kleine Feldbahnlok mit Kohlefeuerung

  • Hallo Walter,


    welchen Durchmesser sollte die Saugeleitung und die Dampfleitung haben?
    Arbeitest Du mit getrockneten Dampf? Würde das die Leistung des Injectors verbessern?


    Grüße
    Georg

  • Hallo Georg,


    Die Saugleitung sollte 2mm Innendurchmesser beim Grossen Injektor oder1.4 beim kleinen haben.
    Für die Dampfleitung und Speiseleitung sind es 2.2mm bzw 1,4mm. Überall ist ordentlich Reserve,ich habe mit kleineren
    Leitungen experimentiert,in der Regel tritt zunächst Drosselung ein,was den Druckbereich einschränkt.
    Der Dampf muss Sattdampf(direkt aus dem Kessel) sein,sonst funktioniert die Kondensation zu langsam.
    Die Leistung des Injektors basiert auf der beschleunigten Masse (Dampf) aus der Dampfdüse,dieser Impuls muss
    im Verlauf der Mischdüse komplett ans Wasser abgegeben werden.Daraus folgt dass es egal ist,wie nass der Dampf
    ist,solange er genug beschleunigt wird,inklusive enthaltener Tröpfchen.Ist der Dampf überhitzt,wird die Kondensation
    verzögert und Dampf tritt bis in die Druckdüse über,kondensiert erst dort und macht einen Druckaufbau unmöglich.
    Aus dem gleichen Grund muss das Speisewasser kalt sein,am besten unter 20°-25°.
    Ich habe am Wochenende das Tenderwasser auskippen müssen,weil sich der Tender im Sonnenlicht auf ca. 35°
    aufgeheizt hatte.Ich werde also,wie von Hans angeregt,einen Injektor auf der Lok für externen Anschluss vorbereiten(Groß),
    den anderen (klein) für Fernbedienung aus dem Tender ansaugen lassen.


    Grüsse,
    Walter

  • Hallo, Walter


    mit viel Interesse habe ich Deinen Bericht über den Injector gelesen und dafür sage ich danke. Auch für meine 01 wäre dies die ideale Möglichkeit zur Kesselspeisung.
    Nur, ich habe mich vor langer Zeit mit dem unheilbaren "Selbermachenvirus" infiziert und grüble nun darüber, ob ich mit meiner Werkstattausrüstung (Drehbank, Fräse von Proxon) und meinen angelernten Kenntnissen auch so einen Injector bauen könnte.
    In welchen Grössen - und Toleranzbereichen spielt sich das Ganze ab?
    Es würde mich sehr freuen, wenn Du mir hierzu ein paar Worte sagen könntest, hierfür vorab besten Dank.
    Leider konnte ich nicht in Schramberg sein, mich hatte ein Gichtanfall ans Haus gefesselt.


    Beste Grüße


    Günter

  • Hallo Günter,
    Deine Ausrüstung müsste ausreichen.Der Reitstock der Drehbank und das darin befindliche Bohrfutter sind wohl die
    Kritische Stelle. Es ist eher eine Geduldsfrage.Ich halte es für zwingend notwendig,die dahinterstehende Theorie verstanden zu haben
    um bei den notwendigen Prüfstandsversuchen einen in der Praxis brauchbaren Injektor zu bekommen.
    Das eigentliche Problem ist,einen ausreichend breiten Druckbereich hinzubekommen,dafür sind dann Versuche notwendig.
    Ich habe bisher nur einen weiteren Kollegen aus der 5" Szene kennengelernt der sich auch damit beschäftigt hat,
    und ein eher mäßiges Ergebnis vorweisen konnte.
    Die Toleranzen an den Düsen würde ich als grobe Angabe als ein Promille der Gehäuselänge ansehen,allerdings als obere Toleranz
    für die bloße Funktion an einigen kritischen Stellen,z.B. Lage und Durchmesser Mischdüse zu Druckdüse.
    Das Gehäuse hat beim Grossen Injektor eine Bohrung 3H7,die Mischdüsenteile müssen da in der Richtigen Lage eingepresst werden.
    Am Gehäuse gibt es sonst wenig kritische Punkte,bis auf die Länge.An den Düsen müssen natürlich alle Funktionsmaße stimmen,
    auch die Form und Oberfläche spielt eine Rolle.
    Wie an mehreren Stellen in der Literatur beschrieben,musst du einige konische Reibahlen bzw. Kanonenbohrer anfertigen,
    da alle Düsen einen oder zwei Konen aufweisen,die in der o.g. Toleranz zu fertigen sind.
    Zeichnungen gibt es einige im Internet,aber mit den Proportionen für 5" Loks.
    Ich empfehle dir dringend erstmal das Buch zu lesen,das ich im ersten Post zum Injektor genannt habe.
    Ich selber habe bis zum ersten Injektor einige Wochen gebraucht.....


    Grüsse,
    Walter

  • Hallo Walter,


    vielen Dank für Deine Ausführungen. Es ging mir darum zu wissen, ob mein Maschinenpark zur Herstellung geeignet ist, bevor ich mich mit Büchern eindecke und mich mit der Theorie aus einander setze.
    Du bist der Meinung, dass mein Maschinenpark zur Herstellung eines Injectors geeignet ist! Also packen wir es an. Wie sagte schon mein Lehrmeister: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
    Nochmals vielen Dank und beste Grüße


    Günter

  • Hallo Walter


    ich habe mir das Buch "MINIATURE INJECTORS, inside and out" von D.A.G. Brown in England besorgt.
    Hier ist zwar alles englisch, was ich in der Schule nicht gelernt habe, aber es gibt ja google.
    In diesem Buch ist viel mehr Praxis mit z.B. kompletten Zeichnungen mit Bemaßung für Injectoren jeglicher Größe.
    Auch habe ich heute meine Drehbank vermessen und ich glaube damit einen Injector bauen zu können.


    Mit hochsommerlichen Grüßen


    Günter

  • Hallo Walter,


    gestern war es soweit, der Injektor musste zeigen was er kann. Und er konnte ! Und wie ! Das ging so schnell dass ich den ob Wasserstand gar nicht mehr sah. Also soweit perfekt. Nur möchte ich den Wasseranschluss fest auf dem Umgangsblech haben und den zweiten Anschluss auch weich verlöten mit dem Injektor. Das sollte kein Problem sein oder was meist du ?


    Hans

  • Geht damit bitte in Serie....


    Ich denke ich bin gleich mit 5 St. dabei...


    Die Pumpen haben mich zwecks grösse und Pumpvolumen immer desinteressiert.


    Der Injector ist super elegant und schnell.


    Alex

    Gruss Alex

  • Hallo zusammen, der Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich bin auf das Thema Injektor gestossen und würde damit auch gerne 1-2 Loks ausrüsten wollen. Den Injektor würde ich auch gerne mit einem Servo ansteuern wollen. Nehmt Ihr da ein Dampfvebtil oder ein Pfeifenventil? Interessant fand ich auch die Thematik mit dem Wasserventil, da ich das Wasser aus einem Schlepptender eintnehmen möchte. Wie realisiert man so ein servobetriebenes Wasserventil? und muss es separat angesteuert werden oder parallel zu Dampfventil des Injektors? Ich würde mich über Antworten und Tips sehr freuen. VG Bernd

  • Hallo Bernd,


    Kolbenschieber, der diesen Thread eröffnet hat, ist der Hersteller dieser genialen Injektoren. Auf Kohleloks sind diese am richtigen Ort. Mehr zu Deinen Fragen aus dem Therad: RhB G4/5 als Kohlelok.


    Es freut mich/uns, dass der Baubericht gefällt. Ja der Injektor ist von Walter, es ist der grösser Typ den er Herstellt. Ich hoffe sehr, dass er wieder nach Schramberg kommt, denn ich brauche noch einen dritten, diesmal den kleineren Typ für eine andere, gasbefeuerte Lok.

    Im Baubeschrieb der Verbundlok: Regner RhB G 4/5 auf Seite 8 und 9 ist der Injektor beschrieben und die Funktion mit einem kleinen Film aufgenommen. Ich bin totaler Fan dieser Injektoren und derjenige auf der Verbundlok hat bis jetzt problemlos funktioniert. Alle Wasser- und Dampfleitungen zum und vom Injektor sind aus 3mm Kupferrohr. Die drucklosen Ansaug- und die Überlaufleitungen habe ich mit Silikonverbindungen ausgeführt, damit ich nicht am Injektor selber Lötungen vornehmen musste, und auch damit ich den Injektor jederzeit problemlos ausbauen kann. Auch kann, dank der Silkonansaugleitung vom Tender die Durchflussmenge mit einer einfachen Drahtschlaufe oder Ähnlichem auf den Kesseldruck eingestellt (gedrosselt) werden.

    Die Dampfregulierung zum Injektor funktioniert mit einem Pfeiffenventil, denn am Anfang bracht es ganz wenig Dampf um einmal Wasser anzusaugen. Dazu muss man die Überlaufleitung im Blick haben. Eventuell muss man dann nochmals ganz minim weniger Dampf geben, bis plötzlich nur noch Wasser aus der Überlaufleitung Austritt. Dies ist der Moment um das Pfeiffenventil ganz zu öffnen, die Speisung von Tenderwasser in den Kessel beginnt. Bei meiner Einstellung fliessen nun in 8- 9 Sek. ca. 20ml Wasser in den Kessel. Dies entspricht ca. 10 Pumpenhüben mit der Handspeisepumpe. Die Bedienung ab Fernsteuerung bedingt zum Ansaugen wirklich nur ganz feine und kleine Steuerknüppelbewegungen, aber ist lernbar. Der Vorteil vom Injektor ist das Speisen auch im Stillstand der Lok. Das Speisen während der Fahrt ist möglich wenn man einwenig Übung hat und der Ausfluss der Überlaufleitung während der Fahrt sichtbar ist.

    Alle Armaturen (auch das Rückschlagventil) ausser dem Wasserstand sind von https://www.echtdampfwelt.de

    Nun wünsche ich dir viel Erfolg und Spass mit deinem Injektor.

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

    Einmal editiert, zuletzt von Piz ()

  • Hallo Piz,

    danke für Deine Antwort, war sehr hilfreich für mich, hoff nun Kontakt zu Walter z bekommen und dass er noch einen für mich übrig hat.

    VG Bernd

  • Hallo zusammen smiley_emoticons_winken3.gif


    an so einem Injektor, für meine Betsy hätte ich seit kurzem auch Interessen smiley_emoticons_yes.gif


    Letztes Jahr am Echtdampf Loktreffen, kam ich etwas auf den Geschmack. Denn da war eine andere Betsy mit einer Servo-Pumpe für das Wassernachspeisen im Tender. Doch scheint mir das etwas komplizierter zu sein, als mit einem Injektor, oder täusch ich mich?


    Auf jeden Fall, konnte und durfte ich eine HF110 Lok in 7 1/4 Zoll fahren, dort dran waren gleich zwei Wassernachspeise Injektoren und das hat mich fasziniert. Nun mit den Berichten von Piz, kam ich auf die Idee, dass ich sowas auch gerne für mein Lökchen haben würde smiley_emoticons_2thumbs.gif


    Weiss jemand gerade Bescheid, ob dies bei dieser Lok Betsy von Regner gehen würde, bzw. machbar wäre?

    Cheers Michi