Hallo zusammen,
manche werden sich jetzt denken, "ach, endlich beginnt er zu berichten, ich habe zwar schon Teile gesehen, aber es geht bei dem nur langsam weiter", andere werden denken "jö schau, endlich zeigt er auch mal was, also kann er nicht nur blöd reden"...
Also, hiermit startet mein erster Baubericht!
Viele haben mir anfangs (was inzwischen auch 3 Jahre her ist) zu einem Bausatz geraten (keine Erfahrung, jung,...), aber genau das hat mich zusätzlich angespornt, nachdem ich Herausforderungen mag und so und so von Anfang an selbst bauen wollte, deshalb baue ich nun wirklich alles selbst!
Und zwar sollte es etwas mit Kohle werden, Gas haben meine Bekannten hier alle genug, aber keiner Kohle... mal abgesehen davon das Kohle das Echtdampf-Feeling zusätzlich stärkt...
Zum Start sollte es aber doch etwas "einfaches" (sprich ein B-Kuppler) werden und nachdem es hier kein "vernünftiges" österreichisches Vorbild gab, habe ich mich nach Alternativen umgesehen und bin auf die Pläne der Decauville von J.P.Duval gestoßen und nachdem mir die Decauville Maschinen schon immer gefallen haben, sollte es eine solche werden...
Also, wir halten fest, gebaut wird als kompletter Selbstbau eine Decauville 020 mit Kohlekessel im Maßstab 1:13 für 45mm Spur, nur "etwas" modifiziert!
Genauer gesagt...: (Abweichungen vom Plan und "Extras")
- Kohlefeuerung statt Gas (wobei ich vorhabe den Kessel so zu gestalten, dass ich bei Bedarf einen Keramikbrenner einsetzen kann... mal sehen was aus dem Gedanken wird...)
- anderer Regler
- gefederte Achsen
- Zylinderentwässerung (im Plan ist keine vorgesehen)
- Teflonkolben
- Teflonschieber
- alle Lager mit Teflon lagern
- Bremse
- zwei Achsspeisepumpen für einen (hoffentlich) ruhigeren Lauf
- Servos für: Dampfregler, Umsteuerung, Pfeife, Entwässerung, Bremse, Entkupplung und evtl. Licht
- kleinere und "schönere" Schrauben
- andere optische Aufwertungen
Die Dreh- und Fräsarbeiten entstehen in Thomas Werkstatt, gefertigt von uns beiden, mir fehlen zu Hause noch immer die richtigen Maschinen, deshalb ist das ganze inzwischen nicht nur mein Projekt, Thomas hat inzwischen einen großen Anteil geleistet!
An dieser Stelle möchte ich mich auch gleich nochmal bedanken das er mich erträgt, seine Maschinen benutzen lässt und auch selbst den einen oder anderen Teil mit mir fertigt!
Der Kessel wird aus einem 60mm Kupferrohr bestehen, seitlich umspülte Feuerbüchse, vorraussichtlich 2 x 15mm Rauchrohren, alle Bleche 2mm stark außen rum kommt dann eine Kesselverkleidung aus Messingblech, eventuell mit Isolation und um auch Details anbringen zu können.
und so soll das ganze am Ende in etwa aussehen..:
Die Rahmenwangen und Steuerungsteile hat mir ein Forumkollege auf seiner CNC-Fräse gefräst, trotzdem muss ich die Rahmenteile wohl nochmal neu machen, irgenwie sind die Teile nicht absolut maßhaltig...
Hier einige Teile der Steuerung, die Kuppelstangen sind bereits mit Teflonhülsen ausgestattet:
Ein richtiger Rahmen braucht Achslager, so sollen sie fertig aussehen:
Ausgangsmaterial ist 16x16 Vierkantmessing. Planen, Bohrung zentrieren, aufs richtige Maß bohren, abstechen, das ganze viermal, schnell rüber zur Fräse und 2,1mm Schlitze zur Führung im Rahmen gefräst, fertig sind die Achslager (mal abgesehen von den Teflonhülsen...)
Achsen aus Silberstahl gedreht:
3 der (gefühlt) unzähligen Rahmenverbinder aus 8x8mm Vierkantstahl:
Ausgangsmaterial für den nächsten Teil, Messing Rund 30mm:
etwas bohren...
etwas außen abdrehen...
innen auch etwas...
... ergibt den Schlot...
die vordere Pufferbohle, richtig altmodisch angerissen, gefeilt und gebohrt...:
Material für die Räder... "Verlangt" werden Messingradsterne mit Edelstahlradreifen, verklebt und elektrisch isoliert mit Loctite
Hier die fertigen Teile vor dem verkleben:
Ausgangsmaterial für den nächsten Teil, Messing Rund 42mm:
plan fräsen:
umspannen und die zweite Seite fräsen...:
Stirnseite planen...:
Bohren:
mit einer 16er Reibahle reiben:
Zwischenstand:
Dampfkanäle fräsen und einbringen der Bohrungen für die Schieberkästen:
Dampfkanal bohren:
spaßhalber mal den Kessel aufgesetzt:
Die Kesselteile sind soweit eigentlich fertig, jetzt heißt es warten das wieder Geld fürs Lot reinkommt, aber das kann dauuuuuuern... :roll:
Für den ersten Testlauf des Fahrwerks unter Druckluft fehlt nicht mehr extrem viel, Federhalter anfertigen, Kolben drehen, Getängeteile ausbüchsen...
Dann wird zwar vermutlich mal Ernüchterung eintreten weil alles klemmt, aber der Weg ist das Ziel und so hoffe ich das ich am Ende mit Stolz behaupten kann, dass ich in einem relativen jungen Alter eine ganze Lok selbst gebaut habe, die dann hoffentlich auch so läuft wie ich mir das vorstelle.
Für Tipps und Anregungen bin ich immer offen... (ob ichs dann umsetze ist dann eine andere Frage... :pff: ) Nein, Ich bitte sogar darum!!
Den Bericht kann ich so fortsetzen oder ist er euch zu genau?
vlg
Manuel