Industriegeschichte im Harz

  • Hallo liebe Dampffreunde,


    zugegebenermaßen denkt man bei den Worten "Harz" und "Dampf" immer zuerst an die Harzer Schmalspurbahnen. Doch die dort eingesetzten Lokomotiven sind nicht die einzigen Überlebenden aus der Zeit des Dampfes im Harz. Im kleinen Örtchen Thale gibt es ein uriges Museum, welches sich dem Bergbau, der Verhüttung und der Verarbeitung des gewonnen Materials widmet. Das sogenannte Hüttenmuseum zeigt anschaulich die Entwicklung der Stahlgewinnung und Verarbeitung von 1686 bis 1986. Neben den Hochöfen gab es in Thale auch ein riesiges Walzwerk zur Blechherstellung. Die Walzstraßen wurde bis zu Stilllegung am 11. September 1990 ausschließlich mit Dampf angetrieben. Von den über 100 Meter langen Hallen des Walzwerks ist heute fast nichts mehr übrig. An ihrer Stelle befindet sich nun ein Parkplatz für die Besucher des Hexentanzplatzes. (Wobei man ja meinen müsste, Besen brauchen eigentlich gar nicht so viel Platz. ;) ) Jedoch ein kleines Backsteingebäude hat den Baggern getrotzt. Es ist die ehemalige Maschinenhalle mit der vollstädig funktionsfähig erhaltenen Tandem-Verbunddampfmaschine Nr. 7 von 1911. Ein Koloss mit einer Leistung von 1500 PS und einem Schwungrad von fast sieben Metern Durchmesser. Leider ist der zentrale Kessel nicht mehr erhalten. Zu den Führungen jeden Mittwoch und Samstag von April bis Oktober kann die Maschine aber durch einen Elektromotor in Bewegung erlebt werden.


    Nun ein paar Bilder des Museums und der Dampfmaschine Nr. 7:


    Eine Presse für Töpfe. In Thale wurden unter anderem auch Kochuntensilien aus Emaile hergestellt.

    Ein Modell der ehemaligen Walzstraße


    Das Modell eines Hammerwerks verdeutlicht die Anfänge der Metallverarbeitung.


    Das Gebäude in dem sich die Dampfmaschine befindet.

    Das Schwungrad wurde in den 70er Jahren getauscht und hat nun nur noch einen Durchmesser von 6,80 Metern. Die Schwungmasse beträgt stolze 120 Tonnen.

    Ein Blick auf den hinteren Hochdruckzylinder.


    Die Ventilsteuerung und der Fliekraftregler.


    Die Auslassventile des Hochdruckzylinders im "Keller"


    Ebenfalls unter der Maschine: die Nassluftpumpe. Sie wird unabhängig von der Maschine elektrisch angetrieben.


    Besonders schön sind auch die originalen Armaturen.

  • Klein trifft groß:


    Wie es für einen Dampffreund so typisch ist, kommt man auch im Urlaub nicht am Dampf vorbei. Deshalb habe ich beschlossen meine aufgearbeitete Dampfmaschine einzupacken um sie vor der großen zu fotografieren und im Museum unter Dampf zu präsentieren. Erbaut wurde die Maschine durch Michael Lissel








    Mein besonderer Dank gilt Arno Hundt vom Hüttenmuseum Thale. Das Team vom Hüttenmuseum ist Interessenten sehr aufgeschlossen und macht auch Sonderwünsche möglich. Gern würde ich ein Dampftreffen veranstalten um das Museum zu unterstützen. Jedoch müsste jeder Aussteller die Kosten selbst tragen, weshalb es vermutlich leider bei der Idee bleibt. Sollte jemand trotz dessen Interesse haben an einem solchen Treffen teilzunehmen, lasst es mich gern wissen.


    Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.


    Viele Grüße


    Marvin


  • Eine Sache hätte ich euch fast vorenthalten. Auf dem Freigelände des Hüttenmuseums steht diese schöne Dampfspeicherlok.


    Das Museum findet ihr übrigens hier:


    Hüttenmuseum Thale
    Walther- Rathenau - Str. 1
    06502 Thale
    Telefon: 03947-778572
    E-Mail: huettenmuseum-thale@t-online.de
    Hüttenmuseum Thale
    GPS 51°44´40“ N; 011°01´41“ O
    Dampfmaschine Nr. 7
    GPS 51°44´44“ N; 011°01´42“ O


    Alle Infos zur Dampfmaschine:


    https://xn--httenmuseum-thale-22b.de/?page_id=24


    Viele Grüße


    Marvin