Schottische Bahnen - Mit Dampf und ohne!

  • Thomas und mein kleiner Ausflug auf die Insel ist leider viel zu schnell vergangen.
    Auch wenn keine Bahnreise geplant war konnten wir dem Thema natürlich nicht ganz entgehen.


    Anbei ein paar Bilder aus dem Eisenbahnmuseum in Bo´ness und von unserer Fahrt mit dem Jacobite (die Harry Potter Fans kennen den auch):

























  • Theodor Fontane


    Die Brücke am Tay


    "Wann treffen wir drei wieder zusamm'?"
    "Um die siebente Stund', am Brückendamm."
    "Am Mittelpfeiler."
    "Ich lösch die Flamm'."
    "Ich mit."
    "Ich komme vom Norden her."
    "Und ich vom Süden."
    "Und ich vom Meer."


    "Hei, das gibt ein Ringelreihn,
    und die Brücke muß in den Grund hinein."
    "Und der Zug, der in die Brücke tritt
    um die siebente Stund'?"
    "Ei, der muß mit."
    "Muß mit."
    "Tand, Tand
    ist das Gebild von Menschenhand."


    Auf der Norderseite, das Brückenhaus -
    alle Fenster sehen nach Süden aus,
    und die Brücknersleut', ohne Rast und Ruh
    und in Bangen sehen nach Süden zu,
    sehen und warten, ob nicht ein Licht
    übers Wasser hin "ich komme" spricht,
    "ich komme, trotz Nacht und Sturmesflug,
    ich, der Edinburger Zug."


    Und der Brückner jetzt: "Ich seh einen Schein
    am andern Ufer. Das muß er sein.
    Nun, Mutter, weg mit dem bangen Traum,
    unser Johnie kommt und will seinen Baum,
    und was noch am Baume von Lichtern ist,
    zünd alles an wie zum heiligen Christ,
    der will heuer zweimal mit uns sein, -
    und in elf Minuten ist er herein."


    Und es war der Zug. Am Süderturm
    keucht er vorbei jetzt gegen den Sturm,
    und Johnie spricht: "Die Brücke noch!
    Aber was tut es, wir zwingen es doch.
    Ein fester Kessel, ein doppelter Dampf,
    die bleiben Sieger in solchem Kampf,
    und wie's auch rast und ringt und rennt,
    wir kriegen es unter: das Element.


    Und unser Stolz ist unsre Brück';
    ich lache, denk ich an früher zurück,
    an all den Jammer und all die Not
    mit dem elend alten Schifferboot;
    wie manche liebe Christfestnacht
    hab ich im Fährhaus zugebracht
    und sah unsrer Fenster lichten Schein
    und zählte und konnte nicht drüben sein."


    Auf der Norderseite, das Brückenhaus -
    alle Fenster sehen nach Süden aus,
    und die Brücknersleut' ohne Rast und Ruh
    und in Bangen sehen nach Süden zu;
    denn wütender wurde der Winde Spiel,
    und jetzt, als ob Feuer vom Himmel fiel,
    erglüht es in niederschießender Pracht
    überm Wasser unten... Und wieder ist Nacht.


    "Wann treffen wir drei wieder zusamm'?"
    "Um Mitternacht, am Bergeskamm."
    "Auf dem hohen Moor, am Erlenstamm."
    "Ich komme."
    "Ich mit."
    "Ich nenn euch die Zahl."
    "Und ich die Namen."
    "Und ich die Qual."
    "Hei!
    Wie Splitter brach das Gebälk entzwei."
    "Tand, Tand
    ist das Gebilde von Menschenhand"



    Die Brück’ am Tay handelt vom Einsturz der Firth-of-Tay-Brücke in Schottland am 28. Dezember 1879, der mit einem Eisenbahnzug 75 Menschen in den Tod riss. Die Brücke war 1871–1878 unter enormem Aufwand erbaut worden und bereits eineinhalb Jahre nach ihrer Eröffnung im Sturm zusammengebrochen. Fontane, der Schottland bereist hatte, umrahmt die Darstellung des Unglücks mit dem Motiv der Hexen aus Shakespeares Macbeth und macht seine Ballade so zu einer Mahnung vor technikgläubiger Hybris.


    Wer mehr zur Brücke von Tay wissen möchte, sei dieser Link empfohlen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/E…_Firth-of-Tay-Br%C3%BCcke


    lg
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Vielen lieben Dank für die Bilder, Oliever!


    Ja, Thomas, dieses Gedicht mussten wir in der Schule auswendig lernen ...


    vlg, Christian

    Habe die Ehre!

  • Hallo Oliever und Thomas
    Danke für die schönen Bilder und das Gedicht.
    Ich freue mich, dass Ihr wieder Gesund und mit tollen Erinnerungen angekommen seid. Beim ersten Bild von der 62712 habe ich sofort an Schottland gedacht den 1 Stirnlampe ist genug 3 kosten das Dreifache in der Anschaffung und im Unterhalt :E
    Freundliche Grüsse :lol:
    Georg

  • :mrgreen:
    Jetzt hast du aber vergessen, dein Gesicht und die Aussage darzustellen, als ich zu dir sagte:


    "Da kommt uns ein Zug entgegen"
    :thumbup:
    lg
    Thomas


    übrigens wenn jemand wissen möchte was das auf den Bildern von oben alles ist soll fragen, ich habe eine Liste. 8)

  • Hallo Thomas und Oliever!
    Danke für die vielen Bilder von Euren Urlaub.Da kann man sich vorstellen,
    wie es zugmässig in Schottland zugeht.
    Und das Gedicht erinnert mich auch an die Schulzeit.Wir hatten eine Deutschlehrerin,
    die auf Gedichte und Balladen versessen war.
    Liebe Grüsse aus Wien,
    Walter

  • Hallo Günther,


    Ich kanns Dir nur empfehlen:


    Grandiose Landschaft, super Übernachtungen, perfektes Essen, ganz Nette, freundliche hilfsbereite Leute.
    Jeder Minute war wunderbar.
    Obwohl, die Eisenbahn spielte in den 10 Tagen nur 11 h eine Rolle, war fast zu kurz, wie auch die Besuche bei den anderen Orten...
    Castles, Destiellen, Klippen usw..viel zu kurz waren.


    lg
    Thomas