Beiträge von Tüftler

    Hallo Alberto.

    Ich rate zu Variante C sofern der Deckel 2 mm dick ist. Ich bin gerade dabei, den zweiten Kupferkessel in dieser Art zu bauen. Für das Löten sichere ich den Deckel durch drei durch die Kesselwand in den Deckel gesteckte 1mm Kupfernieten. Wie auf der Zeichnung sollte er auch etwas zurückgesetzt sein ,was das

    Ansetzen des Lötdrahts erleichtert. Nur nicht vergessen, am Schluss auch die Nieten mit Lot zu versorgen. Es gibt Berichte, dass bei Überlastung eher die Kesselwand reißt, als die gestoßene Lötnaht.

    Gruß Ullrich

    Hallo Schienendampfer,
    Roland (Kolbenfresser) hat in einem Beitrag vom 14.10.08 im BBF darüber berichtet, dass er auf Anraten von Thomas (Kupferschmied) ein 6 mm langes Stück eines 1,6 mm Gewindebohrers innerhalb zweier Tage mit 38 prozentiger Schwefelsäure ( Batteriesäure aus dem Autohandel) aus einem Sackloch geätzt hat. Messing und Weichlötung haben es gut überstanden. Das Loch sollte senkrecht stehen damit die entstehenden Gase entweichen können und frische Säure an den Gewindebohrer heran kommen können.
    Gruß Ullrich.

    Hallo Jörg,
    die Lok nach dem genannten Buch war auch mein Einstieg in den Bau von Echtdampfloks. Folgende Erfahrungen habe ich damit gemacht:
    1) Die Spiritusheizung ist problematisch, weil sich bei der kleien Lok auch der Spiritustank stark aufheizt und dann auch am erforderlichen Lüftungsloch zu brennen anfängt.
    2) Der Brenner wird leicht vom Wind ausgeblasen. Wenn man ihn stärker verlkeidet, hat er dann keinen Zug.
    3) Versuche nicht, Probefahrten auf engen Radien mit Geraden dazwischen. Bei einer Brennereinstellung für Kurven wird die Lok dann auf der Graden zu schnell und entgleist bei der nächsten Kurve. Ich habe so manchen Brand mit einem Eimer Wasser löschen müssen.
    Abhilfen wären , wie schon vorgeschlagen, ein Gasbrenner, oder ein kleiner Schlepptender für Spiritustank und ggf. eine Fernsteuerung nur für den Regler.
    Solltest Du beim Spiritusbrenner bleiben, könnte ich Dir einen Smithies-Kessel mit zwei Wasserrohren zukommen lassen, der bei mir noch von damals herumliegt.
    Viel Spaß beim Bauen und berichte weiter. Ullrich

    Hallo Sascha,
    obwohl ich eine Fräse habe , arbeite ich noch häufig mit Laubsäge und Feile. Es braucht halt mehr Zeit. Die Zufriedenheit über gelungene Werkstücke ist aber oft größer. Nach dem Motto: Fräsen kann jeder.
    Wenn Du Bleche bearbeiten willst, versuche MS 58 Blech zu bekommen. (z.B.Wilmsmetall) Ms63 ist nicht so gut zu bearbeiten.
    Versuche nicht, exakt auf einer angerissenen Linie entlang zu sägen, sondern nähere Dich dieser durch Feilen.
    Angerissene Linien sind besser zu erkennen, wenn man mit Edding schwärzt und dann darauf anreißt.
    Wie schon vorgeschlagen, besorge Dir eine Uhrmacher- oder Goldschmiedesäge und aus gleicher Quelle auch gute Sägeblätter und Feilen mit verschchiedenem Hieb und unterschiedlichen Formen. Besser wenige gute als viele von minderer Qualität. Die Rechteckfeilen sollten eine glatte Seitenkante haben, um vorgebohrte Löcher z.B. in Fensteraussparungen eckig feilen zu können. Immer die größtmögliche Feile nehmen.
    Eine feste Sägeunterlage mit einer vorstehenden schmalen Auflage wie in Laubsägekästen und Schraugzwingen kann man improvisieren.
    Ferner ist ein Säge- und Feilholz, dass man in den Schraubstock spannt sinnvoll. An den Kanten kann man verschieden große Kerben anbringen, die als Führung bei der Kantenbearbeitung von Rundmaterial dienen. Ene feste Unterlage ist ganz wichtig.
    Längere grade Kanten erreicht man auch durch das Sägen en einem Eisenlineal entlang, das man mit dem Werkstück zusammen in einen Schraubstock spannt. Natürlich so, dass man bei Sägefehlern in das zu entfernende Material abweicht.
    Fehler z.B. an Fensterausschnitten kann man ggf. durch feine U-Profiele als Fensterrahmen kaschieren.
    Es gibt sicher noch eine Menge Tricks, die mir jetzt nicht einfallen, es ist ja schon spät. Um das Üben und eigene Erfahrungen sammeln wirst Du aber nicht herumkommen. Es wird sicherlich auch einiges in den Mülleimer wandern. Wer das nicht zugibt hat es möglicherweis nur noch nicht versucht.
    Ich baue gerade eine Donnerbüchse für meine Br 78. 14 Fenster und 2 Türen. Da werde ich wohl doch fräsen.
    Gruß Ullrich.

    Hallo Schienendampfer,
    mit Teflonkolben habe ich noch keine Erfahrung, sie stehen aber schon länger auf meinem Programm. Daher die Frage: Welche Drehstichel eignen sich für die Bearbeitung?
    Gruß Ullrich,
    dessen BR 78 mittlerweile die ersten erfolgreichen Probeläufe auf dem Prüfstand hinter sich hat.

    Hallo Florian und Christian,
    bei Bohrungen bis 3 mm Durchmesser verwende ich seit Jahren zu meiner vollen Zufriedenheit Kehlbohrer (qualitativ hochwertig von der Firma Eureka). Sie sind sehr steif , haben zwei Längsnuten und sind spitz angeschliffen. Man muß nicht ankörnen, selbst dünne Bohrer verlaufen nicht und sie reißen auch beim Austritt das Material nicht hoch. Je nach Durchmesser ist allerdings die Bohrtiefe auf 5-20 mm gegrenzt und man sollte desöfteren ausspanen. Wenn man wegen der Bohrtief mit einem Spiralbohrer nachbohren muß hat dieser dann eine gute Führung und verläuft nicht so leicht. Ich verwende sie vorrangig für Messing 58 und Silberstahl. Bei MS 63 und Kupfer erhöhte Bruchgefahr.
    Schaut mal im Internet unter Eurekabohrer. Erhältlich sind sie im Uhrmacher- und Goldschmiedebedarf z.B. bei den Firmen Flume oder Fischer. Ein Versuch lohnt sich.
    Gruß Ullrich.

    Hallo Pal,
    ich habe mich bei der Beschäftigung mit Steuerungen durch die verschiedensten Veröffentlichen geplagt, die ich jetzt im einzelnen nicht mehr benennen kann. Ein gutes Buch, in dem man immer wieder zu allen Problemen nachlesen kann ist " Die Dampflokomotive" als Reprint aus dem Transpress Verlag. ISBN 3-344-70791-4. Es befaßt sich mit allen Aspekten der Dampflokomotive. Allerdings nicht mit Modelllokomotiven.
    Beim Verständnis der Heusingersteuerung ist es hilfreich, sich die Bewegung des Schiebers aus zwei Einzelbewegungen zusammengesetzt vorzustellen. Einmal, wenn die Lenkerstange ausgehängt ist und der Schieber nur durch den Gegenexzenter bewegt wird. ( B-Steuerung).
    Oderwenn die Schieberschubstange ausgehängt ist und der Schieber nur durch den Voreilhebel bewegt wird. ( A-Steuerung).
    Die B-Steuerung enspricht dann praktisch einer Volldruckmaschine. Sie bewegt den Schieber nur um die Kanalbreite, während die A-Steuerung die Einströmüberdeckung mit dem Totpunkt des Radexzenters synchronisiert. Also den Schieber noch um die Einströmüberdeckung weiterbewegt damit der Dampfkanal geöffnet wird, wenn der Radexzenter am Totpunkt steht.
    Man muss es sich aufzeichnen oder ein Funktionsmodell bauen. Wiel Spaß eim Knobeln.


    Gruß Ullrich.

    Hallo Pal,
    Du musst bei Deinen Erörterungen zwischen Umsteuerung und Expansion unterscheiden. Bei Steuerungen mit Kulisse dient diese lediglich der Umsteuerung. Also der äußeren Steuerung.
    Die Expansion ist primär ein Problem der inneren Steuerung das dann auch Auswirkungen auf die äußere hat. Die Verbreiterung des Schieberlappens durch die Einströmüberdeckung hat zur Folge, dass die Öffnung des Dampfkanals zum Zylinder neu mit dem Totpunkt des Radexzenters synchronisiert werden muss. Das kann auf zweierlei Weise erreicht werden.
    Entweder wird der Gegenexzenter je nachdem, ob eine innere oder äußere Einströmung vorliegt auf Nach- oder Voreilung gestellt, oder er bleibt bei 90 Grad stehen und Vor - oder Nacheilung übernehmen Lenkerstange und Voreilhebel wie bei der Heusingersteuerung.
    Eine Volldruckmaschine habe ich nur vorgeschlagen, um eine überschaubare Steuerung zu haben. Wie dargelegt haben Fragen der Wirtschaftlichkeit bei einer Modelllokomotive eher untergeordnete Bedeutung. Außerdem bin ich bei vielen Modellen mit dem Aspekt einer Heusonsteuerung nicht von deren Funktion überzeugt, wenn ich sehe wo die Anlenkpunkte am Voreilhebel liegen und wie dieser herumschlackert.
    Zur Frage der Breite der Einströmüberdeckung habe ich verschieden Angaben gefunden zwischen 75 und 100 % der Kanalbreite.


    Gruß Ullrich

    Hallo Pal,
    die Ausnutzung der Dampfexpansion hat bei Originallokomotiven sicherlich eine erhebliche Dampfersparnis und damit wirtschaftliche Vorteile gebracht. Die Frage ist, ob das bei unseren Modelllokomotiven nicht eher theoretische Bedeutung hat. Es ist doch eigentlich egal, ob eine Lok ohne Nachspeisung einige Minuten mehr oder weniger fährt. Mehr dürfte es ohnehin nicht sein.
    Bei der Frage, welche bauliche Veränderungen sich auf die Schieberkonstruktion ergeben, muss zunächst zwischen innerer und äußerer Einströmung unterschieden werden. Muschelschieber sind nur mit äußerer zu betreiben, Kolbenschieber theoretisch sowohl mit innerer als auch mit äußerer. Der Vorteil der inneren Einströmung bei Kolbenschiebern liegt in der geringeren Druckbelastung der Stopfbuchsen, weswegen sie in der Regel angewendet wird.
    Wenn die Dampfexpansion ausgenutzt werden soll, muss man nun dafür sorgen, dass nicht während der ganzen Kolbenbewegung die Verbindung zwischen Schieberkasten und Zylinder geöffnet ist, wie es bei der Volldruckmachine der Fall ist. Das heißt der Schieberlappen muss breiter als der Dampfkanal sein um die Öffnungszeit zu verkürzten und dem Dampf die Möglichkeit zu Expandieren zu geben. Diese Verbreiterung kann auch nach der Auslaßseite hin erfolgen. Die Auslaßüberlappung ist aber so gering, dass sie für uns keine Rolle spielt. Ich gehe daher nur auf die Einlaßüberlappung ein.
    Für die äußere Einströmung heißt das, der Schieberlappen muss nach außen verbreitert werden. Da er aber weiterhin öffnen soll. Wenn der Radexzenter im Totpunkt steht, muss der Gegenexzenter im Uhrzeigersinn mehr als 90 Grad verdreht werden. Das heißt, er eilt vor.
    Bei der inneren Einströmung ist es umgekehrt.
    Man kann also schon an der Stellung des Gegenexzenters erkennen, ob die Lok mit Expansion, mit innerer oder äußerer Einströmung konstruiert ist. Nebenbei gesagt hat das Gestänge bei Kolbenschiebern mit innerer Einströmung und Expansion eine interessantere Dynamik, da für kurze Zeit Treibstange und Kulissenstange eine entgegengesetzte Bewegung machen.
    Aus dem Gesagten leitet sich ab, dass man beim Umbau einer Expansionsmaschine von Expansion auf Volldruck den Muschelschieber außen so abfräsen muss, dass die Lappenbreite der Breite des Dampfkanals entspricht. Beim Kolbenschieber mit äußerer Einströmung gilt das gleiche Vorgehen. Bei innerer Einströmung müssen die Lappen innen auf die Kanalbreite abgedreht werden. In beiden Fällen muss natürlich auch der Gegenexzenter auf 90 Grad gestellt werden.
    Mit Zeichnungen wäre das alles verständlicher. Angesichts der Uhrzeit konnte ich mich dazu nicht mehr aufraffen.
    Gruß Ullrich.

    Hallo Pal,
    wenn Du planst nach Meiningen zu fahren, kann ich Dir die Meininger Dampftage an 5.und 6. September 2010 enpfehlen. Dann kann man im ganzen Werk herumstöbern und es sind immer auch eine Vielzahl Gastloks dort. Die Bewirtung ist auch nicht schlecht. Eine Führung dauert ja gerademal 1-2 Stunden.
    Gruß Ullrich.


    PS. Eine e-mail an Dich hat wieder nicht geklappt. Es liegt wohl an meinem Rechner.
    Eine Stückliste der 78 von Aster habe ich an Dich abgeschickt. Die Explosionszeichnungen hast Du ja schon. Da ich sie bereits kopiert hatte, kann ich sie gerne an einen anderen Interessenten schicken. Bitte melden.

    Hallo Pal,
    ich habe Explosionszeichnungen von der Aster 78 live steam, die ich Dir in Kopie schicken kann. Außerdem auch eine Stückliste in Englisch. Teile mir mal Deine genaue Adresse mit.
    Gruß Ullrich.

    Hallo Pal ,
    mit der Bearbeitung des Valve Gear Programmes hast Du sicherlich zur Übersichtlichkeit beigetragen und manchem viel Arbeit abgenommen. Ich habe mich vor Jahren durchgewurstelt und kann die Möglichkeiten des Programms immer noch nicht voll ausnutzen.
    Bisher ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass es Lokomotiven mit Kulissensteuerung gibt, bei denen die Zylinderachse nicht in Ebene der Antriebsachse liegt. Aus Gründen der Antriebssymmetrie hatte ich das für selbstverständlich gehalten. Eine Höherlegung der Zylinder bei Feldbahnlokomotiven kann nur den Grund haben, dass Zylinder und besonders die empfindlichen Entwässerungsventile bei Entgleisungen nicht beschädigt werden. Das gleiche Ziel haben ja wohl auch die sehr tief angebrachten und breiten Schienenräumer.
    Die Frage, welche Auswirkungen sich daraus ergeben, hat mich nicht in Ruhe gelassen.
    1. Wenn der Zylinder höher gelegt ist, seine Längsachse aber durch den Mittelpunkt des Treibrades geht, der Zylinder also schräg steht, verändert sich die Antriebssymmetrie nicht.
    2. Wenn der Zylinder aber waagerecht über der Achsebene liegt, hat das erhebliche Auswirkungen. Ich habe eine erklärende Zeichnung gemacht. Hoffentlich gelingt es mir, sie ins Forum zu stellen.
    Schon bei der normalen Anordnung wir nach dem Parallelogramm der Kräfte nicht der gesamte Zylinderdruck auf den Exzenter übertragen sondern ein kleiner Teil belastet senkrecht den Kreuzkopf b.z.w. dessen Gleitbahn.
    In der Zeichnung sind die Maße willkürlich gewählt. Rot ist das Parallelogramm der Kolbenbewegung nach links, grün das der Gegenbewegung. Also Rückwärtsfahrt.
    In der üblichen Anordnung sind alle Kräfte symmetrisch . In der Abbildung unten ist zu erkennen, dass sich die Antriebskraft bei Linksbewegung des Kolbens deutlich von der bei Rechtsbewegung unterscheidet. ( Zahlenwert bei der angenommenen Anordnung 51 gegen 44. Dimension gleichgültig.)
    Daraus folgt, dass die Lok hinken wird, was auch nicht durch den 90 grad Versatz der anderen Seite ausgeglichen wird, da in der gezeichneten Stellung deren Exzenter gerade im Totpunkt steht. Außerdem könnte sie durch die unterschiedliche Belastung der Kreuzkopfführung ( Im angenommenen Fall 10 gegen 40 ) je nach Bewegungsrichtung des Kolbens um die Längsachse wackeln.
    Aus symmetrischen Gründen sind die beschriebenen Einflüsse um so geringer, je länger die Treibstange ist, je kleiner der Exzenterkreis gewählt wird und natürlich je weniger weit die Zylinderebene über der Radachsebene liegt. Wenn ich mir Feldbahnlokomotiven anschaue wurden diese Kompensationsmöglichkeiten offenbar genutzt. Falls überhaupt erforderlich. In der Praxis der Konstruktion von Echtdampflokomotiven dürfte das Gesagte eher zu vernachlässigen sein, es ist aber vielleicht ganz gut, immer wieder einmal darüber nachzudenken, welche folgen Konstruktionsänderungen haben.


    Gruß Ullrich.

    Ps. Habe es leider wieder nicht geschafft ein Bild einzustellen. Hatte es aus meiner Homepage freigegeben, die ansonsten noch in Arbeit ist. War aber nicht hochzuladen. In meiner Galerie im Buntbahnforum ist es unter Sammelsurium gespeicher.

    Hallo Hannes ,
    Du hast um Feedback gebeten. Ich bin sicher, dass Deine Beiträge aufmerksam verfolgt werden auch wenn nicht immer gleich Antworten kommen. Hier eine Ergänzung.
    Die Patentsteuerung von Orenstein und Koppel ist letztlich eine Marshall Steuerung wobei der patentierte Trick darin besteht, dass die Einflüsse der Federung auf die Steuerungsgeometrie dadurch ausgeglichen werden, daß der Umlenkpunkt der oberen Führung des Steuerhebels an das Achslager gekoppelt ist. Wenn oben nicht ein Hebel, sondern eine drehbare Gleitbahn den Steuerhebel führt ist es übrigens eine Hackworth Steuerung.
    Nun wage ich zu bezweifeln, daß bei gefederten Modellen der Einfluß auf die Steuerungsgeometrie so gravierend ist, dass eine Patentsteuerung vonnöten ist. Die Einflüsse liegen sicherlich in einem Bereich, der im Verhältnis zu den bei Selbstbauern zu erwartenden Toleranzen eher zu vernachlässigen ist. Zumal auch auf eine Federung der Hinterachse bei B-Kupplern verzichtet werden kann, wenn die Vorderachs zur Verbesserung der Traktion um die Längsachse der Lok drehbar ausgeführt ist.( Meinen B-Kuppler mit Hackworthsteuerung habe ich so gebaut. Siehe " meine Galerie " im Buntbahnforum.)
    Du siehst, hier spricht der Praktiker. Aber Du hast schon Recht. Erst muß man die Theorie verstehen, um zu begreifen, welchen Einfluß Vereinfachungen auf die Funktion haben.
    Gruß Ullrich.

    Hall0 Steffen,
    für die Großuhrenreparatur gibt es von Bergeon oder KWM Einpressgleitlager aus Bronze oder Messing in reicher Auswahl. Dazu passend Reibahlen mit wenigen Hundertstel Untermaß, die mit einem Einpressapparat, einer Triebnietmachine oder auch in einer Säulenbohrmaschine eingepresst werden können. Der Vorteil ist, dass defekte Lager herausgetrieben und durch neue ersetzt werden können. Schau z.B. Mal bei http://www.produkte24.com/cy/b…aratur-18722/seite-8.html.
    Zur genauen Platzierung ausgelaufener Lager machen sich Uhrmacher übrigens ein Dreibein mit drei Körnern, positionieren einen Körner dort, wo das ausgelaufene Lager einmal gesessen hat, schlagen die beiden anderen Körner in die Platine, bohren das defekte Lager aus, setzen ein Vollmessinglager ein, positionieren die beiden Körner wieder in ihre Markierungen, körnen im Vollmessinglager mit dem dritten Körner an und setzen dort die Bohrung für das neue Lager. (Ich hab´s verstanden). Ein Gestänge müßte dazu auf einer Messing- oder Aluunterlage fixiert werden und einer der Körner müßte höhenverstellbar sein.
    Ich bevorzuge im Gestänge Minikugellager soweit Platz ist, da sie im Gegensatz zu Gleitlagern ein leichtes Verkanten des inneren zum äußeren Ringes zulassen . Die exakte Führung einer Achse ist ja nur durch zwei Kugellager möglich. Im vorliegenden Falle wird dieser Nachteil aber zum Vorteil.
    Es ist kurz vor Mitternacht. Manchmal schreibe ich auch verständlicher.
    Gruß Ullrich.

    Hallo Hannes,
    da hast Du Dir eine ehrenvolle Aufgabe gestellt. Ich hatte auch immer wieder einmal die Absicht, Einsteigern den mühevollen Weg mit der Beschaffung und Lektüre von Artikeln unterschiedlicher Qualität zu ersparen, der mich viel Zeit gekostet hat. Aber leider habe ich mich nicht mehr aufraffen können, einen Artikel zu schreiben, nachdem ich den Durchblick bei den einzelnen Steuerungen hatte. Das ist das alte Problem. In der Einarbeitungsphase hat man die meisten Fragen, die einem dann nicht mehr einfallen, wenn man erst einmal erfolgreich eine Steuerung ausprobiert hat.
    Ich schreibe diese Mitteilung aber aus einem anderen Grund. In verschiedenen Foren habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Ursprungsidee durch die verschiedensten Kommentare völlig verwässert wird und andererseits wichtige Hinweise in den Kommentaren verloren gehen. Ich würde daher den Vorschlag machen, Originalbeitrag und Kommentare deutlich zu trennen, um die Lektüre zu erleichtern.
    Für Dein Vorhaben wünsche ich Dir viel Glück. Ullrich.

    Hallo Julian,
    ich kann auch gut versehen. daß Du erst einmal ausprobierst, einen funktionsfähigen Kessel hinzubekommen und Dir über Maßstab u.s.w. zunächst keine Gedanken machst. Du stellst halt den Maschinenbau in den Vordergrund, andere den Modellbau wobei dann der Maßstab schon eine Rolle spielt. Laß Dich also durch Fragen nach Deinem Maßstab nicht verunsicher. Ich glaube, daß viele der Maßstabsfans noch nie eine Echtdampflok von Grund auf gebaut haben. Andernfalls würden sie die Probleme kennen und wissen, daß häufig Kompromisse erforderlich sind. Ich habe mich gefreut, daß mit diesem Forum der Echtdampf auf der Schiene das Hauptthema ist und nicht der maßstabsgerechte "Modellbau". Wenn dann beides zu verwirklichen ist, um so besser.
    Warum ich diesen Beitrag schreibe hat aber einen ganz praktischen Grund. Solltest Du wirklich auf die BR 78 zurückkommen. kann ich Dir eine Serie von Aufnahmen anbieten, die ich von der 78510 in Nürnberg gemacht habe. Mit Unterbrechung durch den Umbau einer Heisler Lok bin ich seit ca. 2 Jahren mit dem Bau dieser Lok beschäftigt. ( Maßstab 1/29, weil ich befürchtete, daß bei 1/ 32 zu wenig Platz im Fühterhaus sein könnte).Im Frühjahr ist sie schon einmal unter Preßluft gelaufen. Jetzt bin ich seit 3 Monaten in Frankreich und kann mangels meiner Werkstatt nur die Detailierung vervollständigen. Ich hoffe, dass sie bis Karlruhe fertig ist. Wenn es Dich interessiert, schau mal unter Tüftler, meine Galerie, im Buntbahnforum nach. Die Bilder könnte ich Dir ab Anfang Oktober schicken.
    Gruß und gutes Gelingen Ullrich.

    Hallo Schienendampfer,
    zum Thema Pulverbeschichtung hatte ich auch einmal im Buntbahnforum berichtet (Modellbautechnik Seite 1). Nach einiger Diskussion, die nicht immer besonders sachlich war, habe ich noch einmal ein Fazit für mich geschrieben. Das Hauptproblem für Echtdampfer dürfte sein, dass die Beschichtung z. B. bei Temperaturen im Bereich der Rauchkammer wieder weich wird. Vorteile sind sicherlich die gute Haftung
    und die Elastizität der Beschichtung.
    Gruß Ullrich.

    Hallo Echtdampfer,
    das Problem verstopfter Düsen habe ich schon häufig mit Hobbykollegen diskutiert und bin bisher zu keiner universellen Konsequenz gekommen. Sicher ist, dass es sowohl durch Partikel als auch durch Flüssiggas zu Verstopfungen kommen kann.
    Entsprechend müssen auch die Gegenmaßnahmen unterschiedlich ausfallen.
    Offenbar stammen nicht alle Partikel aus dem selbst gebauten Tank sondern auch aus der Gaskartusche.(Parafin?) Ein Kollege hat mir berichtet, daß er weniger Probleme hat, seit er in den Befüllschlauch einen Benzinfilter aus dem Automodellbereich eingebaut hat. Das müßte eigentlich auch in der Leitung zur Düse wirksam sein. Ausprobiert habe ich es noch nicht.
    Der Verstopfung durch Flüssiggas kann man entgegenwirken indem man die Gasentnahme aus dem Tank in die Mitte verlegt, da dann das hin und her schwappende Flüssiggas nicht so leicht in die Leitung gelangt. Noch besser ist es, möglichst auch auf der Mitte des Gastanks einen Dom vorzusehen, aus dem dann das Gas entnommen wird. Dadurch habe ich eine deutliche Verbesserung erzielt.
    Da trotz aller Gegenmaßnahmen eine Verstopfung der Düse nicht immer zu vermeiden sein dürfte, sollte beim Eigenbau auf ihre gute Zugänglichkeit geachtet werden. Eine Banalität, aber wie oft sieht man Kollegen beim Fingerverrenken. Der Anschluß an die Gasleitung ist auch leichter zu trennen, wenn man nicht mit einer Überwurfmutter, sondern einem Flansch mit Sechskantschrauben arbeitet. Diesen dichte ich mit einem O-Ring ab, der noch nie verbrannt ist.
    Gruß Ullrich.