Ausgeschlagene Stangen

  • Hallo zusammen,


    mich würde mal interessieren was ihr so zu dem Problem von ausgeschlagenen Stangen sagt...Ich habe drei Regner Loks und bei allen drei ist die Abnutzung im Gestänge sehr groß, finde ich. Hierbei sind meistens die Bohrungen in den Stangen, die mit der Zeit oval werden, und die Bolzen an den Rädern, welche sich sehr stark abnutzen das Problem. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass meine Loks überdurchschnittlich oft fahren. Ich fahre fast jeden Tag im Garten und meine Strecke auch Steigungen, bei denen die Loks sicher deutlich mehr beansprucht werden, als auf einer ebenen Bahn auf dem Tisch.
    Im Schnitt muss ich die meisten Stangen und Bolzen ein bis zwei mal im Jahr erneuern.
    Herr Regner baut sein Gestänge ja für gewöhnlich komplett aus Messing. Das macht er wegen der leichten Bearbeitung von Messing. Meiner Meinung nach müsste doch aber für einen geringen Verschleiß ein hartes Material, auf einem weichen laufen...Leider habe ich selbst nicht die möglichkeiten einer größeren Werkstatt und kann mir meine Stangen und Lager nich selbst bauen.
    Deshalb habe ich mal einen Satz Treib- und Kuppelstnagen meiner U10 an Herrn Reppingen geschickt, damit er sie mit Stahllagern versieht. Seitdem habe ich an diesen Stangen keinerlei Probleme mehr mit Abnutzung. Im Forum habe ich einige Male von Teflongleitlagern gelesen. Was hat es damit aufsich und wo bekommt man solche her?
    Mich würde auch interessieren wie stark bei euch die Abnutzung ist und was ihr dagegen macht?


    Viele Grüße aus Karlsruhe,
    Steffen

  • Hallo Steffen,
    ich würde eher zu Bronzelagern neigen, allerdings weiß ich nicht, woraus Regner seine Bolzen macht.
    Auch würde ich nicht die kompletten Stangen erneuern, sondern das Lager ausbohren und ein neues einpressen oder löten.
    Aber mir stellt sich die Frage, mit was du schmierst...oder ÜBERlastest du deine Loks?Ich würde sagen, dass dein Verschleiß zu hoch ist und entweder eine Fehlerdiagnose(Die Räder vielleicht auch nicht 100% zueinander fluchtend?-dadurch gibts auch Langlöcher)angesagt ist oder eine dauerhafte Lösung.
    Die Große hat ja Weißmetall auf Stahl laufen.Deine Theorie, dass weich auf hart laufen sollte.Nur hatte das auch einen Grund!Der schwer auswechselbare Bolzen sollte möglichst nicht verschleißen, das leicht auswechselbare Stangenlager konnte man gut neu machen/auswechseln und so hat man für das Stangenlager Weißmetall genommen.War dieses verschlissen, so goss man ein Neues, schabte es aus und setzte es wieder ein.
    Im Orignal gibt es eben andere Ansprüche als im Modell.Also such dir zwei Metalle aus, die gute Gleiteigenschaften zueinander haben, die aber zäh sind.
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Was dann für Silberstahl und Bronze sprechen würde.


    Wenn der Silberstahl nicht gehärtet wird, am besten in Kombination mit Rotguss, ansonsten gehärtet Beispielsweise mit Carobronze (CuSn8)


    Gruss Florian
    Ps: Auch Kugellager wären eine Möglichkeit; dafür läuft die Lok nachher noch leichtgängiger...

  • Hi,
    schmieren tue ich mit dem Regner Öl.


    Zitat

    allerdings weiß ich nicht, woraus Regner seine Bolzen macht.


    Herr Regner macht seine Bolzen auch aus Messing. Deshalb meine ich ja ,dass das nicht ganz optimal ist. An den fluchtenden Rädern dürfte es eigentlich auch nicht liegen...Die Loks laufen mit neuen Stangen ja immer butterweich.
    Für mich stellt sich nun die Frage wie ich Kugellager, Teflonlager, Metalllager etc. in meine Stangen rein kriege. Werkstattmäßig kann ich das nicht alleine machen.



    lg, Steffen

  • Hallo Steffen!
    Solche Probleme Habe ich nicht. Ich fahre nur drei - fünfmal pro Jahr :( !
    (In St. Pölten, am Mondsee, bei Heinz oder auf meine Teststrecke!
    Ich denke Janosch hat recht mit der Frage nach Schmieren und die Räder ganz genau einstellen!!!
    Wenn Du die Lok schiebst, die Räder sollen sich ganz leicht drehen, ohne das kleinste Hack!
    Die Kurbelzapfen sind vom Stahl. Die Stangen vom Messing. Das ist eine gute Paarung! Wäre noch besser eine Lagerschale aus Bronze oder Teflon.
    Aber Stahl auf Stahl? Warum wäre es besser? Wenn das nicht geschmiert wird, oder ist schlecht eingestellt, wird auch kaputt schnell!
    Und wenn Kurbelzapfen kaputt wird?
    Was meinst Du unter …ein hartes Material, auf einem weichen laufen…?
    Die Zapfen sollten weich sein?
    Diese ist meine Meinung, aber ich bin kein Fachmann dabei!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Ja dann musst du dir jemanden suchen, der in deiner Nähe wohnt und dies machen kann. (oder dir dabei helfen kann)


    Gruss Florian

  • Hallo Steffen,
    wenn die Bolzen geschraubt sind, dann kannst du diese leicht austauschen und dir neue Bolzen aus Stahl machen lassen.Das Bronzelager sollte auch ne ganze Zeit lang halten.Probier es vielleicht mal an einer Lok aus?Messing auf Messing ist allerdings mit einem tropfen guten Öl auch nicht so kritisch.
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hall0 Steffen,
    für die Großuhrenreparatur gibt es von Bergeon oder KWM Einpressgleitlager aus Bronze oder Messing in reicher Auswahl. Dazu passend Reibahlen mit wenigen Hundertstel Untermaß, die mit einem Einpressapparat, einer Triebnietmachine oder auch in einer Säulenbohrmaschine eingepresst werden können. Der Vorteil ist, dass defekte Lager herausgetrieben und durch neue ersetzt werden können. Schau z.B. Mal bei http://www.produkte24.com/cy/b…aratur-18722/seite-8.html.
    Zur genauen Platzierung ausgelaufener Lager machen sich Uhrmacher übrigens ein Dreibein mit drei Körnern, positionieren einen Körner dort, wo das ausgelaufene Lager einmal gesessen hat, schlagen die beiden anderen Körner in die Platine, bohren das defekte Lager aus, setzen ein Vollmessinglager ein, positionieren die beiden Körner wieder in ihre Markierungen, körnen im Vollmessinglager mit dem dritten Körner an und setzen dort die Bohrung für das neue Lager. (Ich hab´s verstanden). Ein Gestänge müßte dazu auf einer Messing- oder Aluunterlage fixiert werden und einer der Körner müßte höhenverstellbar sein.
    Ich bevorzuge im Gestänge Minikugellager soweit Platz ist, da sie im Gegensatz zu Gleitlagern ein leichtes Verkanten des inneren zum äußeren Ringes zulassen . Die exakte Führung einer Achse ist ja nur durch zwei Kugellager möglich. Im vorliegenden Falle wird dieser Nachteil aber zum Vorteil.
    Es ist kurz vor Mitternacht. Manchmal schreibe ich auch verständlicher.
    Gruß Ullrich.