Märklin BR44 Reppingen machte gerade was krumm war

  • Hallo Freunde des Dampfes,


    Gerne möchte ich berichten von meine Erfahrungen mit dem Kauf einer gebrauchten BR44.


    Als Neuanfänger in Echtdampf war ich sehr begeistert von einem Angebot einer Märklin BR44 die schon getunt war für bessere Laufeigenschaften: es gab einen extra Gastank im Tender und die Zilinderdichtungen sollen auch sachgemäss aufgewertet sein.
    Einen Video zeigte die Maschine auf der Strecke des Besitzers und es sah vielversprechend aus. Also nichts wie hin und hohl dir die Maschine, dachte ich.


    Wieder zuhause machte ich mich vertraut mit dem Setup.
    Als erstes fiel mir die Unruhe auf in der RC Steuerung. Nach Anruf zeigte sich heraus dass die originelle RC Steuerung von Graupner (40 MHz) wieder eingebaut war und das die einzige Abhilfe eine 2.4 GHz Steuerung seie. In der Tat war damit das erste Problem gelöst.
    Jetzt traute ich die Lok anzuheizen für eine Probefahrt.


    Nicht direkt erfolgreich da die Lok nur schlecht zu zünden war. Da stellte sich heraus dass die beiden Plastikatrappe des Vorwärmers schon geschmolzen waren. Ich begreife jetzt wieso das passieren könnte. Ein weiterer Fehlschlag.
    Dann hat die Lok endlich Dampf gemacht, aber losfahren tat sie nur mit einen Schubs ! Ärgerlich wenn die kleine Regner Else im Vergleich so eine gute Laufkultur zeigt.


    Und dann zeigte sich heraus dass die Maschine nur eine Runde drehen könnte: Dampfdruck im Keller. Der Brenner könnte nicht mehr Leistung bringen. Nach einige Minuten könnte ich dann wieder eine Runde drehen.


    Nicht direkt das Gelbe vom Ei. Die entauschung war riesig.


    Der extra Gastank brachte also Nichts. Im Gegenteil, er kühlte derart ab, dass Gaszufuhr bedrängt wurde, zumehr der Originaltank aufwärmte und Gegendruck aufbaute.
    So baute ich eine Wanne im Tender und taufte den Gastank in warmes Wasser. Das gab Abhilfe, aber nur begrenzt in der Zeit.


    Für mich bedeutete dies Endstation, und so ruf ich Ralph Reppingen and und buchte einen Besuch an seine Dampfschmiede.


    Nach freundlichen Empfang ging es zur Sache. Zuerst wurde der Extratank ausgebaut, und die Gaszufuhr verbessert.


    Dieses Bild zeigt den neuen Füllstutzen als Reppinger Standard. Funktioniert sehr gut. Den Füllvorgang mit diesem System macht es möglich nur ganz wenig Gas entweichen zu lassen während dieser Handlung.


    Dazu baute Ralph auch einen Entlüftungsventil direkt am Gasregler, damit der Tank immer gefüllt werden kann, auch in warmen Zustand.


    Dann stellte sich heraus dass die Zilinderdichtungen falsch waren und wurden ersetzt. Die Zilinderblöcke waren lose und wurden wieder befestigt.
    Triebwerk wurde gecheckt und ajustiert.


    Der Brenner hat früher extra Bohrungen bekommen um die Luftzufuhr zu "verbessern". Ralph drehte ein Hülse mit Schlitz die über das Brennergehause geschoben werden könnte. So ist die Luftzufuhr jetzt regelbar.


    Das bitterliche Fummeln um die Originalschrauben des Ölers zu entfernen ist jetzt auch vorbei dank einem Steg . So fällt diese Schraube auch nicht immer wieder im Getriebe wo es herrlich heiss sein kann. Einfach , aber gut durchdacht und 100% funktionstüchtig.


    Idemdito für die Entwâsserungsschraube:


    Dann folgte einen Probelauf und die Maschine ist mit einer Gasfüllung fast 40 Minuten gefahren, lediglich zwei Mal Wasserfassen.
    Zünden geht jetzt viel leichter. Die neuen Dichtungsringe werden jetzt eingefahren.


    Wieder zuhause habe ich dann den Tender abkuppelbar gemacht (nicht möglich bei der Originalausführung ! Unsinn !)


    Ich werde jetzt die ausserliche Schäden beheben mit Metallatrappen. Hoffentlich wird die Maschine so wie ich mir sie vorgetellt habe.


    Ein Schnäppchen war sie bestimmt nicht.


    Meinen Dank und Respekt geht auch an Ralph Reppingen für seine professionelle Hilfe die Lok "wieder auf Schienen zu setzen"


    Grüsse aus Flandern,


    Jan GHYS

  • Hallo Georg,


    es gibt ein gutes Gefühl wieder "ins Forum" zu sein. Minen Dank für deine schnelle Antwort.


    Die Märklin BR44 war eine harte Lehrschule für mich. Einmal habe ich mich verlassen auf Jehmans Empfehlung, andererseits habe ich das Können von Ralph Reppingen entdeckt.


    Die 44-er hat seine Ausstrahlung, aber sie muss die auch "verdienen". Das tat meine Lok sicherlich nicht.
    Ich bin jetzt dabei im Garten vor dem Haus eine Anlage zu bauen. (Wird einen Bericht fürs Forum)
    Ich ändere die Streckenführung so dass ich so wohl eine 60Cm Radius Kehrschleife habe , als eine mit Radius einen Meter.
    So lässt sich die 44 auf Langstreckenfahrt schicken, obwohl der Meterradius unschön wirkt für so eine grosse Lok.
    Sinn der Sache ist die Maschine einzulaufen.
    Ich bestelle eine Kiste Bier und einen Karton Gasfüllungen!


    Gruss aus Flandern. Bei uns gibt es Schmuddelwetter wie die Hamburger sagen.


    Jan