Dampflok selber fahren

  • Dampflock selber fahren!


    Liebe Dampffreunde, gerne möchte ich eine tolle Erfahrung mit allen Interessierten teilen: Eine große Dampflock selber fahren!


    Im vorigen Jahr habe ich mir einen langen Wunsch erfüllt und habe an einem Dampflockseminar der OGEG (Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, https://www.oegeg.at/ ) im Lokpark Ampfelwang (Oberösterreich) teilgenommen.


    Das Seminar dauert 3 Tage: 1. Tag theoretische Grundlagen der Dampflok, 2. Tag: die Lok fahrbereit machen, prüfen, kontrollieren, ölen, schmieren, pflegen, Kessel füllen, Kohle bunkern und abends dann anheizen und Ruhefeuer anlegen. 3.Tag: die Lok auf der 10,5 km langen Museumsstrecke mit dem Museumszug fahren.


    Schon der 2. Tag ein einmaliges Erlebnis, hautnah in und an der Lok mit Ölkanne und Schraubenschlüssel. Am Ende des Tages rußig, ölverschmiert mit schwarzen Händen und Gesicht zufrieden ein Bier.


    Höhepunkt der 3. Tag: Unter Anleitung des erfahrenen Lokführers und des Heizers Druckausgleich zu, Steuerung auf 80%, ein kurzer Pfiff, Regler ein wenig ziehen und der Koloss beginnt zu leben. Die Strecke hat ein Gefälle. Ich konnte hin und zurück am Regler stehen, bremsen, beschleunigen, pfeifen….. Ein wirklich erhabenes Gefühl! Letztendlich Abrüsten der Lok und Empfang der Ehrenlokführerurkunde.


    Die Lok war eine von 6 betriebsfähigen Dampfloks des Lokparks mit Zulassung der ÖBB, die 657.2770, eine preußische G10 Baujahr 1938. Insgesamt gibt es hier in Ampfelwang, einem ehemaligen Bergbauareal, mehr als 100 Schienenfahrzeuge. In einem neu errichteten Rundlokschuppen stehen neben den Dampfloks noch diverse betriebsfähige Diesel und E-Loks.


    Ein wirklich tolles und erfahrungsreiches Erlebnis mit einem tollen Team zu einem fairen Preis.


    Angeregt durch das Seminar habe ich mir zu meinen gasgeheizten Regner-Loks der Authentizität wegen noch eine Riverdale Kohlelok angeschafft.





    Gruß Kurt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kurt,


    ich kann Deine Freude voll nachvollziehen. Ich war dieses Jahr zum Fortgeschrittenen- und letztes Jahr zum Anfängerseminar beim Eisenbahnmuseum Bayrischer Bahnhof in Leipzig-Plagwitz.


    Leider ist dort nur ein kurzes Stück Strecke vorhanden. Aber das tut dem Spaß wenig Abbruch, wenn man mit der 52er und ihren 140 Tonnen hin und her Rangieren kann. Und das Lächeln im Gesicht ist auf Stunden festgetackert.


    Viele Grüße,

    Stefan

    ich hier | home | :/ Wenn du einen Hammer hast, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

  • Hallo Kurt, Stefan und Alberto,


    Ich verstehe eure Begeisterung sehr sehr gut... Bei mir hat es sich ergeben dass ich seit über 20 Jahren in Schweden Dampflok fahre, als 'normaler ' Lokführer. Den Aufwand für Ehrenlokführer konnten wir nicht mehr stemmen, deshalb haben wir das Programm beenden müssen.

    Aber wir freuen uns immer über interessierte Fahrgäste!

    Jädraås -Tallås-Järnväg, 891mm(Artikel hier im Forum), http://www.jtj.org


    Vielleicht findet ja jemand den weiten Weg zu uns?


    /Rüdiger

  • Hallo Leute,

    Und das Lächeln im Gesicht ist auf Stunden festgetackert.

    Kann ich total nachvollziehen. Leider bin ich offiziell "nur" Heizer und Kesselwärter, aber als ich zum ersten mal eine Dampflok gefahren bin, die Meininger 50 5301, noch bevor ich irgendeine Ausbildung hatte, war das Gänsehaut pur und ich werde das nie vergessen. Dann bin ich mal anlässlich eines Dampflokseminars in Güstrow mit der 52 8029 gefahren (wer weiß, wo diese Lok jetzt vor sich hinrostet) und mit der ex Eisenacher 52 8075, auf der ich seinerzeit auch meine Heizerausbildung absolviert habe. Aber auch ohne selbst zu Fahren - meine Heizerprüfung auf 99 1945 der Harzquerbahn mit 8 Wagen den Brocken hinauf erzeugte auch Gänsehaut; obwohl man da hoch als Heizer schon ganz schön ins Schwitzen kommt...


    Gruß Rico.

    Feuer - Wasser - Kohle