► Podbrezová–Tisovec + Lokomotiven

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    Aus Wikipedia:


    Die Bahnstrecke Podbrezová–Tisovec ist eine Eisenbahnverbindung in der Slowakei. Sie verläuft in der Mittelslowakei von Podbrezová über das Slowakische Erzgebirge nach Tisovec und hat dort Anschluss an die weiterführende Strecke nach Jesenské. Zwischen Podbrezová und Brezno ist die Strecke Teil der überregionalen Hauptbahnverbindung von Zvolen nach Košice, die restliche Strecke bis Tisovec wird als Nebenbahn betrieben. Zwischen Pohronská Polhora und Tisovec ist ein Teil der Strecke wegen der starken Steigungen mit dem Zahnstangensystem Abt ausgerüstet. Dieser Abschnitt wurde 2008 zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt.


    Die Konzession zum Bau der Strecke erhielten im Jahr 1893 die Herren Gejza Kubiny, Pavol Mendel, Alexander Hoffmann und Viliam Quittner, die eine private Lokalbahngesellschaft mit dem Namen Zólyombrezó-Breznóbánya-Tiszolczi HÉV gründeten. Die Strecke von Podbrezová bis Pohronská Polhora wurde am 15. Dezember 1895 eröffnet. Die Betriebsführung übernahmen die Ungarischen Staatsbahnen (MÁV).


    Um die Lücke zur schon seit 1874 bestehenden Bahnstrecke Jesenské–Tisovec schließen, musste eine gebirgige Landschaft des Slowakischen Erzgebirges am Pass Zbojská bewältigt werden, mit maximaler Neigung von 50 ‰. Daher entschied sich man, auf dieser Strecke den Zahnradbahnbetrieb mit dem System Abt für insgesamt 5.836 Metern einzusetzen, was den ersten Einsatz von System Abt im Königreich Ungarn bedeutete. Dabei endete diese Passstrecke an einer Spitzkehre im bestehenden Bahnhof Tisovec. Die Eröffnung erfolgte am 30. November 1896.


    Nach dem Ersten Weltkrieg lag das Bahngebiet auf dem Staatsgebiet der neu entstandenen Tschechoslowakei. Betreiber der Strecke waren jetzt die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Nach dem Ersten Wiener Schiedsspruch und der folgenden Auflösung der Tschechoslowakei in den Jahren 1938–39 waren mehrere Bahnstrecken im Raum Slowakisches Erzgebirge geteilt und nur über ungarisches Territorium erreichbar. Daher begann man in der „unabhängigen“ Slowakei 1940 mit der Planung, die Zahnradbahnstrecke zu ersetzen und eine neue Strecke nach Revúca (sog. Gemerer Verbindungsbahnen) zu bauen; am Anfang wurden Arbeiten am neuen Tunnel bei Tisovec begonnen. Die Arbeiten an der Verlegung begannen erst 1943. Der Durchschlag des Tunnels Tisovec erfolgte im März 1944, weitere Arbeiten wurden aber wegen des Slowakischen Nationalaufstandes gestoppt.


    Nach der Wiederherstellung der Tschechoslowakei im Jahr 1945 wurden die Arbeiten definitiv 1949 eingestellt und seither nie wiederaufgenommen. Nur der Tunnel Tisovec mit der Verlegung wurde im selben Jahr eröffnet, wodurch die Spitzkehre im Bahnhof Tisovec entfiel. Die geplante Ersetzung der Zahnradbahn wurde nie durchgeführt.


    Heute verkehren einige Nahverkehrszüge auf der Bahnstrecke. Der Zahnradbetrieb wird mit der Ausnahme von Sonderzügen nicht mehr benutzt und es herrscht reiner Adhäsionsbetrieb im regelmäßigen Verkehr. Eine Wiederinbetriebnahme für touristische Zwecke ist jedoch geplant, nachdem die Zahnradbahn am 2. Januar 2008 zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde.

    • Offizieller Beitrag

    Lokomotiven


    Die betriebsführende Ungarische Staatsbahn beschaffte speziell für die Zahnradbahn vier Zahnraddampflokomotiven von der MÁVAG in Budapest, die als Reihe TIVb eingeordnet wurden. Von den ČSD wurden sie ab 1925 als 403.501 bis 403.504 bezeichnet.


    Ab 1961 wurden die Dampflokomotiven durch fabrikneue Zahnraddiesellokomotiven der ČSD-Baureihe T 426.0 abgelöst. Im Reisezugverkehr setzte die ČSD ab 1964 speziell für Steilstreckenbetrieb ausgerüstete Triebwagen der Baureihe M 240.0 ein.


    Die MÁV TIVb waren Zahnrad-Tenderlokomotiven der ungarischen Staatsbahnen (MÁV).
    1896 lieferte die Lokomotivfabrik Floridsdorf an die Ungarische Staatsbahn (MÁV) drei Stück Zahnrad-Tenderlokomotiven für deren Zahnradbahnstrecke Zólyombrezó–Erdőköz–Tiszole (heute: Podbrezová–Pohronská Polhora–Tisovec/Slowakei), die Steigungen bis zu 50 ‰ aufweist. Im Jahr 1900 wurde noch ein Stück nachgeliefert.


    Nach 1918 lag die Strecke, auf der die Lokomotiven eingesetzt wurden, auf dem Staatsgebiet der neu gegründeten Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) reihten die vier Fahrzeuge als Baureihe 403.5 in ihr Schema ein. Sie blieben bis zu ihrer Ablösung durch moderne Diesellokomotiven der ČSD-Baureihe T 426.0 im Jahr 1962 in Betrieb.


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    Die Maschinen nach dem System Abt waren vierfach gekuppelt und hatten ein nachlaufendes Kamper-Drehgestell mit zwei Achsen, das den Tenderteil unterstützte. Außerdem hatten sie Innenrahmen und Außentriebwerk für den Reibungsbetrieb sowie Innentriebwerk für den Zahnradbetrieb. In beiden Fällen kam eine Heusinger-Steuerung zur Anwendung.


    Im Reibungsbetrieb erreichten sie 25 km/h, im Zahnradbetrieb 12 km/h. Auf der Zahnradstrecken konnten sie 129 t befördern.





    001
    Floridsdorf 1014/1896

    1896 - 1911 MÁV TIVb 4281
    1911 - 1918 MÁV 41,001
    ČSD 403.501

    ČSD
    1954 ausgemustert






    002
    Floridsdorf 1015/1896

    1896 - 1911 MÁV TIVb 4282
    1911 - 1918 41,002
    ČSD 403.502

    ČSD
    1961 ausgemustert






    003
    Floridsdorf 1016/1896

    1896 - 1911 MÁV TIVb 4283
    1911 - 1918 41,003
    ČSD 403.503

    ČSD
    1947 ausgemustert





    004
    Floridsdorf 1430/1900


    1896 - 1911 MÁV TIVb 4284
    1911 - 1918 41,004
    ČSD 403.504

    ČSD
    1964 ausgemustert