Ratschenöler

  • Hallo Gemeinde,


    Momentan arbeite ich an einem Zylinder-Schmierapparat für das Löckchen.. Das Ölen mit den üblichen Verdrängungsölern erscheint mir zu unzuverlässig obwohl es oft genutzt wird. Man ist eigentlich nie sicher welche Ölmenge zu den Zylindern kommt. Die Pläne sind fertig und die Einzelteile werden es gerade.
    Wenn die Zeit ausreicht gibt es bald Bilder vom Stand der Dinge.


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Gemeinde,


    leider geht es bei mir nicht so schnell weiter wie ich das gern hätte. Mit etwas Glück wird morgen endlich mein Sperrklinkenrad (Ratsche) für den Öl-Klapperatismus fertig. Nach einigen Fehlschlägen und wegen der noch im Bau befindlichen Drehachse an meiner Fräsmaschine mußte ich das Dingens nun doch machen lassen.
    Für Interessierte hab ich wenigstens nun "Bilder von den Plänen" gemacht. An den Details arbeite ich noch.


    so sollte der Öler mal werden:



    freundliche Grüße
    Hannes

  • Hallo Thomas,


    hab gerade mit großem Interesse Deinen Beitrag zu "01" gelesen. An dieser Maschine würde mein Löckchen wie ein "Beiboot" aussehen..
    Zum Öler: Das Ding ist ein klassischer "Ratschenöler" und soll bei meiner Lok von der Schwinge auf der linken Seite angetrieben werden. Das "Sperrklinkenrad" hat 36 Zähne. Die lineare Bewegung mit einem Hebel von der Schwinge läßt dieses Rad immer ca. 10° weiterlaufen. Der Rücklauf durch den anstehenden Druck wird mit einer "Sperrklinke" verhindert. Das ist nicht meine Erfindung sondern wurde aus einer älteren englischen Zeitschrift kopiert und auf meine Bedürfnisse angepasst. Größere Lok`s ( 5" / 7" ) sind oft mit solchen "Zylinderschmierapparaten" ausgerüstet. Mich reizt es so eine Technik auch mal in unserer Größe zum Laufen zu bringen.
    Solltest Du Interesse am Originalplan haben dann bitte PN..


    freundliche Grüße


    Hannes

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Thomas

    :oops: :oops: Hast Recht also doch wieder Verdrängungsöler als Luftkessel getarnt :oops: :oops: :cry:


    Warum? Man kann die Pumpe ja auch verbauen ... :wink:


    Kolbenfresser hat ja auch schon sowas vorgestellt:
    http://www.buntbahn.de/modellbau/viewtopic.php?p=267498


    :D:D:D Also ich freu mich jedenfalls schon auf die Pumpe vom Hannes :E :E :E

  • Hallo Thomas,


    (Hab gerade 2 Beiträge "ins Nirwana" geschrieben. Hoffentlich kommt nun nicht Alles doppelt.)


    sicher wird man die Baugröße so einer Ölpresse auch verkleinern können.


    Christian: Gerade die definierte Ölmenge die so ein Klapperatismus liefern kann ist, aus meiner Sicht, der große Vorteil.
    Warum fahren die "großen" (5"/7") mit den Apparaten?


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Hannes


    Ich glaub es geht da eher um die Ölmenge die gepumpt wird (und nicht allzu gering sein soll; obwohl wir mit unseren Verdrängungsölern eigentlich ziemlich stark schmieren...) und nicht ob es grundsätzlich möglich ist.
    Ja, die definierte Ölmenge hat auch mich schon dazu gebracht, darüber nachzudenken, ob ich mir dann, sobald meine Lok soweit ist, eine Solche bauen soll...


    Gruss Florian

  • Hallo Christian,


    mit dem sogenannten Heißdampföl habe ich bei meinen kleinen Maschinen keine guten Erfahrungen gemacht. (Vielleicht hatte ich auch eine falsche Sorte gekauft) Dieses Öl ist wirklich nur bei Heißdampf gut. Ich verwende nun nur noch normales Motoröl (z.B. 15W40)
    Da der Öler bei mir im linken Wasserkasten dicht neben dem Kessel untergebracht wird sollte die Viskosität (hoffentlich!) passen.
    @Florian: Das Ölen mit einem Verdrängungsöler ist, meiner Meinung nach, ein Glückspiel. In den allermeisten Fällen wird viel zuviel Öl verbraucht. Wenn ich mir die Anlagen, z.B. in Sinsheim nach dem Betrieb angeschaut habe ist das auch deutlich zu sehen.


    Erfahrungen mit so einem Ratschenöler habe ich selbst noch nicht, erwarte aber als alter Optimist aber ein gutes Ergebnis.


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Christian


    Da hab ich grad so n' Bild im Kopf, wo der Hebel mehrere Löcher hat (und dann durch Auswahl des Loches die Ölmenge ein Stück weit variiert werden kann)
    Das mit der Viskosität des Öls könnte insofern ein Problem werden, wenn es darum geht, die Luft aus der Leitung zu kriegen. Ansonsten funkioniert das (weil ja das Volumen von Flüssigkeiten unter wechselndem Druck nahezu konstant ist). Das Einzige was man beachten muss ist, dass man am Pumpenkolben eine Feder einbaut, die stark genug ist, diesen wieder zurückzustossen und neues Öl anzusaugen. Das Rüchschlagventil selbst wird ja dann vom Kesseldruck geschlossen.


    Hannes:
    Ja, das mit dem Verdrängungsöler ist schon irgendwie in diese Richtung...
    Meine Erfahrung ist einfach, dass sich diese (meine selbst gebauten) nicht so gut einstellen liessen wie ich es wollte...
    Das heisst entweder kam zuviel Öl oder dann fast gar nichts... Und der eine mit dem M 4*0.35 sollte sich schon ziemlich gut einstellen lassen! (Kegelventil, 30° Kegel)


    Wie gesagt, ich hab mir das auch schon überlegt, dann solch ein Pümchen zu bauen wenn ich meine Lok schmieren muss.


    Was für nen Durchmesser hat denn dein Sperrklinkenrad? (auf dem Cad-Modell..?)


    Gruss Florian

  • Hallo Christian,


    die Ölmenge ergibt sich aus dem Kolbendurchmesser (2mm) und dem Hub (6mm) der Ölpumpe. Eine Umdrehung des Ratschenrades (360°) sind 18 "Zähne" Förderung (Kolbenhub nach unten) und 18 "Zähne" Ansaugen (Kolbenhub nach oben). Soweit ist die Sache "fix". Wieviele "Zähne" nun bei jeder Hebelbewegung weiter "geratscht" wird kann man durch Verlängern bzw. Kürzen des Betätigungshebels wählen wie Florian das ganz richtig schrieb.


    @Florian: Mit Luft in der Leitung erwarte ich keine Probleme. Der Pumpenkolben braucht auch keine Feder. Ich werde das mal versuchen mit einer Zeichnung hier einzustellen. Vielleicht komme ich heute nachmittag dazu. Neben dem Pumpenrückschlagventil (Kugel/Feder) habe ich ein 2.Rückschlagventil am Anschluß zur Zudampfleitung vorgesehen.


    freundliche Grüße


    Hannes

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Hannes

    ... die Ölmenge ergibt sich aus dem Kolbendurchmesser (2mm) und dem Hub (6mm) der Ölpumpe. Eine Umdrehung des Ratschenrades (360°) sind 18 "Zähne" Förderung (Kolbenhub nach unten) und 18 "Zähne" Ansaugen (Kolbenhub nach oben). Soweit ist die Sache "fix". Wieviele "Zähne" nun bei jeder Hebelbewegung weiter "geratscht" wird kann man durch Verlängern bzw. Kürzen des Betätigungshebels wählen ...


    Hallo Hannes!


    Das heißt - wenn ich mich nicht verrechnet habe - pro Hub nicht ganz 0,02cm³
    Wenn ich die Minimaleinstellung von einem Zahn pro (Lok)Radumdrehung einstelle, dann werden je 36 Radumdrehungen eine Füllung von nicht ganz 0,02cm³ eingepumpt. Das sind dann bei 360 Radumdrehungen ca. 0,2cm³


    Oder anders gesagt - etwa 0,1cm³ Öl werden mit 180 Radumdrehungen erreicht. Wenn ich jetzt einen Raddurchmesser von 35mm hernehme (Umfang etwa 11cm), dann legt die Lok dabei etwa 20m zurück.


    Das wären dann auf eine Strecke von 200m etwa 1cm³ Öl


    :GR Das kommt mir etwas viel vor - hab ich da irgendwo einen Rechen- oder Denkfehler?

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab jetzt gerade mit Wolfgang Kropatschek gesprochen. Der meint auch, dass 1cm³ Öl für 2000m (also die 10fache Strecke) reichen müssten. Selbst wenn ich einen Kolbendurchmesser von 1mm bei 6mm Hub annehme, sind das immer noch erst 800m :K


    Mit 0,7mm Kolbendurchmesser und 5mm Hub müsste man hinkommen (jetzt rein rechnerisch) ...

  • Zitat von Hannes


    " Luft in der Leitung"


    Das hab ich auch gar nicht gemeint, eher, bis mal Öl in den Pumpenkolben selbst geflossen ist.


    Aber wenn du sagst, du brauchst keine Rückstellfeder, dann hast du vermutlich eine leicht andere Konstruktion im Kopf als ich. (wo der Pumpenkolben von einem Excenter gedrückt wird und mit Federkraft zurückkehrt).
    Du wirst demach einen "Schlitzkreuzkopf" an den Pumpenkolben machen, welcher von einem Excenter angetrieben wird..?


    Gruss Florian

  • Hallo Christian,


    mit Deinen Berechnungen liegst Du richtig nur war meine Beschreibung nicht korrekt. Der gesamte Hub beträgt zwar 6mm aber gefördert wird das Öl nur während ca. 2mm des Gesamthubes. Etwas richtig zu beschreiben ist manchmal gar nicht so einfach. Ich bitte um Pardon. Mit den Plänen erklärt sich das viel besser. Ich werde mir Mühe geben das hier bald zu zeigen.


    freundliche Grüße


    Hannes