Entzinkung – Legenden und Fakten
Unter diesem Titel erschien folgender Beitrag des Deutschen Kupferinstituts:
In Ausnahmefällen wird an Bauteilen aus Messing, die in ständigem Kontakt mit Trinkwasser stehen, eine besondere Korrosionsart beobachtet, die im Extremfall zum Schaden führen kann. Die angegriffene Stelle verfärbt sich hierbei kupferrot und weist praktisch keine Eigenfestigkeit mehr auf. Diese Korrosionsform wird als Entzinkung bezeichnet und der so genannten selektiven Korrosion zugerechnet.
Die Entzinkung ist seit langem bekannt. Man kann ihr Auftreten durch eine sachgerechte Wahl des Werkstoffs vermeiden. Entzinkungsbeständige Messinge sind heute uneingeschränkt Stand der Technik. Vereinfacht dargestellt lösen sich bei der Entzinkung Kupfer und Zink auf. Das Zink wird weggeführt, das Kupfer dagegen als schwammartige Masse wieder abgeschieden. Voraussetzung für diesen Vorgang ist ein stark chloridhaltiges, in der Regel weiches Wasser. Wo Entzinkung stattfindet und wo nicht, wurde erstmals von dem Engländer Turner in einem nach ihm benannten Diagramm beschrieben. Es wurde in England empirisch gewonnen und bietet nur Anhaltswerte für eine Beurteilung, da nach neueren Erkenntnissen weitere Wasserparameter von Einfluss sind. Im konkreten Einzelfall beraten die Messing-Hersteller, die Bauteilhersteller und das Deutsche Kupferinstitut.
Das Phänomen der Entzinkung wird oft unsachlich dargestellt. Entscheidend aber ist festzuhalten, dass der Entzinkung heute problemlos vorgebeugt werden kann. Grundsätzlich gilt, dass es keinen für jeden Anwendungsfall idealen Werkstoff gibt. Auszuwählen ist das für jeden Fall optimale Material. Messing mit seinen technologischen Eigenschaften, seiner Korrosionsbeständigkeit, seiner wirtschaftlichen Verarbeitbarkeit, seinen herausragenden hygienischen Eigenschaften und seiner Recycelbarkeit stellt für die Trinkwasserinstallation das Optimum dar.