Zitat von Piz
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Das mit dem zügeln wurde von Heinrich beantwortet. Leider stimmt es nicht, zügeln, oder zügle ist nur in der Schweiz verbreitet, zügle ist Schweizer Mundart. Züglen ist verdeutschte schweizer Mundart... Nicht einmal der Duden kennt dieses Wort. ...
Das nennt man dann einen Helvetismus. Helvetismen werden in der deutschen WP akzeptiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Helvetismen
Also „ss“ statt „ß“ nach Diphtong.
In der WP steht „zügeln“, aber ich bin dagegen!
Nicht umsonst steht im Schweizer Idiotikon „zügle“.
https://digital.idiotikon.ch/i…htm#!page/170625/mode/1up
(Das ist ähnlich wie im Bairischen/Schwäbischen: Es heißt nicht „Leberkäse“, sondern „Leberkäs“, weil es mit Käse nichts zu tun hat, sondern der erste Wortbestandteil rührt von der Form her, da es in einer (Brot)-Laibform gebackenes, gekestes Fleischbrät ist. „Gekest“ kommt vom bairischen Wort Kes=Eiswasser. (Ja, diesmal ist „bairisch“ mit „ai“ richtig, weil es um die Mundart geht. Erst, wenn es um den heutigen Staat geht, schreibt man es mit „y“.)
Schreibt man „zügeln“, so stellt man eine Verbindung zum Reiten her, was aber Unsinn wäre, da man nicht reitet beim Umzug, sondern der Umzugswagen von Pferden gezogen wurde, der Kutscher also Leinen hat, keine Zügel.
Auch der Apostroph ist bei Mundartausdrücken nicht zielführend, da ja kein „e“ ausfällt, wenn es heißt „Gselchts“. Ein „Kastl“ ist ein Kastl, also ein Kästchen, kein „Kastel“, also ist „Kast‘l“ falsch.
Man sollte sich den preußischen Touristen nicht gar zu sehr anzupassen versuchen! :wink: