Lampen / Laternen

  • Hallo Gemeinde,


    mir sind auf einem Flohmarkt zwei Lampen / Laternen zugelaufen.
    Da ich von dieser Materie kaum Ahnung habe würde mich Näheres zu deren Herkunft interessieren.


    Eine davon scheint eine "normale" Zugschlussleuchte zu sein:




    Bei der zweiten bin ich ratlos:






    Die Bilder zeigen die Lampen mit Schmutz und Patina.


    Vielleicht hat ja Jemand eine Idee woher die Dinger stammen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Hannes

  • Hallo Hannes!
    Die erste Lampe ist eine Zugschlußlaterne.
    Die zweite wird mit einer roten Farbscheibe auf die Wärterhaltscheibe (Schutzhalt, SH2) gesteckt und dient hier als Nachtsignal.

    Hier der betreffene Auszug aus dem Signalbuch.
    Gruß Gerd

  • Ich kenne diese Laterne (die zweite meine ich) als tragbare Universal-(Signal)leuchte.
    Als Kind habe ich es am Betriebsbahnhof Nagymaros (Donauknie/Ungarn) öfters selber herumgeschleppt.
    Sie konnte weiß (heißt Petroleumgelb :)) und/oder mit rotem Glas überall als transportable Lichtlösung eingesetzt werden.


    Es hat zwei Tragemöglichkeiten (Schlaufe oben und Griff hinten), und ist "normal" flach aufstellbar.
    Der "gewinkelte" Draht diente als Steckbefestigung, somit konnte sie auf die unten spitz, oben gabelförmig eingeschnittenen, in den Boden gerammten Brettern draufgesteckt werden, die vielerorts zu dem genau gleichen Zweck "gepflanzt" waren. Unter anderem auch bei Flankenschutzhalt-Tafeln, wie Gerd es baschrieben hat.


    Unser Exemplar stand im Schuppen als Notleuchte, wenn der Strom mal ausfiel, aber sie war öfters mal wie gesagt als Hilfssignal zB. bei Flankenschutz-Schutzhalt ausgelegt. Auch wurde sie mal als "Taschenlampe" nachts mit hinausgetragen, um etwas nachszusehen.
    Ist dafür zwar etwas unhandlich, da nicht zu klein und leicht, hatte dafür eine ziemlich gute Lichtleictung gehabt.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
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    http://www.lokteam.at/

  • Hallo


    Ich bin gerade eben auf diesen Thread gestoßen und möchte einmal über meine Lampensammlung berichten, die ich jetzt, in der dunklen Jahreszeit, oft im Einsatz habe. Die beiden Zugschlusslaternen fahren gelegentlich sogar auf unserem Museumszug mit, was mir immer besondere Freude bereitet.



    Bei der Sammlung ist mir wichtig, dass die Lampen komplett sind, richtig mit Petroleum funktionieren und nicht auf Elektrobetrieb o.ä. umgebaut wurden. Demnächst wird noch eine Weichenlaterne dazukommen, die sich gerade in der Revision befindet. Eine Signallaterne habe ich auch noch aber ob die jemals wieder leuchtet ist mehr als fraglich.


    Zu dem oben gesagten kann ich noch etwas ergänzen: Mich wundert, dass bei Hannes Zugschlusslaterne keine Jahreszahl eingeprägt ist. Diese befindet sich normalerweise in der Tür, direkt unter der roten Scheibe. Die Zugschlusslaterne muss jedoch zu Beginn der 80er Jahre hergestellt worden sein. Erkennbar ist das an den „Blechfüßen.“ Noch in den 70er Jahren wurden die Füße sehr massiv ausgeführt. Hergestellt wurden die Lampen im Bereich der DB von mehreren kleinen Fabriken. Zuletzt jedoch hauptsächlich von der Firma OSMEKA (Osnabrücker Metallwerke J. Kampschulte & Co.) Die Brenndauer mit einer Füllung beträgt etwa 60 Stunden.


    Bei dem 2. Exemplar handelt es sich um eine Wärtersignallaterne, wie Gerd richtig erkannt hat. Zum Baujahr kann ich wenig sagen, ich weiß nur, dass es diese Lampen auch schon bei der DRG gab. Bei der DB waren sie zuletzt vollverzinkt. Manchmal ist die Jahreszahl von innen in der vorderen Tür eingestanzt aber auch hier kann ich bei Hannes Lampe nichts erkennen.
    Hergestellt wurden die Lampen auch bei OSMEKA und bei der Blechwarenfabrik M. Westermann in Neheim-Hüsten sowie bei der DR im VEB Schiffslaternenwerk Ückermünde. Der gebogene Draht an der Rückseite der Laterne ist nach meiner Auffassung allerdings nicht dafür da, um sie an einem Brett zu befestigen, sondern um die unterschiedlich farbigen Vorsteckscheiben zu verwahren. Neben den üblichen Farben rot, grün und gelb gab es auch noch eine „Streuscheibe“, die z.B. dafür benutzt werden konnte Bahnübergänge auszuleuchten. Die Brenndauer mit einer Füllung beträgt etwa 80 Stunden.



    Allen Lampenbesitzern wünsche ich viel Spaß. Ich hoffe ein wenig weiter geholfen zu haben.


    Viele Grüße!
    Bastian

    ich dampfe, du dampfst, er/sie/es dampft, wir dampfen, ihr dampft, sie dampfen

  • Hallo Bastian,


    vielen Dank für Deine Hinweise. Eine eingeprägte Jahreszahl findet sich tatsächlich bei der Zugschlußleuchte.
    Bei der anderen ist da nix.
    Beide Lampen sind, soweit ich das beurteilen kann, im Originalzustand.


    Leider muss ich mich von Vielem trennen und so werde ich auch diese Lampen abgeben.


    Gruß


    Hannes