Meine anderen Modelle

  • Hallo Schienendampfer,


    ich möchte mal etwas aus meinen nichtschienengebundenen Bereich zeigen.


    Das Vorbild ist eine Walzenzugmaschine nach einem Plan aus dem Jahr 1879, gefertigt durch die Gießerei- und Maschinenbauaktiengesellschaft Görlitz für die Vereinigte Königs- und Laurahütte in Oberschlesien. Die Steuerung ist eine Variante der Collmann-Steuerung. Alfred Collmann war ein Maschinenkonstrukteur aus Wien, es gibt wohl sogar eine Straße mit seinem Namen.


    Mit der Modellkonstruktion habe ich vor 5 Jahren begonnen. Das Modell ist im Maßstab 1:20, die meisten Teile aus Aluminium gefertigt und es steht auf einer Piacrylplatte. Zur Zeit fehlen noch einige Kleinteile und die Funktion macht mir auch zu schaffen, da die Auslaßventile nicht dicht halten. Dafür gibt es aber schon eine Lösung. Im Moment funktioniert sie schon, aber mit mindestens 3bar Druckluft und ständigen Blasen der Auslaßventile. Bei dem Druck wurden die Auslaßventilgestänge, die mit M1,4 Gewinde verbunden waren, nach kürzester Zeit auseinandergerissen.


    Das Schwungrad hat im Original einen Durchmesser von 5000mm und der Kranz besteht aus drei Teilen. Natürlich habe ich alles darangesetzt, das auch so zu machen Die Einzelteile sind alle gefräst, auch die Nabe, und werden von ca. 130 Gewindebolzen M2 zusammengehalten.


    Draufsicht


    Zylinder mit Steuerung


    Die Fotos sind nicht ganz aktuell, da inzwischen auch die Auslaßsteuerung nach unten montiert ist.


    Regulator



    Die Breite der Hebelarme beträgt 0,75 mm, die Dicke 1,5mm.


    Das für heute, Fortsetzung folgt.


    Michael

  • Hier ist die versprochene Fortsetzung:


    Vor einigen Jahren suchte ich Unterlagen für eine Sulzer-Ventilmaschine. Das Archiv der Fa. Sulzer hatte zwar dafür nur einige Abbildungen, keine Zeichnung, aber ich erhielt eine Komplettzeichnung für eine Wanddampfmaschine als Zugabe. Abgesehen davon, daß es eine kleine Maschine war, der Zeichnungsmaßstab war schon 1:5, die Maschinenbeschreibung war so interessant, daß ich sofort mit dem Umkonstruieren und Bauen begann. Die Maschine wurde im Jahr 1879 von der Firma Sulzer an die Irrenanstalt in Zwiefalten (bei Ulm im Schwäbischen) geliefert. Vermutlich wurde damit eine Pumpe für eine Wäscherei oder auch eine Werkstatt betrieben.


    Der Zylinder hatte einen Heizmantel für Frischdampf mit einer interessanten Konstruktion. Das versuchte ich nachzubauen, indem Zylinder mit Schieberkasten scheibenförmig als Frästeile gefertigt und dann zusammengesetzt wurde. Die Maschine besteht komplett aus lackiertem Messing, auch der Rahmen ist aus zusammengesetzten Frästeilen. Mit Druckluft läuft sie sehr gut, auch noch bei etwa 1bar, aber der Kompressor muß schon eine große Luftmenge bereitstellen. Wegen der ziemlich großen Massen ist die Wirkung des Regulators deutlich spürbar.


    Das Modell wiegt ca. 10 kg und braucht schon eine große Grundplatte, um nicht umzukippen


    Gesamtansicht


    Zylindereinzelteile


    Zylinderzusammenbau


    Kurbeltrieb und Regulator, die Öler sind selbstverständlich funktionstüchtig, die Deckel kann man hochklappen


    Viele Grüße
    Michael