Herrmann Lok nachrüsten mit Regner Dampfspeisepumpe

  • Die Herrmann SEG Mallet 104 meines Sohnes hat sich bereits in Schramberg aber auch während dem Echtdampf Hallentreffen in Friederichshafen bestens bewährt (siehe YouTube Film dazu). Auf dieser grossen Anlage konnten lange Einsätze gefahren werden. Dies Dank dem grossen Gastank und einem effizienten Brenner der während dem Betrieb nur zurück reguliert werden musste. Das Wassernachspeisen erfolgt wie bei den meisten Echtdampfloks durch die Handspeiseflasche. Da die Lok unter den Wasserkasten links und teilweise auch rechts noch viel ungenutzter Platz hat, entstand bald der Wunsch eine Nachspeiseeinrichtung auf der Lok zu realisieren. Ein Injektor ist auf einer Tenderlok nicht möglich, da das Speisewasser kalt bleiben muss. Ob nun Elektrisch- oder Dampfangetriebene Pumpe hat sich dank einer Umfrage hier im SD schnell geklärt. Auch der Umstand, dass dieser grosse Kessel sehr Dampffreudig ist, hat den Entscheid mit beeinflusst. Wir haben uns für die Regner Dampfspeisepumpe entschieden, weil sie kleiner und für uns optisch ansprechender ist. Ein weiterer Grund aber ist, dass Georg (Maestrale) die Pumpe auf Ölfrei umbaut. Dies vereinfacht den nachträglichen Einbau sehr, braucht es doch keinen Öler und der Abdampf kann zurück in den Wasservorrat geleitet werden, wo er zusätzlich das Speisewasser aufwärmt. Durch den Umstand, dass die Herrmann Lok am Dampfverteiler und am Kessel noch zusätzliche Anschlussmöglichkeiten aufweist, ist das Anschliessen eines zusätzlichen Ventils für die Dampfpumpe und das Einspeisen in den Kessel schon gegeben. Das Ventil wird durch einen zusätzlichen Servo angetrieben der problemlos im Führerstand seinen Platz findet.
    Die schon vorhandene FlySky Fernsteuerung wird noch erweitert, denn ich nutzte die Chance einen Temperatursensor einzusetzen. Sie wird in Zukunft die Kesseltemperatur anzeigen. Dazu muss ein anderer Empfänger erworben werden. Falls sich das gut bewährt, werden meine Kohleloks gelegentlich auch damit ausgerüstet, somit kann ich dann auf das zweite Manometer verzichten. Auch hier konnte ich mir im SD Hilfe und Tips holen (danke Johnny und Rob).
    Selbst hergestellt werden zwei Wassertanks aus Kupferblech. Der Spenglerbetrieb ist in nächster Nähe und kann mir die Bleche zuschneiden und biegen. Nun muss nur noch alles verbunden und am Schluss getestet werden. Dazu werden Bilder entstehen und sie werden hier den Bauvortschritt dokumentieren.



    Die Lok beim Abholen bei HERRMANN ECHTDAMPF im Juni 2021 in Röslau




    Die Herrmann Lok in Friedrichshafen



    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,
    gute Entscheidung die Regnerpumpe (Ölfrei v. Georg) zu nehmen. Bin auf Deinen Bericht gespannt :Q
    Schönen Gruß aus dem Schwarzwald,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Hallo Dampffreunde


    Dieser Umbaubericht aber auch alle anderen die ich schon geschrieben habe, das ist eine Arbeit die gerne Abends mit dem Tablet in der Hand im guten Sessel in der Stube schreibe. Meine Frau schaut dabei TV, ich tauche ab ins Formulieren und Erklären meiner Überlegungen. Dies mache ich hier öffentlich, aber auch mit dem Hintergedanken für alle meine Umbauten Dokumente zu schaffen, die es mir oder anderen ermöglichen auch nach längerer Zeit diese Umbauten zu verstehen (vorausgesetzt das SD.com bleibt erhalten). Ich habe es bei meinen Loks schon selbst erlebt, dass nach einigen Jahren nicht mehr alles im Kopf ist was einmal dort war.


    Georg und @Reinhold es freut mich besonders, dass euch mein Bericht interessiert.


    @Stefan, was spricht gegen Kupfer? Ich bekomme diese Resten gratis, kann sie vor Ort gleich zuschneiden und z.T. auch biegen lassen. Diese Behäter für Gastank im Wasserbad oder Reservoir sind drucklos, man sieht sie nicht und die ältesten die ich schon gefertigt habe sind weit über 10 Jahre alt. Mit Castolin 157 gelötet und seither dicht.


    Zur Mallet, ein Bild mit entferntem Gehäuse. Die blauen Pfeile ziegen
    unten links: schon vorbereiteter Einspeiseanschluss in den Kessel.
    unten rechts: Batterieschalter. Dieser muss einem Kippschalter weichen um Platz für ein grösseres Akkupack zu schaffen.
    oben links: zukünftiger Anschluss Manometer
    oben rechts: bestehender Anschluss Manometer, nach Umbau: Anschluss Dampfventil zur Pumpe


    Der vorhandene Empfänger (neben Akkuschalter) wird durch einen leicht grösseren ersetzt, der dank eines Sensors auch die Dampftemperatur am Empfänger anzeigen kann.
    Die Pfeiffe muss leicht gegen den Kessel wandern um Platz für den langen Wasserbehälter links zu schaffen. Auf der anderen Seite befindet sich der Gastank und danach auch nochmals ein kleinerer Wassertank. Ob die Pumpe links oder rechts montiert wird, wird erst entschieden wenn sie eintrifft.



    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Die Vorbereitung zur Pumpenaufnahme sind angelaufen.


    Der neue Akkuschalter:



    Das Akkupack für den Platz an der Rückwand der Lok umgestaltet. Dieses aus fünf AA Zellen ersetzt ein kleines aus vier AAA Zellen.



    Das Dampfventil (für die Pumpe) und die geänderte Dampfentnahme für das Manometer. Die Servohalterung mit dem Servo für das Dampfventil konnte einfach am Pfeifenservo montiert werden.



    Stellprobe mit Akku:




    Kabelführung noch nicht definitiv.



    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,


    sehr schön, deine Erweiterung zu verfolgen.
    2 Dinge sind mir aufgefallen, du hast die Spannung erhöht, hast du dann auch die Servos für die höheren Spannungen vorgesehen? Uns ist es passiert, daß nach einer solchen Spannungserhöhung die Standardservos kaputtgegangen sind.
    Der Empfänger mag für diese Spannungen geeignet sein, die interne Spannungsregelung des Empfängers gilt im Normalfall nicht für die Servos.
    und wenn du eine Telemetrie vorsiehst, könnte das Manometer kleiner werden, das ist aber eine Geschmacksfrage.


    Grüße und viel Spaß beim weiterbauen


    Thilo

  • Hallo Christoph,


    Ich kann mich da nur meinen Vorschreibern anschließen. Die Elektronik und die Servos mögen unter nicht Echdampfbedingungen für 8,4 V ausgelegt sein, das bringt aber nur mehr Kraft und höhere Stellgeschwindigkeit und mehr Verlusste bei den Spannungsreglern im Empfänger. Die meisten BECs zur Versorgung von Empfänger und Servos haben einen Spannungsausgang von 5 V.
    Ich komme bei meiner 99 222 mit 8 Servos und jede Menge Telemetrie am Jeti Empfänger über 3 Stunden mit einer Ladung der vierzelligen weißen Eneloops aus.
    Die schwarzen mit mehr Kapazität sind nach 3 bis 4 Jahren alle kaputt.


    Viele Grüße
    Georg

  • Hallo Georg,


    Deine Rechnung stimmt nicht ganz: 5,6V : 4 = 1,4 V, das ist ist O.K. aber 6 x 1,4 V sind 8,4 V :GR


    Die handelsüblichen Servos halten 6 V bedenkenlos aus , aber Spannungsspitzen bis 8,4 nicht alle.
    Diese Erfahrung musste ich auch machen bei Verwendung von 2 S LiPo's mit 7,4 Spannung, da gingen einige kaputt.


    Christoph kann das ja umgehen in dem er die Akkus nach dem Laden etwas ruhen lässt und beim Einschalten erst mal die Beleuchtung der Lok an macht
    damit die Spannung etwas sinkt. So mach ich das auch bei meinen mit 6 V Akkus bestückten Lok's.


    Schönen Sonntag wünscht
    Manfred

  • Hallo Manfred soviel ich gesehen habe sind das 5 Akkus die Christoph verwendet das wären dann eben ca. 7 Volt.
    Ich habe noch einen Verbraucher vergessen zu erwähnen Christoph bei mir brennen von A - Z in der Regel noch 6 Echtlicht Lampen nicht LED. Für diese gebe ich sogar noch eine Diode zur Spannungsreduzierung von ca. 1,4 Volt in die Zuleitung damit das Licht nicht zu grell wird.
    Also mit 4 Eneloop Akkus habe ich nie Kapazitäts Probleme.
    Freundliche Güsse
    Georg

  • Moin Manfred,


    die 8,4 V beziehen sich auf den Betriebsspannungsbereich aktueller Empfänger, z.B. Jeti R9 3,2-8,4 V.
    Damit kann man sie direkt an 1s und 2s Lipos anschließen.
    Meist werden Servos und Empfänger in einem Umfeld eingebaut, dass nicht wärmer als 35°-40° C wird. Dann ist das auch mit der höheren Spannung kein Problem. Bei unserem Hobby sieht es halt etwas anders aus.


    Viele Grüße
    Georg (Hamburg)

  • :thumbup: Hallo,
    ich meinte schon den lieben Georg aus Nürnberg, nur leider habe ich nicht richtig gezählt bei Christoph's Akkus.
    Klar sind das nur ca.7 Volt nach dem Laden :oops: :oops:
    Das ändert aber nichts daran, dass Christoph sich für 5 Akkus entschieden hat und mit dieser Spannung kein ordentliches Servo mehr in das Jenseits befördert.
    Außerdem hat die Akkuspannung nichts mit der Kapazität zu tun und damit auch nicht wie lange man mit wie vielen Verbrauchern man fahren kann.


    Entschuldigende Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    wenn bei Gleichspannung P=U*I ist, dann macht es doch einen Unterschied ob ich 2 A über eine Stunde bei 5,4 V oder 6,75 V habe, immer vorausgesetzt man nutzt das mehr an Leistung nicht, dann kommt man länger mit dem Vorrat aus.
    Auf der anderen Seite Erhitzt sich ein Servo stärker, wenn die höhere Spannung zu schnelleren Bewegungen oder größeren möglichen Kräften führt, besonders dann wenn es eine Entlage nicht sauber erreicht. Dieses Brummen bemerkt man in der heimischen Werkstatt, auf Ausstellungen eher nicht. Leider haben die Elektroniken und Mechaniken eine gewisse Temperaturtrifft und so kann es auch bei den best eingestelltesten Servowegen zu solchen Problemen kommen.


    Jetzt trifften wir ab, damit könnte man einen eigenen Betrag aufmachen.


    Viele Grüße
    Georg

  • Hallo Thilo


    Erinnere ich mich richtig, dass Du auch so eine Lok hast? Das Manometer wird nicht mehr die Wichtigkeit haben wie vorher und Uwe Herrmann hat beim Abholen der Lok versprochen ein kleineres zu liefern sobald er wieder einen zuverlässigen Produzenten gefunden hat.


    Zu den Akkus:


    Meine Erfahrung am Anfang meiner Echtdampferfahrung war, dass plötzlich die Servos unzuverlässig funktionierten oder z.T. zuckten. Das kam von zuwenig Saft. Akkus haben bekanntlich weiniger Spannung als Batterien. Deshalb wirkt sich eine zu tiefe Spannung bei nur 4 Zellen viel schneller aus. Anderseits habe ich seit Jahren 5er Akkupacks im Einsatz (wo Platz vorhanden). Diese sind für mehrere Loks im Einsatz.
    Ein 5er Akkupack vollgeladen hat 6,75 V. Diese Spannung nimmt sehr schnell ab.
    Meine getöteten Servos sind an Hitze oder mechanischen Problemen gestorben.. Der Grund kann durchaus verstellte Arbeitspunkte durch die Temperatur sein. Ich achte heute aber sehr auf den Luftaustausch in der Umgebung von Empfänger und Servos.


    3 Akkupacks für 5 verschieden Loks.



    Das kleine aus der Herrmannlok. Dieses kam schon an seine Grenzen und konnte auch nicht optimal (zu hoher Ladestrom) geladen werden.



    Die FlySky Fernsteuerung zeigt am Sender auch die Spannung vom Empfänger an, so dass man erst Laden muss wenn es nötig ist.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph


    Meiner Meinung nach gehen die 5zelligen Akkupacks in Ordnung, wenn man bedenkt dass es 4 frische Alkaline Zellen, auch auf etwa 6,5 Volt bringen.
    Aber eigentlich wollte ich Dir zur tollen Lok gratulieren und zu der Entscheidung für die Regner Dampfspeisepumpe. Gespannt lese ich hier mit und warte auf den ersten Einsatz mit Deinem FlySky Temperatursensor. Sowohl die Regnerpumpe als auch den Sensor habe ich bei meiner 994701 realisiert.
    Krankheitsbedingt konnte ich 2021 alles nur am Rollenprüfstand testen, aber der Test lief so vielversprechend, dass es sich vermutlich auch in der Praxis bewähren wird.


    Viel Spaß beim Tuning ...
    Grüße von Johnny.

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich gebe zu bedenken, dass ein Akkupack mit 5 Zellen, wenn er Lasten versorgt, die sich ohmsche Lasten (R= U / I) verhalten, schneller leer ist als einer mit 4 Zellen. Denn: die Kapazität ist pro Zelle gleich (bei Eneloops meist so um die 2 Ah) und wenn der Strom größer ist, ist halt schneller alle.


    Ohmsche Lasten: Glühlampe
    Quasi ohmsche Lasten: Spannungsregler, LEDs mit großem Vorwiderstand
    Nicht ohmsche Lasten: Schaltspannungsregler, Servomotor unter der Annahme, dass er schneller da ist und kürzer mehr Strom verbraucht.


    Tipp: Empfänger und die Servoelektronik haben sicher einen normalen Spannungsregler.


    Der Akku mit mehr Zellen lässt sich halt weiter in den Tiefentladebereich jeder Zelle betreiben, bevor der Empfänger aufgibt. Hier gibt es zu beachten, dass am Ende der U/C Entladekurve bei gleicher entnommener Kapazität die Spannung stärker sinkt als am Anfang des Entladevorgangs.


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Heute hat sich die DHL gemeldet,


    morgen sollte die Pumpe eintreffen.
    Hier geht es weiter mit dem neuen FlySky Empfänger mit Sensor. Die Dampfleitung vom Ventil bis in die Rauchkammer ist auch entstanden.


    Der Empfänger mit Sensor und Akku:



    Zwischen Aussen- und Innenkessel ist der Sensor zur Temperaturmessung, darunter die Dampfleitung zur Pumpe. Sie ist z.T. isoliert und geht in die Rauchkammer um den Dampf zu Trocknen.





    Der hinteren Kesselabstützung und Befestigung habe ich dünne Holzunterlagen eingeschoben um den Wärmefluss vom Kessel in den Rahmen zu erschweren:





    Die Dampfleitung wird auf der Drehe mit Schnur isoliert:



    Die fertige Dampfleitung, mit Spirale. Diese soll den Dampf noch trocknen:





    Fertig montiert:








    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...