Preußische B1 - Lok

  • Bau einer B1 - Lok


    Es ist schon einige Zeit her, dass ich im Netz ein Foto einer alten Dampflok mit imposanten Dampfdom fand, die sehr mein Interesse geweckt hatte und die ich gerne irgendwie nachbauen wollte. Ich hatte das Foto schon ganz vergessen, bis es mir im letzten Herbst beim "Aufräumen" meines Computers sozusagen wieder vor "die Füße" fiel.
    Da ich keine Ahnung hatte um welche Lok es sich wirklich handelte musste ich erst mal recherchieren und wurde letztlich im Preußen Report Band 4 und 5 fündig. In den 1860er Jahren wurde diese Loktype in verschiedensten Ausführungen in Dienst gestellt. Hier mal eine einfache Skizze, die ich damals nur anhand des mir vorliegenden Fotos schnell mal gezeichnet hatte um eine Größenvorstellung für ein Modell zu erhalten.




    Ich hatte Einiges in meiner Restekiste, was ich für den Bau gut verwenden konnte, neue "alte" Dampfzylinder, diverse Schrauben, Bleche , sogar ein Satz Laufräder mit Radhalterungen kamen zum Vorschein. Treibräder und letztlich auch den Kessel, den ich eigentlich selber bauen wollte, musste ich beschaffen. Ich habe mich für einen Roundhouse-Kessel entschieden, den ich über den sehr hilfsbereiten Pascal Lelievre bezogen habe.


    Die Treibräder, für die ich mich entschieden habe, gab es nur in isolierter Ausführung, so dass ich hier nacharbeiten musste.




    Hier eine angefertigte Achse mit Messingeinsätzen.



    Der Lokrahmen/Fahrgestell besteht aus 2,5 mm starken Messingprofilen. Die Zylinder sind über Stahlbolzen mit dem Rahmen verbunden





    Die Laufradrahmen ist in Grenzen beweglich, so dass enge Kurvedurchfahrten möglich sind





    Treib- und Steuergestänge habe ich erst einmal aus dünnem CrVa-Stahlblech angefertigt, mal schauen wie lange das Provisorium Bestand hat.





    Kessel und Lokkabine werden von einem 2 mm starken Blech getragen





    Die noch nicht fertiggestellt Kabine auf dem tragenden Blech





    Das nächste Bild zeigt den montierten Lokkessel und den Gastank





    Nochmal ein Bild der noch nicht vollständig montierten Lok





    Über die Ausführung der Rauchkammer bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren, hier sind noch einige Überlegungen notwendig.


    Da ich mich nicht an komplizierte Steuerungen heranwage, werde ich das Vorwärts- und Rückwärtsfahren über ein Steuerventil
    bewerkstelligen, hier mal ein Foto von dem angefertigten Teil, das ich zwischen Kessel und vorderer Treibachse anbringen werde.








    Viele weitere Arbeiten stehen noch an (Öler, der imposante Dampfdom, Verkleidungsbleche usw., usw. .. .


    Über den Fortschritt werde ich gerne weiter berichten.


    Grüße


    Hans

  • Hallo in die Runde,
    habe mal eine Frage an die Experten in unseren Reihen und zwar geht es um den Gewindeanschluss (Außengewinde) des Dampfregulierventils, das auf dem Roundhouse-Kessel sitzt. Diese Gewinde ist nicht metrisch, der Außendurchmesser beträgt 6,4 mm und weist einen Gang von 40 auf. Nach Auskunft meines hiesigen Werkzeuglieferanten ist es kein Standardgewinde englischer Bauart, hier gibt es ja auch eine ganze Reihe verschiedener "Normen".
    Vielleicht kann mir ja jemand einen Hinweis geben, ansonsten habe ich vor das Außengewinde umzuschneiden und zwar auf 6 x 0,5 metrisch.


    Danke mal im voraus


    Hans

  • So, habe etwas weiter gewerkelt und das Umsteuerventil positioniert, nachdem ich es mit Pressluft gestestet habe. Hier funktionierte es einwandfrei, Vorwärtslauf bei 0,5 bar, Rückwärtslauf etwas schwerfällig.






    In die Rauchkammer werde ich einen "Überhitzer" einbauen, so daß der aus den Zylindern bei Vorwärtsfahrt strömende Dampf wieder etwas Wärme aufnehmen kann, um diese an das Umsteuerventil abzugeben, so denke ich mir das wenigstens :roll: .
    Bei Rückwärtsfahren strömt der zusätzlich erhitzte Dampf direkt in die Zylinder ( innere Einströmung) auch hier erhoffe ich mir
    einen besseren Wirkungsgrad.




    Rohrverbiegen liegt mir nicht besonders.



    Hans

  • Hallo Hans,


    Deine interessante Berichterstattung, verfolge ich fortlaufend.
    Meine erste Gas beheizte Lok war der Nachbau der in der "Gartenahn" von R. Reppingen als Bauplan vorgestellten "Simplex". Die war auch mit "Wilecozylindern" ausgestattet.
    Nun habe ich Bedenken, dass Deine Überhitzerschlange die weichgelöteten Zylinder in ihre Einzelteile zerlegt. Das würde ich Dir gern ersparen. Lass sie weg, denn der Dampf hat genügend Wärme, und das Kondenswasser drückst Du durch hin- und herschieben heraus. Dann hast Du auch Freude an Deiner Lok.
    Wie schwierig es ist, die "Wilescozylinder" wieder ordentlich zusammenzulöten, habe ich selbst erfahren. Nie wieder!


    VG


    Manfred B.

    VG Manfred B.

  • Dank dir Manfred für den Hinweis, hätte nicht gedacht, dass die Rohrwendel im der Rauchkammer so effektiv sind. Habe das nun schon berücksichtigt.




    Danke, Gerd auch für den Tip mit der Biegehilfe, werde sie mir besorgen.


    Hans

  • Wieder ein kleines Stück weitergekommen, Adapter für das 1/4" 40ME Außengewinde hergestellt, Öler montiert und Gastank an den Brenner angeschlossen.




    Jetzt werde ich mir mal Gedanken machen wie ich das Umsteuerventil über ein Gestänge von der Lokkabine aus bewegen kann. Werde mich an der Ruby orientieren.



    Hans

  • Hallo Hans,


    Zitat von Hans Dampf


    Jetzt werde ich mir mal Gedanken machen wie ich das Umsteuerventil über ein Gestänge von der Lokkabine aus bewegen kann.
    Hans


    Da kann ich Dir vielleicht helfen:


    Bei mir liegt aus meiner DJ dieses Teil herum:



    Kannst haben, da wird demnächst nämlich noch eines dazu kommen! Wäre doch eine schöne fertige durchdachte Lösung oder?


    Schick mir ne PN wenn ich es eintüten soll.


    Grüße
    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Wieder ein Stückchen weitergekommen. Habe einige Verkleidungsbleche geschneidert. Hier mal schnell montiert, allerdings müssen sie noch etwas besser angepasst werden.








    Jetzt geht es weiter mit dem noch fehlenden Dampfanschluss zum Umsteuerventil und der Steuergstange.



    Hans

  • Danke Andreas für deine nette Bemerkung, freut mich wenn dir mein Bericht gefällt.


    Weiter gehts, habe das Gestänge montiert und ordentlich viel Zeit gebraucht es nicht nur richtig zu biegen, sondern alles auch noch vernünftig trotz der beengten Platzverhältnisse unterzubringen, denn das von Fritz gesponserte Teil wollte auch noch eingebaut werden.


    Hier wieder einige Bilder







    Den Schalthebel habe ich hinter dem Gastank positionieren müssen, hier kann er leicht von außen bedient werden.
    Jetzt werde ich als nächstes den Dampfdom herstellen. Werde ihn weitest gehend aus Vollmaterial drehen. Wie ich ihn dann an den Kessel befestigen werde erschließt sich mir momentan noch nicht. Den Füllstutzen für den Kessel werde ich als Sandkasten tarnen.


    Grüße


    Hans

  • Hallo Hans,


    Zitat von Hans Dampf


    Den Schalthebel habe ich hinter dem Gastank positionieren müssen, hier kann er leicht von außen bedient werden.
    Jetzt werde ich als nächstes den Dampfdom herstellen. Werde ihn weitest gehend aus Vollmaterial drehen. Wie ich ihn dann an den Kessel befestigen werde erschließt sich mir momentan noch nicht. Den Füllstutzen für den Kessel werde ich als Sandkasten tarnen.


    Erlaube mir 3 Anmerkungen:


    1. Füllstutzen:


    Wozu, den kannst Du Dir sparen, Du bedienst den Brenner ja mit dem originalen Gastank für diesen Kessel. Da ist das Gas in jedem Fall aus bevor Du den Kessel leer fährst. Bei meiner DJ habe ich es sogar ausgebaut, nachdem es laufend suppte. Bislang ohne Probleme und die läuft seit 2 Jahren problemlos.


    2. Dombefestigung


    Du bekommst von RH einen Kesselmantel aus 0,7mm Messingblech. Er ist in meinem Boiler Kit dabei gewesen. Der ist bestimmt auch einzeln erhältlich. Mail/Tel. an Chris oder Harry bei RH. Der hat ein paar Vorteile, zusätzliche Isolierung, mech. Schutz.
    Da kannst den Dom daran nach Gusto montieren ohne den Kessel anzulangen.


    3. Rauchkammer


    Eigenbau ist ja gut, aber es gibt bei RH passende schönere gegossene zu dem Kessel passend. Zwar nicht ganz billig, ca. 120€ aber macht schon etwas her.



    Nett, dass der zu Gunsten einer RC arbeitslos gewordene Schalthebel eine neue Wirkungsstätte hat, viel Spaß damit.


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo in die Runde,
    heute kam die fehlende Lochkreissäge um die Schornsteineinpassung herzustellen. Habe mich doch entschlossen bei meiner Rauchkammer zu bleiben, zumal die Verkleidung leichter vonstatten ging als gedacht. Die hintere Abdeckkappe werde ich mit einer sich öffnenden Rauchkammertür versehen. Einige weitere Abdeckbleche sind noch herzustellen. Dann geht es endlich an den Feinschliff, d.h. alle Teile wieder demontieren, nachbearbeiten usw. , naja der Winter hält ja noch an und im Garten ist nichts zu tun.





    Grüße


    Hans

  • Hans,


    das sieht doch schon mal ganz gut aus! :thumbup:


    Hast die Kesselverkleidung nun selbst gemacht, gut ist keine so große Kunst, wenn Du 0,5mm Blech nimmst.


    Mit der Rauchkammer, ich finde die gut gemacht, brauchst mit Sicherheit keine von den Brexitanern.


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Hans,


    ich verfolgeDeinen Lokbau auch von Anfang an.
    Du kannst stolz auf das Ergebnis sein. Vor allem interessieren mich alle Bauberichte von selbst gebauten Modellen. Bausätze zusammensetzen erfordert zwar auch viel Geschicklichkeit. Aber ein kompletter Selbstbau ist für mich das Schönste.
    Also großes Lob. Viel Erfolg für die weiteren Arbeiten.


    Viele Grüße


    Manfred B.

    VG Manfred B.