Hoi Eugen,
Ich habe vor 4 Jahren meine Ausbildung zum Polymechaniker abgeschlossen. Eine Supe Ausbildung für unser Hobby
Zu Deinen Fragen:
Der Hilfsbläser ist vorne in der Rauchkammer. Solange die Lok Fährt, hast du eine Feueranfachung durch den Abdampf welcher durch die Abdampfdüse entweicht direkt unterhalb vom Kamin. Jedoch beim Anheizen hast du noch zuwenig Druck zum Fahren aber schon genug für den Bläser, nach ein paar minuten. (Man beginnt immer mit einem Elektrischen Anheizgebläse, beim Anheizen, das Kohlefeuer braucht von anfang an Zug.) Dann kannst du mit dem Bläser das Feuer weiter anfachen, bis Du losfahren kannst. Auch wenn du Kurz anhältst zum Wasser speisen, Kohle schaufeln etc. Muss das Kohlefeuer immer noch einen Zug haben. Sonst erlöscht das Feuer. Mit dem Hilfsbläser kannst du diesen Zug durch den Kessel machen.
Hier ein Foto an meiner 5 Zoll Feldbahn Dampflok. In der mitte das Senkrechte Rohr ist der Abdampf der Zylinder mit Düse oben.
Die 2 Erhöhungen sind Bläser Düsen welche leicht schräg gebohrt sind. Damit sie die Mitte des Kamin's treffen.
Für eine Spur G Lok reicht aber einfach ein Kupferrohr das schön gebogen wird und am Ende verjüngt ist oder eine kleine Düse aufgeschraubt. Dieses wird auch auf die Mitte des Kamin's gerichtet. Dadurch entsteht ein Unterdruck welcher einen Zug durchs Feuer bewirkt.
Zum Wasserstand:
Diese sind für einen Polymechaniker nicht komplex zu fertigen.
Jedoch kann man diese zum Beispiel bei Modellbau Niggel -> https://www.modellbau-niggel.de/Wasserstand-l286.html
Relativ günstig kaufen.
Bei dieser Kessel grösse sollte mindestens ein 5mm Glasrohr verwendet werden.
WIchtig beim Wasserstand ist, dass du sicher den Mindestwasserstand und den Maximalen siehts. Dann weisst du immer ob du speisen musst oder noch genug Wasser hast. Der Wasserstand darf Nie under das Minimum fallen, sonst machst du deinen Kessel, sehr schnell komplett kaputt.
Der Minimalwasserstand ist das Blech der Feuerbüchsen decke (Der höchste Punkt der Feuerbüchse, darin brennt das Kohlefeuer), dieses muss immer mit Wasser Bedeckt sein. Sonst glüht das Feuer das Blech aus und der Kessel wird Zerstört.
Überdruckverntile:
DIe Überdruckventile sollten immer am höchsten Punkt vom Kessel angebracht werden. Diese sind zur Sicherheit, wenn der Druck im Kessel über den Maximal Druck steigt, Blasen diese den Über Druck ab, bevor der Überdruck den Kessel beschädigt.
Ein Kessel in dieser Baugrösse, wird je nach Planung und Berechnung des Kessels, ungefähr mit Maximal 3 Bar Betrieben.
Auch zum Beispiel von Niggel. https://www.modellbau-niggel.d…stellbar-240-300-i65.html
2 Sicherheitsventile sind einfach ein Sicherheitsaspekt. Es könnte immer mal vorkommen das eines durch Schmutz schwer geht oder "verhockt" ist, somit hast Du immer noch ein zweites Sicherheitsventil. Je nach Kessel Grösse ist es möglich das ein SIcherheitsventil nicht genügend Dampf "abblasen" kann. Wenn der Kessel sehr viel Dampf produziert. Der Querschnitt der Bohrungen im SIcherheitsventil ist meist beschränkt durch den Platz.
Zum Material:
Stahl ist einfach, hat jedoch viele Nachteile, gerade das Rosten. Der schlechtere Wirkungsgrad etc.
Wenn Ihr sowieso Löten Wollt empfehle ich euch Kupfer.
Am besten (SF-Cu DIN 1786 )
Im Forum gibt es diverse Bauberichte über den Bau von Kohlekesseln. Ich empfehle dir einige davon zu lesen.
Ich habe auch einen Kohlekessel gebaut, mit einfachen Handwerkzeugen. Heute mit dem Fachwissen und den Maschinen könnte ich das viel besser und genauer. Aber trotzdem funktioniert der Kessel einwandfrei.
SIehe -> B-Kuppler Kohlegefeuert
Aber erledigt dann der Hilfsbläser nicht im Grunde genau die gleiche Aufgabe wie der Schornstein? Der erzeugt ja auch einen Unterdruck und befindet sich ebenfalls in der Rauchkammer…
Nein, der Hilfsbläser und die Abdampfdüse befinden sich beide unterhalb vom Schornstein und erzuegen beide einen Unterdruck, dadurch dass Sie einen Dampfkegel durch den Schornstein machen. Dieser saugt dann umliegende Rauchgase / Luft mit, durch den Schornstein. Das dies Funktioniert muss aber die Rauchkammer absolut Dicht mit dem Kessel verbunden sein und auch die Rauchkammertüre muss Luftdicht abschliessen. Sonst Zieht man Flasch luft.
Noch ein kleiner Tipp, da die Wandstärke von den kleinen Kesseln sehr dünn ist, kann man keine stabilen Gewinde schneiden. Um das Problem zu umgeheben, gibt es Einlötbuchsen. https://www.modellbau-niggel.d…-MessingRotguss-l113.html
Diese werden in den Kessel eingelötet, somit hast du einfach ein Stabiles und Dichtes Gewinde. Ich würde immer Rotguss empfehlen. Messing kann sich mit der Zeit verfressen. Und du willst sicher Langfristig freude am Kessel haben.
Gruss
Kevin