Baubericht Mogul

  • Hallo SchienenDampfer,


    nach mehreren Dampfmaschinen, die ich gebaut habe, möchte ich nun eine Dampflok bauen. Ich habe mir den Plan von "Das Dampfmodell" gekauft. Der Plan erschien über mehrere Ausgaben und beinhaltet auch eine Bauanleitung. Es sollte ja anfängertauglich sein. Anfängertauglich ist ja ein dehnbarer Begriff. Ich habe schon festgestellt, dass es doch etwas schwieriger ist, eine Lok zu bauen, als eine Dampfmaschine. So soll sie mal aussehen. Das Bild stammt aus "Das Dampfmodell 3/96".




    Angefangen hatte ich vor dem Sommer. Das ist das Ergebnis.







    Nun bin ich am Zylinder hängen geblieben. Im Plan waren die Dampfbohrungen 1mm. Die habe ich auf 2mm aufgebohrt. Der Rundschieber hat einen Durchmesser von 4mm. Diesen hatte ich versucht aus Teflon herzustellen. Damit funktionierte es nicht. Hier einmal ein Bild davon.



    Nun hatte ich ja hier schon im Forum etwas gelesen. Ich habe die Bohrung für den Rundschieber auf 6mm aufgebohrt und gehont. Der Rundschieber ist auch komplett neu gebaut.



    Ob es funktioniert, muß ich noch ausprobieren. Alternativ wäre dann ein Umbau auf Flachschieber. Das könnte dann so aussehen.



    Vielleicht gibt es jemanden, der diese Lok, nach diesem Plan gebaut hat. Ich bin über jeden Tip dankbar.


    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael!
    Das sieht schon mal sehr gut aus :B :E :B .
    Für 5mm Schieberbohrung gibt es von Regner Teflonsteuerkolben (20165) für 24€ das Stück. Mindestschieberkastenlänge 30mm bei offenen Ende. Damit experimentiere ich z.Zt.. Erfüllen zumindest ihre Aufgabe. Werden bei Regner für einfache Lok´s mit Fahrtrichtungsumsteuerung mit Dampfumsteuerventil statt mech. Steuerung verwendet, also wahlweise Innen- und Außeneinströmung. Einbaufertige Teflonkolben in 10, 12 und 14mm Dm gibt es da auch. Mit der "Manschettenbauform" (20155, 20160 und 20150, a´13€) hab ich bisher die besten Erfahrungen gemacht.
    Vorbildgerecht und einfacher wären Flachschieber.

    Diesen Flachschieber hab ich kompl. aus Teflon gefräst. Funktioniert allerbest.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,
    die Teflonkolben von Regner habe ich schon gekauft. Die Steuerschieber passen nicht. Der Schieberkasten ist nur 25mm breit. Ich hatte ja schon die Zeichnung mit Flachschieber angehangen. Das ist aber ein riesen Eingriff in die Konstruktion. Die Umsteuerung würde dann auch nicht so einfach mit einem Umsteuerventil sein.


    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael,


    welche Steuerungsart hatte denn das Vorbild und wie war das bei dem Modell aus der Literatur auf dem Bild umgesetzt? Da ist leider nicht viel zu erkennen. Ist die äußere Steuerung im Rahmen? Aus dem Umsteuerventil entnehme ich, dass es eine Volldruckmaschine mit einfachen festen Excentern sein sollte.


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Michael !
    Das bisherige Ergebnis kann sich sehen lassen, gefällt mir sehr gut ! :thumbup:
    Kann dich trösten, auch ich habe den Lokbau unterschätzt - viele andere bestimmt auch :pff:
    Aber gerade die Herausforderung reizt noch mehr ! Weiter so :thumbup:

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Hallo Michael,
    da hast du dir ja gleich etwas nicht zu einfaches ausgesucht.
    Ich habe diese Lok 2009 versucht zu bauen.
    Das Fahrwerk mit festem Exzenter und den Rundschiebern habe ich mit Druckluft auch zum laufen bekommen.
    Beim Kessel habe ich nachher aufgegeben, da mir das ganze dann doch nicht mehr so stimmig war.



    Ich die halbfertige dann verkauft. ob sie jemals fertig wurde weis ich nicht.


    Gruß
    Stefan

  • Ja Michael,


    daran habe ich mich vor Jahren auch versucht. Ich glaube dass die Lok von Dietmar M. Carsten eher als Deko als als Fahrmodell gedacht war.


    Hans

  • Hallo an Alle,


    ihr macht mir ja Mut, wenn es noch keiner geschafft hat, diese Lok zu bauen. Ausgesucht hatte ich mir diese, weil die Überschrift war, für Anfänger und weil sie gut aussieht. Die Bauanleitung finde ich gut gemacht. Da wird beschrieben, wie man die Teile herstellt. Ich mußte aber so wie Stefan feststellen, dass das alles nicht so richtig stimmig ist.
    Ich habe gerade mit dem Kessel angefangen, der hat aber keine richtige Leistung.



    Es ist eine Volldruckmaschine mit einfachem Exzenter. Eine Umsteuerung war nicht vorgesehen. Auf der historischen Zeichnung sieht es so aus, als ob es eine Stephenson Steuerung mit 2 Exzentern ist. Wie man das konstruktiv in so eine kleine Maschine umsetzt, weiß ich nicht.



    Ich habe mal die originale Zeichnung so vergrößert, dass ich auf 45mm Spurweite kommen. Dann habe ich die gezeichnete Lok darüber gelegt. Die Proportionen stimmen. Die Räder sind am Spurkranz 50mm groß. Der Plan deckt sich fast. Es ist zu erkennen, dass der Kessel schon etwas größer ist, wie auf der Zeichnung. Wo liegt der Fehler? Man müßte den Plan soweit verändern, dass alles etwas größer wird, aber die Proportion erhalten bleibt. Dafür fehlt mir aber das Können. Gerade am Kesseldurchmesser sieht man, dass was nicht stimmt. Aber jetzt muß erst einmal das Fahrwerk funktionieren.



    Ich habe mit dem Bau angefangen, bevor ich dieses Forum kannte. Ich bin auch so weit gekommen, wie die Lok von Stefan. Nur die Lampe und den Kuhfänger wollte ich bauen, wenn sie richtig gut fährt. Da steht auch schon eine Menge Arbeit drin. Die Räder habe ich mir CNC gedreht, deshalb sind schon die Tenderräder mit fertig.
    Ich hoffe nicht, dass sie nur Deko wird.


    Danke für eure Antworten
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael!
    Vermutlich hast Du mind. 12mm Kolben in der Maschine. Da erscheint mir dein Kessel reichlich klein. Meine Accucraft Mogul, Accucraft 2-6-0 Mogul, hat einen Kesseldurchmesser von~56mm. Damit macht Sie sich sehr gut. Hab ich in einer anderen Lok auch veraut. Vielleicht bekommst Du unter Verzicht auf Isoliermaterial einen größeren Kessel in deine Hülle. Viele Kessel unserer Lok´s haben gar keine Außenhaut.
    Der Brenner macht auch viel aus. Da probiere ich auch viel. Die "Einheitsgasdüse" von 0,2 mm ist da nicht immer die beste Wahl.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,
    eine sehr schöne Mogul hast du da. Es scheint so, dass sie größer ist. Die Frage ist, wie kommt man auf das Maß? Bauplan und Zeichnung decken sich ja. Der Kessel ist mit Außenhaut auch nur 47 mm groß. Den mußte ich schon 3mm höher setzen, da er sonst an den Rädern geschliffen hat.
    Nach Plan sind es 10mm Kolben. Ein Dampfmodellbauer hat mir 12mm Kolben empfohlen. Die Räder drehten sich nur in der Luft, nicht einmal auf den Rollenstand. Die 12mm Kolben habe ich schon bei Regner gekauft und die Zylinder sind ohne Schieberkästen fertig.
    In den Brenner ist eine 0,2mm Düse. Eine größere hat nicht funktioniert. Da war die Flamme über dem Schornstein.
    Aber erst mal muß das Fahrwerk laufen.


    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael!
    Du hast recht. Das Fahrwerk muß laufen. 12mm Kolben haben gegenüber vom 10mm Kolben eine 1,4 fache Fläche, damit mehr Kraft und Dampfhunger.
    Von hier aus kann ich nur Vergleiche anbieten.
    Mein Regner-Kessel der sächs. IV K ist 46mm Dm und 220mm lang, ohne Rauchkammer. Das 20mm Flammrohr hat 5 Siederohre. Der Kessel hat keine Außenhaut und versorgt leidlich das Verbundtriebwerk mit 2x 12mm HD Zylindern. Wie angeblich auch beim Vorbild, nicht berauschend. Hab da einige Experimente mit Brennern gemacht und letztlich von Reppingen einen Kessel mit Brenner fertigen lassen, der etwas besser ist aber auch keine Wunder vollbringt.
    Ich denke, die meisten dieser Lok´s machen "Vitrinenbahner" glücklich, da man für den Betrieb hier besonders viel Gehirnschmalz aufbringen muß.
    Gruß Gerd

  • Hi Gerd
    Ich hab schon aus einem 42 mm Kupferrohr mit 18 mm Flammrohr einen 16 cm Kessel gebaut.
    Ohne Siederohre mit einem Brenner von der Emma/Regner für die 12 mm Zylinder von Regner und der macht genug Dampf.
    Mit einem Reppingen Kessel hatte ich auch mal solche Probleme, da wirkt eine Gas düse von Regner Wunder.


    Ciao Karsten

  • Hallo Gerd und Karsten,
    ich habe ja Videos gesehen, wo die Mogul bei Frost mit mehreren Wagen fährt und das Sicherheitsventil voll abbläst. Es muß ja funktionieren. Mein Kessel ist auch 42mm und 117mm lang und hat nur ein 16mm Flammrohr mit 6 Quersiederohre. Der Rest ist die Kesselisolierung. Ich hatte schon die Tipp bekommen, dass Flammrohr auf 18mm und nur noch 3 Quersiederohre, dafür Kupferscheiben auf das Flammrohr, als Heizrippen.


    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Gerd.
    Also mein IVk von Regner läuft schön und auch sehr Kraftvoll. Ich muss aber zugeben dass ich das Sicherheitsventil auf 3.5 Bar gestellt habe. Weil mein Brenner macht gut Dampf ( selbst wenn ich runterdrehe)... Vor allem im Verbund kann ich fast anfahren wenn sie warm ist.
    Alex

    Gruss Alex

  • Hallo,


    ich möchte mich mal wieder melden.
    Ich habe mich ja nun ein bisschen hier eingelesen. Mein Rundschieber war ja nur 4mm im Durchmesser und die Dampfbohrungen waren nur 1mm. Nun hatte ich mir einen neuen Rundschieber mit 6mm Durchmesser und aus Peek gefertigt. Die Dampfbohrungen habe ich auf 2mm aufgebohrt. Nun habe ich einen großen Dampfkessel angeheizt und das Fahrwerk mit einem Zylinder ausprobiert. Die Maschine lief sofort auf Anhieb, obwohl nichts richtig dicht war.



    Man wird es sicher sehen, dass nach dem Aufbohren der Steuerbohrung, kein Fleisch mehr für den Zudampfanschluß vorhanden ist. Da war nur noch ein Gewindegang. Hier kam auch der meiste Dampf raus, da ich dem Anschluß nicht richtig anziehen konnte. Den Zylinder habe ich auch nicht eingelötet, den habe mit hitzebeständigen Harz eingeklebt. Hat super funktioniert. Es war aber noch Nassdampf. Der Harz soll bis 300°C halten. So ist die Maschine ca. 1,5 Stunden an Stück gelaufen. Nun heißt es neue Zylinder bauen. Die Zylinderrohre mit jetzt 12mm Kolben sind schon fertig. Aus dem großen Messigklotz, sollen die Schieberkästen entstehen.



    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael


    Peek würde ich an deiner Stelle nicht verwenden. Im Dampfforum habe ich gelesen dass Peek eine ziemlich schleifende Wirkung hat. Aber vielleicht haben andere Forumsmitglieder andere Erkenntnisse.


    mfG Manfred

    man kann es so oder so machen, ich mache es am liebsten so!

  • Hallo Manfred,
    danke für deinen Hinweis. Ich habe den Schieber gleich mal ausgebaut. Messingabrieb konnte ich noch keinen feststellen. Es ist aber auch der Zylinder zum Probieren. Da kann ich noch ein bisschen Testen.
    Das Peek ließ sich nun mal besser bearbeiten. Teflon mit 6mm Durchmesser habe ich nicht bekommen.


    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Manfred,


    Zitat von Steam44


    ... an deiner Stelle nicht verwenden. Im Dampfforum habe ich gelesen dass Peek eine ziemlich schleifende Wirkung hat.


    Also meine Zellen spucken für PEEK (Polyetheretherketon) ein gutes Gleitverhalten, nebst Temperaturbeständigkeit und chem.Resistenz aus.


    Dann soll das als Schleifstein wirken?????????Dubios! Sehr zweifelhaft! :GR


    Mir dünkt, da hat der Autor dieses Artikels dahinter wohl den Kürzel GF vergessen zu posten, das steht für glasfaserverstärkt. Diese Fuseln freuen sich natürlich auf Messing.
    Dann gab es das Material auch reiboptimert (= Graphit + Mos²+ xyz, Talkum modifiziert), damit dürfte man dann richtig liegen, ist allerdings schwerer zu bekommen sein, weil sehr exotisch.


    Das ist glaube ich ein gutes Material für die o.e. Anwendung, wobei ich konservativ Messingzylinder mit Silikonringdichtung, Viton geht ebenso, vorziehen würde, weil es seit Jahrzehnten funktioniert.


    Es kann natürlich sein, dass dieser Poster ein Material irgendwelcher Provenienz aus NT Qualität (Recyclat z.B.) verwendet hat und das jetzt verschweigt.


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Fritz


    Interessant! :thumbup: Alles gut möglich!
    Ich würde aber trotzdem bei Teflon bleiben. Hat sich ja bei Kolbenschiebern - wie
    auch bei Flachschiebern bestens bewehrt. Wenn Michael kein Teflon mit 6mm bekommt braucht er ja nur ein dickeres Stück abdrehen.


    Gruß Manfred

    man kann es so oder so machen, ich mache es am liebsten so!

  • Hallo Manfred,
    dass sagt sich so einfach, von einem dicken Stück abdrehen. Das Teflon ist ja relativ weich und drückt sich schnell weg. Die Oberfläche ist dann vielleicht auch nicht mehr optimal. Dann braucht man bestimmt einen speziell geschliffenen Stahl. Wenn ich was perfekt nicht kann, dann ist das Stähle und Bohrer anschleifen. Da bin ich talentfrei.
    Und da ich auch immer bemüht bin, einfach und schnell zu arbeiten, ist es doch gut, wenn die Halbzeuge schon die richtigen Maße haben und man nur ein paar Scheiben abstechen muß.

    Ich hatte mir ja 4mm Teflon gedreht und es hat nicht richtig funktioniert. Jetzt mit dem 6mm Peek Schieber, per Augenmaß eingestellt und es lief sofort. Dabei ist es nur ein Zylinder und selbst mit einfach wirkenden Kolben lief sie an. Ich bin schon gespannt, wie es sein wird, wenn ich beide Zylinder fertig habe.


    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael