Beiträge von ruebennase

    Hallo liebe Schotten,


    Das klingt doch sehr erfolgreich! Ich freu mich für euch! Eine gut funktionierende Echtdampflok ist einfach was Feines.

    Vermutlich nehmt ihr noch etwas schwarze Farbe und lasst das Windschutzblech optisch noch verschwinden. Ohne es liegt der Brenner doch sehr offen und funktioniert vermutlich nur in windgeschützten Bereichen.


    /Rüdiger

    Hallo Manuel,


    zum Glück ist bei uns die Wasserqualität so, dass etwas Phosphat ausreicht, die Chemie im Kessel so zu verändern, dass kein (kaum noch) unlöslicher Kesselstein (Magnesiumsulfat oder so ähnlich) entsteht. Das Phosphat hält es entweder in Lösung oder sorgt dafür dass es in Flocken ausfällt und keine feste Schicht bildet.


    Die Behandlung ist super simpel (aber sehr abhängig von der Chemie des Wassers!) Bei den kleinen Loks: Morgens 1/4 Tasse Phosphat (1/2 dl) in einem alten Topf in Wasser auflösen und in den Seitentank kippen. 3x täglich durchspülen. Fertig. Abends Chemietest (pH, Leitfähigkeit und Phosphatgehalt) zum zu sehen ob alles OK ist.

    Sollwerte: ph 7-8 (leicht basisch), Leitfähigkeit unter 150 (Millisiemens? Die Unsicherheit ist beim 'milli') und Phosphat 0 (=wurde aufgebraucht)


    Wir haben aber einigen Aufwand in die Analyse gesteckt und das von einer Uni untersuchen lassen und Tipps geholt, wie man es verbessern kann.


    /Rüdiger

    Hallo Manuel,

    einige Fragen habe ich dazu:

    1. Löst sich der Kesselstein wirklich mit dem Hochdruckreiniger?

    2. Wie kommt ihr zwischen die Rauchrohre?

    3. Habt ihr eine Wasseraufbereitung?


    Wir nutzen eine Wasseraufbereitung (super simpel, weil ein kleiner Phosphat-Zusatz ausreicht) und was Kesselstein verursachen kann, spülen wir am Betriebstag aus. Dazu gibt es ein Ablassventil unten, das 3x am Tag für ca 30 Sekunden geöffnet wird und so der Dreck ausgespült wird. Seit dem ist der Verfall der Kessel fast zum Stillstand gekommen. Aber: wir haben nicht jeden Tag Betrieb.


    /Rüdiger

    Hallo Michael,


    Zum Testen habe ich mir einen Bock gebaut, der hoch genug ist, dass ich die Treibstangen vom Kreuzkopf trennen kann und sie doch nicht auf den Boden schlagen. So muss ich pro Seite nur eine Schraube lösen und verstehe die Steuerung nicht. Nur das Einfedern der Räder habe ich nicht dabei.

    Damit lässt sich mit Druckluft und Fön gut testen wie viel Kraft an Kolben da ist und bei welcher Radstellung die Kraft einsetzt. Vielleicht kann das bei der Forschung nach der Ursache helfen?


    /Rüdiger

    Hallo,

    das Luftleck ist eindeutig an der Ventilplatte. Es scheint dass die Feder nicht stark genug ist um die Platte ordentlich anzudrücken. Sicherheitsventil 2 sozusagen, nur geht's viel zu früh auf. Feder herstellen und nochmal testen. Die vom Kugelschreiber eignet sich offenbar nicht gut.



    Provisorisch zusammen gebaut. Die Führungsstangen sind noch nicht am Zylinder befestigt, das Spiel der Zahnräder ist zu groß, wenig ist festgeschraubt usw. Aber: es lässt sich erkennen, wie sie aussehen wird (ohne Lack)


    /Rüdiger

    Hallo Alberto,


    Wenn es nicht geschmolzene Stücke Lötdraht gab, dann frage ich mich ob der Kessel dann heiß genug war. Vielleicht kommen die anderen Probleme auch da her?


    Du verwendest das Wort 'schweißen'. Ist das ein Übersetzungsfehler und du meinst hartlöten? Beim Schweißen wird auch das eigentliche Material geschmolzen (engl. welding). Beim Löten (engl. soldering) und Hartlöten (engl. brazing) schmilzt nur der Lötdraht.


    Ich frage mich, wie der Riß um das Flammrohr entstanden ist. Kann es sein, dass das Flammrohr zu kalt war oder an der Lötstelle zu schnell abgekühlt ist? Das könnte passieren wenn das Flammrohr nur oben heiß ist und so die Wärme beim Abkühlen in das Flammrohr geht. Dann wird es oben schneller kalt als der Kesseldeckel und es entstehen Spannungsrisse. (Da ich selber noch keinen Kessel gebaut habe, ist das nur Theorie)


    /Rüdiger

    Es ging weiter. Die Lagerböcke sind montiert, die Achse für das Schwungrad auch. Schönerweise passt das Zahnrad auch ;)

    Auch der Zylinderdeckel ist drauf. Ein erster Test mit Druckluft zeigt, dass sich der Kolben wie gewünscht bewegt. Allerdings strömte eindeutig eine Menge Luft an Stellen aus wo sie nicht soll. Die müssen noch gefunden werden.

    Zusammengesteckt sieht es jetzt so aus:


    Es scheint möglich, das Projekt tatsächlich abzuschließen 😜


    /Rüdiger

    Hallo,


    Leider musste ich den Zylinderdeckel nochmal bauen. Er passte einfach nicht gut genug auf die Bohrungen.

    Jetzt sind die zwei Stehbolzen für die Kolbenstangendichtung montiert (zwei Messingschrauben von der Rückseite rein, mit Schraubensicherung festgeklebt und dann die Köpfe abgefeilt)

    Als Dichtung soll ein kleiner Ring aus Hylomar dienen. Damit das nicht so eine Schweinerei wird, wurden mit dem Locheisen aus Malerkrepp Schablonen gemacht und dann möglichst gleichmäßig und dünn das Hylomar aufgetragen. Da beide Flächen plan sind, sollte die dünne Schicht reichen. Wird sich zeigen...

    Hier noch ein paar Bilder der Arbeitsschritte:



    /Rüdiger

    Hallo Daan,


    Ich weiß dass der Gashahn im Original so montiert war. Soweit ich weiß hat das historische Gründe und viele Kunden (auch von Regner) kamen nicht gut genug an den Gashahn wenn er innen montiert ist. Ich hab's bei mir geändert. Das Dach ist ja abnehmbar und ich finde es sicherer so. Außerdem muss ich eigentlich nie an den Gashahn, wenn er zu Anfang recht niedrig eingestellt ist.

    Außerdem sieht's besser aus wenn da nicht seitlich was raussteht...


    /Rüdiger

    Hallo Daan,


    Eines mache ich anders: ich habe die Gasventile am Tank immer so montiert, dass die Stopfbüchse nicht dem Druck aus dem Tank ausgesetzt ist. Auf die Weise ist der Gastank wirklich dicht wenn das Ventil geschlossen ist. Falls die Dichtung der Stopfbüchse mal nicht funktioniert, kannst du trotzdem das Gas im Tank halten. Und das Handrad ist dann auch nicht zu sehen.


    Viele Grüße


    Rüdiger

    Hallo,

    natürlich war beim Löten was verrutscht. Hatte nicht dran gedacht, die Halterungen durch eine Bohrung und ein Stück Draht zu sichern.

    Beim Versuch , sie in der Fräse auf gleiche Höhe zu bringen, hat sich natürlich alles verbogen :cursing: (die Grundplatte ist nur 1mm Messing)

    Gerade biegen ging noch gut. Dann wurde es zum Fräsen mit Superkleber auf eine Stahlplatte geklebt. Sie brachte genug Stabilität.


    Nach dem Fräsen alles mit dem Lötbrenner erwärmt bis sich der Superkleber wieder gelöst hat.

    Vielleicht hilft der Trick anderen Selbstbauern. (Ich habe ihn auch hier im Forum gelernt)


    Viele Grüße


    Rüdiger

    Hallo,


    Inzwischen sind die Kesseldeckel aufgeschraubt. Ein Gefummel sondergleichen... Als Dichtmaterial verwende ich Hylomar. Mal gucken ob das klappt. Der Test steht noch aus.

    Heute habe ich dann die Halterung für die Achse des Schwungrades begonnen. Ich habe beschlossen, sie vom Kesseldeckel zu trennen, damit sie justiert werden kann ohne Undichtigkeit zu verursachen. Außerdem brauche ich ja noch eine Möglichkeit, die Rauchkammer unterzubringen. Hier enthält sie ein Sicherheitsventil, eine Nachspeise-Möglichkeit und einen Anschluss für ein Manometer, das nur zu Testzwecken dient.


    Die hartgelötete Halterung sieht so aus:



    Die Lagerböcke werden auf die Halter aufgeschraubt. Geplant ist eine Lagerung in Iglidurbuchsen (davon habe ich noch knapp 100)


    Sobald es zusammen gebaut ist, gibt's auch mehr Bilder


    Viele Grüße


    Rüdiger

    Hallo Stefan,


    Die Servo-Wegbegrenzung habe ich. Servos schlachten hat trotzdem prima funktioniert. Es reicht dass ein Ventil fest sitzt (Regler ist ein Kandidat) oder die Umsteuerung, die voll ausgelegt gerne am Servo zupft und drückt.


    Viele Grüße


    Rüdiger

    Hallo Philipp,


    Ich nutze gerne Servos mit Metallgetriebe. Es kann vorkommen dass zB ein Ventil auf Anschlag geht und die Kräfte so groß werden dass die Kunststoffgetriebe Zähne verlieren.

    Aus dem selben Grund nutze ich Stangen mit gezielter Biegung (in U-Form zB) oder aufgesetzten Federn.


    Viele Grüße

    Rüdiger

    Und weiter geht's. Ein paar Überlegungen zur Leitung zum Zylinder im Kessel waren noch nötig.

    Erste und wichtige Entscheidung: der Zylinder wird in den Kesseldeckel eingeklebt und so auch gleich abgedichtet. Lässt sich ja durch Erwärmen wieder lösen. Uhu Endfest 300 wurde verwendet. Leicht zu beschaffen und ausreichend temperaturstabil (bis 150 Grad Celsius)


    Für das Zylinderende im Kessel wurde ein Deckel gefertigt, der auch durch Klebung befestigt wird. Die Nut stellt sicher dass der Dampf auch wirklich zum Kolben kommt auch wenn alles auf Kontakt gelebt ist. Das Bild erklärt es hoffentlich gut.


    Über eine Rohrleitung kommt der Dampf durch den Kessel zum vorderen Zylinderende. Diese geht vom Kesseldeckel bis in diesen Deckel. Auch die Leitung wurde durch Kleben abgedichtet. Der Verlauf ist auf den folgenden Bildern dargestellt.


    In den Kessel eingesetzt, ist gut zu erkennen dass nicht allzu viel Platz für Wasser bleibt. Aber keines der Rohre lässt sich kleiner machen ohne die Funktion zu beeinträchtigen. Dann eben eine kurze Laufzeit.



    Als nächstes wurde der Kesseldeckel aufgesetzt. Als Dichtung habe ich Hylomar verwendet. Ob es schon dicht ist, weiß ich leider noch nicht.



    Weitere Schritte folgen und werden berichtet sobald sie gemacht sind...


    Viele Grüße


    /Rüdiger

    Hallo Leute,


    worauf ich rauswollte: Nach meinem Verständnis ist durch die leicht veränderten Geometrien eine Dampfmaschine im Vorwärtslauf eine andere als im Rückwärtslauf. Das gilt auch für die perfekt gebaute Maschine ohne jegliches Spiel. In der Steuerung laufen viele Anknüpfungen auf Kreisbahnen (oder Teilen davon) und man nimmt an, dass es eine lineare Bewegung ist. Bei kleinen Winkeln stimmt das in etwa, ab ca. 5° nimmt der Fehler massiv zu und die Näherung als "linear" wird immer schlechter.

    Um nachzuprüfen, ohne jetzt die ganze Theorie durchzuhecheln (ich kann die nämlich nicht auf dem Niveau) habe ich mal Valve Gear von Charles Dockstader angeworfen. Das verwendete Modell ist "Walschaerts Outside Admission" (also das der Heusingersteuerung ähnlichste mit äußerer Anströmung, wie bei den meisten unserer Modelloks mit Muschelschieber), ohne Veränderungen.


    Und siehe da, das Diagramm mit Füllung etc ist nicht symmetrisch.


    .


    Kurve 1: Keine Auslenkung

    Kurve 2: Auslenkung für Rückwärtsfahrt

    Kurve 3: Auslenkung für Vorwärtsfahrt


    Wir sehen also leicht unterschiedliche Schieberöffnungen für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt, obwohl kein Spiel da ist.


    Für mich liegt der Schluss nahe, dass wohl immer ein kleiner Unterschied bestehen bleibt. Sowohl im Modell als auch in Echt, aber dort ist evtl. genug Leistungsüberschuss, damit es nicht immer auffällt.


    Beste Grüße


    /Rüdiger