Brünierbeizen

  • Bis jetzt beitze von Reppingen genutzt.


    Heute mit Regners versucht. Habe den verdacht die von Regner hallt nicht so gut. Es kommt naturlich darauf an das die teile sauber sind.

    • Offizieller Beitrag

    Mir stehen momentan drei Messing-Beizen zur Verfügung, die sich aber grundlegend von einander unterscheiden. Deshalb möchte ich die drei und ihre Unterschiede hier einmal vergleichen...


    1.


    Das Färbemittel von Reppingen muss auf 80 Grad erhitzt werden. Ich mache das in einem Stiel-Emaille-Reindl am Herd.


    Beim Erhitzen der Beize entwickelt sich ein stechend-ätzender Geruch. Man sollte dies nur in gut belüfteten Räumen tun!


    Die Handhabung ist einfach - man schwenkt die Messingteile, die allerdings nicht zu groß sein dürfen, in der glasklaren Suppe, die sich dann schön langsam ins Blaue verfärbt.


    Das Ergebnis ist ein sattes Braun, das aber sehr stark von der Messingqualität abhängt. So werden z.B. Modellbauschrauben fast schwarz, während Bleche eher hell bleiben.


    Ideal zum beizen von Kleinteilen, Ketten, Schrauben etc.


    2.


    Das Färbemittel von Regner wird kalt aufgetragen. Das Messing muss vollkommen fettfrei sei.


    Die Geruchsentwicklung hält sich in Grenzen, kann also auch in geschlossenen Räumen verwendet werden (aber trotzdem danach gut lüften!)


    Am besten wird die Beize mit dem Pinsel aufgetragen und zwischendurch die überschüssige Flüssigkeit abgewischt.


    Das Ergebnis ist ein Grau-Braun mit einem leicht bläulichen Stich. Erinnert an alten Stahl.


    Ideal zum beizen von größeren Flächen oder Messingteilen oder Teile die wie Stahl wirken sollen.


    3.


    Das Pariser Oxyd wird normalerweise vom Goldschmied verwendet und man kann damit auch andere Metalle altern. Es wird kalt aufgetragen.


    Auf Selendioxid/Äther-Basis, daher giftig; stechend-ätzende Geruchsentwicklung nach Schwefel (Schwefelleber); hoch entzündlich und entwickelt explosive Dämpfe. Nur in gut belüfteten Räumen verwenden!


    Da die Flüssigkeit sehr sehr teuer ist, kommt nur das Auftragen mit einem Pinsel in Frage. Nicht zu lange einbeizen, da die Schicht sonst leicht abblättert.


    Das Ergebnis ist ein Dunkelbraun mit einem leicht bläulich-schillerndem Stich.


    Ideal für Stellen, wo man schwer dazu kommt und die sich nicht so leicht entfetten lassen.


    vlg, Christian



    Anmerkung: Das ist meine persönliche Erfahrung und ich übernehme daher auch keine Verantwortung für Schäden jeglicher Art, die durch die Verwendung der Färbemittel entstehen können.

  • Danke Christian,


    Bleibt das problem vom entfetten. Eigentlich musste man eine saure haben die die oxidschicht von kupfer und messing entfernt.
    Z.b. 1 bis 1.5mm rund fur griffstangen und leitungen am kessel kann ich nicht mit hilfe der drehmachine schmirgelen.

  • Zitat von Palmerlivesteam


    Z.b. 1 bis 1.5mm rund fur griffstangen und leitungen am kessel kann ich nicht mit hilfe der drehmachine schmirgelen.



    Aber in die Handbohrmaschine einspannen; besser noch in den Akkuschrauber und dann schön vorsichtig mit langsamer Drehzahl und Stahlwatte polieren. Poliertuch eignet sich dazu auch.
    Ich mach das manchmal auch so, wenn ich rundmaterial blank machen will.


    Gruss Florian

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Palmerlivesteam

    Bleibt das problem vom entfetten. Eigentlich musste man eine saure haben die die oxidschicht von kupfer und messing entfernt ...


    Hallo Etienne!


    Entfetten und Oxidschicht entfernen sind zwei Paar Schuhe :lol:


    Zum Entfetten nehme ich meißt den Bremsenreiniger aus der Sprühdose -
    und zum entfernen der Oxidschicht ist Säure (z.B. Zitronensäure) sicher schonender als die mechanische Prozedur, die immer etwas mehr vom Material weg nimmt ...


    vlg, Christian

  • Die langen dunnen griffstangen und leitungen entlang der kessel des G4/5 hab ich jetzt blank poliert mit Regners poliertuch kronung 1000. (im baumarkt fand ich nur kronug 180 am feinsten) Ein glazernen topf fur lansanja war noch einige cm zu kurz um sie komplett ein zu tauchen. Als nachster schritt ist ein alter ofen notwendig um die Reppingen suppe of 80 gr zu erhitzen. Hab deswegen mit Regners versucht.

  • Nach Jahren kann ein weiser schicht zu sehen sein. Das sind reste des saltzes. Hab mit kochend heitzes wasser und benzin versucht die teile sauber zu kriegen. Bis jetzt nur 50% erfolg.

  • Hallo miteinander,
    bin am Wochenende schnell aus Frankreich zurückgekommen für 14 Tage. Benütze die Gelegenheit zum Bauen, will auch brünieren. Christian erhitzt Reppingen- Mittel direkt und stellt stechenden Geruch fest. Ich stelle mein Gefäss mit der Sauce in ein Wasserbad, das Brünieren geht geruchsfrei.
    Herzlichst Pierre

    OLD WAYS DONT OPEN NEW DOORS.

  • Hallo,


    hier mal ein Beispiel einer Brünierung mit Fohrmann Messingbraun No. 90909. Ich habe die Teile mit heißem Wasser/Spülmittel entfettet und dann noch warm ca. 5min in die blaue Lösung eingelegt. Die Teile färben sich rasch braun. Danach mit Wasser abgespült und gut trocknen lassen. Auf der Oberfläche ist ein brauner, pulveriger Überzug, der sich leicht entfernen lässt, die dunkle Schicht darunter lässt sich schön polieren, die Oberfläche erhält einen grauen matten Glanz. Hier am Beispiel der Trichterpuffer von B. Heyn gezeigt. Die Puffer kommen an meine Shay.



    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    leider gibt es das Messingbraun bei Fohrmann nicht mehr. Zumindest kann ich es schon länger nicht mehr auf der homepage finden.


    Sehr schade. Das Mittel war bisher mein absoluter Favorit. Wäre mal interessant woher Fohrmann das bezogen hat.


    Viele Grüße
    Nick

  • Hallo Andreas! Schön wieder was von Dir zu hören (oder wie hier zu lesen) :)


    Zitat von rhb fan

    Auf der Oberfläche ist ein brauner, pulveriger Überzug, der sich leicht
    entfernen lässt, die dunkle Schicht darunter lässt sich schön polieren, die Oberfläche erhält einen grauen matten Glanz.


    Hallo Nick!


    So wie Andreas das beschreibt stelle ich keinen grossen Unterschied zu der Tauchbrünierung von Regner fest. Auch diese erzeugt einen pulverigen braunen Überzug der nach dem polieren zu einem dunklen Eisengrau wird.
    Habe aber die Messingteile immer kalt eingelegt, entfettet mit Waschbenzin. Auch kommt es m.E. auf die Messinglegierung an wie das Ergebnis dann aussieht.


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Guten abend Freunde,
    ich brüniere meine Messingteile sehr gerne, vor allem wenn sie im unterbereich
    des Modells ist.
    Das Zeug hält und ist schnell aufgetragen.
    Meine Vorgehenseise :
    Teile in die Spülmaschine einfach mitspülen.
    Mit der Pinzette rausholen und eventuell mit Acedon abwaschen.
    Das Brüniermittel kaufe ich mir im Waffengeschäft (Kaltbrünierierung für Stahl)
    das geht auch bei Messing. das Zeug wird braun, bei mehrmaligem Auftrag wird es schwärzer.
    anschließend das Ganze mit Balisol einsprühen abwischen fertig.
    Übrigens ind er Bucht kann man Brüniermittel für Alu kaufen. kommt auch sehrt gut


    by by

  • Zitat von imanuel


    Übrigens ind er Bucht kann man Brüniermittel für Alu kaufen. kommt auch sehrt gut


    Hallo


    Hast du dafür einen Link?

    Grüsse
    Beat

  • Dampfadi hat geschrieben:
    Wie funktioniert das brünieren mit der RR "Suppe"???



    Das zu brünierende Teil vorbereiten. Oberfläche säubern (vorzugsweise sandstrahlen) und entfetten.


    Die Brünierflüssigkeit von Reppingen auf ca. 80° erwärmen, das zu färbende Teil in die Flüssigkeit legen und solange drinnen lassen bis der gewünschte Grad an Schwärze erreicht ist.


    Hier am Beispiel meiner Rauchkammer der Waldbahn Nr. 1, zu wenig Flüssigkeit, musste daher das Teil in der Tunke wenden, aber dadurch sieht man schön den Farbunterschied:



    Das alte Küchensieb ist gut für Kleinteile, sonst müsste man mit der Pinzette zu fischen anfangen.


    Übrigens sieht man auf dem Bild ein Blaufärbung der Beize, diese stellt sich nach mehrmaligen Gebrauch der Flüssigkeit ein. Je dunkler das Blau der Beize desto brauner das Ergebniss. Soll heißen die Beize sättigt sich nach mehrmaligen Gebrauch. Unverbraucht ist die Beize glasklar und die Ergebnisse tiefschwarz.


    Hier nochmal mein Lumberjack Kessel im Bad:



    Und immer alles schön im Freien oder gut belüfteten Räumen machen. Die Flüssigkeit entwickelt einen starken Chlorgeruch. :X


    Gruß, Gerald :wink:


    PS:
    Ich trau es mich zwar gar nicht herzuzeigen, aber diese abenteuerliche Konstruktion habe ich damals benutzt um die Flüssigkeit zu erwärmen, die vier Drahtarme des Camingkocher waren eine wackelige Basis für das feuerfeste Glas:


    PPS:
    Die geschwärzten Teile müssen latürnich noch gut mit Wasser abgespült werden:


    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Es wird immer nur von Glasgefäßen geschrieben. Ich verwende Emaille-Reindln (Töpfe) zum Erhitzen der Suppe.
    Emaille hat ähnliche Eigenschaften wie Glas und das Erhitzen solch eines Gefäßes ist wesentlich unproblematischer (zerspringt nicht). Die Emaille-Beschichtung darf allerdings nicht beschädigt sein.


    Zum Unterschied von Glas wird die Emaille-Oberfläche mit der Zeit etwas rauh. Nach ein paar Jahren wird man das Gefäß wohl austauschen müssen ...


    vlg, Christian

  • Hallo miteinander,


    Hannes, Cla und ich verwenden Beizen von Saemann Aetztechnik aus Pirmasens ; http://www.saemann-aetztechnik.de
    und zwar Ms- & St. Brünierbeize, gibt es auch für Neusilber, sowie Glanzverzinnung. Dazu existiert ein Neutralisierungs-Mittel, so kann man ohne schlechtes Gewissen die verbrauchte Brühe entsorgen.


    Verfahren gleich wie die anderen bekannten Mittel, 80 Grad erwärmen. Ich stelle jeweils ein Glasgefäss in eine grosse Pfanne ins Wasserbad auf dem Herd.


    Es kosten je 100 ml 5.60 € / 500 ml 24.70 €
    Artikel sind im Katalog unter der Seite Aetzmittel, Verschiedenes aufgeführt, Wirkung Dunkelbraun bis Schwarz.
    Wir sind zufrieden mit der Ware.


    LG Pierre


    PS. : Versucht mal zum Reinigen der Teile " Mellerud Küchen Entfetter ", ein Spezialreiniger ( von der Drogerie) der fast die Wirkung einer Säure hat, meines Erachtens super. Produkt aus DE. Tipp von Hannes.

    OLD WAYS DONT OPEN NEW DOORS.