon ähnlichen Material ummantelt.
    Der letzte ist nur Teflon.
    Ein Teflonflachring ohne stützenden Viton-O-Ring geht nicht. Einem Teflon-O-Ring alleine würde ich auf Dauer auch nicht vertrauen. Er müsste außerdem genau das richtige Maß haben, welches wahrscheinlich nicht lieferbar ist.
    Die ummantelten Ringe würden besser abdichten, brauchen aber vorzugsweise einen geteilten Kolben.
    Die Flachringe mit "Unterstützung" sind gut, aber die Stützringe altern innerhalb von 20 Jahren. Sind die Kolben nicht geteilt, sind die Teflonringe auch zum wegwerfen. Ich habe sie gleich durch Teflonkolben ersetzt.
    Messing oder andere Metalle-Kolben werde ich nicht mehr in Messingzylinder stecken. Dazu sind mir die Zylinder zu schade.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Christoph
    Ich habe ca.1983 bei meiner Lok "Anton" Viton O-Ringe als Kolbenringe montiert. Anton ist seit damals gefühlt um die halbe Welt gefahren und es sind immer noch die gleichen Viton O-Ringe in den Zylindern. Die Zugkraft hat überhaupt nicht nachgelassen Anton zieht loker den 9 teiligen 23 kg Rheingold Zug.


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    Freundliche Grüsse
    Georg

  • Hallo Wolfgang,


    Zitat

    Messing oder andere Metalle-Kolben werde ich nicht mehr in Messingzylinder stecken. Dazu sind mir die Zylinder zu schade.


    ist zwar vielleicht etwas "nicht unbedingt zum Thema gehörig", aber warum das?


    Meines Wissens sollte der Kolben immer etwas Untermaß gegenüber dem Zylinder haben und die Abdichtung durch Kolbenringe erfolgen. So ist das zumindest bei den Originalen und auch bei meinem MARTIN (1:5 Dampf-Lkw mit Graugußzylinder, Graußufkolben und entsprechenden Kolbenringen) und den anderen Dampf-Vehikeln mit denen ich spiele, habe ich es so gehalten bzw. so "überholt" und das funktioniert sehr gut.


    Was zumindest im kleinen Maßstab gut funktioniert sind X-Ringe aus dampf- und ölbeständigem Material, wenn denn die Lauffläche des Zylinders eine sehr gute Qualität hat.


    Grüße Dietrich

  • Hallo in die Runde,
    ich danke Euch erstmal für eure Antworten. Zugegeben habe ich gehofft um Teflon-Experimente herum zu kommen...aber das ist ja irgendwie auch nicht der Sinn von unserem Hobby. Schließlich sollte jeder so gut es geht, auch eigene Erfahrungen machen, um herauszufinden womit man am besten zurecht kommt.
    Allerdings werde ich bei Zeiten auch mal den Versuch mit den Viton (FKM od. FPM) Ringen versuchen. Danke auch dir Georg für deinen Tipp.
    Deine Maschine hat übrigens einen tollen Auspuffschlag :thumbup:
    Ich hätte bei der Lösung, mit dem Dichtring in einer Kolbennut, genau so gedacht wie Dietrich. Dem Kolben hätte ich zwar auch keine "Wurfpassung" oder Spielpassung verpasst, aber die größte Abdichtung hätte der Kolbenring erbracht (so zumindest die Theorie...schließlich bin ich noch nicht so lange Echtdampfer).
    Im übrigen war die Suche nach Teflon Ringen gar nicht so einfach, es gab kaum Hersteller die ihre Produkte an Privat verkaufen...oder ich hab was übersehen. Gefunden habe ich zwei Möglichkeiten passende Ringe zu besorgen.
    Beim Kolbendurchmesser würde es sich um 13 oder 14 mm handeln, für ein neues Projekt, was ich gerade (momentan noch gedanklich) plane.
    Bevor ich mit konkreterem beginne, möchte ich mir erstmal einen ungefähren "Fahrplan" überlegen.
    Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,

    Zitat von Der Havelländer

    ...Gefunden habe ich zwei Möglichkeiten passende Ringe zu besorgen.

    Würdest du sie mal nennen?


    DLG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Hallo Christoph
    Danke für die Blumen mir ging es bei meinem Beitrag lediglich um das Votum "unsicher bei Viton Ringen" von Dir. Ich wollte aufzeigen wie toll diese bei mir funktionieren das hat mit Teflon nichts zu tun.
    Aber ich werde in Zukunft versuchen mich zu bessern und genauer zu schreiben was ich meine sodass auch Wolfgang mich versteht sorry.
    Freundliche Grüsse :lol:
    Georg

  • Hallo Christoph!
    Warum ich auf den Vollteflonkolben gekommen bin, hat folgenden Grund. Wenn man Lokomotiven bekommt, welche keine Lineale haben oder Kreuzköpfe, die nicht echtdurch Lineale geführt werden, so kann die Kolbenstange eine Auf- und Abwärtsbewegung im Betrieb machen. Das ergibt dann eine einseitige Reibung an der Zylinderlauffläche. Welche Dichtung auch immer in der Nut ist und theoretisch den Kolben von der Lauffläche fernhält, wird es nicht schaffen den Kolben berührungslos zu halten. Diese Erfahrung bleibt Dir nicht erspart wenn du solche Bauarten bekommst. Na gut, jetzt baust du selbst einen gut geführten Kreuzkopf mit der Sorge, dass Justierungsfehler vielleicht Dauerreibung verursachen, das würde einem Zylinder mit Teflonkolben zumindest nicht schaden.
    Wenn ich nicht schon vor über 10 Jahren die Idee der Fahrradpumpen-Dichtung mit Teflon übernommen hätte, so würde ich die mit Teflon ummantelten Ringe nehmen, aber nur mit guten Linealen.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Guten Abend Wolfgang,


    deine Erklärung leuchtet mir nun mehr als ein. Klar, einen Kolben bzw. Kreuzkopf mit Gleitbahn genau zentrisch zu führen ist schon sehr schwierig und verlangt hohe Präzision.
    Wenn es soweit ist, werde ich mal mit Teflon experimentieren.
    Allerdings hätte ich noch eine andere Frage, aber die gehört in ein anderes Thema...
    Ich danke Dir und Euch für eure Hilfe :wink:


    LG
    Christoph