Sicherheitsventile lassen sich nicht mehr abschrauben

  • Hallo liebe Schienendampfer,
    ich habe hier ein Problem mit einer Aster BR 52.



    Die beiden Sicherheitsventile auf dem Kessel lassen sich nicht mehr demontieren. Die sitzen so fest in ihrem Gewinde, dass man fast glauben könnte die wären fest verlötet.
    Ich habe es mit einem Gabelschlüssel versucht und wirklich heftig Kraft aufgewendet um die zu bewegen...aber nach "fest" kommt bekanntlich "ab".. und daher habe ich zur Sicherheit irgendwann aufgegeben.
    Ich habe natürlich auch in die korrekte Richtung gedreht um die Teile zu lösen.




    Wenn die Lok unter Dampf steht, funktionieren die Ventile einwandfrei.


    Habt Ihr eine Idee was hier los ist? Was könnte ich denn noch tun um die abzuschrauben?


    Danke im Voraus für Eure Rückmeldungen und Vorschläge
    Liebe Grüße
    Chris

  • Hallo Chris,
    ich würde ein wenig Kriechöl auf die Ventile träufeln und über Nacht einwirken lassen. Dann anheizen und im heißen Zustand versuchen ob was geht.
    Natürlich allerhöschste Vorsicht :F01: , aus Sicht eines Sicherheitsfachmanns ein Spiel mit dem Feuer, ich weiss, aber wenn's hilft......
    Viel Glück,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Es kann auch sein, dass die Ventile mit Loctite oder ähnlichem in die Gewinde geschraubt wurden. Versuche mal die Ventile mit einer kleinen Brennerflamme zu erwärmen. Das sollte den Schraubenlack lösen. Versuche es dann wieder mit dem Schlüssel. Viel Glück!
    MfG aus Maryland.
    Falko

  • Lieber Reinhold, Falko und Thomas,


    ich danke euch herzlich für eure hilfreichen Rückmeldungen und Tipps. :thumbup:


    Mit dem Kriechöl werde ich beginnen und das über Nacht einweichen.
    Danach setze ich wie Thomas empfohlen hat die Nuss ein, um die Kraft gleichmäßig auf die 6 Angriffsflächen zu verteilen.
    Ich werde dann versuchen die Ventile im "betriebswarmen" Zustand zu öffnen. Also nachdem die Lok angeizt war und natürlich wieder drucklos ist. :G :G :G


    Wenn das nicht funktionieren sollte, werde ich den Weg von Falko einschlagen.
    Kann ich ohne Bedenken die Sicherheitsventile einer solchen Lok mit dem Brenner erhitzen?


    Ich habe keine Ahnung warum die Ventile so fest sitzen. Zuerst habe ich gedacht der Kessel wäre völlig verdreckt/verkalkt..aber betrachtet man sich die andern Armaturen der Lok (welche alle leicht demontierbar sind) so kann man das meines Erachtens ausschließen. Das Wasserstandsglas und das was man darin erkennen kann ist brilliant klar und sauber.
    Scheinbar hat da wirklich jemand an der falschen Stelle ein "Verbrechen" mit Loctide begangen... :F01:
    Bei meinen anderen Loks kann man die Ventile (fast) mit der Hand abschrauben. Das benötigt nicht viel Kraftaufwand.
    Aber das was ich hier erlebt habe...meine Güte :WN

  • Hallo Chris,


    warum komplett abnehmen, so wie es aussieht, kannst Du ja zu Wartungszwecken den Funktionseinsatz mit einem Spezialschlüssel herausdrehen und die fragwürdigen Teile warten. So lange die aber perfekt funktionieren, würde ich davon auch absehen.
    Halt mit 2 verschiedenen Manometern den Abblasedruck 2x danach neu einstellen und kontrollieren


    So einen Schlüssel gibt es z.B. von Roundhouse, ich kann Dir aber nicht sagen, ob der bei Aster Ventilen passt


    Grüße
    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Chris,


    ich würde für die Brenneraktion, sollte sie notwendig werden, auch den Einsatz rausdrehen. Nicht dass man dabei eine Teflondichtung o.Ä. grillt. Meinen konnte ich mit einer Smd-Bestückungs-Pinzette herausdrehen.


    Vielleicht kann man mit einer sehr feinen Flamme auch in den Ventilkonus reinheizen, um nicht unnötig viel anderes zu erhitzen. Eine Ersatz-O-Ring sollte man trotzdem haben. Die Gewindedichtmass wird ja nicht ohne Grund eingesetzt worden sein ;)


    Sturmfeuerzeug Feuerzeug nachfüllbar Gasbrenner Flambierer


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo zusammen,
    erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen zu meinem Problem.
    Es ist schön hier eine solche Unterstützung zu bekommen!
    Danke!


    Ich habe gestern Abend das Kriechöl auf die Ventile gesprüht. Insbesondere an die Stellen, wo es klemmt.
    Also zwischen Kesselverkleidung und Ventilanschluß.
    Nun habe ich nochmal gaaaaaaanz vorsichtig Kraft angewendet und versucht diese zu öffnen. :G :G


    Fazit:
    Das "linke" Ventil hat sich ganz langsam, ohne Knacken oder sonstige Geräusche gelöst. Es ließ sich ca. eine viertel Umdrehung nach Links drehen und dann war es plötzlich wieder fest! Bewegt sich nicht mehr! Was soll denn bitte das bedeuten???? :WN :M :M


    Das "rechte" Ventil bewegt sich keinen Millimeter. Vollkommen FEST.


    Ich werde nun den zweiten Schritt gehen müssen und mit etwas Temperatur arbeiten.
    Ich denke dazu werde ich das Innenleben der Ventile herausbauen und dann eine Wärmequelle ansetzen.
    Das Innenleben sollte man allein aus dem Grund ausbauen, da dort jeweils eine Feder verbaut ist und diese durch starke Wärmeeinwirkung ihre Spannung verlieren könnte.
    Einen Heißluftfön besitze ich selber nicht...es ist halt die Frage wie meine Frau reagiert wenn ich ihren Föhn....
    Darum dachte ich, dass es dieser kleine Brenner hier schaffen könnte...allein zum Wohle des Hausfriedens!



    Ich werde aber auch nichts überstürzen und hier gewaltsam und temperaturintensiv die Teile rausbrennen.
    Unter den Ventilen sitzen weiße Dichtungsringe. Diese bestehen vermutlich aus einem Kunststoff und werden die Aktion vermutlich nicht heil überstehen. Davon habe bzw. bekomme ich aber schnell Ersatz.


    Die Idee mit der sauberen Lötspitze ist genial!! Danke Wolfgang! Das wird der nächste Schritt!! Sollte das nicht hinhauen kommt der vorgestellte Brenner ins Spiel.


    Das Thema mit den festsitzenden Ventilen ist ansich nicht problematisch, da die Lok ja einwandfrei funktioniert ( also NOCH funktioniert :lol: :lol: :G )
    Mir ist es aber wichtig, dass ich die kompletten Ventile abschrauben kann um einfach mal einen Blick in den Kessel zu werfen bzw Wasser mit einem Schlauch rausziehen kann. Darum die ganze Aktion.
    Ich halte euch auf dem Laufenden und denke noch ein paar Tage über das ganze Thema nach..Vielleicht hat ja noch jemand eine völlig andere Idee...freibrechen mit Ultraschall...oder sowas
    Liebe Grüße
    Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    alle Tips sind genannt, einer fehlt, den möchte ich noch dazugeben.
    Es ist die sogenannte Prell Technik, so kenne ich das von früher.
    Durch mehrfach kurzes Draufschlagen auf die Schraube (Ventil) löst sich die zumeist da sich dadurch das Gewinde in den Sitz drückt.
    Ich habe das schon mit Erfolg gemacht, ein Versuch ist es wert.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andy,


    prinzipiell ja, aber sollte man sich das am Kessel wirklich trauen? Der eingelötete Fitting liegt ja nirgends auf. Die ganze Energie geht in den Kesselmantel.


    Hallo Chris,


    hast Du versucht, das Ventile, welches die viertel Umdrehung gegangen ist, dieses Stück wieder hinein zu drehen? Oder gar immer hin und her? Nochmal mehr Kriechöl appliziert?


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo zusammen,
    habe den Tip von Andy mal vorsichtig ausprobiert. Leider tut sich nichts.
    Ventil bewegt sich keinen Millimeter..


    Hallo Stefan,
    nein, ich habe das Sicherheitsventil nach der viertel Umdrehung so stehen lassen. KLar habe ich probier es wieder zurück zu drehen, aber dazu hätte ich wieder enorme Kraft aufbringen müssen. Also habe ich es so gelasssen. Nach der viertel Umdrehung saß es schließlich wieder bombenfest im Gewinde...warum auch immer..
    Ich berichte wieder, wenn ich ans erwärmen gehe. Der Tipp von Wolfgang wird als nächstes angewendet.
    Liebe Grüße
    Chris

  • Chris,
    mit Steckschlüssel oder Nuss und Kraft lösen. Dabei gilt es den Kessel gut zu halten. Das am Besten zu zweit machen. Man kann auch mit Gefühl Kraft anwenden. Ein hart eingelöteter Lötring löst man nicht von Hand. Viel Erfolg.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Zitat von Piz

    Chris,
    Man kann auch mit Gefühl Kraft anwenden. Ein hart eingelöteter Lötring löst man nicht von Hand.


    Hier sollte man unbedingt mit viel Gefühl arbeiten. Wie heisst es so schön: Nach fest kommt ab. Ich könnte mir vorstellen das man bald einmal den Sechskant vom Restlichen Ventilkörper abwürgt bevor man die Hartlötstelle zerstört.

    Grüsse
    Beat

  • Wie man sehen kann ging das nur mit Gewalt.

    Die Ventile waren in den Kessel EINGEKLEBT!!!

    Ich habe die Lok damals gebraucht gekauft. Bin nicht der Erbauer.

    Bislang ist sie sehr gut gelaufen aber es hat mich immer gestört, dass ich die Ventile nicht vom Kessel lösen konnte.

    Beim letzten Fahrtag in Bischofsheim ist aufgefallen, dass der Kesseldruck bei 6bar lag und die Ventile nicht angesprungen sind!!

    Natürlich wurde die Lok sofort abgestellt.

    Komisch...noch vor einiger Zeit haben die bei 4bar abgeblasen.

    Beim letzten Fahrtag aber nicht mehr. Dann waren sie endgültig fällig!

    Vermutung:

    Der ursprüngliche Erbauer der Lok hat die Sicherheitsventile bei der Montage zu fest angezogen oder falsch eingeschraubt und dabei die Gewinde beschädigt bzw. zerstört

    Danach wurden diese in den Kessel eingeklebt.


    Jetzt sind die Ventile definitiv Geschichte und ich habe schon eine Idee wie ich die schöne Maschine wiederbeleben kann.

    Nebenbei wird die Lok nun auf RC-Steuerung umgebaut.

    Ich freue mich Euch davon zu berichten

    Fortsetzung folgt.

    Liebe Grüße

    Christian

  • Hallo Chris,


    da hat Dein Vorbesitzer nicht viel Ahnung gehabt. Ich kämpfe derzeit auch mit Aster Modellen die beim Vorbesitzer nur wenig Liebe erfahren haben. Da sind eingeklebte Gewinde noch harmlos. Den Kessel meiner 52er muss ich einen neuen Kesselstock verpassen und nachlöten. Der Kessel ist zum Glück aus Kupfer. Da geht das ohne Probleme.


    LG,


    Marco