Vernickeln, verkupfern (galvanisieren)

    • Offizieller Beitrag

    Galvanisieren ist ein Verfahren, bei dem mittels Strom in einem Bad Metallteile abgeschieden werden, die dort gelöst sind. Diese lagern sich dann auf dem Teil nieder, das den elektrischen Gegenpol bildet.
    Im Prinzip handelt es sich um eine Form der Elektrolyse. In einer chemischen Lösung ist eine Metallverbindung gelöst, die mittels Elektrolyse aufgespaltet wird und wo sich das darin gelöste Metall dann auf einen elektrisch leitenden Gegenstand im Bad niederschlägt.


    Mit der Tauchbad-Galvanisierung wird das komplette Objekt in ein Tauchbad gegeben und in diesem galvanisiert.


    Schritt 1: Säubern
    Der zu galvanisierende Gegenstand bildet die Kathode und sollte absolut sauber sein.


    Schritt 2: Entfetten
    Der zu galvanisierende Gegenstand muss absolut fettfrei sein.


    Schritt 3: Spülen und Trocknen.
    Der zu galvanisierende Gegenstand sollte gründlichst gespült und getrocknet werden.


    Schritt 4: Galvanisieren im Tauchbad
    Der zu galvanisierende Gegenstand wird als Kathode an den Minuspol der Spannungsquelle angeschlossen. An den Pluspol wird die Anode angeschlossen. Beim Verkupfern ist dies eine Kupferplatte und beim Vernickeln entsprechend eine Nickelplatte.
    Der zu galvanisierende Gegenstand wird nun in das Elektrolytbad eingetaucht, die Galvanisierung kann beginnen.


    Die Spannung ergibt sich dabei wie folgt:
    Elektrolyt = Kupfer: 1 – 3 Volt
    Elektrolyt = Nickel: 2 – 4 Volt


    Schritt 5: Nachbehandlung
    Nach der Galvanisierung sollte das Objekt erst mit Seifenlauge und dann mit Wasser gründlich gespült werden. Danach ordentlich trocknen. Man kann nun den Gegenstand polieren etc.

  • Danke Christian:


    Bevor ich einkaufen gehe:
    Gehe ich richtig in der Annahme das für das galvanisieren von Nickel
    ich diese beiden Artikel brauche ?


    NICKEL-ELEKTROLYT 250 ML Artikel-Nr.: 531057 - 62
    NICKEL-ANODE Artikel-Nr.: 531456 - 62


    lg
    Thomas

  • Hallo Christian,


    ja ich habe das von Pal gefertigte Gestänge vernickelt. :D
    (Das meint Pal damit, da es im 38 Bericht erwähnt ist)


    Es ging aber nicht so leicht als wie ich es mir vorstellte.
    Das ganze Gestänge der BR 38 brauchte mehrere Stunden bis ich alle Teile fertig hatte. Die Treibstange über eine Stunde mit mehrmaligen drehen natürlich, da immer nur die Seite vernickelt war die zur Anode zeigte. :( Ausserdem sollte man dieses in einem gut belüfteten Raum das nächstemal durchführen. :o (ich brauchte danach keinen Wein mehr) :shock:
    Oder unter einer Küchen Dunstabzugshaube, die übrigens für Echtdampfbastler überhaupt empfehlenswert wäre. ( Löten, Brünieren, vernickeln und unter Betrieb mit Gas testen.) :roll:
    lg

  • Hallo Christian!
    Du solltest entschuldigen, ich habe Deiner Antwort nicht gelesen! Ich beachte nur die Beiträge Zähler, und wenn es erhöht wird, logge ich ein, und lese ich die neue Beiträge.
    Ich sollte (wie immer) meine Worte besser formulieren!
    Ich meinte das (Verfasst am: 17.02.2009, 07:21 Titel: :(


    Zitat von Thomas

    Diese wurden am Wochenende vernickelt und lackiert. Wobei ich mir das vernickeln leichter vorgestellt hatte, es dauerte einige Stunden bis alle Teile fertig waren. :?


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Thomas

    ... Die Treibstange über eine Stunde mit mehrmaligen drehen natürlich, da immer nur die Seite vernickelt war die zur Anode zeigte ...


    Hallo Thomas!


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man es im Bad öfter bewegen soll - geht schneller und auch das Ergebnis ist besser und haltbarer.


    Dass es so lange dauert hat eine Ursache - wielleicht zu schwache Stromquelle?


    Es sollte nur 10 bis 15 Minuten dauern ...


    vlg, Christian




    :!: Nachtrag:


    http://www2.produktinfo.conrad…vanisier-Zubehoer-Set.pdf


    http://bastler-archiv.de/galva…sieren-vorwiderstand.html


    http://www2.westfalia.de/static/Galvanisieren1.3640.0.html



    ***

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Thomas

    ... Oder unter einer Küchen Dunstabzugshaube, die übrigens für Echtdampfbastler überhaupt empfehlenswert wäre. ( Löten, Brünieren, vernickeln und unter Betrieb mit Gas testen.)


    Hallo Thomas!


    Das funktioniert aber nur mit einer Dunstabzugshaube, die die schlechte Luft auch ins Freie befördert - die herkömmlichen Umlufthauben mit Fettfilter bringen da gar nix :K Ich verwende eine solche allerdings beim Lackieren zum Absaugen des Farbnebels ... :lol:


    vlg, Christian

  • Hallo
    hat jemand schon Schwarzverchromt oder dies durchführen lassen? Der Halt auf Messingteilen und größeren Flächen müsste ja gut und eventuell gleichmäßiger sein und könnte ev. eine Alternative zur Brünierung sein?
    Ob man darüber noch einen Schutzlack braucht, weiß ich noch nicht, werde versuchen mich klug zu machen.
    Beste Grüße
    Gerhard

    2 Mal editiert, zuletzt von ga40at ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von ga40at

    Hallo
    hat jemand schon Schwarzverchromt oder dies durchführen lassen? Der Halt auf Messingteilen und größeren Flächen müsste ja gut und eventuell gleichmäßiger sein und könnte ev. eine Alternative zur Brünierung sein?
    Ob man darüber noch einen Schutzlack braucht, weiß ich noch nicht, werde versuchen mich klug zu machen.


    Hallo Gerhard!


    Ich kenn das von meinen alten Minolta und Leica Fotoapparaten. Die Schwarzchromschicht ist da an und für sich sehr robust (bei Wikipedia steht zwar was anderes).
    Selber wirst Du das kaum machen können :lol: und ist auch wegen der hoch giftigen und krebserregenden Substanzen dringend abzuraten :NE
    Aber es gibt da spezialle Firmen die das für Auto- und Motorrad-Tuning erledigen - z.B. http://www.chromdesign.at/content/frame_main.htm


    Es gibt aber auch Chromatieren, was allerdings auch nicht gesünder ist ... :F01:


    vlg, Christian

  • Grüß Euch
    Erst mal danke daß ich in Eurem Forum mitschreiben darf.
    Alte Kamerateile waren eigentlich nur Schwarznickel denn verchromen gibt es nachweislpch erst ab den dreissigerjahren und schwarzchrom erst ab mitte der siebziger.Eine günstige alternative dazu wäre die Teile zu verzinken und danach schwarzpassivieren.Leider war das Schwarzverchromen eine Modeerscheinung der Lampen und Armaturen und Fahrzeugindustrie und ist durch die schlechte Beständigkeit (abrieb an Kanten) fast überall aus der Produktion verschwunden,Im Großraum Wien und in Altheim OÖ gibt es Galvanobetriebe die diese Tätigkeiten durchführen.
    Pfiat Euch

    Nimm das Schlimmste an und du freust dich wenn es nicht so dick kommt!

    • Offizieller Beitrag

    Servus Sir Galvanicus :lol:
    willkommen in unserer Mitte!


    Ich kenn das hauptsächlich von den Fotoapparten.
    Als Minolta und Leica gemeinsam mit den ersten schwarzverchromten Boddy´s rauskamen, war das jedenfalls viel haltbarer als die schwarz lackierten Nikon´s.
    Schwarz war damals "profimäßig" und löste immer mehr die silbrigen Gehäuse ab ...


    vlg, Christian

  • Hallo Freunde der Galvanik,


    bisher habe ich nur im Galvanikbad vernickelt und verstahlt. Hierzu habe ich mir aus einem alten Servo einen Drehantrieb gebaut.
    So bekommt man wesendlich gleichmäsigere Schichten, außer man hat von einem basischen System auf ein saures gewechselt, ohne den Gegenstand vorher ausreichend zu neutralisieren und man sollte das ganze auch nicht vergessen und mehere Stunden arbeiten lassen.




    Bei dem SBB Petroleumlampen Projekt bin ich wieder auf das Stift oder Tampon galvanisieren aufmerksam geworden, da man im Eletrolytbad schlecht zielgenau Teile eines Metallkörpers z.B. Verkupfern kann.



    Bei Kupfer und Gold sollte der Stift aus Graphit bestehen. Die Spitze ist einem Filzstift entliehen und wird mit dem Entsprechenden Elektrolyt getränkt.
    Aufgrund der kleinen Kontaktfläche ist die nötige Stromstärke sehr klein und stellt keine größeren Ansprüche ans Netzgerät.
    Für Kupfer oder Gold benötigt 3 V.
    Verchromen geht mit 5 V und zusätzlich wechselt man auf einen Nickelstift, da so auch mit Chrom(III)-oxid helle Chromschichten erzeugt werden können.


    Chemie und Geräte bekommt unter anderem hier:


    http://www.tifoo.de/
    http://www.betzmann-galvanik.de/


    Mit diesem Verfahren kann man Punktgenau die Metallschichten aufbringen. Es dauert zwar etwas Länger als im Bad, um dickere Schichten zu erziehlen, dafür besteht aber weniger die Gefahr, das diese ungleichmäßig werden.


    Beim Umgang mit Chemikalien immer an die persönliche Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille) und eine gute Belüftung denken.



    Viele Grüße
    Georg