Regner 994701 Prignitzer

  • Hallo,


    Wie in meiner Vorstellung angedroht möchte ich einen Baubericht starten. Am Ende soll es eine 994701 Prignitzer von Regner werden. Letzten Oktober habe ich bestellt und bin nun schon im Besitz des C Kuppler Bausatzes. Der Bericht wird sich wohl hinziehen. Die Lok hat mir wegen der abgerundeten und gefälligen Form am besten gefallen. Und mit Regner Bauteilen habe ich schon sehr gute Erfahrungen mit Schiffsdampfmaschinen gemacht (Bea, Kessel u.s.w.) Inzwischen habe ich so ziemlich jeden Baubericht in diesem Forum gelesen und am Ende, wenn die Lok fertig war, hat mir dann doch jede gefallen, wichtig für die Zukunft.

    Ich selbst habe Erfahrungen im Modellbau aber es ist meine erste Dampflok. Also ganz klar, erst einmal Bauberichte lesen, alles was ich in diesem Forum finden konnte. Vom kompletten Eigenbau bis zum Easy Line Bausatz, ich habe alles gelesen und bin auf viele Probleme gestoßen die mich beim Bau erwarten können. Aber zu jedem Problem gab es kompetente Tipps und Lösungen.


    Natürlich kenne ich auch den Baubericht zur Vulkan von Regner von Zoltan, habe regelrecht mitgelitten. Er hat Erfolge und Rückschritte aufgezeigt. Ich gehe davon aus, dass interessierte auch Bauberichte lesen, betrachte mich als Anfänger, habe viel von Zoltan seinen Erfahrungen gelernt und möchte mein Bericht als Ergänzung für Einsteiger sehen.



    Als Anfänger baue ich die Lok wie vorgesehen, also Metall auf Metall mit Schmierstoff (mag ich vorerst sowieso), nicht Ölfrei. Vielleicht später mal.
    Die Teile des Fahrwerks sind optisch erst mal in einem guten Zustand. Alles war gut verpackt und in Bauabschnitte sortiert. Nach längerem begrabbeln viel mir auf, dass der rote Lack vom Fahrgestell mechanisch sehr empfindlich reagiert, jedenfalls sind die Kanten schnell blank. Habe mir Reparaturlack bestellt. Ist das normal?


    Ich habe alle nötigen Werkzeuge (Gewindeschneider, Bohrer, Reibahlen, u.s.w.), einen Qualitätsanspruch an meine Arbeit und hoffentlich auch die Ausdauer. So, und nun, wie der Berliner sagt, ran an die Bouletten.



    Der erste Bauabschnitt sind die Zylinder, die Deckel sind blank. Ich habe sie mit hitzebeständigen Lack lackiert. Als Schrauben verwende ich erst mal die original Messingschrauben. Grundsätzlich gefällt mir der Kontrast, blankes Messing zum Schwarz der Zylinder. Ist nicht authentisch, ich weiß. Die Entwässerungshebel habe ich, in dem Bereich wo der Hebel zwischen Zylinder und Deckel läuft, eine Fase gefeilt. Sonst würde der Hebel bei angezogenen Deckel klemmen. Ich habe den Hebel mit Loctite 270 (Hochfest) auf die Entwässerungswelle montiert. Hat so schnell reagiert, dass ich Schwierigkeiten hatte den Hebel nach Bauplan einzustellen. Ich benutze zum sichern nur noch Omnifit 50H. Den Hebel würde ich gar nicht mehr sichern, wird ja gekontert. Die Dichtungen sind zuvor gut mit Öl (Regner Maschinenöl) eingesaftelt.





    Im Rahmen habe ich als erstes das Entwässerungswinkellager montiert. Geht sonst nach Radmontage nicht mehr, steht auch im Bauplan. Die Achslager musste ich aufreiben, die Achsen ließen sich nicht einschieben. Zum Einlaufen habe ich Molykote Einlaufpaste auf die Achsen getan und eine Weile mit einem Akkuschrauber drehen lassen. Läuft dann sehr leicht ohne hakeln. Das entfernen der Paste ist mit Lösungsmittel gut zu machen.



    Ich musste im Rahmen kein Lack entfernen, die Achslager waren mit leichten Spiel einsetzbar. Es verschieben sich also Achsen im Lager und Achslager im Rahmen??? Wenn ich das Gestell wieder demontieren muss würde ich Vertiefungen in die Achslager für die Federbolzen fräsen um die Achslager zu halten. Ist das Doppelspiel ein Problem im Betrieb?



    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Christian,


    das wird sich sicher auszahlen wenn du diese Arbeiten exakt machst. Ich habe jedenfalls den Eindruck dass dich bemühst sauber zu arbeiten. Das freut mich.


    Hans

  • Hallo Christian!
    Das Spiel in den Achslagern ist normal. Du kannst damit auch kleinere Radien fahren.
    Ein kleiner Tip, schraube das Fahrgestell komplett zusammen mit den notwendigen Stangen.
    Jetzt kannst Du testen ob das Fahrgestell leicht zu bewegen ist. Teste alle Möglichkeiten, Weichen, Gegenbogen, usw. Erst wenn das sehr gut läuft, montiere den Rest auf den Rahmen.
    Der Radstand sollte 39,8mm innen am Spurkranz gemessen sein. Wenn Du Radius 1 auch fahren willst, den mittleren Radsatz auf 38,8 setzen und auf alle Fälle gut austesten bei den Weichen.
    VlG Friedl

  • Hallo Hans,
    vielen Dank, ich hoffe schon durch ordentliches arbeiten weniger Probleme bei den folgenden Arbeiten zu haben.


    Hallo Friedl,
    vielen Dank für den Tip. Das Maß 39,8mm habe ich hier schon mal gelesen, mir war aber nicht Klar den mittleren Radsatz enger einzustellen. Werde ich berücksichtigen.



    Die Räder habe ich auf einer Seite der Achse mit den Madenschrauben und Omnifit fest verschraubt. Dann in die Achslager geschoben und die andere Seite nur leicht geklemmt. Die hintere Achse also auf 39,8mm eingestellt um 90° verdreht und festgezogen. Zum einstellen der restlichen beiden Räder benötige ich wenigsten die Kuppelstangen. Beim montieren stellte sich raus, dass die Schrauben zu lang sind und in den Speichen der mittleren Räder blockieren. Kürzen ist also nötig.



    Für das Einstellen der Räder habe ich viel Zeit benötigt. Die Kuppelstangen sollen ja während der gesamten Radumdrehung ohne die kleinste Schwergängigkeit laufen, deshalb müssen die Räder exakt ausgerichtet sein. Da die Madenschrauben aber schräg auf die Achse drücken, wirkt beim festziehen eine Kraft auf die Achsen, die die Räder zum verdrehen bringt. Und dann noch das Maß zwischen den Spurkränzen im Auge behalten war sehr fummlig und hat Gedult abverlangt.


    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo Christian
    Ich verfolge Deinen Baubericht mit Interesse und freue mich schon auf die nächsten Bilder :thumbup: .


    Zitat

    Als Anfänger baue ich die Lok wie vorgesehen


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es richtig ist den Bausatz erst mal im Original Zustand zusammen zu bauen und dann erst eventuelle Änderungen vorzunehmen.
    Und dann auch nur eine und wieder testen so dass man eine Verschlechterung sofort erkennt und eventuell wieder die eine Änderung zurück bauen kann.
    Wie möchte man sonst bei eventuellen Fehlern mit dem Hersteller kommunizieren?
    Freundliche Grüsse :lol:
    Georg

  • Hallo Christian!
    Eine kleine schnell gemachte Einstelllehre für den Radabstand aus 1mm Blech. Die Ausnehmungen am Rand sind für den Imbusschlüssel.


    VlG Friedl

  • Hallo Christian!


    Bei meiner ersten Regner-Lokomotive und auch den weiteren fiel mir das "Abgreifen" des Lackes am Fahrgestell auch auf. Früher gab es kleine Lackdöschen ohne Pinsel - heute die Glasflasche mit Pinsel im Verschlussdeckel von Regner. Der Pinsel in der Flasche ist sehr dick und ich nehme einen sehr dünnen Pinsel, mit dem ich etwas Lack vom Glasflaschenpinsel abnehme und im 45 Grad-Winkel auf die Kanten des Rahmens auftrage.
    Ursache des "Abgreifens" der Farbe liegt wohl daran, dass die Kanten des Fahrgestellrahmens nicht "gebrochen" und deshalb empfindlich sind.
    Meine Empfehlung ist die Lokomotive komplett zusammenzubauen und dann später sichtbare Lackbeschädigungen auszubessern. Sonst korrigierst Du andauernd.
    Willst Du die Lokomotive für die Vitrine oder zum Fahren? Für die Vitrine bist Du nach der ersten Lackkorrektur fertig. Willst Du wirklich viel fahren, dann fahre erst einmal viele Kesselfüllungen! Der Fahrspaß ist Dir gewiss und bei einer späteren Demontage der Lok (nach Jahren) kannst Du alles wieder chic nachlackieren (mit dem Pinsel oder einer Sprühdose).
    Auch die Dampfdome auf dem Kessel hinterlassen auf dem Kesselscheitel meistens nach dem zweiten Abschrauben leichte Kratzer.
    Manche lackierten Bauteile, die mit anderen lackierten Bauteilen etwas fester verschraubt werden, verlieren auf einem Bauteil nach einer Demontage ihre Farbe, weil es am anderen Bauteil festklebt. Hier hilft es die Teile vor der Montage mit Öl zu benetzen und wieder abzuwischen (praktisch als Trennmittel).
    Auch ein Feuer in der Rauchkammer, wenn das Feuer nicht richtig auf dem Brenner sitzt, führt zu Lackabhebungen auf der Rauchkammertüre.
    Alles ist mit zunehmender Erfahrung jederzeit reparierbar und soll jetzt nicht erschrecken!!!!!!!!!!!!
    Eine Lokomotive frisch aus dem Ausbesserungswerk Meiningen sieht aus wie neu und man sieht ihr die vorher gelaufenen Kilometer nicht mehr an!


    "Good Lack"
    Thomas

  • Hallo,


    @ Georg
    Die Lok, die ich baue, ist schon lange auf dem Markt, wurde wohl verbessert und sollte so auch laufen. Das ist erst mal mein Ziel. Das hier und da mal Nacharbeiten nötig sind ist in Ordnung. Der Bausatz hat schon eine hohe Qualität, glaube ich. Nach und nach verbessern ist o.K., wird wohl ewig ein Bausatz bleiben. Bilder möcht ich gerne liefern, manchmal vergesse ich welche zu machen.


    Friedl
    Danke, das ist ein sehr interessantes Hilfsmittel, offenbar hat sich die Kombination 39,8 – 38,8 – 39.8 bewährt. Man kann das Rad an zwei Punkten anlegen, das erleichtert die Einstellung. Die Räder haben doch seitlich und horizontal einen ganz erheblichen „Schlag“. Kann sich das später durch kippeln (horizontal) oder wedeln wie eine Ente im Betrieb bemerkbar machen? Oder bewirkt das Gewicht der Lok einen ruhigen Lauf?


    tmarocke
    der Lack ist schon seltsam. Bei meiner Bea von Regner habe ich mal wegen der Farbe nachgefragt. Sie benutzten einen Acryl Lack von Caparol. Acryl hat mich gewundert, Caparol ist aber zumindest hochwertig. Du hast aber Recht. Ich baue die Lok schonend zusammen und werde dann ausbessern. In der Vitrine soll sie nicht stehen, weiß aber auch nicht wie viel sie fahren wird.


    Habe in den letzten beiden Tagen immer wieder fiese Strecken aufgebaut um das Fahrwerk mit Kuppelstangen zu testen. Es lief gut. Habe nur LGB Schienen, sollen ja ohnehin eine größere Toleranz akzeptieren. Ich habe noch keine richtige Gartenbahn. Das Projekt ist für mich noch nicht so alt. Habe meine Frau mal auf eine Gartenbahn angesprochen, war nicht abgeneigt, konnte sich als Kind an eine solche Bahn erinnern. Das habe ich erst einmal als bedingungslose Akzeptanz gewertet, ohne Einschränkung u.s.w. Sieht gut aus.


    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo,


    habe wieder weiter gebaut.
    Ähm, meine Beschreibung mit „horizontal“ u.s.w. war vielleicht nicht ganz korrekt formuliert. Die Räder haben einen Höhenschlag und einen seitlichen Schlag. Jedenfalls stelle ich mir ein wackeliges Fahrbild vor, sollten nicht andere physikalische Kräfte die Lok beruhigen. Alle Videos die ich bislang gesehen habe zeigten ein anderes Bild.


    So, und nun zum Baubericht.


    Ich habe mich nun an den Teflondichtungen versucht. Mir steht eine ganze Rolle mit 0.05 mm Band zur Verfügung, so wie Regner es auch mitliefert. Ich habe viele Versuche gemacht. Mit 7 cm verdrallt wie Regner es empfielt, konnte die Stopfmutter mit zwei Fingern bis zum Anschlag drehen. Dann habe ich die Methode versucht die hier empholen wird. Das Band dritteln, falten und als Rolle wickeln, war am Ende sehr stramm. Ich habe das Band erstmal als Schnur verzwirbelt, für den Zylinder 10,5 cm und für den Steuerschieber 9 cm eingelegt und die Stopfbuchse bis zum Anschlag engeschraubt. Ein Tropfen Öl und die Kolbenstangen lassen sich gut verschieben. Ich weiß natürlich nicht wie sich die Stangen im heißen Zustand verhalten. Ist vielleicht eine zukünftige Baustelle. Mache mir ohnehin keine Illusion die Lok nicht mehr zerlegen zu müssen. Ich denke beim Zylinder ist eine größere Reibung nicht das Problem, eher beim Steuerschieber, dass belastet dann ja die Lager im Gestänge. Dazu sicher später mehr.








    Als ich dann die Schieberstangenfühung anschrauben wollte drehte sch die Madenschraube gleich durch. Auf dem Foto sieht man an der Führung eine recht große Senkung und die Madenschraube hat an ihrer Auflage auch eine kleine Fase. Es wird wohl nicht genug Gewinde vorhanden gewesen sein. Ich habe daneben ein neues Gewinde gebohrt und nur leicht entgratet.Die ursprünglichen Schrauben ersetze ich später durch Inbusmaden und benutze die alte als Zierschraube.





    Ich persönlich habe immer sehr große Schwierigkeiten mit Drehmomenten an Schrauben. Meistens ziehe ich wie ein Held an und wundere mich, dass ich den Schraubenkopf in der Hand halte. Die Lok die ich baue verwendet nur M2 Schrauben. Ich habe mal recherchiert und habe nichts über Drehmomente von Messingschrauben in dieser Größe gefunden. Stahlschrauben in M2 in mittlerer Qualität werden mit 0.16 NM befestigt. Das ist schon mal ein Wert. Man kann die Daten nach der Hookschen Kurve mit den vorliegenden Verhältnissen nicht anwenden. Ich habe ein paar Messungen durchgeführt und festgestellt, dass sich das verwendete Messing nicht mal bei 0,16 NM im elastischen Bereich verformt. Bei 0.3 NM habe ich auch noch keine plastische Verformung feststellen können. Ist aber gefühlt schon recht heftig. Ich habe nun für mich festgelegt bei einem weichen Schraubfall M2 (z.B. Zylinderdeckel mit Dichtung) 0,18 NM zu verwenden und bei einem harten Schraubfall, Metall auf Metall (Vorsicht bei Bundschrauben, eher geringer) 0.2 -0,22 NM zu verwenden. Ich habe einen erschwinglichen Schraubendreher gefunden der mir zumindest die Sicherheit gibt die Schrauben nicht zu überdrehen und bei z.B. Zylinderdeckeln ein gleichmäßiges Anziehen zu gewährleisten. Ich habe nichts weiter zu Drehmomenten finden können, finde es aber nicht uninteressant wenn man eine Schraubverbindung immer wieder lösbar haben möchte.
    Ich schweife ab, nächstes Mal mehr zum Thema.





    Allen wünsche ich ein schöne Woche
    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo Christian!"


    Zwischen den Rädern und den Niroachsen ist wenige 1/100 mm Spiel und nur eine Madenschraube zum Justieren (dadurch das Eiern). Durch das Anziehen der Madenschrauben in den Rädern gibt es Grate auf der Nirowelle. Wer schon einmal versucht hat ein bereits montiertes Bauteil von einer Welle und den Lagern abzuziehen kennt das Problem. Die Grate auf der Welle erschweren ein Herausziehen derselben. Werden die Räder um einige Grad gedreht kann sich das "Eiern" zum Guten hin verbessern


    Die Madenschraube in der Schieberstangenführung laut Deinem Foto zu montieren ist fast unmöglich. Ich hatte schon Führungen, welche gut und andere, welche weniger gut zu montieren waren. Erst eine Montage der Führung mit der Madenschraube außerhalb des Modells probieren und wenn alles gut ist, die Madenschraube mit etwas Schraubensicher bis zum leichten Anschlag am Schieberkasten eindrehen. Sollte Dir Deine Lösung mit der 2. Bohrung nicht gefallen bei Regner anrufen, Dein Problem schildern und um zwei neue Schieberstangenführungen bitten.


    Alle weiteren Verschraubungen am Modell sind weitaus weniger problematisch und lassen sich gut ausführen.


    Ein Montieren des Modells nach "Drehmomenten" ist eigentlich unmöglich. Manche Schrauben mit ihren Dichtungen lassen sich gelegentlich immer fester ziehen. Am besten den mitgelieferten Steckschlüssel und wo der nicht geht den Gabelschlüssel verwenden. Einige Verschraubungen sind zusätzlich nicht durch Kraft sondern durch Schraubensicher festzuhalten.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Christian!


    Ich vergaß völlig etwas zu den Stopfpackungen zu schreiben. Sind die Stopfbuchsen bis zum Anschlag eingeschraubt hast Du keine Möglichkeit mehr zum Nachstellen. Auf der Abbildung 29 in der Montageanleitung sieht man schön den Abstand der Buchsen zum Zylinderdeckel und Schieberkasten nach erfolgreicher Montage. Die Stangen lassen sich gut bewegen (leicht ölen) und die Stopfbuchsen können noch nachjustiert werden.
    Bereits zu wenig eingebrachtes Teflonband lässt sich jederzeit wieder mit einer Nadel und spitzen Pinzette geduldig wieder herausnehmen. Die Stopfpackungen sollten stimmen solange die Zylinder nicht am Rahmen verschraubt sind.


    Alles bisher gezeigte ist sehr ordentlich ausgeführt und zeugt von dem Willen eine gut laufende Lokomotive herzustellen. Stellst Du einen Fehler fest, wie ein mangelhaftes Gewinde, so kontaktiere bitte den Hersteller. Die Firma Regner hilft immer weiter.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • tmarocke


    Hallo Thomas,



    Du hast sicher Recht, man kann die Lok nicht mit Drehmomenten montieren. Für mich ist es nur ein Hilfsmittel um ein einigermaßen richtiges und gleichmäßiges Drehmoment hinzubekommen. 0.2NM mit dem von Regner mitgelieferten Werkzeug zu erzeugen ist schon mit ein wenig Kraftaufwand zu machen. Mit dem Maulschlüssel ist man schnell mal um ein vielfaches höher. Ich versuche ein Gefühl zu bekommen, für Erfahrene sicher nicht nötig.


    Mit dem Teflonband habe ich viel probiert, schon eine Menge verbraucht. Ich kann dein Hinweis mit dem Einstellen verstehen. Muß man nachstellen? Gibt es eine Einstellung die bis zum Verschleiß ohne nachstellen bleibt? Werde ich wohl noch Erfahrungen sammeln müssen. Aber Danke für den Hinweis.


    Das Eiern der Räder bereitet mir auch schlaflose Nächte. Ist ein Nachstellen üblich?


    Bei jedem Bauabschnitt ergeben sich Fragen die sich dann in meinem Kopf zu Problemen entwickeln. Die bisher erhaltenen Hinweise waren sehr hilfreich. So eine Lok ist doch ein anspruchsvolles Projekt, mein Ehrgeiz ist geweckt.


    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo Christian,


    Zitat

    Das Eiern der Räder bereitet mir auch schlaflose Nächte. Ist ein Nachstellen üblich?


    Also normal ist das nicht. Ich würde das reklamieren. Bei meiner Mh laufen die Räder schön rund.
    Nachstellen? Bei eiernden Räder gibts nichts nachzustellen. Das einzige was mir einfällt wäre neu ausdrehen und ausbuchsen.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Christian!


    Das nachfolgende Foto zeigt ein 80 mm Durchmesser großes Schwungrad mit Originalwelle von Regner. Bohrung 4 mm, die Welle ist bis auf`s 1/100 genau 4 mm. Trotzdem lässt sich das Schwungrad minimalst auf der Welle kippeln (wenn man das so bezeichnen will) und kann im ungünstigsten Fall zu einem nicht 100prozentigem Rundlauf führen.



    Bei den Lokomotivrädern, die ja wesentlich kleiner sind, sollte das Spiel im Rundlauf nicht auffällig sein. "Eiern" ist ein sehr dehnbarer Begriff. Regner reibt die Farbe bei den Modellen bereits aus dem Rahmen, damit die Achsen ohne Nacharbeit genau einzusetzen sind und auch die Räder lassen sich ohne Nacharbeit auf die Wellen schieben. Ich hoffe, dass Du die Bohrung der Räder nicht aufgerieben hast, denn dann sind sie evtl. schief!


    Hast Du alles richtig gemacht und der Schlag der Räder ist ja sichtbar, frag bitte bei Regner`s nach Rat.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Christian!
    Habe mir gerade die Fotos von den Zylindern angesehen. Bei den Schieberschubstangen musst Du das Gewinde zum Schieberstangenkopf einkürzen damit es in der Führung nicht hackt.
    Wenn Du die Räder nicht nachbearbeitet hast, kannst Du ruhig schlafen, der leichte Schlag ist durch die einseitige Befestigung mit der Madenschraube bedingt. Abhilfe kann da nur eine zweite Bohrung auf der Gegenseite schaffen.
    Durch das Radreifenprofil hat die Maschine die Tendenz immer in die Schienenmitte zu kommen. Das von Dir befürchtete kippeln, wanken, neigen usw. wird mangels Masse nicht zum tragen kommen.
    VlG Friedl

  • Hallo,


    ich habe heute gegrillt und beim anheizen der Kohle gemerkt, so eine Kohlelok wäre auch interessant. Naja, will erst mal mit meinem Projekt klarkommen, einen Schritt nach dem anderen. Aber infiziert bin ich schon.


    Vielen Dank an alle die mir Tipps und Meinungen zu den „eiernden“ Rädern geschrieben haben. Ich habe an den Rädern nichts nachgearbeitet. Die Räder wurden offensichtlich nach dem Lackieren von Regner Lackfrei bearbeitet. Sie passten auch gut und ich werde es erst einmal dabei belassen. Die Klemmung und das Aufkleben der Radreifen bringt auch Ungenauigkeiten in das System. Jeder Schritt soll genau ausgeführt werden. Manchmal sehe ich vielleicht Probleme wo keine sind, mir fehlt noch die Erfahrung.



    Ich hatte wenig Zeit und mich nur um das Gestänge gekümmert. Ich habe alle Verbindungen zusammen gesteckt und die Lagerbohrungen durchgerieben. Dazu benutze ich eine 2H7 oder 3H7 Reibahle. Entfernt wird eigentlich nur die Oberflächenbeschichtung. Ich weiß nicht womit das Messing behandelt wird. Die Umsteuerschwinge mit dem Gleitstein habe ich auch vorab montiert. Lief sehr hakelig. Ich habe alles mit Molicote gut eingeschmiert und irgendeine behämmerte Fernsehsendung lang das Gestänge bewegt. Danach lief alles seidenweich. Das Entfernen der Einlaufpaste war allerdings mühsam. Ich habe aber nichts nachschleifen müssen. Freue mich auf das weitere montieren.


    Friedl


    Das kürzen des Gewindes soll doch sicher verhindern, dass das Gewinde der Schieberstange in die Schieberstangenführung gerät, oder?
    So weit bin ich noch nicht, werde es aber im Hinterkopf behalten, danke.


    Dabei habe ich mir mal die Justierung des Steuerschiebers angesehen. Bei der Schieberstangeneinstellung fiel mir auf, dass der Schieberstangenkopf mit dem Befestigungsflansch immer außen liegt. Da Schieberplättchen und Schieberstangenkopf jeweils ein Rechtsgewinde haben, führt ein verdrehen der Schieberstange nur zu einer Verschiebeung der selbigen. Ein justieren der Schiebermuschel ist also nur durch ein verdrehen des Schieberstangenkopfes um eine komplette Umdrehung möglich. Steigung M2 = 0,4mm. Das heißt eine Justierung ist nur in 0,4mm Schritten möglich. Scheint ja zu reichen oder habe ich wieder irgendeinen Gedankenfehler?


    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo,


    Das Wochenende habe ich zum intensiven Bauen benutzt. Und als ich so im Baurausch war habe ich immer wieder vergessen Fotos zu machen. Da wo zum dokumentieren Fotos fehlten habe sie dann jetzt beim schreiben an dem montierten Fahrgestell nachgeholt. An den Abenden in der Woche habe ich einige Vorarbeiten erledigt. Ich habe alle Teile in die Hand genommen und Grat entfernt, Gewinde nachgeschnitten und Oberflächen bearbeitet oder poliert.


    Der weitere Zusammenbau ging nach Bauplan ohne Probleme. Die Schiebermuschel und das Schieberplättchen habe ich sorgfältig entgratet, mehr war aber auch nicht nötig, das Plättchen liegt locker in der Nut.



    Die Kreuzköpfe mussten im Bereich der Führungsnut für die Treibstangen leicht eingeschliffen werden, damit nachher sich die Treibstangen leicht bewegen können. Die Kreuzköpfe habe ich dann, wie im Bauplan zu sehen, bis zum Anschlag auf die Kolbenstangen aufgeschraubt, dass Gewinde vorher in Omnifit getaucht. Nach entfernen der vorderen Befestigungsblöcke wurden die Zylinder in den Rahmen eingefädelt, bis zum unteren Anschlag geschoben und leicht angezogen. Ich musste keine Farbe aus der Führungsnut im Rahmen entfernen.
    Beim Versuch die linke Kreuzkopfführung an den Führungshalter zu befestigen zeigte sich, dass die Zylinder ausgerichtet werden müssen.








    Ich musste lediglich die Befestigungsschraube Richtung Kolbenstange lösen, den Zylinder etwas verdrehen und die Kreuzkopfführungsleiste in die richtige Position bringen. Danach stand der Zylinder auch parallel zum Rahmen. Dann noch Kreuzkopfführungsleiste am Halter verschraubt, die Leistenhalter am Zylinder ausgerichtet und verschraubt und die Kolbenstange hin und her bewegt. Sie ließ sich leicht bewegen und der Kreuzkopf hatte in jeder Stellung ein wenig Spiel zur Führungsleiste. Ich dachte noch, dass war ja einfach und habe mich gleich an die rechte Seite gemacht. Also gleiche Vorgehensweise wie auf der linken Seite. Als ich die Kolbenstange verschieben wollte ließ sich diese nur mit hohem Kraftaufwand bewegen. Zuerst wusste ich nicht in welche Richtung die Führungsleiste im Kreuzkopf verkanntet. Zuerst habe ich versucht durch verschieben des Leistenhalters am Rahmen und leichtes verdrehen des Halters am Zylinder die Einstellung zu optimieren. Es ging dann auch leichter war aber im Vergleich zur anderen Seite inakzeptabel. Als ich die Führungsleiste vom Rahmenhalter gelöst habe, lief die Kolbenstange Leichtgängig. Ich konnte mich erinnern, dass Zoltan bei seiner Vulkan ein ähnliches Problem hatte. Zylinder ausgemessen und auch bei mir ist bei dem Zylinder der Abstand Kolbenstange zum Rahmen größer als auf der anderen Seite. Wahrscheinlich hätte es gereicht den Lack von der Anschraubfläche zu schleifen, habe mich aber für die einfachere Lösung entschieden. Unter die Führungsleiste habe ich eine 2/10 Messingscheibe gelegt und dann hat nach erneuter Einstellung auch diese Führung geflutscht.



    Als nächstes wollte ich die Treibstangen anpassen. Diese sind bereits von Regner zweimal gekröpft, müssen aber noch nachgebogen werden. Auf dem Treibzapfen kommen nach Bauplan eine 3mm Beilagscheibe, die Kuppelstange eine 4mm Beilagscheibe (die lag dem Bausatz allerdings nicht bei) Treibstange und Kurbel. Ich habe 3mm Scheiben genommen und die Bohrung auf 4mm aufgerieben. Da die 3mm Scheiben ohnehin dünner sind habe ich zwei verwendet, somit ist der Abstand etwas größer als bei einer 4mm Scheibe. Der Flansch auf der Treibstange ist breit genug und ich wollte sowieso einen größeren Abstand zwischen Treib – und Kuppelstange.



    Um zu verhindern, dass die Treibstange an der Befestigungsschraube der Kuppelstange am mittleren Rad hängenbleibt,



    habe ich die Treibstange ca. 2 cm vom Treibradzapfen (blaue Markierung vorletztes Bild) in einem leichten Winkel gebogen. Somit vergrößert sich der Abstand zur Schraube. Am Kreuzkopf musste die Treibachse durch verändern der bestehenden Kröpfung angepasst werden. Man muss ständig nachbiegen und anpassen bis es richtig sitzt ist aber sehr einfach im Schraubstock zu machen. Die Biegungen habe ich so ausgeführt, dass bei mittig ausgerichteter Treibachse die Treibstange gerade aus dem Kreuzkopf herausführt und am Treibrad im rechten Winkel zum Treibzapfen ankommt.


    So, ich werde den Baubericht für Heute beenden. Bin dieses Wochenende ganz gut voran gekommen, es gab bis jetzt auch kaum wirklich große Probleme. Mit Euren Rat und den vielen Berichten zu jedem Thema ist man schon mal gut vorbereitet.
    Am Freitag bekam ich eine Versandmitteilung von UPS, ein Paket von Regner ist unterwegs. Ich gehe mal davon aus, dass sie mir den Kessel schicken und nicht das Lokgehäuse. :shock:


    Schönes Restwochenende und
    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von ChristianH

    Am Freitag bekam ich eine Versandmitteilung von UPS, ein Paket von Regner ist unterwegs. Ich gehe mal davon aus, dass sie mir den Kessel schicken und nicht das Lokgehäuse. :shock:


    Schönes Restwochenende und
    Viele Grüße
    Christian


    Hallo Christian,


    ich warte seit Dezember auch auf den C-Kuppler-Kessel, und kann nur hoffen dass Du richtig liegst. :thumbup:
    Ich habe aber noch keine Versandbestätigung, harre aus und baue derweil am anderen Maschinchen weiter... :pff:


    Da ich hier noch mit alten Fahrwerken aus den 90ern hantiere und in Revision schicke, sind mir Bauberichte wie Deine echt Gold wert!

    Gruß
    Armin

  • Hallo Armin,


    Zitat

    ich warte seit Dezember auch auf den C-Kuppler-Kessel, und kann nur hoffen dass Du richtig liegst. :thumbup:
    Ich habe aber noch keine Versandbestätigung, harre aus und baue derweil am anderen Maschinchen weiter...


    ich habe meine Bausätze Mitte Oktober bestellt. Der C-Kuppler kam schon zum Jahreswechsel, recht unerwartet. Habe ihn erstmal zur Seite gestellt, hatte noch ein anderes Projekt. Nun passt der Anschluss mit dem Kessel sehr gut, freue mich schon. Du wirst deinen bestimmt auch erhalten. In dem Hobby braucht man wohl Geduld. Früher hatte ich die auch nicht, aber je älter ich werde.... Jedenfalls ist so eine Versandankündigung von UPS für mich schon zum freudigen Ereignis geworden. Belohnt wird man am Ende doch mit einer tollen Qualität.


    Zitat

    Da ich hier noch mit alten Fahrwerken aus den 90ern hantiere und in Revision schicke, sind mir Bauberichte wie Deine echt Gold wert!



    Danke für Dein Interesse. Für mich sind Bauberichte und
    Hinweise auch immer eine Hilfe. Beantworte auch gerne Fragen warum ich manches wie mache, vielleicht liege ich in meinen Überlegungen auch Falsch. Was so ein Bausatz und dieses Forum in der letzten Zeit an Erkenntnis gebracht hat ist schon Wahnsinn.


    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo,


    auf meinem letzten Foto ist zu sehen, dass ich mich schon mit den Bremsen beschäftigt habe. Ich wollte den zugänglichen Rahmen nutzen um die Montage mal durchzuspielen. Ist inzwischen wieder abgebaut, ich werde später bei der endgültigen Montage ausführlich dazu schreiben, wer weiß, was sich noch für Schwierigkeiten ergeben.


    Als nächstes war die Steuerung mit dem gesamten Gestänge dran. Die Umsteuerschwinge, Schieberschubstange,Voreilhebel, Lenkerstange und Hängeeisen habe ich bereits an vergangenen Abenden montiert. Die gleiche Prozedur wie bisher. Lager nachgerieben, Gewinde nachgeschnitten, Grat entfernt, montiert und Leichtgängigkeit hergestellt. Da wo Gestänge in irgendwelchen Gabeln läuft muss besonders sorgfältig der Grat entfernt werden (eigentlich Quatsch, der Grat sollte überall sorgfältig entfernt werden). Zum Teil war es nötig die Gabeln leicht nachzubiegen. Am Ende habe ich alles mit Molykote Einlaufpaste so lange bewegt bis es absolut Leichtgängig lief. Die Paste nimmt irgendwie die Rauigkeit der Beschichtung ohne Bearbeitungsspuren zu hinterlassen. Dann habe ich alles eingebaut und mit den Zylindern, Kreuzkopf, Umsteuerschwinge und Steuerschieber verschraubt.



    Ich habe erstmal das Gewinde der Steuerschieberstange nicht gekürzt, stattdessen den Schieberstangenkopf mit einer Kontermutter so fixiert, dass die Kontermutter unmittelbar am Gewindeanfang sitzt.
    Als erstes musste die Kurbel eingestellt werden, so das der Steuerschieber 5 mm Hub bei einer Radumdrehung macht. Das geht so wie im Bauplan beschrieben. Ich habe die Kurbel leicht angezogen und dann mit einem 4,5 mm Maulschlüssel, der locker über die Kurbel passte, über den langen Hebel die Kurbel gegen den Wiederstand verdreht. Gemessen habe ich mit einem Messschieber den Weg des Schiebers gegen das Schiebergehäuse an einer Kante (um das Spiel des Gewindes im Schieberplättchen zu vermeiden). Man muss die Einstellung gefühlte Hunderttausendmal vornehmen und nachmessen, geht am Ende aber recht gut und mit einer erstaunlichen Wiederholgenauigkeit.



    Die Einstellung des Steuerschiebers habe ich auch nach Bauanleitung vorgenommen. Ich habe die Schiebermuschel durch drehen des Schieberstangenkopfes in Stufen von einer Umdrehung so eingestellt, dass die Muschel beide Dampföffnungen gleichmäßig freigegeben hat. Das sieht bei meinem Experiment mit der Kontermutter am Schieberstangenkopf so aus, dass die Schieberstange fast ganz in das Schieberplättchen eingedreht ist. Ich habe vielleicht noch zwei Umdrehungen Luft. Wenn ich noch nachstellen muss, ändere ich den Aufbau mit dem Schieberstangenkopf. Ich bin halt ein Freund von Konterverschraubungen wo immer es geht. Es geht aus Platzgründen leider nicht immer. Eine Verklebung ist komplizierter beim lösen und nachstellen. Gerade um die Bundschrauben, die auch als Lager dienen und nicht als Gabel konstruiert sind, mache ich mir so meine Gedanken. Beim Gestänge habe ich auch einige Verwendet, zu sehen im nächsten Foto, die liegen hinter dem Gestänge. Ich hoffe ich begehe keinen unverzeihlichen Stilbruch.





    Noch zwei Bilder nur so.





    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.