Accucraft 2-6-0 Mogul

  • Hallo!
    Vorgestern konnte ich beim Zoll eine 2-6-0 (1´C) Mogul Lok der Denver & Rio Grande von Accucraft abholen. Da diese aufwändiger lackiert ist, kostete Sie auch etwas mehr wie die übrigen Moguls von AC.



    Der Tender besitzt zwar einen Wasserteil mit Schrauben für die Speisepumpe und am Kessel ist ein M5X0,5 Anschluß mit einer Blindschraube verschlossen. Somit ist eine Speiseeinrichtung vom Tender nachrüstbar.

    Leider liegt die Gasleitung im Tender direkt vor dem Wasseranschluß des Tenders. Obwohl in der BA ein regelbarer Verdrängungsöler auf der linken Führerhaushälfte dargestellt ist, habe ich rechts einen Ungeregelten.

    Auf die "Schnelle" habe ich erstmal ein Flaschenspeiseventil von Regner eingebaut.

    Die mittlere Treibachse hat keine Spurkränze, so daß ggf. auch R2 befahrbar wäre. Die Maschine hat eine einfache Exentersteuerung und der Richtungswechsel erfolgt über ein Umsteuerventil zwischen den Zylindern.
    Heute konnte ich die Lok anheizen und Probefahren. Erstmal mußte ich den Brenner einstellen. Um richtig Dampf zu machen mußte der Tender mit "Gastankthemperaturerhaltungswasser" gefüllt werden. Bei den heutigen Außentemperaturen (10º) mußte ich schon warmes Wasser nehmen um ausreichend Druck zu haben.

    Bergab nahm Sie jede Steigung :flt: .

    Mit lauschigen Druck wurde die 2,8% Steigung gerade gemeistert.

    Bei der 3,8% Steigung mußte schon etwas mehr Druck her. Hier werde ich mir auch Gedanken über Brennerleistung machen müssen. Dies erstmal fürs erste.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd
    Eine schöne Maschine die mir seit den Casey Jones Serien Filme gut gefällt. :thumbup:
    Original:
    http://upload.wikimedia.org/wi…jpg/220px-Casey_Jones.jpg
    Film Casey:
    http://www.tvdb.info/gfx/v/v1633.gif


    NB: 38 Promille ist ein schönes Stück Arbeit für eine Lok egal was für ein Antrieb sie hat. Wenn Deine Lok das einmal ohne Probleme schafft hast Du sie recht hoch gekitzelt in der Leistung.
    Freundliche Grüsse :lol:
    Georg

  • Moin Gerd,


    eine interessante Lok, gratuliere. Die scheinst beim Zoll für deine interessanten Pakete bereits bekannt zu sein? :wink:
    Was sind das für Excenter an der Treibachse? Hat die Lok eine Speisepumpe? Doppelt wirkend?
    Wie ich sehe ist auch deine Park- (Platz-) Anlage erheblich gewachsen :thumbup:


    Zitat von gerd23029

    Bei den heutigen Außentemperaturen (10º) mußte ich schon warmes Wasser nehmen um ausreichend Druck zu haben.


    Wenn ich mich recht entsinne hat sich Gerd Neumann in Karlsruhe schon mal das Wurstwasser der Imbissbude ausgeliehen, um den Tank seiner Frank S im Tender zu wärmen :flt:


    Viele Grüße
    Arne

  • Zitat von AsJ17

    Was sind das für Excenter an der Treibachse? Hat die Lok eine Speisepumpe?


    Hat sich erledigt, konnte es mir selber erklären: Die Steuerung!


    Gruß
    Arne

  • Hallo Arne!

    Zitat von AsJ17

    Wenn ich mich recht entsinne hat sich Gerd Neumann in Karlsruhe schon mal das Wurstwasser der Imbissbude ausgeliehen, um den Tank seiner Frank S im Tender zu wärmen :flt:


    Ob das so richtig ist :GR ? Auf jeden Fall ist das meine erste Lok, wo ich zu Warmwasser im Tender greifen mußte. Zuerst heizt der Brenner dann fast zu gut und wenn sich das Sicherheitsventil meldet, ist das Kesselchen schnell leer. Wie bei meinem AC Mikados bekommt man im Stand den Brenner nicht soweit runtergeregelt daß er nur noch warm hält. Entweder Sicherheitsventil oder abstellen.
    Summerland bietet zwar für die AC Mogul Chuffer an aber der Abdampfanschluß des Umsteuerventils liegt in Loklängsrichtung vor dem Kamin. Da ist eine Montage, wie bei meinen Mikados so nicht möglich. Hat AC da mal die Konstruktion geändert? Bei dieser Lok muß der Chuffer zweiteilig ausgeführt werden.
    Die Abfederung der Triebachsen ist recht stark so daß zu befürchten ist, daß nicht alle Treibachsen die Traktion auf die Schiene bekommen. Geschleudert hat die Lok bisher noch nicht. Dagegen bleibt meine K36 mit verhältnismäßig geringer Last schleudernd in der Steigung hängen. Damit bringt Sie gerade die Zugkraft der deutlich leichteren elektr. 4-4-0 (2´B) von Bachmann.
    Es wartet also überall noch Arbeit.
    Gruß Gerd

  • Hallo zusammen!
    Nun konnte ich weitere Ergänzunen an der Lok vornehmen.
    Das in abgerissene Messingschrauben habe ich die Messingstellschraube am Luftreduzierring am Brenner durch eine V2a Madenschraube ersetzt.



    Der Brenner, der vorher mit flammrückschlagend spratzenden Geräuschen beim runteregeln abstarb, habe ich ein feines Messinggitter ( http://www.steba-modellbau.de/…og_25_als_Seitendatei.pdf 5410/2 Seite 7) hinter die Schlitze gelegt. Nun läßt sich der Brenner ohne Flammrückschläge weit runterregeln. Eine 0,17 Korund Rubin Düse von http://www.hdc-dampf.de/html/zubehor.html hat nicht die Leistung gebracht, so daß ich bei der Original AC Düse bleibe.



    Als nächstes begann der Bau eines Chuffers. Da der Abdampfanschluß des Umsteuerventils nicht genau unter dem Kamin liegt, wurde ein "Z-förmiges" Zwischenstück notwendig, auf das der eingendliche Chuffer durch den Kamin aufgeschraubt werden kann. Aus optischen Gründen ist der Chuffer im oberen teil mit Auspufflack geschwärzt. Der erste Chuffer war akustisch nicht sehr erfolgreich, so daß ich einen zweiten mit tiefer liegenden Einschnitt fertigte.



    Der neue Chuffer konnte schon auf den Rollenprüfstand einen annehmbaren Sound aufweisen. Mal sehen wie es auf der Strecke unter Last ist. Kann da eigendlich nur besser werden :flt: .
    Gruß Gerd

  • Einen Punkt habe ich noch vergessen:
    Beim 2. Anheizen war das AC Manometer undicht. Die Kühlschlange zwischen Kessel und Öler dürfte auch nicht sonderlich effektiv sein.

    Da ich im Lager noch ein paar Manometer von Regner liegen hatte, war die Ersatzfrage schnell geklährt. Also das Rohr zum Manometer ausglühen, ohne die Lötungen zu gefährden und neu verlegen. Fazit, das Regner Manometer läßt sich deutlich besser ablesen. Beim AC Manometer wird mit einem Zeigerausschlag von 70° der Bereich von 0-150PSI angezeigt. Bei einem Kesselbetriebsdruck von 40-60PSI (3-4Bar) ist das eher eine "Druck da oder nicht da Anzeige". Vielleicht sollte man bei den anderen AC Lok´s auch über einen Manometerwechsel nachdenken :GR .
    Gruß Gerd

  • Hallo!
    Mit ein Grund für den Kauf der Mogul war auch der Einsatz bei Veranstaltungen mit R3 Radien. Immerhin ist die Lok für einen Mindestradius von 1200mm angegeben. Daß Sie einmal bei mir in einer R3 Weiche entgleiste hatte ich als Zufall hingenommen. Beim Dampfmodelltreffen in Dresden, wo die Lok richtig ran mußte, ist mir dann doch was aufgefallen:

    Das spurkranzlose Treibrad verlässt im R3 Radius die Schiene. Da kann man froh sein, daß Sie den Auflauf zur Schiene im Einlauf zur Geraden wieder findet :sw . In dieser Beziehung haben meine größeren Mikados noch keine Schwachstellen gezeigt.
    Nach einem kleinen Umbau am Wasserstand war die obligatorische Kaltwasserdruckprobe fällig (nur bis Max-Druck) , wobei sich ein Druckabfall bemerkbar machte. Grund war das Sicherheitsventil, welches ich bei dieser Probe gelassen habe und schon bei 0,5Bar Undichtigkeiten zeigte. Ein Blick auf die Konstruktion überzeugte mich völlig. Ein Ersatzventil mußte her. Da das Alte ein M10X1 Einschraubgewinde hat, habe ich aus einem defekten Gasfüllventi von Regner ein Adapter auf M6X0,75 für SV gebaut.

    Darauf ließ sich ein einstellbares SV von Herrmann einsetzen, welches ich aus 3,5-4Bar eingestellt habe (Kesselhöchstdruck bei AC 60Psi=4,1Bar). Sollte man sich ggf. für andere AC-Loks auch mal überlegen.
    Gruß Gerd

  • Zitat von gerd23029

    Das spurkranzlose Treibrad verlässt im R3 Radius die Schiene. Da kann man froh sein, daß Sie den Auflauf zur Schiene im Einlauf zur Geraden wieder findet


    Hallo Gerd


    Sehr schöne Lok, gefällt mir gut. Was mich erstaunt hat ist die Tatsache, dass das mittlere Radpaar (ohne Spurkranz) zum entgleisen führen kann. Ist denn diese Achse durchhängend gelagert und kann bei engen Kurven tiefer liegen als das Gleis? Dann müsste man überlegen, ob die Lagerung nicht so zu ändern ist, dass diese Räder leicht höher liegen als die Schienen. Bei meiner Accucraft PRR K-4 ist das so ausgeführt. Das mittlere Räderpaar kann nach oben federn aber nicht tiefer als die beiden äusseren Treibräder. So kann es nicht passieren, dass sich ein mittleres Rad in den Gleisen verhängt.


    Freundliche Grüsse


    Hermann

  • Hallo Herrmann!
    Auch hier sind alle Treibachsen gefedert. Da ich auf meiner Anlage nur stellenweise ~R3 habe, ist das noch nicht so aufgefallen.

    Hier sieht man, daß das Rad etwas tiefer hängt. Meistens schafft sie es wieder auf die Schiene :G .



    Die K36 hat dieses Problem nicht. Nebenbei ist Die so stark abgefedert, daß die mittleren Achsen nicht richtig auf die Schiene kommen. Kein Wunder, daß Sie bei geringer Last schleudert. Muß ich noch ändern.



    Ist schon bemerkenswert daß die kleinere Lok, welche für solche Kurven die Geeignetere zu sein scheint, solche Probleme macht :GR . Gleis= Thiel 415, 1175mm Radius.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,
    bedenke den langen Radstand der Mogul....dass könnte vom gesamten Achstand auch ein D-Kuppler sein.
    Im engeren Gleisbogen, steht dann wohl die mittlere Achse, nicht mehr über dem Schienenkopf und fällt neben das Gleis.
    Ich hab mal beobachtet, das es abhängig ist wie sich die Treibstange bewegt...!!
    Treibstange in Aufwärtsrichtung, hebt die Achse leicht an und das Aufgleisen gelingt häufiger....so meine Beobachtung.
    Deine K28 trickst dadurch, dass die Achse 2 und 3, keinen Gleiskontakt haben.....die Lok ist quasi ein B-Kuppler mit hohem Achsdruck.


    Das war meine Erfahrung mit einer spurkranzlosen Lok....nicht falsch verstehen...Gruß Gery

  • Hallo Gerd


    Bei meiner Pennsylvania K-4 ist das so, dass die mittleren Räder 0.5 mm Abstand vom Gleis haben und nur nach oben federn können. Also effektiv auch eine B-Kuppler die aussieht als ob 3 Radpaare antreiben. Trotzdem entwickelt diese Lok, vermutlich wegen des grossen Gewichts (Lok 7.6 kg) und des daraus resultierenden Radauflagedrucks, eine ganz enorme Zugkraft.


    Das Schleudern ist nach meiner Beobachtung nebst dem Lokgewicht auch vom Radmaterial und der Beschaffenheit der Laufflächen abhängig. Meine Aster Duchess, mit Lokgewicht 4,7 kg und 3 Treibradsätzen, schafft es nur nur etwa die Hälfte der Wagen zu ziehen. Die Radoberfläche der Aster ist feiner und fast poliert, was vermutlich die Reibung auf den Schienen herabsetzt.


    Richtig Loks behelfen sich beim Schleudern mit Sand, das wäre doch mal was im Lokmodellbau.


    Freundliche Grüsse


    Hermann

  • Hallo zusammen!
    Das mit den Radständen ist logisch. Schade, wenn man diese Feinheit erst später merkt. Die Lok ist immerhin für mind. 1200mm Radius angegeben.
    Die K28 und K36 haben fast identische Laufwerke. Bei beiden Loks liegen die mittleren Antreibsräder noch auf der Schiene auf. Die K28 (476) zieht auch ordendlich was weg, wo gegen meine K36 (480) schon bei kleinen Lasten in der Steigung schleudert. Damit liegt Sie zugkraftmäßig mit der elektr. und deutlich leichteren 4-4-0 (2´B) "Eureka" von Bachmann etwa gleich. Ob da was nicht stimmt :GR ?
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    auch ich möchte Dir zu Deiner Neuerwerbung gratulieren, die Lok sieht sehr schön aus, besonders die Lackierung ist einsame Spitze.
    Wenn ich mal an den Bau meines Gasbrenners komme, möchte ich gern auf Deine Erkenntnisse bezüglich Brenner zurück greifen.


    Viele Grüße aus Hilden


    Klaus