Eine Accucraft 2-6-0 für die Southern Palatinate Railway

  • Hallo Schienendampfer,


    es gibt einen Neuzugang zu vermelden ;)


    Letzte Woche habe ich bei eBay eine gebrauchte Mogul von Accucraft geschossen, wohlwissend, daß sie einige Zuwendung benötigt. Dennoch fand ich den Preis in Ordnung, zumal sie die technische Überprüfung und erste Probefahrt mit Bravur gemeistert hat. Es gab sogar zur Überraschung noch 4 Rollenprüfböcke und Zubehör (Wasserfalsche, Gasflasche mit Adapter...). Ein gelungener Deal wie ich finde.


    Nun, in den nächsten Wochen möchte ich zum einen den Tender wieder herrichten. Dieser hat wohl einige RC-Ein/Umbauten erlebt und nach erster Befundung wird es etwas mehr als nur "Löcherflicken" benötigen. Außerdem wurde die ursprüngliche Speisepumpe samt Tank entfernt. Dies war aber von Anfang an klar und war daher einkalkuliert. Und die Speisepumpe vermisse ich auch nicht, da ich ein Freund der Spritzflasche bin ;)


    Auch an der Lok haben diverse RC-Ein/Umbau-Versuche stattgefunden. Zum Glück betrifft dies weitestgehend die Rückwand. Evtl. werde ich diese komplett ersetzen oder Flicken. Mal schauen.


    Auch sonst soll die Lok etwas Kosmetik erhalten. Bei der Probefahrt im Garten hat sich außerdem gezeigt, daß der extrem lange Achsstand in LGB-R3 Probleme machen kann. Ich werde daher wohl die hintere Achse weiter nach vorne setzen, ähnlich wie es Schug auf seiner Webseite mal gezeigt hat.


    Achja... Probefahrt war ja auch noch...
    https://youtu.be/tgMZ8rsPljI


    Soweit mal für den Moment, sobald es was neues gibt werde ich es hier ergänzen.


    Grüße, Gerd

  • Hallo Gerd!
    Erstmal meinen Glückwunsch zu deinem neuen Stück. Interessant ist der Vergleich deiner älteren Lok mit meiner, Accucraft 2-6-0 Mogul, die ich vor 5 Jahren erstanden habe (neu).
    Da hat sich einiges verändert aber das Problem mit der Mittelachse ist geblieben, was bei mir aber nicht besonders auffällt, solange ich keine R3 Weichen abzweigend befahre. Beim Dampftreffen auf dem PD "Dresden" 2014 hat Sie ihre Runden anstandslos auf dem R3 Oval gefahren.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    den Bericht von deiner Lok habe ich heute auch im Forum entdeckt und mit Interesse verfolgt. Da war das eine oder andere Hilfreiche für mich dabei.
    Da mir persönlich der "Baldwin"-Achsstand nicht gefällt, möchte ich ja die hintere Achse nach vorne ziehen, was für mich einfach viel besser aussieht. Dazu habe ich einige gute Tipps bekommen.
    Das Problem beim Original-Achsstand sehe ich zunächst darin, daß wir im Modell viel zu kleine Radien verlegt haben im Vergleich zum großen Vorbild. Es hätte der Lok auf jeden Fall geholfen, wäre der Radreifen der mittleren Achse etwas breiter ausgeführt, so daß er nicht "ins Gleis" fallen kann. Aber nun gut - ich denke mit dem Umbau werde ich das schlimmste aus der Welt schaffen können.


    Ich persönlich mag bei den älteren Loks von Accucraft, daß der Gastank beim Kessel steht. Mit den wasserumstpülten Tendergastanks kann ich mich nicht anfreunden. Ist aber vermutlich wie vieles eine Glaubensfrage. Nachteilig ist der der fehlende Wasserstand in den alten Modellen, aber auch hier kann nachgebessert werden.


    Grüße, Gerd

  • Sooo, los geht's...


    ich habe die Lok bis runter auf den Rahmen zerlegt und möchte mit der wohl kniffeligsten Aufgabe anfangen, dem Kürzen des Achsstandes. Hierzu habe ich einige gute Tipps bekommen und ich denke das sollte ich hinbekommen. Allerdings fühle ich da schon gewisse Hemmungen gleich mit schwerem Gerät der neuen Lok an den Kragen zu gehen, zumal der Rahmen diese Lok aus Stahl gebaut ist.


    Beim Zerlegen bin ich auf sehr viele verharzte Lager gestoßen, daher habe ich die Gelgenheit genutzt und so viel wie möglich gleich gereinigt, damit die Lok später leichter läuft.


    Und nun sitze ich vor dem Rahmen und trau mich nicht so recht weiter. Ed gibt wohl nur eine Chance und wenn's schief geht viel Arbeit.... Hier habe ich mal grob angezeichnet, wo ich da Achslager neu anordnen möchte. Schauen wir mal ob das so klappt.


    Grüße, Gerd

  • Moin,


    hui, gruselig!! -Warum nicht neue Rahmenwangen lasern lassen, und die alten so lassen, wie sie sind?? Viel Arbeit macht es auch, aber nicht so viel Ärger...


    Viele Grüße


    Gerd

  • Hallo Gerd!
    Wenn Du Sorge um den Erfolg deines Umbau´s hast oder eine Rückfallebene suchst, würde ich die Rahmenteile abzeichnen um Sie ggf. lasern zu lassen. Entweder die Originalen oder Neukonstruktion. Hier, https://www.laserteile4you.de/materialien.html, hab ich schon einiges lasern lassen. Kostet zwar etwas, erspart eine menge Arbeit und ermöglicht andere Dinge. Zeichnung in *.dxf reicht z.B..

    Hier zur Anschauung mein augenblickliches Projekt eines Kittel Dampftriebwagens in 5". Wie Du siehst, ist hier einiges in Edelstahl und Messing gelasert. Die Trittbretthalter sind aus 8mm Stahl gelasert. Wie Du siehst, gibt es hier einige Möglichkeiten.
    Gruß Gerd

  • Guten Morgen Gerds


    So einfach ist das leider nicht. Der Rahmen ist verschraubt und anschließend verlötet worden wie mir scheint. Habe versucht ihn weiter zu zerlegen aber keine Chance.
    Somit wäre ein kompletter Rahmenneubau erforderlich inkl. aller Details.


    Grüße vom 3. Gerd ;)

  • GuMo Gerd,
    Stahl löten habe ich 79 in der überbetrieblichen Ausbildung gemacht. Der Meister damals sprach von einer unlösbaren Verbindung , wie schweissen und eigentlich auch Hartlöten.


    LG,Bernd

    Macht meine Welt nicht kaputt ;(

  • Hallo Gerd :)


    den Rahmen kriegst Du ganz einfach auseinander: Einfach in den Backofen und 240°C: Alles fällt auseinander. Accucraft nimmt leider für sowas nur normales Radiolot und nichtmal HT-Weichlot...
    Trotzdem nicht soooo witzig, weil natürlich der Charme des vollständigen Alt-Rahmens entfällt. Also: Cut´n pray.... (oder andersherum).


    Viele Grüße


    Gerd (einer der....)

  • Hallo,


    ich greife der Diskussion mal vor und verrate euch - Beten hat geholfen.
    Es sit wie mit der Geisterbahn - die Angst davor ist viel schlimmer als das, was drinnen passiert.


    Bilder und Details kommen demnächst.


    Grüße, Gerd

  • So, hier nun wie angekündigt einige Bilder vom Umbau.


    Da die Rahmenwangen aus Stahl gelasert sind habe ich den Tipp meines Informanten befolgt und zum Winkelschleifer gegriffen. Das Endmaß wurde gefeilt, so daß das Lager Spielfrei in die neue Tasche gleitet.


    Die Achslager werden nun am hinteren Ende nur noch durch den unteren Teil des Barrenrahmens geführt. Unter Federbelasung von oben und den Lagerriegeln darunter reicht diese Führung aber vollkommen aus. Auch mit reduzierter Federung (2 statt 3 Federn) ist das Fahrwerk so hart, daß die Federung eig nur eine nette Idee darstellt, aber nicht, wie z.B. bei der Resita, ernst zu nehmen wäre.


    Die hintere Tasche wurde mit den originalen Lagerriegeln bündig zur Unterkante verschlossen. Für die neue Position wurden neue Riegel angefertigt und montiert.


    Zu Letzt wurden noch die Kuppelstangen gekürzt. Diese wurden auf halbe Stärke abgefräst und dann mit Überblattung hart verlötet. Hier muß ich noch ein wenig verputzen damit's schon aussieht.


    Und schon wäre der schlimmste Teil (so dachte ich zumindest vorher -> Geisterbahn-Paradoxon) erledigt - ab jetzt kommt der Spaziergang zum fertigen Modell.


    Ich bin jedenfalls begeistert und die Lok hat für mich sehr deutlich an Charakter gewonnen.


    Als nächstes werden die Bremsen wieder montiert und mit einigen Teilen ergänzt.


    Grüße, Gerd

  • Moin und frohes Neues,


    zwischen den Jahren habe ich die Bremsanlage angepaßt und wieder montiert. Dabei wurde auch alles gleich gerichtet, so daß die Bremsbacken nicht mehr an den Rädern schleifen. Aus Messing der Restekiste habe ich an beiden Seiten unter dem Führerhaus Bresmzylinder montiert (ohne Funktion).


    Hier noch ein Blick von der Unterseite. Bei dem ganzen Schwarz erkennt man leider nicht so viel.


    Anschließend habe ich mich noch um den Front-Pilot gekümmert (vordere Pufferbohle) und hier eine Kadee-Kupplung in den Kuhfänger eingebaut. Der erste Versuch mit einer 830er funktionierte zwar gut, sah aber scheußlich aus.


    Also nochmal ran und mit einer 835er kam das dann richtig perfekt rüber. Neben der Kupplung habe ich noch einen Bremsschlauch von Ozark spendiert.


    Nun muß ich leider auf ein paar Teile zum Weiterbau der Lok warten und werde mich daher erstmal dem Tender annehmen.


    Gerd

  • Guten Morgen,


    wie angekündigt habe ich mir in den letzten Tagen das Fahrwerk vom Tender vorgeknöpft. Ursprünglich wollte ich das alte Fahrwerk anpassen/umbauen. Nach einigem Überlegen erschien es mir aber dann doch einfacher ein komplett neues Fahrwerk aus Holz zu bauen, anstatt das originale aus Messing so umzubasteln wie ich es gerne gehabt hätte.


    Der neue Rahmen ist Ein Stück länger und vor allem schmäler. Bei den Überständen habe ich mich an dem Tender meine Bachmann C-19 orientiert. Die Mogul soll einen ähnlichen Tender bekommen, wobei ich den Blechaufbau beibehalten werde.


    Vom alten Tender wurden alle „Beschläge“ und die Drehgestelle inkl. Aufnahmen übernommen.


    Der Rangiertritt wurde aus Messing angefertigt und natürlich wurde auch hier die Bremsleitung nachgebildet.


    Und so schaut das Ensemble im Moment aus. Mit dem längeren Tender und kürzerem Achsstand hat sich die Optik deutlich verändert.


    In der Zwischenzeit sind die bestellten RC-Servos eingetroffen, so daß es nun an der Lok weitergehen kann.


    Grüße, Gerd

  • Morgen Andreas und vielen Dank.


    Hab gestern noch versucht das Tendergehäuse aus Messing zu sandstrahlen. Leider hält die Farbe verdammt gut.
    Meine Idee war alle Farbe runter zu holen, damit man anschließend besser die komischen Löcher zulöten kann. Auch sonst möchte ich ein paar Details am Aufbau ändern. Und der komplette Innenausbau muß ja auch neu gemacht werden. Da werde ich aber wohl ebenfalls zu Holz greifen. Schauen wir mal.


    Grüße, Gerd

  • Gerd,


    eine tolle Arbeit. Auch für mich ist die Lok absolut stimmig. Gefällt mir noch besser als vorher. Auch der Tender macht sich sehr gut. Freue mich auf die fertige Lok.


    Hans

  • Hallo Hans,


    vielen Dank und ich freue mich, daß dir meine Bastelarbeiten gefallen.


    Da an andere Stelle drüber philosofiert wurde, habe ich folgende Bilder gemacht.
    Zunächst eine Gegenüberstellung 1:22,5 und 1:20,3. Die Zeichnung stammt von der Aster Mogul #22, die Marco (Flachschieber) vor einiger Zeit hier vorgestellt hat. Man sieht doch deutlich den Größenunterschied.


    Anschließend noch ein Bild meiner Lok mit dem 1:20,3er Plan der Aster-Mogul. Bei meiner Lok ist der Tender etwas kürzer, dafür der Langkessel länger.


    Da ich kein konkretes Vorbild nachbaue, sondern eine Mischung verschiedener C&S-Moguls als Anregung verwende, bin ich mit dem Ergebnis sehr zu frieden.


    PS.: Leider verrät das Bild auch, daß ich mit dem Tender ein gutes Stück weiter gekommen bin als bisher berichtet, aber das hohle ich bald nach, versprochen :)


    Grüße, Gerd

  • Hallo,


    nun wird es aber Zeit euch die letzten Details zum Tender noch zu zeigen. Der Tenderaufbau wurde in der Sandstrahlkabine vom Lack befreit. Das war gar nicht so einfach, da die Farbe sehr gut gehalten hat. Zwischendurch wurde der Rahmen bereits lackiert, so daß der Lack während des Sandstrahlens trocknen konnte. Nach dem Entfernen der Farbe ist es leichter die gebohrten Löcher in den Seitenwänden zu verschließen und andere Korrekturen vorzunehmen.


    So habe ich z.B. an der Rückseite die Handgriffe versetzt. Dazu habe ich zunächst zwei neue Handgriffe eingelötet, anschließend die alten abgekniffen und verschliffen. Die Halteeisen hatte ich zuvor abgelötet, diese werden später im Rechtenwinkel wieder angelötet, da der Tenderrahmen ja schmaler geworden ist.


    Danach mußten die Löcher in der Tenderwand wieder verschlossen werden. Aus passendem Rundmessing habe ich mir kleine Scheiben abgestochen und diese in die Löcher eingelötet.


    Nach dem Verschleifen sind die Lötnähte kaum noch zu erkennen. Den Rest werden erneutes Sandstrahlen und Farbe verdecken


    Der geflickte Tenderaufbau sieht schon gleich besser aus. Hier sind auch die Halteeisen bereits wieder angelötet. Die alten innen Wände waren so verhunzt, daß ich sie heraus getrennt habe. Da auch der alte Deckel nicht mehr zu gebrauchen war wurden auf den Wasserkastenschenkeln zwei neue Deckel aufgelötet.


    Der restliche Innenausbau wird in Holz ausgeführt. Zunächst wurden 12mm Multiplexplatten mit Epoxykleber eingeklebt. Später folgte die Decke aus 2mm Sperrholz.


    Der Holzeinbau wird später fast komplett vom Kohlenkastenaufbau verdeckt. auf der Rückseite des Tenders wurde ein Bremslufttank platziert, ähnlich der Lokomotiven bei der Colorado & Southern, welche mir als Inspiration dienen. Die Luftleitung wird später noch entsprechend verlängert.


    Im Moment befasse ich mich mit dem Thema Wasserstand und Pfeifeneinbau bei der Lok.


    Grüße, Gerd

  • Hallo Kollegen,


    hab mal wieder ein wenig Fortschritt an der Mogul geschafft.
    Die frühen Accucraft-Kessel haben keinen Wasserstand montiert. Da ich von der Resita noch ein Ersatzglas übrig habe, wollte ich mich mal selber am Bau eines Wasserstandes versuchen.


    Alle dafür nötigen Komponenten wurden aus einem Stück Messing gefertigt.


    Fertig in Form gebracht, Anschlüße hart eingelötet und sandgestrahlt. Der Winkel wird oben am Kessel benötigt und muß noch passend gebohrt und mit Gewinde versehen werden.


    Nach halbieren des Rohlings enstanden Kopf- und Fußstück. Das Mittelstück war außerdem dick genug bemessen, daß auch die Flansch abgetrennt werden konnten.


    Alle Gewinde sind in M5x0.5 ausgeführt. Hier der fertige Wasserstand montiert am Kessel.


    Aktuell suche ich noch einen Platz für die Pfeife...
    Eine geplante Bangham Pfeife paßte leider nicht wie gewünscht.


    Grüße, Gerd