Lampe der Wiener Dampftramway

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Wolfgang

    Hallo Christian
    Die Voraussetzung für eine richtige Petroleum wäre gegeben ...


    Zitat von Maestrale5

    Hallo Christian,
    jetzt noch eine Kurze Messinghülse über die Zuleitung und es sieht einem Petroleumbrenner noch ähnlicher.


    Hallo zusammen!


    Ich war jetzt einmal im Wiener Verkehrsmuseum und hab so eine Lampe fotografiert ...



    Also ich weiß nicht, nach einer Petroleumlampe schaut mir das eigentlich nicht aus.
    Man kann sie aber scheinbar von oben befüllen ...



    Kennt jemand so eine Lampe und kann mir die Funktion erklären?


    vlg, Christian

  • Also dem Brenner nach zu urteilen könnte es eine Karbitlampe sein.



    Hier eine Karbithandlampe mit herausgenommenden Einsatz. Unten ein druckfester Karbitbehälter mit dem Brenner und darüber der Wasserbehälter.
    Im Karbitbehälter wird Karbit eingefüllt und mit Wasser beträufelt. Dadurch entsteht brennbares Gas, welches dem Brenner, hier direkt oder über ein Rohr zugeführt wird.
    Ein ähnlicher Aufbau müßte dann an der Lampe zu erkennen sein.
    Soetwas hat es in verschiedenen Ausführungen gegeben, z.B. als Lok- oder Fahradlampe (hab auch so ein Ding). In Werken wurde Karbitgas auch für Schweißbrenner (statt Atzetylen) benutzt.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    Zitat von gerd23029


    In Werken wurde Karbitgas auch für Schweißbrenner (statt Atzetylen) benutzt.
    Gruß Gerd


    Carbidgas ist Acethylen exakte chem. Bezeichnung ist Ethin


    Calciumcarbid und Wasser erzeugt Acetylen. CaC² + H²O = C²H² (Acetylen) + Ca(0H)² (Blaukalk)


    Acetylen ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Ethin. Das nutzte man früher zum Schweißen. Kann mich selbst noch an einen Installateur erinnern, der mit Sauerstoff und diesem Generator in den man via Nadelventil Wasser träufeln lies, Heizungsrohre schweißte.


    Wo ich aufwuchs war auch ganz in der Nähe ein Ethinwerk, wo sie nach dem obigen Verfahren Ethin herstellten und in Flaschen abfüllten.
    Deswegen weiß ich das wohl noch so genau. 8)
    Wir haben ab und an das Carbid geholt, um Wühlmäuse und Maulwürfe aus dem Garten zu vertreiben. Ein paar Löffel in die Löcher, diese wieder verschließen, Wasser darüber und die Viecher hauen ab. Da würde ich aber auch stiften gehen..... :lol:


    Solche Lampen wurden oder werden noch in jüngerer Zeit von Höhlenforschern eingesetzt, weil sie ein sehr helles, grelles Licht sehr lange abgeben.


    Was mich an Christians Lampe irritiert, ist die Vorwärmeschlange über dem Brenner, die braucht es eigentlich bei diesen Carbidlampen nicht.
    So etwas kenne ich nur von den Petroleumvergaserlampen (Petromaxe), aber dazu passt der Brenner eher nicht. Die gehen nur mit Glühstrümpfen und müssen mit einer Pumpe auf Druck gebracht werden und die sehe ich eigentlich nicht.


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Christian!
    Schau mal hier http://vvm-museumsbahn.de/ix/i…t/ix-start.php?id=vv-C107 im 2. Bild ist die Karbitlampen unten auf der Pufferbohle zu erkennen. Man hat vor dem Karbitbehälter eine Glühlampe montiert und betreibt Sie nun elektrisch. Ansonsten ist alles vorhanden.
    Die Karbitgasflamme ist im Gegensatz zu anderen Gasflammen sehr hell, weshalb woanders Glühstrümpfe benötigt werden. Wenn Deine Lampe zuletzt elektrisch, wie die o.G. betrieben wurde, ist nicht auszuschließen daß die Lampe nicht mehr vollständig ist. Somit kommen wieder alle Gassorten in Frage.
    Gruß Gerd

  • Hallo Christian!
    ich befürchte, daß wir ab jetzt nur noch die Glaskugel putzen. Um hier weiter zu kommen, sehe ich nur noch die Möglichkeit; Lampe auf und Reflektor raus. Dann kann man sehen was dahinter ist.
    Gruß Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gerd!


    Wird schwer sein, in einem Museum ... :mrgreen:


    Hab aber gerade gesehen, dass die Mh.6 auch sehr ähnliche Lampen hat (allerdings bereits auf elektrisch umgebaut) - dürfte vermutlich eine österreichische Spezialität sein :wink:



    Werd mich mal da umhören ...


    Danke jedenfalls!


    vlg, Christian




    PS
    Hab jetzt einen Haufen alter Fotos durchstöbert und viele österr. Loks mit solchen Lampen gefunden - da sieht man wieder, wie blind man ist ... ::12

  • Hallo Marco,


    noch mal für mich zum Mitschreiben:
    Im oberen Tank ist Wasser, dass mit dem Dosierventil tropfenweiße nach unten fällt, wo es zusammen mit dem Karbit zu Acetylen reagiert?
    Die Rohrleitung über dem Brenner verhindert das Einfrieren des Wassers?


    Grüße,
    Georg