Hallo,
es wurde hier schon mehrmals über das Löten geschrieben, doch die Beiträge liegen jetzt auch schon wieder etliche Jahre zurück, daher würde mich interessieren, welches Weichlot für unsere Zwecke (bei mir Messingteile, wie Führerhäuser, Pufferbohlen, Rahmenteile) aktuell am besten zu empfehlen ist.
In meiner ersten modellbauerischen Schaffensphase vor etwa 40 Jahren habe viel gelötet und es ist mir damals auch immer gut gelungen. Das Lot und ein einfacher Lötkolben stammte aus dem Baumarkt, wo es je eine Sorte Bastlerlot, Elektroniklot (und ummanteltes Silberhartlot von Camping-Gaz) gab. Für schwierige Fälle kann ich mich an eine Art Lötfett erinnern.
Als ich vor einigen Jahren nach langer Modellbaupause wieder eingestiegen bin, war ich von dem heutigen Angebot mit den unterschiedlichsten Bezeichnungen schier erschlagen. Doch welches nehmen? Richtig Beraten konnte mich niemand, das wichtigste scheint inzwischen zu sein, dass es bleifrei ist. Darin könnte aber auch das Problem liegen, waren doch viele heute verpönte Dinge früher zwar giftig, in Anwendung und Haltbarkeit aber sehr viel besser. So haben sich inzwischen etliche Rollen Weichlot angesammelt, doch richtig zufrieden bin ich mit keinem. Gute Erfahrungen habe ich dann mit einer Weichlotpaste von Bengs gemacht. Da das kleine teure Fläschchen aber schnell leer oder nach längerer Pause eingetrocknet war, habe ich mir eine große Dose Weichlotpaste aus dem Installationsbedarf besorgt, die mich aber weniger befriedigt. Auch das gute alte Lötfett oder teures Lötwasser brachten nicht den gewünschten Effekt.
Momentan bevorzuge ich Flammlöten mit Bengs-Weichlotpaste und einem feinen Elektroniklot (L-Sn60Pb38Cu2) für zusätzlich Zinnzugabe. Doch so richtig gut wie früher funktioniert es einfach nicht. Das Löten geht einfach nicht wie früher (im wahrsten Sinne des Wortes) schnell und flüssig zur Hand und bei kleinen Teilen, die man direkt mit der Flamme erhitzen muss, verkokelt die Lötstelle schnell und ist nur schwierig zu reinigen. Ein neuer 100 Watt Lötkolben brachte auch keine Besserung.Vielleicht löte ich heute auch nur viel zu selten, so dass sich keine Routine wie früher einstellt.
Demnächst muss ich zwei Lokgehäuse bauen, deren mühsam gefräste Teile (falls sich nicht doch noch eine Laserbude für Messing findet) ich nicht vermurksen will. Mit welchem Lot arbeitet Ihr heutzutage oder gibt es noch eine Quelle für das alte bleihaltige Lot?
Viele Grüße
Joachim