Zylinderentwässerung

  • Hallo Freunde,


    beim Anheizen einer Echtdampflok kondensiert der Dampf in den noch kalten Zylindern. Da sich Wasser nicht verdichten läßt kommt es zur Blockade. Abhilfe bringt ein "Hin-und herschieben" auf dem Gleis. Dabei wird das Wasser aus den Zylindern gedrückt.
    Eleganter ist die Möglichkeit die Zylinder über Drainagebohrungen zu entwässern.
    Die Firma Regner bietet an ihren Zylindern ein solches System an.


    Bei größeren Modellen (5" usw.) gibt es auch sogenannte automatische Entwässerungsmöglichkeiten die per Feder oder Dampfdruck funktionieren. In IIm oder Spur 1 erscheint mir eine solche Lösung nicht umsetzbar.


    Ich möchte die Zylinder meiner 99211 von Herrmann Echtdampf auch mit einer Entwässerungsmöglichkeit ausrüsten. Im CAD ist die Angelegenheit fertig und die zusätzlichen Bohrungen sind auch schon in die Zylinder eingebracht. Von dem Ergebnis werde ich hier berichten.


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Zitat von Hannes

    . In IIm oder Spur 1 erscheint mir eine solche Lösung nicht umsetzbar.


    Hallo Hannes


    Nana.. warte mal ab; der Hans Pfister will sowas bei seiner Mallet realisieren; ich würde ihn mal fragen...



    Gruss Florian

  • Hallo Florian,


    ich hatte das Vergnügen den Hans persönlich kennen zu lernen und schätze ihn sehr. Seine Mallet ist ein sehr schönes Modell. Einige unbedeutende Teil sind sogar aus meinem Hobbykeller..
    Die Probleme mit kondensierendem Dampf an der Maschine kenne ich wie auch den Bericht über eine automatische Entwässerung im Temme-Forum. Es würde mich freuen wenn das zuverlässig funktioniert nur habe ich da meine Bedenken.

    Es ist schade, dass Hans sich hier zurückgezogen hat.


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Hannes


    Ja, ich finde es auch schade, aber janu; ich habe sonst noch Kontakt zu ihm, daher ist es für mich (und wohl auch für dich, denn du hast sicher auch Kontakt zu ihm) nicht ganz so tragisch; dennoch wäre es fürs Forum Interessant gewesen.


    Ich bin natürlich dennoch gespannt, wie du die Entwässerung realisierst.


    Gruss Florian

  • Hallo Freunde,


    hier mal 2 Bilder von der Zylinderentwässerung wie ich sie an meiner Lok umsetzen will:



    Die beiden Sechskant-Distanzstücke "hängen in der Luft" weil ich zur besseren Ansicht die vordere Pufferbohle unsichtbar gemacht habe.



    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Hannes!


    Einfach und perfekt! Ideal! :B :B :B
    Wenn Du nichts dagegen sagst, werde ich einmal nachbauen!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pal,


    vielen Dank für`s Kompliment aber ob das so ideal funktioniert muß sich erst noch beweisen.
    Die Zylinder sind schon gebohrt. Das Servo hat auch schon seinen Platz aber das Gestänge muß ich noch fräsen und dann neue Bohrungen in meine nagelneuen Rahmenwangen machen. :HL


    Selbstverständlich kann das Jeder nachbauen! Dazu ist doch unser Forum auch da, oder?


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Georg


    Ich bin zwar nicht der Hannes, aber üblicherweise wird diese Welle einfach in eine geriebene Bohrung gesteckt und das dichtet dann genug ab für die Zylinder.
    Die Bohrung könnte man auch als Übergangspassung ausführen, dann ist es dann ziemlich sicher dicht. (erfordert aber je nach Passung noch etwas "Einschleifarbeit" damits nicht klemmmt)


    Gruss Florian

  • Hallo Georg + Florian,


    genau das hatte ich (sinngemäß) gerade auch geschrieben. Mein Posting ist aber (mal wieder) im Nirwana verschwunden...
    Man könnte noch anmerken: Der hintere Zylinderdeckel (zur Schwinge) ist ja geschlossen und somit gibt es da keine Leckagemöglichkeit. In den vorderen Zylinderdeckel wäre ein O-Ring denkbar um "Wurfpassungen" abzudichten.
    Die Abdichtung der Drainagebohrungen ist nur von der Passung Welle/Bohrung abhängig.


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Kollegen,


    genau so habe ich mir das auch vorgestellt für meine neue Lok.
    Welle hat 2mm Durchmesser, Querbohrung mit 0.8mm
    Im BBF hat das Roland (Kolbenfresser) auch so gezeigt, bei ihm funktioniert es.
    Kürzlich ist mir ein überlanger Bohrer mit 1.9mm Durchmesser entgegengeflogen,
    habe dazu noch eine extra-lange Reibahle für 2mm bestellt, ist aber noch unterwegs.
    Es wird sicher Ende dieses Jahres, bis ich soweit bin, werde aber sicher Fotos einstellen
    vom Zylinderbau.


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Ernst,


    im BBF lese ich schön länger nicht mehr. Daher konnte ich auch nicht wissen, dass diese Lösung schon einmal umgesetzt worden ist. Eigentlich kommt man automatisch auf ein solches System denn viele Alternativen gibt es nicht.
    Zuerst wollte ich auch eine Bohrung mit einer Reibahle (2mm) aufreiben. Ein Werkzeugmacher hat mir dann erzählt, dass eine neue Reibahle eine ca. 0,02mm größere Bohrung erstellt. Das fertige MS als 2mm Stange hat meistens 0,02mm Untermaß. Dann hat man "schon" 0,04mm Luft. Ich habe mich nun für 2,5mm Wellendurchmesser entschieden. Das hat dann gleich den Vorteil eines Anschlags am Zylinderdeckel. Die Welle wird eingeschliffen und damit erhoffe ich dann ein dichtes System.
    Die Drainagebohrungen sollen 1mm Durchmesser haben.


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Hannes


    Der andere mögliche Weg wäre gewesen, eine Reibahle für ne Übergangspassung zu besorgen. Ich habe mal so eine auf Ebay geschossen, 3 J7 ist glaub ich die Passung (Ich schau heut abend mal nach)
    Auf jeden Fall kann man damit Bohrungen Reiben, welche nachher haargenau zu h7 Stangenmaterial passen. (Die Welle ist da saugend drin!)


    Ich habe mir dies auch bei meinem Dampfpümpchen zu Nutze gemacht und da die Schleuderschieberbohrung damit gerieben. :wink:


    Gruss Florian

  • Hallo Florian,


    das ist gewiss eine elegante Methode aber ich habe benutzen wollen was vorhanden war und "H7-MS-Stangenmaterial" gibt es ja nun genauso wie solche Reibahlen nicht immer "um die Ecke". :mrgreen:
    Es wird immer mehrere Möglichkeiten geben. Ich versuche halt meine Methode vorzustellen.


    mfG
    Hannes

  • Hallo Hannes


    Selbstverständlich; und ich versuche halt auch Alternativen aufzuzeigen
    (Übrigens ist diese 3J7 Reibahle bei mir der Ersatz für eine 3 H7 :flt: Ich verwende nur diejenige für alle 3er Passungen die nicht klemmen sollen)


    Gruss Florian 8) :wink:

  • Stangen mit genauen Aussendurchmessern gibt es bei L.Klein AG. Ist nicht ganz billig, aber bei kleineren Dimensionen doch bezahlbar.


    Reibahlen bieten alle bekannten Hersteller in Abstufungen von 0.01mm an.


    Eine neue Reibahle mit Ø3 macht nie 0.02 grösser, sie macht aber neu geschliffen die oberste Toleranz. Die Wahl des Schmiermittels hat einen erheblichen Einfluss auf das erreichbare Mass. Mit Emulsion wird dir Bohrung eher eng, mit Öl grösser, ebenso spielt der zu bearbeitende Werkstoff eine grosse Rolle. Nur ein möglichst guter Rundlauf garantiert auch die Einhaltung der gewünschten Toleranz. Mit dem ausgeleierten Bohrfutter aus dem Baumarkt ist eine 3H7 Bohrung kaum erzielbar, die Toleranz beträgt gerade einmal 10µm. Und zuletzt, wer hat schon einen Grenzlehrdorn zu Hause um die Masshaltigkeit der Bohrung zu prüfen?

  • Hallo Freunde,


    das schlechte Wetter hat doch auch Vorteile. So konnte ich an meiner Zylinderentwässerung basteln.
    @ Erwin
    Ich danke Dir für Deine Ratschläge. Ich habe mich halt mit den vorhandenen Materialien und mit meinen Möglichkeiten beschäftigt.


    Hier die Pufferbohle mit der Ansteuerung:


    das sind nun die Zylinder(Rohlinge):


    Pfingsten sollte genug Freizeit da sein um den Kram einzubauen. Wegen der erforderlichen Öffnungen in den Rahmenwangen werde ich meine "Neue" komplett zerlegen dürfen..


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Thomas,


    das Thema Strasshof läßt mir irgendwie keine Ruhe. Gern würde ich Dich, und Andere, dort treffen aber so einfach ist das leider nicht.


    Du hast ja ab nächste Woche Urlaub? Wie ich Dich kenne wirst Du wohl einen größeren Teil davon für Deine schönen Lok`s reserviert haben. :) oder?


    freundliche Grüße


    Hannes

  • :flt: Hi Hannes,


    Ich hoffe das sich da was findet, für Strasshof sollten sie alle lauffähig sein.
    Die Tücken stecken im Detail. Derzeit kämpf ich mit einer "Gastankheizung" in den Tendern der Schlepptenderloks.
    Die Anordnung kleiner - großer Gastank funktioniert nicht so richtig bei mir, bzw. wie ich mir das vorstelle.
    :fst: Auserdem baue ich gerade etwas wo man liegengebliebene Dampfloks abschleppen kann, und dann den Betrieb aufrecht erhält--Traktionswandel :oops:
    (Nun sind wir aber schwer vom Thema abgekommen)
    lg
    Thomas