Achenseelok Regner / Gasversorgung

  • Hallo!


    Meine Regner Achenseelok wurde zur "Hannah" Nr. 4.

    Wie schon teilweise in anderen Berichten geschrieben wurde auch bei meiner "Hannah" einiges geändert.
    Sie trägt natürlich die Handschrift von Friedl.
    Beim EDHT konnten wir auf der Zacke von Tobias einige Vergleiche feststellen.


    Besonders ist mir u.a. die kurze Laufzeit meiner Lok aufgefallen.
    Woran das wohl liegt?
    Der längere Brenner, brachte ausreichend Leistung, die Düse war Original, wieso mehr Gasverbrauch?
    Die geänderte Übersetzung?
    Die ölfreie Ausführung?


    Meine Erkenntnisse, alles Spekulation:
    Wenn die Lok waagrecht steht ist der Original Gastank ca. 5,4° nach vorne geneigt. Das Original Regner Füllventil ist ebenfalls vorne montiert und erlaubt durch die Eintauchtiefe die Füllung des Gastanks nur zu ca. 2/3.
    Aus dieser Erkenntnis habe ich mich entschlossen Abhilfe zu schaffen, möchte ich doch mit einer Gasfüllung länger fahren.
    Möglichkeit 1 Änderung der Gasfüll und –entnahme, Habe ich bei Manfred gesehen.
    Möglichkeit 2 Neuer größerer Gastank.
    Meine Entscheidung fiel für den Bau eines größeren Gastanks bis in den Wasserkasten nach Maß:
    Mit Hilfe von Franz konnte ich das umsetzen.


    Das Regner-Füllventil bleibt in gleicher Position, die Entnahme wandert etwas nach vorne um den Gasregler liegend zu montieren und die Gasmenge mit einen Servo regeln zu können. Beim Wasserkasten Deckel wird ein Entlüftungsventil eingebaut.


    Das Ziel, den Gastank unter Berücksichtigung der Streckensteigung vollfüllen zu können, und die Gasmenge nach Bedarf regeln. Erst Bei einer Steigung von ca. 90‰ steht die Oberkante des Original - wie auch bei meinen neuen Gastank (Wasserkasten) waagrecht.


    Die ersten Vergleiche zeigten zunächst auf waagrechter Teststrecke eine Verlängerung der Laufzeit von mehr als 100%


    Lok steht waagrecht Tank ca. 5,4° nach vorne geneigt:


    Die Planung



    Ein Holzmuster


    VG Heinz

  • Den Gastank füllen



    Wenn ich beim Füllen die Lok vorne hochstelle und bei dem Wasserkastendeckel entlüfte bringe ich den neuen Tank ziemlich voll.
    Das Anheizen der waagrecht stehenden Lok geht dann einwandfrei, ohne Probleme mit flüssigen Gas, ist doch die Entnahme wieder am fast höchsten Punkt des Gastanks.


    Die ersten Testfahrten brachten gute Ergebnisse. Auf der Zahnradstrecke wird bei besseren Wetterbedingungen getestet.


    VG Heinz

  • Hallo Heinz,


    das "ziemlich voll" beunruhigt mich ein wenig. Die Gastanks brauchen ein Gaspolster von mindestens 15-20% . Ohne diesen Gaspolster kann der Tank bei Erwärmung schnell dicke Backen bekommen. Das Entlüftungsventil sollte nach unten ein Tauchrohr haben, welches diese Maximalfüllung garantiert (nach Gas kommt Flüssiggas beim Füllen).


    Wie hoch war der Prüfdruck?


    Mit dem Tank hast du auch kein Problem bei der Entnahme - durch die Nähe zum Kassel dürfte mehr als ausreichend Wärme zur Gasverdampfung zur Verfügung stehen (vielleicht bei einer längeren Fahrt die Gastanktemperatur messen). Vielleicht brauchst du auch eine Isolierung zum Kessel hin.


    Gruß, Josef

  • Hallo Heinz,
    interessant.Woran es liegt, daß Dein Gas nur recht begrenzt langte, weiß ich natürlich nicht.
    Ich habe ja die 1:4 Untersetzung in meiner Lok, wie wohl die Meisten.
    Der Tank reichte bei mir mit Friedls Netz im Brenner etwa 30 Minuten.Das fand ich akzeptabel.
    Ich hab dann ja einen Brenner von Reppingen eingebaut, die 2.0 Düse ist einer 1.4er gewichen.
    Draussen bei meiner Testfahrt bei minus 5 Grad (allerdings nur Ebene und Lz !) machte die Lok
    erst nach 35 bis 40 Minuten "schlapp".Es gibt also auch die Möglichkeit : anderer Brenner ,dadurch
    kleinere Düse = auch längere Fahrzeit.Als Info für die Mitleser.
    Auf jeden Fall bin ich auf Deine neuen Fahrzeiten gespannt,
    liebe Grüße
    Tobias

  • Hallo Josef, hallo Tobias!


    Das Messen der Kesseltemperatur habe ich noch vor, genau so wie, sollte er zu warm werden, eine Isolierung (Habe ich bei einer anderen Lok auch) einbringen. Der Prüfdruck war sicher weit über 10 bar, meine Messinstumente waren über Anschlag. Auch ein senkrechtes Schwabelblech mit Loch ist in der Mitte eingelötet.
    @ Tobias, Deine Laufzeiten sind, wenn Du das System von Manfred eingebaut hast, natürlich wesentlich länger. Das hängt mit der Eintauchtiefe beim Regner-Füllventil zusammen.


    Werde aber, sobald ich auch die Servo-Gasregelung eingebaut habe, testen. Dann ist es auch möglich die Gaszufuhr nach Bedarf mit der Fernsteuerung zu justieren.



    Die grünen Linien zeigen die Waagrechte und so mit die Flüssiggaslinie an.
    Links die Entlüftung im Wasserkastendeckel, in der Mitte Das Regner Füllventil, rechts, daneben die Entnahme zum Gashahn.




    Ich hoffe ich habe meine Überlegungen so richtig dargestellt.


    VG Heinz

  • Hallo Heinz,


    jetzt versuchst du aber dem Bäcker Semmeln zu verkaufen. Einen Beitrag früher schreibst (und zeigst) du die Lok vorne höher gestellt. Damit ist deine Skizze wohl nicht ganz der Realität entsprechend. Das Tauchrohr hat Sinn und ist unbedingt notwendig!! Deine Skizze stimmt nur bei Füllung bei waagrechter Lok. Ein komplett voller Tank ist gar keine gute Idee, vor allem nicht da er ja auch beheizt ist.


    Gruß, Josef

  • Hallo Josef!


    Denke eine Skizze sagt mehr aus:



    Wenn ich von ziemlich voll spreche meine ich das Füllen wie in der oberen Skizze.
    Die Skizze (weiter oben) mit den grünen Linien entspricht ganz der Realität wenn die Lok in waagrechter Position auf den Schienen steht.
    Bedenke der Gastank steht bei der Zahnradlok nach vorne geneigt und das Regner Füllventil hat eine große Einbautiefe und ist beim Standardtank auch vorne.
    Bei der Eintauchtiefe des Regnerventils gibt es einen Trick um diese zu verringern. Möchte ich aber hier nicht weiter eingehen.
    Die zweite Variante für längere Laufzeiten haben ich auch schon erwähnt, sind andere Füll- und Entnahmesysteme.


    Wie sich meinTank bewährt weiß ich noch nicht. Ich werde berichten, bitte um Geduld.


    VG Heinz

  • Moin Heinz,


    möglich, dass ich mich jetzt ein wenig unbeliebt mache, aber auch wenn Du Dich jetzt noch so windest - Joseph hat recht. Ein Gasbehälter für BUTAN, PROPAN oder Gemische daraus hat bei "vollständiger Füllung" mindestens 20% Leervolumen zu haben. Das ist so und die Gründe sind zum einen Sicherheitsaspekte und zum anderen die Notwendigkeit, dass Verdampfungsraum im Tank zur Verfügung stehen muss, um überhaupt eine entsprechende Menge Gas entnehmen zu können - das muss schlicht "entwickelt" werden. Das vorstehend Gesagte gilt sowohl für den Fall der Entnahme aus der gasförmigen Phase als auch für den aus der flüssigen Phase. Bei Entnahme aus der flüssigen Phase sind ein mitunter "beheizter") Nachverdampfer ähnlich dem bei Autogasanlagen eingesetzten sowie Rückschlagventile zu montieren.


    Zu Zeiten, als Atzetylen Schweißgas war, ist kein Mensch auf den Gedanken gekommen, die Entwickler mit Karbid zu überfüllen, weil allgemein bekannt war, wie unangenehm die Folgen sein konten. Warum das ausgerechnet bei kleinen Gastanks an Loks gemacht wird, ist mir vollkommen schleierhaft und ernsthaft - mir fehlt dafür jegliches Verständnis.


    Was ist übrigens so schlimm daran, dass die kleine Lok nach 20 Minuten Wasser und Brennstoff nehmen muss? Die Vorbilder hatten doch auch nur einen teilweise sehr begrenzten Aktionsradius.


    Statt aus meiner Sicht irrwitzige Tankkonstruktionen zu schaffen, wäre es wieder aus meiner Sicht deutlich sinnvoller für eine "ordentliche" Isolierung der kleinen Kessel zu sorgen und Dampfverluste auf dem Weg vom Kessel zum Zylinder zu minimieren. Das ist nämlich etwas, was an den großen Vorbildern obligatorisch war, an den kleinen Maschinen aber meist fehlt und deutlich mehr Effekt hat, als alle anderen Maßnahmen zusammen.


    Übrigens hat eine 5 kg-Gasflasche einen maximalen Betriebsdruck von 20 bar, ist mit 30 bar geprüft und das mittlerweile bei allen entsprechenden Gasbehältern vorhandene Sicherheitsventil bläst entsprechend ab. Diese Drücke sollten auch bei den kleinen Tanks Grundlage der Prüfung sein. Wenn ich Deine Erklärungen richtig gelesen habe, geben die von Dir verwendeten Manometer aber genau das nicht her - somit sind die Tanks wegen fehlender Prüfung ein Sicherheitsrisiko.


    Grüße Dietrich

  • Guten Morgen Dietrich,


    wollen wir die Kirche doch mal im Dorf lassen.
    Heinz' neuer Tank fasst weniger als 90 g Flüssiggas.
    Keiner der Modellgastanks in eckiger Bauweise übersteht einen Prüfdruck von 30 bar unbeschadet.
    Wenn man die harte Dichtung unter dem Regner Einfüllventil durch eine 2 mm Vitondichtung ersetzt hat man auch ein Sicherheitsventil integriert, das man durch das Anzugsmomemt des Ventils einstellen kann.
    Dücke über 5 bar habe ich bei meinen Loks nur gesehen, wenn ich sie frisch befüllt stehen gelassen habe, ohne den Brenner zu zünden.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo,


    wie wärs wenn wir jetzt mal warten würden, bis uns Heinz berichtet wie sich sein Tank bewährt.
    Das ganze theoretische ist zwar ganz nett, aber man muss ja nicht übertreiben.
    Nur weil etwas in der Theorie jetzt vielleicht nicht als perfekt erscheint, aber wenn das jetzt funktioniert, trau ich mich wetten, das dann die Hälfte aller Georgs einen solchen Tank haben...
    Heinz wird uns sicher am laufenden halten, falls es irgendwelche Schwächen gibt kann man die ja dann erorieren, aber die Fehler suchen bevor der Tank jemals im Betrieb war?!


    Ist jetzt nicht böse gemeint, nur meine bescheidene Meinung...


    Vlg und schönen Nachmittag
    Manuel

  • Hallo Heinz,


    um hier die Irrtümer aufzuklären, ich finde den Tank durchaus gelungen; wegen der Isolierung hast du ja selbst schon geschrieben, dass du hier noch messen wirst und eventuell isolieren wirst.
    Ich wollte nur anmerken, dass eine Füllung bis zum letzten nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist (ich denke da an eine Lok welche gerade gefahren ist (Kessel noch heiß), Gas bis zum Anschlag nachgefüllt und dann vielleicht doch eine Zeit lang steht - dann wird der Tank wahrscheinlich dicke backen bekommen). Das wirst du sicher nicht machen (dafür machst du das schon zu lange), allerdings lesen hier nicht nur Profis.


    Also: Alle wieder runterfahren - nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird (selbst der Dampf kühlt bis zum Zylinder ein wenig ab :) ).


    Gruß, Josef

  • Hallo,


    wenn ich denn schon einen Umbau im Sinne hätte, warum denn den Gastank nicht quer zur Fahrtrichtung. Das hätte einige Probleme weniger.
    Hans

  • Hallo Hans!


    Mit einen Quereinbau des Gastanks hast Du vollkommen Recht. Der Gedanke ist für Zahnradloks sicher gut und die Probleme mit Steigungen sind vom Tisch.
    Auf der anderen Seite gefallen mir Führerhäuser wenn sie möglichst dem Vorbild nahe sind und nicht mit der, für uns notwendigem, Technik voll sind.
    In meinem Fall, siehe Bilder oben, ist kein Öler mehr drinnen, ein platzsparender Brenner wäre noch schön und nach entfernen der hinteren Führerhauswand mit 4 Schrauben ist alles servicefreundlich zugänglich.
    Was mir gefallen würde, und es ist Platz, ein Lokführer im Führerhaus der am Regler steht.


    Heute wird ein Servo zur Gasregelung eingebaut.


    Fortsezung folgt..
    VG Heinz

  • Hallo Christian,


    ohne ein Entlüftungsventil hast Du recht, dann bekommt man in einen heißen Gastank kein Flüssiggas hinein.
    Heinz hat aber auch ein Entlüftungsventil und damit lässt sich der Tank auch bei einer heißen Lok befüllen.


    Hallo Hans,


    wenn man auch bei Temperaturen unter 10 °C fahren möchte, benötigt man eine Gastankheizung, da sonst kein Flüssiggas mehr verdampft.
    Bei Deinem Beispiel mag es noch gehen, da der Abstand zwischen Kessel und Gastank sehr klein ist, wenn aber die Kessel kürzer sind, friert der Gastank ein. Ich habe das bei -5 °C bei meiner 99 222 beobachtet, obwohl der "Heißtank" ca. 10 mm Kontakt zum Außenkessel hat.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg,


    im Winter einfach mit Propan fahren (Verdampfungstemperatur -42°, bei 20° 8,3bar - bis 42bar!)) oder einer Mischung Butan/Propan (70/30) oder Isobutan (ca-10°).


    Gruß, Josef

  • Hallo Josef,


    ich nutze das ganze Jahr eine Mischung aus 70 % Butan und 30 % Propan. Mischung bedeutet aber, dass bei niedrigen Temperaturen der Butananteil im Tank immer größer wird, wenn nicht aussreichend hohe Temperaturen erreicht werden, so geschieht es, wenn aus einem Tank nur gasförmiges Flüssiggas entnommen wird, ohne ausreichende Beheizung.
    Reines Propan denke ich, ist von Dir nicht ernst gemeint.


    Grüße,
    Georg