Wiederinbetriebnahme Aster BR78: RC & Fahreigenschaften

  • Vor einiger Zeit habe ich mir eine Aster BR78/T18 gekauft.
    Ich denke, Aster hat gute Arbeit geleistet, diese robuste Maschine zu einem Modell "zusammenzufassen". Natürlich sieht man in der Ausführung und den Details, dass dieses Modell aus dem Jahr 1978 stammt. Das verleiht der Lokomotive für mich das gewisse Extra an Charme.


    Um die Lok jederzeit bedienen zu können, habe ich eine RC-Steuerung eingebaut. Im hinteren Teil der Kabine, vor dem Alkoholtank, habe ich eine Konstruktion entworfen, um zwei Servos, den Empfänger, einen Akku und einen Schalter zu montieren.
    Dieses Teil wird auf einem 3D-Drucker in PLA (Extrudr GreenTech) gedruckt.
    Es hat sich gezeigt, dass dieses Teil der Temperatur standhält, wenn die Maschine angefeuert wird. Jetzt können die Fahrtrichtung und der Regler ferngesteuert werden.
    Glücklicherweise erweist sich die Kombination aus Regler und Gebläse als perfekt steuerbar mit einem Servo. Das Ventil des Gebläses wird so weit geöffnet, dass es mit minimalem Druck das Feuer entfacht. Steigt der Druck, können Sie das Gebläse mit der Stellung des Reglers verstellen.


    Pal hat die Verbesserungen an seiner Maschine bereits aufgezeichnet. Diese Information habe ich dankbar genutzt. (BR 78 - Umbau auf Gas)


    Mir ist aufgefallen, dass die Lok schnell entgleist, wenn die Schienen nicht ganz eben sind. Ich habe zwei Ursachen dafür gefunden, die behoben wurden.
    1: Beim Einfedern der Radsätze vor einer Kurve berühren die Räder den Rahmen. Dadurch wird verhindert, dass sich der Radsatz in die gewünschte Position dreht. Dies wird durch Drehen der Räder und Spurkränze gelöst. Glücklicherweise sind die Radreifen dick genug, um den Durchmesser um ca. 2,5 mm zu reduzieren.
    2: Der Federweg ist sehr kurz. Die Radsätze lassen sich kaum auf und ab bewegen. Dadurch werden bei Fahrbahnunebenheiten die Antriebsräder bzw. Radsätze von den Schienen abgehoben und es kommt zur Entgleisung.
    Durch Drehen der Halterung der Laufradsätze im Rahmen und Montage längerer Federn ist ausreichend Platz zum Ein- und Ausfedern.
    Auch die Sicherung der schwenkbaren Seitenwangen des Vorder- und Nachlaufradsatzes kann zur Verbesserung des Fahrverhaltens beitragen.


    Laut Aster können diese Maschinen Kurven mit einem Mindestradius von 3 Metern durchfahren. LGB R5 Schienen und Weichen (Radius 2,32 Meter) scheinen in der Praxis gut zu laufen.
    Wie Pal ist es mein Wunsch, durch engere Bögen fahren zu können. Beim Gleisanlage von "Stoom4Fun" ist das äußere Gleis etwas weiter als bei LGB R3 (AristoCraft-Schienen mit zölligen Abmessungen).


    Ich habe die minimal fahrbare Kurve dieser Maschine recherchiert. Ohne bauliche Veränderungen beträgt der Mindestradius LGB R5.


    Das Durchfahren kleinerer Kurven ist nicht möglich, da vorne die Ölversorgung die seitliche Bewegung des Radsatzes begrenzt. Wenn die aktuelle Ölversorgung (20 mm Durchmesser) durch eine mit weniger als 12 mm Durchmesser ersetzt wird, scheint es möglich, durch R3 zu fahren.


    Am Heck der Maschine stößt der Radsatz gegen den Alkoholvorrat.


    Pal hat seine Maschine mit einem Gaskessel ausgestattet, der die Alkoholzufuhr eliminiert.
    Da ich den originalen Alkoholkessel vorerst behalten möchte, muss ich einen Mindestradius von ca. 232 cm in Kauf nehmen............ oder diese Maschine verkaufen.....

  • Ergänzung:


    Neben den zuvor beschriebenen Symptomen, Schlussfolgerungen und Lösungsmöglichkeiten ist deutlich zu erkennen, dass Teile (inklusive der Bremsanlage) des Vorderradsatzes beim Kurvenradius LGB R3 die Zylinderblöcke berühren.
    Fraglich ist auch, ob die vorderen und hinteren Antriebsräder genügend seitlichen Bewegungsraum haben, um durch R3 zu fahren. Gelingt dies, ist es wahrscheinlich, dass die Pleuel fest in die Lager gepresst werden, was zusätzliche Reibung und Verschleiß verursacht.

    Ich werde also sicher keine Energie dafür aufwenden. Es lohnt sich definitiv nicht.

  • Hallo Rob


    mit Interesse lese ich Deinen Bericht über das Problem Kurvenradius.
    Grundsätzlich finde ich es schade, dass Loks, die fein detailiert und dem Original zum verwechseln ähnlich gebaut sind, durch Kurven quält werden, die mit dem Original nichts mehr zu tun haben. Sicherlich ist dies ein Platzproblem und ein Kompromiss muss gefunden werden, aber bitte das Vorbild nicht ganz außer acht lassen.
    Die meint
    Günter

  • schöne Lok!
    es sollte meine erste echte Dampflok werden, dann habe ich es geschafft, eine Aster 231A PLM zu kaufen. Ich habe daher das gleiche Raum- und Kurvenproblem, glaube aber auch, dass Günter Recht hat ... deshalb überlege ich mir eine Schmalspurlokomotive zu kaufen ...
    viele Grüße
    Alberto

  • Hallo Rob,
    sehr interessanter Bericht zur Aster BR78.
    Ich habe meine 78er am vergangenen Sonntag auf einer Anlage mit 2,10m Radius fahren lassen.Das war kein Problem für die Lok.Sie ist prima gelaufen und weder entgleist noch stecken geblieben.
    Liebe Grüße
    Chris

  • Vielen Dank für Ihre Antworten.


    Natürlich ist es jedermanns Wunsch, eine solche Lokomotive möglichst realistisch durch Kurven fahren zu lassen.
    Meine Studie zu engeren Kurven war, herauszufinden, ob es möglich ist, auf anderen Strecken zu fahren, wie zum Beispiel auf der Modulanlage „Stoom4Fun“.
    Chris' Antwort bestätigte, dass meine Schlussfolgerung (Mindestradius 2,32 m) etwas zu konservativ war. Der Grenzwert scheint bei etwa 2 Metern zu liegen.


    Mit den Anpassungen an Rädern, Federung und Radsätzen habe ich jetzt eine einfach zu bedienende Lok, die sich gut mit RC-Steuerung bedienen lässt.
    Auf meiner eigenen "Beusekomse Baan", gebaut mit LGB R5 (Radius 2,32 m), und nicht ganz flach, kann diese Lok nun nach Belieben eingesetzt werden.


    Rob