Steampunk-Mehrachser

  • Tach zusammen,


    Hier stelle ich dann mal mein Projekt vor.

    Ein 8x8 LKW sollte her. Im Steampunk-Look. Und da isser, der Rohbau:





    Ca. 100cm Lang und am Ende zwischen 15 und 20Kg schwer.


    Bei dem Thema lag natürlich ein Live-Steam-Antrieb nahe. Inzwischen ist zwar neben den Dampfantrieb auch ein Elektroantrieb verbaut worden , damit ich das Gefährt auch gefahrlos, wie in diesen Kreisen üblich, durch den Wald fahren kann.
    Ziel des Dampfantriebes ist es aber trotzdem, dass ganze Gefährt nur mit Dampf bewegen zu können.


    Meine Vorbildung: Diplom-Informatiker. Also nicht wirklich vorbelastet was Metallbearbeitung angeht. Seit ca. 3 Jahren vom einfachen Blechbiegen zur Drehe und Fräse hochgearbeitet/-dilletiert.


    Da ich mich weder mit Dampf noch bei Loks im Detail auskenne, hoffe ich auf warnende Zeichen von euch wenn ich in sicherheitstechnische Probleme komme oder auch auf Gelächter wenn ich Ideen habe die so nieeeeee funktionieren können.


    Auf der Suche nach Bauplänen für einen passenden Motor kam mir der Gedanke, dass es doch nicht so schwer sein kann, selber so etwas zu konstruieren. Gesagt, getan. Na ja, nicht direkt, es gab einige Erkenntnisiterationen :oops:


    Durch die Suche, wie ich den Motor vernünftig abdichten kann, bin ich übrigens hier gelandet.








    Hier nun die Details zum Motor.


    Gesamtmaße BxLxH 90x200x70 mm
    Hub 34mm
    Zylinderdurchmesser 16 mm
    Zugkraft laut der hier gefundenen Formel: 50Kg. Ich hoffe das Reicht


    Gefahren werden die Autos auch im Masstab 1:10 also mit max. 8km/h.


    Durch die Übersetzung des Antriebsstrangs sollte die maximal Umdrehungszahl des Motors dann ~ bei 500 Liegen. Reisegeschwindigkeit läge dann bei 250 bis 300 rpm.




    Eine mit Valvegear berechnete Heusinger-Steuerung beginnt gerade zu existieren.
    Abdichten will ich das ganze mittels Viton-O-Ringen. Derzeit bewegen sich die Kolben sehr leichtgängig mittels Druckluft, aber man hört doch noch deutlich, dass die Luft Wege nimmt, die sie nicht nehmen soll.


    Die Massivität der Teile ist übrigens dem Umstand geschuldet, das da auch mal ein anderes Auto gegen fahren kann, oder das ganze (natürlich nur bei Elektroantrieb) mal umkippt.
    Dampfbetrieben wird der nur auf dem Parkplatz oder auf autobahnähnlichem Untergrund


    Verbaute Materialien:


    Zylinder, Schiebergehäuse, Kreuzkopf und div. Kleinteile : Messing
    Kolbenstange: Edelstahl
    Kolben: Alu
    Schwungscheibe: irgendein reststück unbekannter herkunft


    Befeuert werden soll es später mal mit gas und einem selbst hergestellten Kessel. Da habe ich noch jede Menge Respekt vor. Aber bis dahin muss erstmal der Motor fertig werden.


    Der heutige Tag brachte dann als Ergebnis die beiden Gegenkurbeln und die beiden Schieberstangen.




    Wenn noch Fragen zum Fahrzeug oder zu mir auftauchen: Immer ruhig fragen. Ich beisse nicht :D

  • Tach,


    der nächste schritt war die Steuerung a la Heusinger zu basteln. Das zusammenstellen mit valvegear ging rel. Flott, aber ich hätte beim planen nicht gedacht, das sich bei so vielen Hebeln so viele Hebel im Weg stehen können. :pff:


    So hat das ganze nur noch entfernt mit meiner valvegear-Skizze zu tun, aber das weiss ja keiner und letzten endes funktioniert sie. :FR


    Dank der O-Ring Dichtungen entwickelt das ganze jetzt richtig Druck.




    Bilder:






    Beim zweiten Zylinder wird sich dann herausstellen, ob das funktionieren zufall war oder sich reproduzieren lässt :lol:



    Und zum Schluß ein paar Fragen an euch:


    Das ganze Läuft ja bis jetzt auf Kaltluft. Was muss ich denn noch einplanen um das ganze mit Dampf vernünftig und sicher betreiben zu können?
    Gelesen und für logisch befunden habe ich bisher



    - manuelles absperrventil
    - rc- absperrventil
    - Verdrängungsöler
    Nur ein öler vor dem t-verteiler oder zwei damit sich das öl besser verteilt?
    Wie gross muss der sein? Formeln oder Erfahrungswerte wären schön.
    Selbstbau möglich oder lieber nicht weil...?


    Habe ich noch etwas essentiell wichtiges vergessen?


    Und je mehr man liesst ums sehr mehr Fragen tun sich auf. :shock:

  • Ok


    Ich habs kapiert.


    Ich lass euch in ruhe.



    Viel spass noch mit eurem Hobby

  • Hallo Ralf,


    bei einem Verdrängungsöler kannst du im Selbstbau eigendlich nichts verkehrt machen. Wenn du unten eine Ablaßschraube einbauest, kannst du bei bbgestellten Dampfhahn den Öler auch im Betrieb nachfüllen. Was du mit Absperrventil meinst, weiß ich nicht. Ein Dampfventil würde ich an den Kessel verbauen und da dein LKW mit RC gesteuert wird diesen auch mit RC regeln.


    Gruß
    Sascha

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Hallo Ralf!


    Sei nicht gleich eingeschnappt, wenn bei dieser sch... Hitze dir nicht sofort geantwortet wird.
    Ds heißt beiweitem nicht dass dein Projekt hier fehl am Platz wäre, sondern nur dass die Leute viel anderes auch zu tun haben an einem Augustwochenende als Forumbeiträge lesen und schreiben (zB. nach Luft japsen... :))


    Ich bin zwar nicht der Profi hier, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, das vieles sich unter Dampf anders verhält, als unter Kaltluft. Auf jeden Fall nicht nur die Temperatureinwirkungen berücksichtigen (evtl. verschiedene Ausdehnungskoeffizienten kompliziert zusammenwirkender, graziler Kleinteile), sondern auch dass Dampf teils andere Strömungseigenschaften als Luft hat. Und nicht das evtl. Kondensieren vergessen, denn Wasser ist nicht kompressierbar (siehe Wasserschlag).


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
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    http://www.lokteam.at/

  • Tach,


    das war nur ein kleine Imperfektion meiner persönlichen Gemütslage :flt:


    Danke, dass ihr trotzdem geanwortet habt :PRO



    Die korrekte Nomenklatur ist mir noch nicht sooo geläufig. Ja. ich meinte ein Dampfventil. ok. das kommt also direkt an den Kessel.
    Ein Öler ist im Kopf quasi schon fertig :D


    Und wenn ich Dich, Zoltan , richtig interpretiert habe, werde ich zuerst den Motor nur grob abstimmen und mechanisch zum laufen bringen und die Feinabstimmung erst dann mit Dampf machen.



    Einen fröhlichen Restsonntag noch.

  • Ralf,


    in der Regel ist es so, dass die Maschine unter Dampf besser läuft weil der Dampf expandiert. Druckluft macht das nicht. Wenn du also alles richtig gebaut hast, kannst du mit Druckluft die Maschine einstellen und optimieren. Mit Dampf sollten kaum noch Änderungen notwendig sein.


    Hans

  • Hallo Ralf!


    Wenn etwas sehr eng ist, und mit Druckluft nicht gut geht, kannst du mit einem Fön die Wärme simulieren, aber normalerweise ist das nicht nötig.
    Wie Hans es sagte, wenn es mit Luft geht, geht es fast sicher genauso auch mit Dampf - vielleicht sogar besser.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
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  • Tach,


    während parallel im Hintergrund der Motor fertig gestellt wird, habe ich heute nach ein wenig gugeln mit dem Öler angefangen. Als Glasrohr will ich ein abgeschnibbeltes Vanillestangenglas nehmen. innen 13x länge 30 mm


    Da ich ja ausser Computer nix gescheites gelernt habe war das auch mein erstes Mal als Glasschneider.
    Es ging schlechter als erhofft aber auch besser als befürchtet. :mrgreen:


    Wenn ich richtig recherchiert habe, ist das ungefähr die größe vom regner-öler. Da ich null Ahnung habe was mein Maschinchen so verbraucht werde ich mit dem Ding oben erstmal anfangen.



    Was sich mir noch nicht so ganz erschlossen hat: wie weit ich das Ding später befüllen muss. Die Dampfleitung liegt ja unterhalb der einfüllschraube. Wenn das mit öl flute muss das doch auch in die Dampfleitung massiv eindringen. Also würde ich nur bis zur Unterkante Dampfrohr befüllen. Bei meiner glasversion ist das ja simpel, aber bei den geschlossenen Versionen? Ich bin verwirrt. :WN


    Mein spärliches Wissen bezog ich aus diesem https://www.schienendampf.com/…ungsoeler-t283.html#p2193 Beitrag.

  • Tach,


    der Rohbau des Verdrängungsölers ist soweit fertig. Es war, wie erhofft, eine schöne Fingerübung



  • Das sieht aber sehr gut aus, Ralph!
    Dein LKW ist auch groß genug, um das unterzubringen.
    Bei meinen kleinen B-Kuppler Dampfloks wäre das zu groß...


    LG Zoltan

    LG Zoltan
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  • Hallo Ralf!
    Deine Ölerkonstruktion sieht schon sehr gut aus. Ein Kondenswasserablaßhahn wäre nicht schlecht.

    Hier mein Öler in der sächs. VII K als Luftpumpenattrappe. Unten der Ablaßhahn für das Kondenswasser. Das obere Handrad ist für den Zugangsregler, mit dem letztendlich die Ölmenge reguliert wird.
    Mit einer Spritze mit aufgesteckten Schlauch kann man die Öler auch entwässern und befüllen. Der Entwässerunghahn vereinfacht da doch sehr.
    Gruß Gerd

  • Hallo Ralf,


    wie sieht es denn mit der Druckfestigkeit des Glases aus, immerhin liegt ja der Betriebsdruck an? Ich würde ein Borsilikatglas (gibt es im Laborbedarf, oder bei einer Uni um die Ecke) vorziehen. Ggf. das Glas mit einem Drahtnetz als Splitterschutz ummanteln?


    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Gerd,
    danke für Deinen Tip. Am unteren Teil meines Ölers kann man ein m3-loch erkennen. Da soll ein Ablasshahn dran. Ich weiss bisher aber noch nicht ob ich eine einfache schraube da ran dängeln soll oder was anderes.


    Dein Hahn ist natürlich um klassen schicker als eine einfache Schraube.


    Wie ist der abgedichtet?
    Einfach nur mit der Passung?


    Von welcher Größe reden wir bei Deinem Beispiel? Ich kann mit euren Maßstäben noch nicht so viel (eigentlich noch gar nix :oops: ) anfangen.


    Fragen über Fragen :D


    ------



    Hallo Andreas,


    sehr gute Frage. Habe natürlich keine Ahnung was so ein Vanillestangenglas so aushält. Borosilikatglas habe ich gestern auch gegugelt aber die Liefermengen fand ich mit mehreren Metern kräftig übertrieben. Laborbedarf in Köln ist auch mau. Ob die Uni mich reinlässt um 3cm passende Glasstange mitzunehmen?


    Hhmmmmm.


    Noch mehr Fragen :)

  • Hallo Ralf!
    In meinem Öler ist unten ein Ablaßhahn von Accucraft mit einem M5X05 Gewinde drin. Eine einfache Schraube würde auch gehen. Eine Dichtung solte man aber vorsehen.
    Gruß Gerd

  • Hallo Ralf,


    meine Regner Öler haben eine M3 Rändel-Schraube als Ablass, als Dichtung ist ein 3-er O-Ring draufgezogen.
    Die Schraube ist "handwarm" zugedreht und dichtet gut so.
    Öl (bzw. Pampe) ablassen kann ich also mit der Hand.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
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  • Danke für die infos.
    Mal schauen ob ich mich an einen richtigen Hahn rantraue.

  • Tach,


    heute mal probiert so eine kleine dichte passung zu drehen. Hat nicht geklappt. Suppt durch. Ergo gab es unten erstmal eine einfache schraube mit o-ring und oben? Seht selber :mrgreen:



    (Der Kamin ist natürlich nicht funktionell)



    P.S.: Ich weiss nicht was die forumssoftware mit meinen Fotos macht. :WN So unscharf wie hier sind die nicht. :GR

  • Tach,


    dieses mal kein Foddo aber ein Filmchen:


    Er läuft :FR


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