Abgebrochener Gewindeschneider

  • Hallo,


    beim Bau meiner BR10 nicht aufgepasst und im Rahmen die Spitze eines M2 Schneiders versenkt. Gott sei Dank in einem Loch, auf das ich mit einem kleinen Workaround verzichten kann.
    Den Überrest kann ich werder von hinten noch von vorne packen und ist nicht sichtbar in dem 2,5mm MS.
    Was würde am besten helfen, wenn es ein wichtiges Gewinde gewesen wäre? Rundherum kleine Löcher bohren, heraus schlaen und dann das größere Loch mit flüßig-Metall füllen? Zulöten? Oder was gibt es sonst noch für Tricks, das Gewindeloch zu "retten"?


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!


    Sowas ist mir selber schon mehrmals passiert.


    Habe es bisher aber nur einmal, mit einer ungewöhnlichen Methode geschafft die Spitze wieder herauszudrehen.


    Gewindeschneider haben ja 3 Längsfräsungen in der Schneide zu Abführen der Späne.
    Habe damals 3 Stecknadeln von oben in diese Schlitze gesteckt und dann alle 3 mit einer kleinen Zange umfasst und gegen den Uhrzeigersinn, bei Rechtsgewinden, gedreht.
    Hat geklappt, für einen Erfolg kann ich aber nicht garantieren. Wohl würde sich auch dünner aber sehr steifer Stahldraht (zB von einer Stahldrahtbürste) eignen.
    Aber probieren geht über studieren.


    Viel Glück wünscht Dir, Gerald 8)

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Wolfgang,


    ich glaube in einem anderen Forum wurde auch darüber diskutiert und eine
    Lösung war, den Rest mit Säure heraus zu ätzen, weiss aber nicht mehr welchen
    Saft verwendet werden soll. Ev. eine weitere Möglichkeit wäre mit VHM-Fräser
    herausfräsen, Messing-Rundstück hart einlöten, Loch neu bohren, neue Chance
    für den nächsten Gewindebohrer......
    Wenn ganz übel, dann so ein Teil halt entweder selber neu machen oder nachbestellen.
    Meine Messing-Reste-Büchse füllt sich auch langsam mit Ausschussteilen.
    Hatte bis jetzt Glück, verwende aber auch nur gute und teure Gewindebohrer
    (DC-Swiss), sind in der Gesamtrechnung dann eben günstiger.....


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Gerhard,


    wäre einen Versuch wert gewesen. Allerdings habe ich beschlossen, das der Rest bei diesem Loch drin bleibt.
    Werde ich mir aber für die nächste Schneiderleiche merken.


    Hallo Ernst,


    der Bohrer war kein schlechter. Nur wenn man pennt und gegen den eingedrehten Schneider stößt :F01: Da kann er noch so gut sein, der bricht ab.
    Aber mit Säure ausätzen :shock: Dann doch lieber ausfräsen und "Blombe" rein. Das betroffene Teil austauschen wäre sehr aufwendig (einer der Lokrahmen meiner BR10)


    War erst mal auch nur ein "horchen" nach Möglichkeiten, falls mir diese Panne an einer anderen Stelle noch mal passiert.



    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang
    Ich habe auch meine Methode wem ist sowas noch nie pasiert?
    Zuerst versuche ich den Bohrerrest mit eine feinen Durchschlag etwas zu lokern dann nehme ich eine spitzige Pinzette die sind sehr kräftig und verbeigen nich so leicht.
    Bis jetzt hat das immer funktioniert. Hätte ich einmal keinen Erfolg damit und so ein spezieles Stück vor mir so würde ich mir ein Werkzeug (so eine Art 3Zack) fräsen.
    Dasselbe kann man ja für spätere Fälle immer wieder brauchen.
    Freundliche Grüsse :lol:
    Georg

  • Hallo,


    wenn ich mich recht erinnere, wurde über das Ätzen mit Schwefelsäure in einem Forum berichtet. Das Bauteil waagrecht legen, um das Loch mit dem abgebrochenen Gewindeschneider einen kleinen Trichter mit Kitt oder Knete formen und einige wenige Tropfe Säure reingeben. Das ist weder gefährlich noch ein Kunststück (wir gehen ja auch mit Batteriesäure um). Aber bitte dennoch eine Schutzbrille aufsetzen und die Kinder/Haustiere fernhalten, auch erstmal an einem Stück MS ausprobieren. Es wurde auch schon Eisen(III)chlorid als Ätzmittel empfohlen.


    Alternativ zu einem Werkzeugbauer gehen und das abgebrochene Teil mit einem zylindrischen Kupferstift (ggf. mit Untermaß, so 1,8mm) raus erodieren.


    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Schienendampfer,
    Roland (Kolbenfresser) hat in einem Beitrag vom 14.10.08 im BBF darüber berichtet, dass er auf Anraten von Thomas (Kupferschmied) ein 6 mm langes Stück eines 1,6 mm Gewindebohrers innerhalb zweier Tage mit 38 prozentiger Schwefelsäure ( Batteriesäure aus dem Autohandel) aus einem Sackloch geätzt hat. Messing und Weichlötung haben es gut überstanden. Das Loch sollte senkrecht stehen damit die entstehenden Gase entweichen können und frische Säure an den Gewindebohrer heran kommen können.
    Gruß Ullrich.

  • Ich kann bestätigen:
    Abgebrochene Bohrer (1,6 mm, im Sackloch) lassen sich hervorragend aus Messing raus ätzen. Mechanisch wäre ich da nie drangekommen.


    Hab ein Glas mit Schwefelsäure (38%, Akkusäure aus dem Autohandel) gefüllt und mein Teil reingestellt.
    Die netten Bläschen zeigen die Reaktion...
    Nach ca. 20h waren die Bohrerreste weg.


    Am Messing hat sich an einer Stelle ein Anflug von Grünspan gezeigt, sonst nix.


    Beim Umgang mit Schwefelsäure bitte auf Sicherheit achten. Wichtig: Wenn ihr sie danach verdünnen wollt: Nicht Wasser dazukippen sondern die Säure ins Wasser. Sonst kocht die Säure und spritzt in der Gegend rum...
    'Tust du Wasser in die Säure, dann geschieht das Ungeheure!'


    /Rüdiger

  • Hallo Wolfgang,


    in der Bucht gibt es (natürlich auch zu diesem Problem) eine Lösung unter der Artikelummer 142450144826. Ist so eine Art Dreispitz zum Wiederausdrehen aus HSS-Stahl.


    Beste Grüße
    Thomas